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Wie machens die Profis?



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Gast

Wie machens die Profis?

Beitrag von Gast »

Hallo,

ich möchte mich gerne informieren wie es bei professionellen Filmdrehen vor sich geht.

1. Welche Kameras werden hauptsächlich benutzt? ARRI...? PANAVISION...?
2. Wie sieht es momentan mit der Zukunft aus? Werden sich digitale 35mm Kameras (Arri D-20) durchsetzten?
3. Kinofilme, die auf 35mm gedreht werden kann ma ja später als HD-DVD oder Blue-ray kaufen, heißt das die 35mm Kameras haben eine so hohe auflöung wie 1080i HD oder sogar noch höher?
4. Wie sieht es mit dem Ton aus? Mehere Mikrofone? Welche Mikrofone, gibt es noch bessere als z.B. MKH 416?
5. Welche Lampen werden am Set benutzt? Arri? Wie viel Watt?
6. Gibt es eine Homepage, auf der über das Technikequiptment einzelner Filme aufgelistet ist?


Das wären meine ersten Fragen zu dem Thema.

Danke



Gast

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Gast »

Anonymous hat geschrieben:3. Kinofilme, die auf 35mm gedreht werden kann ma ja später als HD-DVD oder Blue-ray kaufen, heißt das die 35mm Kameras haben eine so hohe auflöung wie 1080i HD oder sogar noch höher?
Na klar. 35mm hat ne höhere auflösung als Full HD. 16mm hat fast Full HD. Die Vorteile von 16mm und 35mm sind aber vielmehr der kontrast, die Farben, die höhere Tiefenunschärfe,...



vager
Beiträge: 32

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von vager »

Ich versuch mal ein paar Fragen zu klären, soweit es mir möglich ist...

zu frage 1. ARRI ist eigentlich Marktführer. Noch immer werden viele Filme damit gedreht.
zu frage 2. Die Qualität von HD kommt noch nicht an die 35mm Filmrolle hin... desswegen wird sich die (zumindest bei Kinofilmen) weiterhin durchsetzen. Beim Fernsehen werden zunehmend HD Kameras verwendet.
zu frage 3. Die hab ich ja fast schon in frage 2 beantwortet. 35mm ist noch besser.
zu frage 4. kein plan ;)
zu frage 5. Es gibt zwei verschiedene Arten von Lampen. Tageslicht und nun ja nicht Tageslicht Lampen. Ich weiß jetzt nicht welcher Hersteller bevorzugt wird, aber Tageslichtlampen haben eine sehr hohe Leistung (so um die 16000 Watt).
zu frage 6. kein plan ;)

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.
Und falls irgendjemand der nicht nur Hobbymäsig filmt ein paar Ergänzungen oder Korrekturen hat nur zu ;)



Wolfi.

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Wolfi. »

Beim Ton kann ich dir weiter helfen:

Die Stimmen werden mit einem Richtmikrofon aufgenommen in Mono. Dann werden Geräusche der Umgebung aufgenommen, also die Atmo. Am Ende wird dann alles zu Stereo oder 5.1 zusammen gemischt.



MuFim Productions
Beiträge: 134

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von MuFim Productions »

Zum Ton:
Also teilweise ist richtig was darüber gesagt wurde allerdings denke ich willst du es etwas genauer wissen.

Der Ton wird geangelt. Meistens nicht nur mit einem sondern sogar 2 oder 3 Richtmikrofonen, die länge der Angel (Alu Stange o.ä.) kann zwischen 2 und 15m variieren bei Panorama aufnahmen sogar noch länger.

Zum Licht:
Es gibt Scheinwerfer zwischen 100 und 10.000 W von 160.000 weiß ich nichts...
Es gibt Tageslicht und Kunstlicht Lampen. Da dann wieder Halogen, Quartz usw.

Dann gibts aber auch noch einiges zu sagen wo du nicht gefragt hast:
Stative, Kräne, Dollys, Schienen-Dollys, Dolly-Kräne, Steadi-Cams- 16, 35, 105mm und so weiter und sofort. Das alles musst du überlegen.

Ich filme zwar, vorallem aus dem Grund das ich mir sowas (noch) nicht leisten kann, nicht so Kino-Professionel aber mit den 3 Kobold Lampen (1KW/Lampe) Manfrotto Stativen, XL1, Dollys, Kran zumindest einmal Fernsehtauglich ^^

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen und wenn du zu den Dingen die ich genannt habe Fragen hast melde dich hier (Dollys, Kräne, Steadi-Cam...)



PowerMac
Beiträge: 7489

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von PowerMac »

süß! ;)



Jochen

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jochen »

Hallo,

ich nutze einfach mal dieses Thema um weiteres über den Ton in Erfahrung zu bringen.

Ich und meine Filmgruppen haben in letzter Zeit auf einigen Festivals abgeräumt. Nun wollen wir davon ein neues Tonequipment anschaffen.
Hier im Forum verlangen ja einige guten Ton unter 100€ mir stehen jedoch ca. 2000€ zur Verfügung.
Noch kurz zum Anwendungsbereich: Ich werde damit hauptsächlich Kurzfilme/ Kurzspielfilme drehen.
Hier wurde ja schon von Atmo und Richtmikrofonen geredet. Aber ich würde jetzt gerne Licht im Dunkeln haben. Wie entsteht bei Profispielfilmen der Ton? Ein Richtmikrofon? Stereoset für Atmo? Alles einzeln an externen Rekorder? Funk? Mischer?
Würde mich über eine ausführliche Antwort freuen.

Noch eine Frage: Was würdet ihr euch für 2000€ kaufen (im Bereich Ton)?
Wie kommt man eurer Meinung nach bei einem Spielfilm für 2000€ den besten Ton raus? Habe natürlich schon selber Pläne aber würde gerne einfach mal eure Meinung hören.


Vielen Danke
Jochen



Jasper Granderath
Beiträge: 21

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jasper Granderath »

in aller kürze was zum licht. vollständig geht das hier echt nicht.

welche hersteller benutzt werden hängt auch davon ab wo du drehst. arri findest du fast überall, aber in europa findet man zB seltener lampen von mole richardson im einsatz. das ist in den staaten wieder ganz anders.

tageslichtlampen (hmi = Hydrargyrum medium-arc iodide) gibt es in folgenden stärken: 125W, 200W, 400W, 575W, 1,2kW, 2,5kW, 4kW, 6kW, 12kW, 18kW. ab 6kW wird der brenner hierbei zum transport entfernt, da bereits ein 6kW brenner für arri hmis etwa 1200 euro kostet. tageslichtlampen erkennst du daran, dass sie ausschliesslich über einen zugehörigen ballast betrieben werden können, der mittlerweile auch immer dafür sorgt, dass die lampen flickerfrei betrieben werden können. d.h. das es irrelevant ist mit welcher shutteröffnung und/oder belichtungszeit du drehst: die lampen fangen nie an zu "pumpen"

an bauweisen gibt es ganz allgemein gesprochen "stufen" und open face/PAR lampen. stufen sind mit einer fresnell-linse ausgestattet, welche stufenförmige glaskreise auf der linse hat. hat eine hmi etwa keine stufenlinse, ist sie entweder eine par (par = parabolic aluminized reflector) oder ein fluter. eine par wirft das licht des brenners über einen parabolspiegel aus dem lampenkopf. hier werden zumeist verschiedene vorsatzlinsen eingesetzt um das licht zu spotten, zu flooden, oder diffus zu gestalten. fluter reflektieren das licht ebenfalls über aluminium(ähnliche?) metall reflektoren aus der lampe. während das licht bei pars aber sehr gebündelt entweicht, wird hier sehr flächig geleuchtet. natürlich gibt es noch tausende an speziallampen wie etwa balloon lights. das sind heliumgefüllte, und somit schwebende) ballons, die leuchten. so einfach. dabei haben die ballons einen durchmesser von bis zu etwa 2,5 meter und haben eine leistung von 8kW.

kunstlicht gehen meines wissens nach hoch bis zu 20kW. auch hier gibts wieder stufen und open face.

und zu guter letzt: fluoreszent licht wie die kino flos. hier werden neonröhren verbaut, welche entweder auf tages- oder kunstlicht "ausbalanciert" sind.

das sollte fürs erste reichen.

bestes,
jasper
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Jasper Granderath
Beiträge: 21

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jasper Granderath »

btw:

film hat in dem sinne keine auflösung, da er ja nicht aus digitalen bildpunkten besteht. du versuchst also im grunde eine riesige steinplatte (zelluloid) mit millionen kleiner steinchen (digital) zu ersetzen. ist das verständlich?

nichtsdesto trotz werden mittlerweile viele kinofilme mit der arri d-20 (the corpse bride, the bank job etc.) und der panavision genesis (planet terror, apocalypto, rise of the silver surfer, balls of fury, teile von casino royale) gedreht. diese kameras haben beide einen 35mm bildchip und weisen damit dieselbe geringe tiefenschärfe auf wie ein 35mm film in kombination mit 35mm optiken.
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Jochen

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jochen »

Hallo,

wirklich sehr interessant, wie bist du an die Informationen bekommen, welcher Film mit welcher Kamera gedreht wurde?


Meine Frage bezüglich dem Ton gillt noch !!!

Danke
Jochen



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von WoWu »

Hallo Jochen ... Du hast da ein paar schwere Themen angesprochen. Bezüglich der Auflösung gibt es ist Film gar nicht soviel besser, wenn man sich die Spezifikationen der Filmhersteller einmal ansieht. Vergleicht man einmal Filmspezifikationen, z.B. den 5399 Eastman Kodak so findet man die Angabe von 80 Lines/mm bei 1,6:1 ... bei 1000:1 findet man die Auflösung von 200 Lines/mm. Das entspricht bei einer Filmgröße von 24x18 mm (Targetfläche 22x16 bei 32mm Film) einer Auflösung von 1920x1440. Erhöht man die Ortsfrequenz nimmt das Auflösungsvermögen natürlich zu. Allerdings hat Film noch ganz andere Unterschiede, wie z.B. die Dynamik von rd. 20 Blenden. Durch Verarbeitung des RAW Materials in modernen Kameras, kommt man aber auch dem schon ziemlich nahe. Wenn Du aber an diesen Themen Interesse hat, das ganze Thema ist in meinem Buch beschrieben.:http://www.lulu.com/content/1018079 (soviel Werbung muss erlaubt sein). Darüber hinaus noch alle Themen bezüglich Tiefenschärfe und der Qualität von Optiken .... die besonderen Bewandnisse des Bildsensors, CCD/CMOS im Verhältnis zum Film ...und viele andere Themen.Das Buch wird für Dich sicher eine Fundgrube sein ... (übrigens auch als günstigen Download erhältlich).
Zu Deiner Frage Ton: An der Entwicklung von Mikrofonen wird sich wohl nicht mehr viel ändern ... allerdings werden sie in komplette Matrizen eingeführt, um z.B. 5.1 aufzeichnen zu können, denn mit dem Mono-Mikro und ein paar Mikros drum herum wird das nix. Dolby 5.1 ist ein lizensiertes Verfahren und entspricht einer genau vorgeschrieben Matrizierung, die auch nur so vernünftig funktioniert. Es gibt die ersten kompletten 5.1 Mikrofone am Markt, zwar noch sehr teuer .. (ca. 4500 EUR) aber das wird schon noch. Ich habe Produkte damit erstellt ... funktioniert ganz prima. Darüber hinaus läßt MPEG4 als Stanard zukünftig multi-Kamera-Perspektiven zu. das heißt aber auch für den Ton, dass er sich der Perspektive entsprechend verändern muss. Dass heißt, dass sehr viele zusätzliche synthetische Elemente Eingang finden werden.
Aber Du siehst schon, das Thema ist fast unerschöpflich...
Gruß
Wolfgang
Gute Grüße, Wolfgang

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Jasper Granderath
Beiträge: 21

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jasper Granderath »

Hallo Wolfgang,

welches Filmmaterial hat denn einen Kontrastumfang von 20 Blenden? Kodaks Vision2 Material verarbeitet doch "nur" +/- 11 Blenden, und liegt damit auch ziemlich weit vorne.

@ Jochen:

Ich lese den American Cinematographer, das Magazin der ASC, lese viel auf cinematography.com und manchmal auch den film+tv kameramann des bvk. seit kurzem hat imdb.com auch eine nette Funktion. Wenn du bei einem Film bist findest du in der Navigation links die angabe "technical specs". ein klick hier und du siehst u.a. mit welchen kameras der jeweilige film gedreht wurde. einen klick auf das kameramodell und dir werden alle filme angezeigt, die mit dem modell gedreht wurden.
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Pianist
Beiträge: 8405

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Pianist »

Jasper Granderath hat geschrieben:...und manchmal auch den film+tv kameramann des bvk.
Nur mal zur Richtigstellung: Der "Film&TV-Kameramann" ist keineswegs das Zentralorgan des bvk, sondern eine unabhängige Fachzeitschrift, die vom Ebner-Verlag herausgegeben wird.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Jochen

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jochen »

Hallo,

anscheinend bin ich falsch verstanden worden.
Oder ich habe mich komisch ausgedrückt.
Ich wollte gerne wissen wie Profis in Sachen Ton am Set vorgehen.
Also ob sie nun ein Richtmikrofon an der Angel haben und der Ton davon durchs SQN o.ä. auf einen externen Rekorder kommt, oder auf die Kamera.
Bringt es viel mehr Qualität den Ton auf einem exterene Rekorder aufzuzeichen oder schlucken die XLR Anschlüsse an einer Mini-DV Kamera keine Qualität. Nehmen sie dann mit einem Stereoset im Nachhinein noch Atmo auf, oder mit den gleichen Richtmikrofon?
Oder versteh ich nur Bahnhof und da geht das komplett anders?
Also es soll eine Stereomischung werden. Bitte keine wilden Erklärungen vonwegen 5.1 am Set erzeugen usw.

Desweiteren wollte ich wissen was ihr kaufen würdet, wenn ihr 2000€ zur Verfügung hättet und eine komplette Tonausrüstung kaufen sollt.



Gast

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Gast »

@ Jasper

hallo Jochen ...
Film hat 120 db und eine optische Dichte von 3 (ohne Dmin) .
Dopt. = lg I0/I
Leider weiss ich nicht, wie man hier Anhänge macht, ich habe Dir daher die Grafik mal ins Web gestellt:
http://www.auberge-tv.de/Internal/Grafik/Blende.html
Grafikquelle ist Arri

@Jochen
... wenn Du externen Ton machen willst, mußt Du dich noch einwenig mit Timecode auseinandersetzen, oder aber, wie Du das Ganze in deiner Nachbearbeitung handhaben willst .... Das ist eben einwenig das Problem, dass solche Themen schnell komplex werden, aber wenn Du nach Profimethoden fragst, dann gibt es eben profi -Antworten.
Wenn Du aber nur ein vernünftiges Mikrofon suchst, das Du an deine Kamera anschließen kannst, dann mußt Du auch danach fragen und da gibt es hier im Forum viele und gute Leute, die Dir auch die richtige Kaufempfehlung geben können ....


Gruß Wolfgang



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Pianist »

Jochen hat geschrieben:
Oder versteh ich nur Bahnhof und da geht das komplett anders?
Nicht anders, sondern es sind einfach viele unterschiedliche Wege möglich. Der Regelfall wurde hier aber schon beschrieben: Töne der Schauspieler werden geangelt und aufgenommen. Früher auf einer Nagra, heute eher bandlos digital. Mit Timecode. Die 35mm-Kamera selbst kann keinen Ton aufnehmen. Gelegentlich kommen auch Ansteckmikrofone mit Drahtlossender vor. Atmos nimmt man zum Beispiel mit einem Stereopärchen auf. Zwei Neumann KM-83 in einem Stereokorb bringen ganz wunderbare Ergebnisse. Manche bauen auch wilde 5.1-Spinnen, aber das ist eine Glaubensfrage. Man kann für die hinteren Lautsprecher auch eine zusätzliche Atmo bauen. Die Mischung wird jedenfalls ganz zum Schluss gemacht.

Für 2.000 EUR kriegst Du ja gerade mal ein MKH60 mit Korb, Federhalterung, Fell und Angel. Da hast Du noch keinen Mischer und kein Aufnahmegerät. Um komplett arbeitsfähig zu sein, muss ein Filmtonmeister mindestens 10.000 EUR ausgeben.

Matthias
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Jasper Granderath
Beiträge: 21

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jasper Granderath »

@ Jochen:
frag doch mal den Tohre W hier wo der shoppen geht. 2400 Euro für seine Liste klingt in meinen Ohren ehrlich gesagt krass günstig.
Jasper Granderath
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Jasper Granderath
Beiträge: 21

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jasper Granderath »

@ Wolfgang:

Mag sein, hab aber noch keinen Kameramann getroffen der sein Material so fordert. Und auch die Aufzeichnungsqualität des Filmmaterials hört ja nicht plötzlich auf, sondern nimmt Stück für Stück ab.

Referenzbild von Kodak zu deren 5274 Material: HIER

Bestes,
Jasper
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WoWu
Beiträge: 14819

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von WoWu »

Hallo Jasper ...
Der Link zeigt leider nur eine Anwendung, nicht aber die Möglichkeit des Materials ... die 20 Blenden sind jedenfalls die Vorgabe die Arri für die D20 hat ... inwieweit man den Film, oder nachher die Kamera ausnutzt bleibt ohnehin immer Frage der Lichtsetzung, also des guten Geschmackes ... Aber ich komme natürlich in den Genuß der großen Dynamik bei "Überstrahlungen". Der Film hat allerdings gegenüber Video auch Nachteile, speziell im Schwarz, (Schlieren). Daher kommt, und da stimme ich Dir völlig zu, der hohe Dynamikbereich nur selten zum tragen ... daher ist die CMOS Entwicklung für die D20 auch so viel versprechend .... es könnte besser werden, als Film ... und das finde ich so faszinierend. Wenn die Entwicklung so weitergeht, spricht in ein paar Jahren kein Mensch mehr von Film(material).
(@ alle) ich will hier keine neue Diskussion eröffnen und höre schon den wilden Aufschrei der Filenthusiasten)
Guten Gruß,
Wolfgang
Gute Grüße, Wolfgang

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Jochen

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jochen »

Hallo,

Ich finde die Liste von Thore gar nicht schlecht, wenn man alles bei Thomann kauft kommt man nur auf ca. 2100€ also gar nicht so teuer.
Ich würde dann ähnlich vorgehen und mir ein Richtmikrofonset kaufen und ein Stereopaar.
Aber nun noch einige Fragen.
Ist die Qualität des ME66 mit der eines MKH416 zu vergleichen, lohnen sich die 500€ mehr?? (MKH60 kommt wegen dem Preis kaum in Frage)
Gibt es bei Stereopaaren eine Emfehlung? Also Neumann ist zu teuer, was ist mit AKG C1000 oder Rode NT5??
Bei Rekorden werde ich wohl ein PDM 660 von Marantz kaufen, oder gibt es da bessere?
Könnte mir vielleicht noch jemand allgemein was zum Timecode sagen? Wie stellt man das am besten an, so dass man beim Schnitt keine Probleme bekommt und schnell voran kommt.

Vielen Dank

Jochen



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Pianist »

Jochen hat geschrieben:Ist die Qualität des ME66 mit der eines MKH416 zu vergleichen, lohnen sich die 500€ mehr??
Ja, es lohnt sich. Das MKH 416 klingt erheblich besser und vor allem hält es sehr viel länger, weil das ME 66 eben nur ein Elektret-Kondensatormikrofon ist. Die sind (im Gegensatz zu einem MKH 416) nicht für die Ewigkeit gebaut.

Ein MKH 60 braucht man nicht unbedingt, ich habe nur deshalb eins, weil es vor einigen Jahren eine zeitlang kein MKH 416 zu kaufen gab. Diesen Fehler hat Sennheiser eingesehen und produziert es nun wieder.

Matthias
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Gast

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Gast »

Hallo,

hier wurde kurz das Thema Timecode angesprochen.
Ich habe auch ein ME66 mit Windkorb usw. und eine XH-A1.
Bisher habe ich das Mikro an der Angel immer über Kabel in die Kamera gesteckt, aber nun möchte ich mir ein Marantzrekorder (auch den PMD660) holen. Aber wie habe ich am Schnitplatz nacher möglichst wenig Probleme?
Rekorder mit Timecode ist ja zu teuer. Wie kann ich das trotzdem synchron hinbekommen, noch andere Möglichkeiten außer sich immer mit der Klappe ins Bild zu stellen und jede Szene zu benennen?



Jasper Granderath
Beiträge: 21

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jasper Granderath »

Wie machens die Profis? Sie benutzen ne Klappe!

Jasper
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Gast

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Gast »

@Jasper: Sorry, aber Corpse Bride wurde logischerweise nicht mit einer Filmkamera "gedreht", sondern mit einer EOS-1D Spiegelreflex-Fotokamera. (siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Corpse_Bride)

Zu Casino Royale: Da lässt sich der DOP in dem American-Cinematographer-Artikel herrlich über die Filme aus, die er für den Dreh verwendet hat (http://www.ascmag.com/magazine_dynamic/ ... /page1.php). Es wurden lediglich einige Plates mit der Genesis gedreht, der große Rest mit verschiedenen Arri-Cams.



Jasper Granderath
Beiträge: 21

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Jasper Granderath »

@ gast:

ja richtig, meine infos waren unvollständig. für the corpse bride wurden so einige kameras verwendet: http://imdb.com/title/tt0121164/technical

auch bei casino royale wollte ich nicht den eindruck entstehen lassen, dass der film komplett digital geschossen wurde. bemerkenswert find ich es dennoch.

sorry for that.

bestes,
jasper
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Maik
Beiträge: 206

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Maik »

Pianist hat geschrieben: Ja, es lohnt sich. Das MKH 416 klingt erheblich besser und vor allem hält es sehr viel länger, weil das ME 66 eben nur ein Elektret-Kondensatormikrofon ist. Die sind (im Gegensatz zu einem MKH 416) nicht für die Ewigkeit gebaut.
Bei unserem letzten Dreh ist ein ~10 Jahre altes MKH416T ausgefallen:
Die Kapsel fing leise zu knistern an (Membran defekt).
Und zum Klang des 416ner kann ich nur sagen: anhören und vergleichen!
Ich finde es gibt kaum ein Mikro, was genauso füllig, bassig und klar klingt wie
ein 416. Es ist eines meiner Lieblingsmikros.
Das merkt man aber erst, nachdem man 10 Stunden mit einer anderen Krücke
auf der Angel rumgekrochen ist und dann das 416ner ansteckt. Das ist wie
eine Offenbahrung.

M.



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Pianist »

Maik hat geschrieben:Bei unserem letzten Dreh ist ein ~10 Jahre altes MKH416T ausgefallen:
Die Kapsel fing leise zu knistern an (Membran defekt).
Najaaaaa - Tonaderspeisung ist eh lange schon out... :-)

Aber ich vermute mal, dass es eine Erklärung für das Knistern der Membran gibt: Kann es sein, dass das Mikrofon oft direkt ohne Wind- und Poppschutz nah angesprochen wurde? Zum Beispiel in einem Sprecherraum? Du ahnst nicht, was eine feuchte Aussprache für mineralische Ablagerungen auf der Membran verursacht. Bei Großflächenmembranmikrofonen wie dem Neumann U 87 kommt das auch häufig vor. Spucke und Zigarettenrauch verursachen schlimme Ablagerungen. Die müssen dann vom Servicetechniker regelrecht abgekratzt werden, aber auch das reicht meist nicht aus und die Kapsel muss erneuert werden.

Matthias
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Maik
Beiträge: 206

Re: Wie machens die Profis?

Beitrag von Maik »

Pianist hat geschrieben: Najaaaaa - Tonaderspeisung ist eh lange schon out... :-)
...hat aber bis zum letzten Dreh hunderte Drehs völlig klaglos überstanden
und immer einwandfreien Ton produziert :-)
Pianist hat geschrieben: Aber ich vermute mal, dass es eine Erklärung für das Knistern der Membran gibt: Kann es sein, dass das Mikrofon oft direkt ohne Wind- und Poppschutz nah angesprochen wurde? Zum Beispiel in einem Sprecherraum?
Nee, das Mikro hat Zeit seines Lebens immer im Korb mit Windschutz gesteckt.
Ich glaube es ist einfach Altersschwäche.
Hörte sich an wie ein elektrisches Knistern, wie ein schwacher Kriechsstrom.
Es wird aber zu Sennheiser geschickt und gefixt, -wenn es geht.
Bin mal gespannt wie es sich mit neuer Kapsel anhört...

M.



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