Pianist hat geschrieben: ↑Fr 20 Dez, 2024 16:31
Absolut!
Ich darf mal wieder an ein Video erinnern, von dem ich nicht mehr genau weiß, wo ich es gesehen habe. Da haben in der Corona-Zeit verschiedene Beitragsmacher von radioeins (rbb) gezeigt, wie sie zuhause ihre Sachen aufnehmen. Am besten geklungen hat es bei einem Musikjournalisten, der in einem Raum seiner Wohnung an jeder Wand ein Regal mit Platten hat. Wenn ich mich richtig erinnere, hat er einige oder alle umgedreht, so dass die offene Seite der Hülle in den Raum zeigt. Das Ergebnis war eine studioähnliche Akustik. Ein anderer hatte ziemlich viele Bücher in Regalen, die er nicht vorderkantenbündig, sondern eher aufgelockert gestellt hat. Auch das ist eine akustisch sehr gut wirksame Maßnahme.
Natürlich gehen auch Decken, selbst Pflanzen haben absorbierende und diffundierende Eigenschaften. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Matthias
Das ist tatsächlich eine sehr unterschätzte Möglichkeit, indirekten Schall in harten Räumen zu brechen und minimale Laufzeit Unterschiede zu erzeugen, die den Raum öffnen.
Ich höre ja immer noch überwiegend von CD. Diese sind seit Jahren wahllos im Regal aufgestellt. Alles schön durcheinander, so zerklüftet wie möglich. Die Regale stehen hinter den Lautsprechern (Kugelgehäuse). Seitlich von der Couch sind auf Ohrhöhe einerseits Bücherregale, andererseits eine zwei Meter hohe Palme.
Diffusion auf Ohrhöhe ist in meinem Fall alles, da meine Räume akustisch eine absolute Katastrophe sind. Hohe Altbaudecken in eher Schlauchartigen Räumen sind da oft sehr unvorteilhaft.
Zumal ich auch noch auf Symmetrie im Raum verzichten muss.
Außerhalb des "Ohrbereiches" wird massiv bedämpft: schwerer Hochfloorteppich, Absorber über zwei Meter Raumhöhe, 100 Kilo Matratze (dank Hochbett zufällig in einer Raummode), die Couch und noch kleine gezielte "Enthärtung" einiger Flächen.
Schalltot soll es ja auch nicht sein.
Die Frequenzweiche ist Teildigital, über die wird der Raum noch etwas entzerrt.
Erstaunlich ist auch, wie stabiler und sauberer der Klang wird, wenn man die LS komplett von der Bausubstanz entkoppelt. Es schwingen einfach weniger Gegenstände/Möbel unkontrolliert mit.
Ich schwöre da mittlerweile auf sylomer-pads. Tausendmal besser, als diese Schaumstoffkeile, die man so als Monitorunterlage kennt.
Einmal meinte meine Freundin es ganz besonders gut und hat CDs und Bücher "ordentlich" in die Regale geräumt... Die Augen wurden immer größer, als ich erklärte, dass die Unordnung durchaus Sinn hat.