Axel
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Axel »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 17:18 Ist denn mehr Kontrastumfang nicht das cinematische Ziel ? Oder geht es dann in dem Fall zu fest an die Grenzen der kleinen Kameras ?
Man möchte den Kontrast in der Post gezielt gradieren (daher kommt ja Graden), dazu brauchst du einen größeren Blendenumfang oder Reduzierung des Kontrastes durch Angleichung der Helligkeit innen.
pillepalle hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 17:21Also was mir als erstes auffällt, gerade bei den Interieuraufnahmen, das Du kaum mal eine gerade Senkrechte hast. Dadurch wirkt das alles total eirig.
In der Mitte ist alles soweit senkrecht. An den Seiten verzerrt alles, dass sich die Balken biegen.

Horror Weitwinkel würd ich sagen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



srone
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von srone »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 18:14
Darth Schneider hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 17:12 Würde man solche Innenräume, mit so einladend grossen Fenstern nicht grundsätzlich für einen schönen, natürlichen Look, besser von aussen durchs Fenster mit ganz hellen Tageslicht Lampen zusätzlich zum natürlichen Tageslicht beleuchten..
Ja, aber das dürfte das Budget für so einen Clip um das 10-50fache überschreiten.
damit bekommst du aber auch nicht mehr licht in ecken.

lg

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pillepalle
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von pillepalle »

Axel hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 18:19
In der Mitte ist alles soweit senkrecht. An den Seiten verzerrt alles, dass sich die Balken biegen.

Horror Weitwinkel würd ich sagen.
Nee, nix ist da in der Mitte senkrecht, die Optik ist nicht die tollste aber die ist vor allem einfach gekippt.

VG
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Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



Frank Glencairn
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Frank Glencairn »

srone hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 18:20 damit bekommst du aber auch nicht mehr licht in ecken.
Das könnte man schon entsprechen bouncen, aber ne Immobilienfirma kann sich sowas halt einfach nicht leisten.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Axel »

pillepalle hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 18:23
Axel hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 18:19
In der Mitte ist alles soweit senkrecht. An den Seiten verzerrt alles, dass sich die Balken biegen.

Horror Weitwinkel würd ich sagen.
Nee, nix ist da in der Mitte senkrecht, die Optik ist nicht die tollste aber die ist vor allem einfach gekippt.

VG
Bild

Die Mitte ist fast perfekt senkrecht, die Optik ist aus dem Yps-Comic. Frank Gehry würd's gefallen.
EDIT: könnte allerdings sein, dass alles leicht nach oben getiltet ist, vielleicht meinst du das mit "gekippt".
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Jott »

Die BM-Kameras haben halt keine Optikkorrektur, da zeigen Weitwinkellinsen ihr wahres Gesicht, was gebogene Linien am Bildrand angeht.

Das stürzenden Linien, wenn man's nicht mag, sind weg, wenn man die Kamera in der richtigen Höhe hält, hier also etwas tiefer. Sieht man doch prima am Monitor.



srone
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von srone »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 18:24
srone hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 18:20 damit bekommst du aber auch nicht mehr licht in ecken.
Das könnte man schon entsprechen bouncen, aber ne Immobilienfirma kann sich sowas halt einfach nicht leisten.
dann haste den raum voll mit reflektoren, womöglich auch nicht sinn der sache.

lg

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srone
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von srone »

Jott hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 19:27 Das stürzenden Linien, wenn man's nicht mag, sind weg, wenn man die Kamera in der richtigen Höhe hält, hier also etwas tiefer. Sieht man doch prima am Monitor.
...und auf die ungeschickte raumdiagonale als blick verzichtet und die kamera weiter nach rechts (in blickrichtung) stellt.

lg

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Jörg
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Jörg »

Wer mit solchen Bildern Geld verdient, wird die paar Sekunden übrig haben müssen, diese
Katatstrophe an Aufnahme vernünftig darzustellen.

2_J_.jpg
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klusterdegenerierung
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von klusterdegenerierung »

@Dhira
Wen interessiert das ausserhalb der Fenster wenn es um Innen geht?
Bei dieser Art von Business benutzt Du definitiv die falsche Cam, da brauchst Du was mit mehr Lowlight Power, wie die A7III zb.

Da kannst Du bis 4000Iso easy filmen und kannst häufig auf das zusätzlich Licht verzichten.
So wie das jetzt aussieht machst Du Dir mit mehr Licht nicht nur die Szenerie kaputt, sondern brauchst noch überdurchschnittlich viel Licht, da brauchst Du mit kleinen LED Lämpchen erst garnicht anfangen, da müßen schon Fluter her.

Also für diese Lichtsituationen ehr die falsche Cam statt zu wenig Licht, es sei denn Du traust Dich bei der BMD nur nicht und sie kann auch locker mehr als 640?
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Dhira
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Dhira »

Sehr vielen Dank für eurer Feedback! :)
Jott hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 16:43 Licht ist doch gar nicht dein Problem, wenn man's aus der Sicht eines Interessenten anguckt, eher die wenig einladenden, teilweise brutalen Schnitte und die seltsamen, irgendwie toten Farben.
Welche Art von Übergängen würdet du einbauen? Ich habe 27 Hard Cuts, wie viele würdest du etwa so lassen und bei wie vielen einen anderen Übergang?

Was denkst du ist bei den Farben schief gelaufen bzw. was könnte ich noch verbessern? Ich hatte die BMPCC 6k im "Film" Modus.

Wie finden die anderen die Farben?


Jott hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 16:43 Die Kamera hat mehrfach Schlagseite (das könntest du im Schnitt hinbiegen). Die Drohne hoppelt vor sich hin - lass raten, die stand nicht auf 25 oder 50p? Könntest du mit Conforming retten, wenn's so war. Ich habe jetzt nur den geschnittenen Film geguckt.
Ich hatte die Kamera mit Cage auf meinem Edelkrone Slider (lange Version), zusammen mit dem HeadPLUS, dadurch ist das ganz schön schwer und der Slider biegt sich etwas nach unten, wenn die Kamera weiter nach außen fährt. Vielleicht kommt die Schlagseite daher, wobei es mir bisher noch nicht aufgefallen ist.

Die Drohne hatte ich auf 50p, ein Teil der Clips habe ich in einer "schönen" Geschwindigkeit, z.B. den ersten Drohnenclip mit 200% oder den zweiten mit 50%, der dritte ist aber mit 246,51%, hab ich gerade erst gesehen, das könnte ich noch ändern auf 250%. Meine Timeline läuft ja in 25p, sollte ich dann schauen, dass meine Geschwindigkeit immer ein vielfaches von 25 ist? 425% wäre also auch in Ordnung?

Ich habe das 50p Footage übrigens nicht "interpretiert", sondern einfach mit dem "Speed / Duration" und vor allem mit dem "Rate Stretch" Tool angepasst, weil Gerald Undone und Leute ausm Forum hier meinten, es würde keinen Unterschied machen.

Danke für den Tip mit Conforming! Das kannte ich noch nicht :)


Jott hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 16:43 Bleibe einfach dran, kauf keinesfalls noch mehr Zeug, sondern sei selbstkritisch und verbessere dich immer weiter mit dem, was du hast. Der senkrechte Flug nach oben, wo die Vögel kommen, ist klasse. Aber direkt danach kommt ein völlig unnötiger Jump Cut, der macht die Stimmung sofort kaputt.

Das wird schon!
Danke! :) Ich habe das Auftreten der Vögel passend zur Musik gelegt. Ich würde die gern auch in Post einfügen können. Der Jump Cut ist da, weil ich da 3 frames rausgeschnitten hab, da war ein kleiner Ruckler bei der Drohne, so als ob der Gimbal kurz gezuckt hätte, ist mir beim Aufnehmen leider nicht aufgefallen, bzw. nochmal aufnehmen wär eh blöd gewesen, weil dann die Vögel nicht mehr da gewesen wären.

Ich habe jetzt erst angefangen professionell Videos zu drehen, das ist mein zweites Immobilienvideos und das erste hab ich mit ner Mavic Air und nem DJI Osmo Pocket aufgenommen xD ich denke ich kann damit schon ein paar tausend Euro verdienen in den kommenden Monaten und weils ja schon so ist, dass man mit besserem Zeug in der Regel mehr Geld verdient (bei gleichbleibenden Fähigkeiten) und professioneller aussieht, bin ich gerne bereit hier zu investieren, mir ist auch bewusst, dass ich noch Anfänger bin und man als solcher normalerweise kein so teures Equipment hat.


Frank Glencairn hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 16:48 Ja, seh ich genau so. Da sind noch jede Menge anderer Baustellen die sich nicht durch kaufen von irgendwelchem Zeug von selbst lösen.
Licht ist wirklich dein geringstes Problem.
Ich wär dir dankbar, wenn du zumindest die Sachen kurz nennen könntest, die noch nicht genannt wurden.


Axel hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 16:49 Gutes Material, mit Aputure würdest du nur verschlimmbessern. Schnitt etwas lahm. Schwenks ruckeln teilweise ein wenig. Masken? Du meinst Schatten aufhellen durch digitales Relighting? Super Idee, sehr passend für solche Sachen, da geht viel in Resolve. Und ein bisschen nachentwickelt müssen die Farben schon werden, aber, wie gesagt, gutes Ausgangsmaterial dafür.
EDIT: zu kurze Brennweiten oder falsch angewendet.
Was denkst du würde sich mit der Aputure COB 300D verschlimmern?

Ich schneide mit Premiere, mit Masken meinte ich, wenn ich unter "Effect Controls" bei "Lumetri Color" eine Maske zeichne.

Eigentlich sind das meine fertigen Farben, was würdest du noch verändern? Kontrast und Sättigung nach oben? Ich habe neben der WB lediglich unter "Basic Controls" Sättigung, Kontrast und manchmal noch Highlights oder Shadows verändert.

Zur Brennweite: Ich verwende das Samyang 10mm F2.8, durch den etwa x1,6 crop bei APS-C und "Windowed Mode" (6k crop) komme ich dann auf etwa 16mm, das sollte doch passen? Im Video "Neue Szenen" sind die Aufnahmen mit der Glidecam, bei diesen und z.B. bei dem schnellen Clip durch die Hauseingangstür habe ich den Warp Stabilizer verwendet, dadurch hatte ich noch etwas mehr crop.


Auf Achse hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 16:58 Ich würd bei 0:31 schneiden damit die Verkantung wegfällt, und bei 0:37 wieder einsetzen. Allerdings ohne das Footage zu beschleunigen. Dann hast du zwei Klappen mit einer Fliege :-) ..... Dann hast du auch den Überblick ohne die Verkantung (DAS wär dann ein richtiger Jumpcut), und der Steigflug wär nicht endlos lang.
Danke, das probier ich mal aus :)


Jott hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 17:00 Da gibt's doch diesen Immobilien filmende Youtuber - Peter irgendwas? Denn hatten wir doch schon mal. Mach den nach, klaue alles, dann passt's.
Parker Walbeck, seinen Kurs hab ich sogar, aber noch nicht alles angeschaut :)


DAF hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 14:48 Wenn du nen Spot mit Bowens Bajonett hast, kannst du´s (wie eh irgendwo schon geschrieben) über die Decke mit nem https://www.google.com/search?client=fi ... tor+bowens versuchen.
Danke für den Tip, bisher hab ich kein Licht mit Bowens Anschluss, so einen Hintergrundreflektor werd ich dann aber ausprobieren, sobald ich eins habe.


Auf die anderen Posts geh ich später ein, sonst wird das auch so lang ^^
Zuletzt geändert von Dhira am Mi 15 Jan, 2020 07:26, insgesamt 3-mal geändert.



srone
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von srone »

vielleicht mal eine weitere erläuterung zu deinem obigen (vielzitiertem) esstisch-bild, wenn ich die immobilie kaufen soll, muss ich mich in dieser situation wohlfühlen, sprich am tisch sitzend, damit ergibt sich aus meiner sitzenden augenhöhe die kamerahöhe, so nehme ich dann situationsgerecht den raum war, es ist nicht deine sichtweise die zählt, sondern wie soll es der kunde erleben, wenn er dann wirklich drin wohnen will.

lg

srone
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Jott
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Jott »

„ Welche Art von Übergängen würdet du einbauen?„

Hardcuts sind schon richtig, aber sie sitzen bei dir halt nicht. Schnitte wo und wie? Langes Thema - Cutter ist ein Beruf, lernt man in Jahren. Nicht in ein paar Minuten. Hilfreich ist zuweilen, wenn man Musiker ist und ein Gefühl für Timing und Rhythmus hat. Alle guten Cutter, die ich kenne, sind Musiker.



Cinealta 81
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Cinealta 81 »

@Dhira

Sie könnten auch darüber nachdenken, einige der Schwenks in Innenräumen nicht zu filmen, sondern mit einer sehr guten Weitwinkel-Optik (z.B. Laowa 12mm F2.8 Zero D) zu fotografieren und in der Postproduktion zu pannen. Hätte den Vorteil, dass Sie vom Stativ aus mit Mehrfachbelichtung bei ISO 100 arbeiten könnten, was ein Mehr an Dynamikumfang und Gesamteindruck hinsichtlich gleichmäßige Beleuchtung bedeuten würde. Bedeutet insgesamt erheblich weniger Arbeit. Die ausgebrannten Fenster wären dann - mit einer blitzschnellen RAW-Bearbeitung eines einzigen Bildes - gar kein Problem mehr.

Zudem lassen sich mit dieser Methode auch außergewöhnlich gleichmäßige Pans über zusammengesetzte Panoramaaufnahmen realisieren. Auch 360 Grad Pans, für Geneigte.

Würde auch bedeuten, dass Sie auch mehrere günstige Blitze + OC-Trigger für eine etwaige Ausleuchtung der Innenräume verwenden könnten.

Wenn Sie viel Innenarchitektur machen, empfehle ich Ihnen dringend mindestens eine (idealerweise zwei verschiedene Brennweiten, denn nicht jeder mag extreme UWAs) verzerrungstechnisch einwandfreie Optik, das erspart einem viel Ärger und Arbeit im Nachgang.



pillepalle
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von pillepalle »

@ Axel

In der Mitte ist nichts wirklich senkrecht weil die Kamera nach unten gekippt ist. Das fällt bei Weitwinkelobjewktiven in der Mitte nur weniger auf und sogar schon mit dem Maschendraht den Du da anlegst ;) Liegt aber an der Perspektive und ist bei jedem Weitwinkelobjektiv so. Hat also nicht damit zu tun das die Optik des TO irgendwie besonders gut oder schlecht wäre, sondern das er die Kamera einfach schief hält und nach unten neigt. Unabhängig davon verzeichnen andere Aufnahmen auch recht stark Tonnenförmig, aber das ist ein anderes Paar Schuhe. Jörg hat ja schon gezeigt wie man das Korrigieren kann, nur funktioniert das natürlich nicht so gut wenn die Kamera beim Schwenken unterschiedlich schräg gehalten, oder gekippt wird.

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Axel
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Axel »

pillepalle hat geschrieben: Mi 15 Jan, 2020 01:39In der Mitte ist nichts wirklich senkrecht weil die Kamera nach unten gekippt ist. Das fällt bei Weitwinkelobjewktiven in der Mitte nur weniger auf und sogar schon mit dem Maschendraht den Du da anlegst ;) Liegt aber an der Perspektive und ist bei jedem Weitwinkelobjektiv so. Hat also nicht damit zu tun das die Optik des TO irgendwie besonders gut oder schlecht wäre, sondern das er die Kamera einfach schief hält und nach unten neigt. Unabhängig davon verzeichnen andere Aufnahmen auch recht stark Tonnenförmig, aber das ist ein anderes Paar Schuhe. Jörg hat ja schon gezeigt wie man das Korrigieren kann, nur funktioniert das natürlich nicht so gut wenn die Kamera beim Schwenken unterschiedlich schräg gehalten, oder gekippt wird.
Du kannst Recht haben, dass die Kamera nach unten gekippt ist. Ich hatte das Bild in Photoshops ACR Objektivkorrektur geladen, um das Gitter in meinem Screenshot zu generieren. Jörg hat das wohl auch angewendet, aber es ist halt mit Standbildern einfacher als mit schlingernden "Fahrten". Möglicherweise ist das Objektiv okay, aber ich bezweifle es. Wenn es okay ist, dann darf man damit nie Vertikalschwenks machen (das Gebäude außen in dem Video).
Dhira hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 20:49Was denkst du würde sich mit der Aputure COB 300D verschlimmern?
Wo wolltest du so ein Ding denn hinstellen bei entfesselter Kamera? Gegen das Tageslicht von außen stinkt selbst diese Kanone nicht an, das wäre okay gewesen bei Standbildern als elektrische Aufhellung. Ein Großteil des Reizes deiner Aufnahmen resultiert daraus, wie Licht von außen kompliziert hereinflutet, und da würde ich nicht dran rumpfuschen wollen.
Dhira hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 20:49Ich schneide mit Premiere, mit Masken meinte ich, wenn ich unter "Effect Controls" bei "Lumetri Color" eine Maske zeichne.

Eigentlich sind das meine fertigen Farben, was würdest du noch verändern? Kontrast und Sättigung nach oben? Ich habe neben der WB lediglich unter "Basic Controls" Sättigung, Kontrast und manchmal noch Highlights oder Shadows verändert.
Mit der Kamera hast du auch Resolve Studio erworben, und das ist besser als Lumetri, und zwar um Welten. Power Windows mit gutem Tracker sowie Nodes verführen dazu, jedes Bild noch einmal nachzuleuchten, ob es "nötig" wäre oder nicht. Ich lehne mich vermutlich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich vermute, dass du mit ProRes in "FILM" gedreht hast. Dass du weder Kontrast noch Sättigung mehr ausreizt, kennzeichnet dich als LOG-Lover, das sind viele, und das war ich auch mal. Das verwaschene, flaue Bild mag auf einem normalem Display noch irgendwie edel aussehen und sich positiv von dem in einem Vollautomatik-Standardmodus mit Allerweltskameras aufgenommenem abheben. Auf Geräten, die echtes Schwarz und darüber noch eine feine Graduierung von Schatten darstellen können (beides wird von hintergrundbeleuchteten Monitoren nicht dargestellt) sowie gute Farbreproduktion leisten, sieht das aber kraftlos und unfertig aus. Eine gute Möglichkeit, Kontrast zu beurteilen ist es, mit einem komplett entsättigten Bild zu beginnen.
Dhira hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 20:49Zur Brennweite: Ich verwende das Samyang 10mm F2.8, durch den etwa x1,6 crop bei APS-C und "Windowed Mode" (6k crop) komme ich dann auf etwa 16mm, das sollte doch passen? Im Video "Neue Szenen" sind die Aufnahmen mit der Glidecam, bei diesen und z.B. bei dem schnellen Clip durch die Hauseingangstür habe ich den Warp Stabilizer verwendet, dadurch hatte ich noch etwas mehr crop.
Das entspricht ja Pi mal Daumen dem 9mm, das Garrett Brown in Shining auf 35mm auf seiner Steadicam verwendet hat. Im Audiokommentar zur DVD/BD erwähnt er, dass das Set im Film viel größer wirkt als es in Wirklichkeit war, durch den extremen Weitwinkel. Aber er erwähnt auch, dass er immer die Zentralperspektive beachten musste, den Horizont immer auf gleicher Höhe halten usw. und dass man nur auf einer bestimmten Höhe durch einen Türrahmen gehen kann, ohne dass die Verzeichnung ihn verbiegt. In diesem Film ist auch das Beleuchtungskonzept auf deine Situation übertragbar: nachts waren alle practicals stark genug, um alles zu beleuchten, tags knallten mehrere hunderttausend Watt auf vor den großen Fenstern angebrachte Streufolien (und das zeichnungslose Weiß der Fenster streut auch in's Bild). Keine über der Szene hängenden oder am Set rumstehenden Scheinwerfer.

Wenn die Verzeichnung nicht überwiegend von dem (kameraseits nicht korrigierten) Samyang kommt, sondern vor allem durch deine Steadicam-skills, wäre zu überlegen, ob nicht ein Gimbal im "PF-Mode" besser wäre.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



domain
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von domain »

Also die stürzenden Linien, wenn sie gerade verlaufen, haben nichts mit einer Objektivqualität zu tun, sondern sind physikalisch optisch verursacht und sind so häufig zu sehen, dass sie schon in die allgemeinen Sehgewohnheiten eingegangen sind und kaum jemand mehr stören.
Ein anderes Kapitel wäre es, wenn die Linien zusätzlich noch tonnenförmig verzeichnet wären. Das ist ein Zeichen für preiswerte Weitwinkellinsen, weil deren Konstruktion deutlich einfacher ausfällt.
Was das Video allgemein betrifft ist mir nicht ganz klar, welche Zielgruppe es eigentlich ansprechen soll. An ein quasi lost-place Video kommt es nicht heran und für potentielle Käufer des Objektes ist es zu wenig informativ und eher verwirrend.



Darth Schneider
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Darth Schneider »

Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Frank Glencairn
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Frank Glencairn »

Dhira hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 20:49
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 16:48 Ja, seh ich genau so. Da sind noch jede Menge anderer Baustellen die sich nicht durch kaufen von irgendwelchem Zeug von selbst lösen.
Licht ist wirklich dein geringstes Problem.
Ich wär dir dankbar, wenn du zumindest die Sachen kurz nennen könntest, die noch nicht genannt wurden.

Okay - ich sag es jetzt mal einfach so, ohne um den Brei zu reden, auch wenn du das womöglich nicht hören willst.

Dir fehlen so ziemlich alle Skills die man für sowas braucht.
Du hast überhaupt keine Ahnung von Licht, Kameraführung, Schnitt, Colorgrading etc.

Aber du bist Anfänger - das waren wir alle mal - und deshalb ist es auch okay keine Ahnung zu haben.
Das eigentliche Problem das du hast ist aber, daß du jetzt versuchst das durch mehr Equipment zu kompensieren, statt durch mehr Üben und Lernen.

Das erste wäre mal das Equipment das du schon hast zu verstehen - ehrlich gesagt hab ich noch nie so ein schlechtes Bild aus ner Pocket gesehen - ich dachte zuerst der Clip wäre mit nem Handy gedreht worden.
Warum in aller Welt drehst du mit ISO 640 wenn du locker ins obere ISO Register schalten kannst - mit 3400 ist dein Lichtproblem sofort verschwunden.

Das nächste ist, lerne Brennweiten zu verstehen. Das 10er Samyang ist ein Sonderobjektiv für ganz wenige Spezialfälle - auf ner Glidecam damit rumzuwanken gehört nicht dazu. Maximal das 14er wenn's mal wirklich weit sein soll - das ist dann auch rectilinear. Aber generell sollten 24-35 für das meiste reichen, gerne auch mal 50 und 80 dazwischen.
Die Vorstellung man müsse den gesamten Raum mit Boden und Decke permanent im Bild haben ist falsch - dafür hast du ne bewegte Kamera.

Was mich zum nächsten Punkt bringt - Kamerabewegung. Überleg dir vor dem Drehen, welche Anschlüsse du im Schnitt hast. Und ja das bedeutet tatsächlich, daß man vor dem Schnitt, den Film schon im Kopf fertig geschnitten hat, statt einfach alles wild abzuschwenken und zu hoffen, daß man dann schon irgendwas finden wird was irgendwie zusammen passt.

Beim Schwenken immer im Stand anfangen 10 Sekunden warten, und am Ende das Bild nochmal 10 Sekunden stehen lassen - gilt auch für Slider etc. Halb so schnell schwenken wie du denkst.
Lass zwischendurch auch mal Bilder einfach stehen, das bringt Ruhepunkte in den Film. Mann muß nicht immer alles abschwenken.

Wenn du schwenkst, dann nur über eine Achse, aber nicht gleichzeitig nach links und nach oben und dann noch gleichzeitig im Dutch.

Schwenks müssen einen wirklichen Perspektivwechsel bieten, nicht nur irgendein rumgeeiere im Bild.

Stelle sicher, daß der Zuschauer weiß welchen Raum er gerade sieht. Bei vielen deiner Schnitte weiß ich nicht wo ich gerade bin.
Warum sehe ich den Steinbockkopf in einer epischen Fahrt? Wird der mit vermietet? Wenn nein, dann lass alles draußen was nicht dazugehört.

Lerne deine Drohne zu fliegen wie nen echten Heli. Alles halb so schnell und weniger hektisch und ruckelig.
Besorg dir nen Gimbal, oder dreh erst wieder auf der Steadycam, wenn du sie wirklich beherrscht (kann ein paar Jahre dauern)

Geh die extra Meile.

Was heißt das?

Nimm dir Zeit und gib dir mehr Mühe, die bestmöglichen Bilder zu machen.
Das heißt das du z.B. wartest, bis die Sonne an einem bestimmten Punkt ist, statt einfach drauf los zu drehen.
Die Sonne ist so ziemlich das einzige was du nicht beeinflussen kannst, also mußt du deinen ganzen Drehtag danach ausrichten, auch wenn das heißt, daß du noch 3 mal hin mußt um den richtigen Moment zu erwischen.

Premiere ist nicht so der Bringer für BM Material und fürs Graden schon gar nicht, freunde dich lieber mit Resolve an, da tust du dich viel leichter.

Keine billigen ADHS Gimmicks (Speedramps, Hyperlapse etc.) im Schnitt. Das sieht immer aus, als ob man was vergeigt hätte, und man jetzt versucht das noch irgendwie zu retten. Wenn du sowas unbedingt einsetzen willst, dann muß das ein System haben, daß sich konsequent durch den ganzen Film zieht - z.b. Speedramp am Anfang jeder neuen Location.

Das wärs mal für den Anfang
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Axel »

@Frank Glencairn. Hart, aber fair.
domain hat geschrieben: Mi 15 Jan, 2020 09:04 Also die stürzenden Linien, wenn sie gerade verlaufen, haben nichts mit einer Objektivqualität zu tun, sondern sind physikalisch optisch verursacht und sind so häufig zu sehen, dass sie schon in die allgemeinen Sehgewohnheiten eingegangen sind und kaum jemand mehr stören.
Ein anderes Kapitel wäre es, wenn die Linien zusätzlich noch tonnenförmig verzeichnet wären. Das ist ein Zeichen für preiswerte Weitwinkellinsen, weil deren Konstruktion deutlich einfacher ausfällt.
Bild

Ich sehe da nirgends gerade Linien, gehe also von einer Tonnenverzeichnung (oder Kissen? Bin mir mit den Bezeichnungen nie sicher) nicht nur an den äußersten Rändern, sondern gleich außerhalb des Zentrums, aus. Zudem sieht man überall diese farbigen Doppelkonturen an den Rändern. Ich bin mir nicht sicher, ob man das CA nennt, aber jedenfalls stört's.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Darth Schneider »

Ist denn das Samjang 10mm, für solche Aufnahmen nicht ganz einfach viel zu weitwinklig, für die Pocket die ja intern nix korrigiert ?
Ich filme ja mit meinem 12mm Samjang genau darum auch nicht gerne Leute mit meiner 4K Pocket wenn sie eher am Rand des Bildes stehen, dann wirken diese ja fett, oder sonst unnatürlich verzogen. Und ein Gebäude filme ich dann lieber halt von weiter weg, mit dem 25mm, wenn ich gerade Linien haben möchte. ( mehr zur Auswahl an Linsen habe ich noch nicht)
Aber ich würde auf jeden Fall auch weniger weitwinklig fahren, mit 25, 35, 50mm. Linsen.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Axel
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Axel »

Darth Schneider hat geschrieben: Mi 15 Jan, 2020 09:37 Ist denn das Samjang 10mm nicht ganz einfach zu weitwinklig, für die Pocket die ja intern nix korrigiert ?
Ich filme ja mit meinem 12mm Samjang genau darum auch nicht gerne Leute mit meiner 4K Pocket wenn sie eher am Rand des Bildes stehen, und ein Gebäude filme ich dann lieber halt von weiter weg, mit dem 25mm, wenn ich gerade Linien haben möchte.
Gruss Boris
Auch Immobilienfilmer Parker Walbeck benutzt angelegentlich extreme Weitwinkel. U.a. wohl, wie erwähnt, weil sie Räume größer erscheinen lassen. Ich kann ja nicht hinter eine Wand treten, um genügend Abstand für eine längere Brennweite zu kriegen. Aber wenn man sich seine Tutorials anguckt, merkt man, dass er nur sehr vorsichtig in langsamen, kontrollierten Vor- und Rückwärtsbewegungen filmt, nicht in Pseudo-POV. Er tut quasi so, als sei die Kamera auf einem Schienendolly oder einem längeren Slider, als könnte er nicht gleichzeitig schwenken, neigen und fahren. Und Diagonalschwenks mit Tilts ("der besoffene Kranführer") verbietet er sich erst recht. Frank hat es auf den Punkt gebracht: das sind selbstzweckhafte Bewegungen, die nicht durch maßvolle Parallaxenverschiebung auf einer Achse ein Raumgefühl verstärken, sondern - bestenfalls - nach Actioncam aussehen.

Ich kann zum Thema re@l estate nicht viel beitragen, da ich leere Räume ziemlich langweilig finde. Mein weitwinkligstes Objektiv ist ein 16mm (äqu. 24mm FF), und ich verwende es kaum.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



domain
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von domain »

Axel hat geschrieben: Mi 15 Jan, 2020 09:50 Ich kann zum Thema re@l estate nicht viel beitragen, da ich leere Räume ziemlich langweilig finde.
Deshalb könnte man wie Frank ein Lebewesen in die Aufnahmen integrieren.
Muss ja kein Model sein, ein Hund genügt auch.
Zunächst sitz und bleib und dann ruft ihn der Alphawolf aus einem Nebenraum.
Die Kamera folgt ihm ;-)



Darth Schneider
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Darth Schneider »

Ich habe mal ein Test Still in unserer Wohnung gemacht mit meinem Samjang 12mm, ohne zusätzliches Licht, iso 3200, mit variablem ND, da es sonst zu hell war. Also Probleme mit zu wenig Licht gibt es jetzt nicht, aber es scheint auch die Sonne draussen.

Das mit den verzogenen Linien finde ich jetzt nicht so drastisch, kommt aber sich auf die Kameraposition drauf an, was meint ihr ?
Sorry, ich musste die Auflösung zum hochladen drastisch reduzieren, das Orginalbild hat eine Grösse von 50 mb..;) Den Weissabgleich habe ich auch irgendwie verkackt, die Wände wirken pinkisch, und das Kissen auf dem Sofa und der Tisch und Stühle sind dafür schön weiss...Help !?
Gruss Boris
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Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mi 15 Jan, 2020 11:54, insgesamt 1-mal geändert.



beiti
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Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von beiti »

Dhira hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 15:47 Die Aufnahmen mit dem Slider könnte ich wirklich auch in 25p machen, das habe ich erst jetzt festgestellt, mit 1/25 Belichtungszeit hätte ich dann schon 2 Blendenstufen gewonnen. Ich denke mit der Glidecam sind 50p aber schon sinnvoll, zum einen natürlich zum verlangsamen und weil es dadurch smoother aussieht. [...]
Nur mit der Glidecam bräuchte ich wohl 50p und eventuell auch 1/100 Shutterspeed
Dhira hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 20:49 Die Drohne hatte ich auf 50p, ein Teil der Clips habe ich in einer "schönen" Geschwindigkeit, z.B. den ersten Drohnenclip mit 200% oder den zweiten mit 50%, der dritte ist aber mit 246,51%, hab ich gerade erst gesehen, das könnte ich noch ändern auf 250%. Meine Timeline läuft ja in 25p
Okay, da gehen jetzt ein paar Sachen durcheinander.
Bei meiner Aussage, dass Du in 50p auch mit 1/50 Shutter filmen kannst, war ich naiverweise davon ausgegangen, dass Du den fertigen Film in 50p produzierst. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall. Du schreibst, dass Deine Timeline (und somit auch der fertige Film) in 25p angelegt ist. Die 50p dienen also nur als "Reserve" für allerlei Zeitlupen. Das ist eine völlig andere Situation.

Wäre der ferige Film in 50p angelegt, wäre das Thema Bewegungsunschärfe unkritisch; da kann man mit 1/50 belichten oder auch mal mit 1/100 oder 1/200; die Unterschiede kann das geübte Auge zwar noch sehen, aber sie sind nicht groß.
Je niedriger allerdings die Framerate des fertigen Films ist, desto wichtiger und kritischer wird das Thema Bewegungsunschärfe. Bei 25p ist es daher sehr empfehlenswert, die Belichtungszeit in der Größenordnung von 1/50 Sekunde zu halten (kann auch mal 1/40 oder 1/60 sein, aber auf jeden Fall diese Größenordnung. Das ergibt hier den besten Kompromiss aus Bewegungsunschärfe und Flüssigkeit).
1/25 Sekunde Belichtung bei 25p würde ich vermeiden bzw. nur einsetzen, wenn die Bewegungen sehr langsam sind. Sonst gibt es deutliche Nachzieh-Effekte.
Ähnliches gilt, wenn man 50p dreht und dies nachträglich auf 25p verlangsamt. Da ist dann tatsächlich 1/100 Sekunde besser als 1/50 Sekunde, weil aus 1/50 Sekunde bei schnellerer Bewegung ähnliche Nachzieher entstehen können, wie man sie von 1/25 Sekunde beim Drehen in 25p kennt. (Falls die Logik dahinter nicht ganz klar ist: Es wird zwar tatsächlich mit 1/50 Sekunde belichtet, aber nach dem Verlangsamen "steht" jeder Frame doppelt so lang und macht das Verwischen deutlicher. Wer es nicht glaubt, möge es ausprobieren.)

Und jetzt kommt ein weiterer Aspekt, der oft übersehen wird: Wenn man im Hinblick auf Zeitlupen mit 50p und 1/100 Sekunde gedreht hat und hinterher auf die Idee kommt, das Material doch in Echtzeit auf der 25p-Timeline laufen zu lassen, kriegt man ein neues Problem. Dann hat man plötzlich 25p mit 1/100 Sekunde Shutter, und das ruckelt dann wesentlich stärker.

Wenn man das mit der Bewegungsunschärfe "perfekt" machen will, gibt es also keine universelle Einstellung, mit der man einfach alles drehen kann, um sich hinterher für den Geschwindigkeitsfaktor zu entscheiden.
Wesentlich entspannter wäre alles, wie gesagt, auf einer 50p-Timeline. Bei 50 fps ist die Bildfolge bereits so schnell, dass die Bewegungsunschärfe keinen so großen Unterschied mehr macht. Allerdings gibt es nur wenige Kameras, mit denen man in guter Qualität auch 100p drehen kann, um dann wieder vergleichbare Reserven zu haben...
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Zuletzt geändert von beiti am Mi 15 Jan, 2020 13:40, insgesamt 1-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 19102

Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Darth Schneider »


Menschen können so ein sonst eher doch trockenes Immobilien Video schon verschönern, wobei es in dem Fall doch sehr ablenkt. Aber das Video ist gut gemacht.
Nach einmal schauen, habe ich zwar keine Ahnung wie das Haus im Video ausgesehen hat..;)
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Axel
Beiträge: 16252

Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Axel »

Darth Schneider hat geschrieben: Mi 15 Jan, 2020 11:32 Menschen können so ein sonst eher doch trockenes Immobilien Video schon verschönern ...
Bild

Über die Farbe des Kinderzimmers mit der Schaukel kann man auch geteilter Meinung sein ;-)

Aber dein Attack-Of-The-50 ft Woman - Poster hat mich an ein Projekt erinnert, das ich immer noch machen will, das von diesem Film, Fellinis Die Versuchungen des Doktor Antonio (stumm gucken, ist total asynchron):

und von pilskopfs Little Big Berlin inspiriert ist.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
Beiträge: 19102

Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Darth Schneider »

Also da wäre ich sofort mit dabei, wenn du so was machen möchtest, ehrlich, auch als Kabelschlepper..;)
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Dhira
Beiträge: 126

Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Dhira »

Nochmal vielen Dank für eure Hilfe! :) Leider habe ich gerade nicht so viel Zeit zu antworten, geschweige denn mich in die ganzen neuen Informationen einzuarbeiten. Mach ich aber auf jeden Fall bald.

pillepalle hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 17:21 Also was mir als erstes auffällt, gerade bei den Interieuraufnahmen, das Du kaum mal eine gerade Senkrechte hast. Dadurch wirkt das alles total eirig. Ist natürlich schwierig mit Schwebestativ, aber ich würde mal versuchen die Kamera weniger zu kippen, oder zumindest in der Post die Dinge etwas gerader und damit auch ruhiger zu bekommen.
In dem fertigen Video (Schlosswohnung - von Poll Immobilien - Vorschau 6 - Lange Version) habe ich bis auf die Szenen bei 0:11 und 1:10 alles mit dem Edelkrone Slider gefilmt. Das Problem dabei war, dass wenn die Kamera ganz außen beim Slider ist, die Gefahr bestand, dass das komplette Stativ umfällt. Mein Vater hat mir bei den Aufnahmen als Assistent geholfen und er hat dann meistens das Stativ festgehalten, war natürlich nicht optimal.

Damit die Stativbeine möglichst weit auseinander sind für mehr Stabilität, habe ich sie ganz ausgefahren, dadurch war die Kamera höher, als ich sie eigentlich haben wollte. Um nicht so viel von der Decke drauf zu haben, habe ich die Kamera dann nach unten gekippt. Meinen Auftraggeber hats zum Glück nicht gestört.

In Zukunft werde ich darauf achten, dass die Kamera weiter unten und nicht gekippt ist. Bald bekomme ich noch ein neues Stativ (Travel Tripod von Peak Design), bei dem die Beine weiter auseinander gehen, zur Not kann ich bei dem auch noch ein Gewicht an die Mittelstange hängen, um ein Umkippen zu vermeiden.


Cinealta 81 hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 22:17 @Dhira

Sie könnten auch darüber nachdenken, einige der Schwenks in Innenräumen nicht zu filmen, sondern mit einer sehr guten Weitwinkel-Optik (z.B. Laowa 12mm F2.8 Zero D) zu fotografieren und in der Postproduktion zu pannen. Hätte den Vorteil, dass Sie vom Stativ aus mit Mehrfachbelichtung bei ISO 100 arbeiten könnten, was ein Mehr an Dynamikumfang und Gesamteindruck hinsichtlich gleichmäßige Beleuchtung bedeuten würde. Bedeutet insgesamt erheblich weniger Arbeit. Die ausgebrannten Fenster wären dann - mit einer blitzschnellen RAW-Bearbeitung eines einzigen Bildes - gar kein Problem mehr.

Zudem lassen sich mit dieser Methode auch außergewöhnlich gleichmäßige Pans über zusammengesetzte Panoramaaufnahmen realisieren. Auch 360 Grad Pans, für Geneigte.
Danke für den Vorschlag! Die BMPCC 6k ist ja leider nicht so gut zum Fotografieren geeignet, weil sie auch nur in 6144 x 3456 Auflösung fotografieren kann, aber ich werde das trotzdem mal ausprobieren :)

Cinealta 81 hat geschrieben: Di 14 Jan, 2020 22:17 Wenn Sie viel Innenarchitektur machen, empfehle ich Ihnen dringend mindestens eine (idealerweise zwei verschiedene Brennweiten, denn nicht jeder mag extreme UWAs) verzerrungstechnisch einwandfreie Optik, das erspart einem viel Ärger und Arbeit im Nachgang.
Wenn ich mal Zeit finde, schau ich mal nach einem zweiten Objektiv (neben dem Samyang 10mm F2.8). Mit dem Laowa 12mm F2.8 Zero D hätte ich dann durch den crop effektiv etwa 19mm, das wäre denke ich eine ganz gute Ergänzung zu dem 10mm Samyang, was ja effektiv 16mm ist.


Axel hat geschrieben: Mi 15 Jan, 2020 08:28 Möglicherweise ist das Objektiv okay, aber ich bezweifle es. Wenn es okay ist, dann darf man damit nie Vertikalschwenks machen (das Gebäude außen in dem Video).
Ich habe momentan noch ein Samyang 10mm T3.1 hier, ich geh stark davon aus, dass das Baugleich ist mit dem Samyang 10mm F2.8, bis auf die Lens Gear und die stufenlose Blendeneinstellung. Das T3.1 war leider nicht kompatibel mit dem Focus Module von Edelkrone, deshalb schick ich es wieder zurück. Bevor ich das mache, werde ich es aber mal genau mit dem Samyang 10mm F2.8 vergleichen, um zu sehen, ob mein F2.8 nen Schaden hat.

Axel hat geschrieben: Mi 15 Jan, 2020 08:28 Wo wolltest du so ein Ding denn hinstellen bei entfesselter Kamera? Gegen das Tageslicht von außen stinkt selbst diese Kanone nicht an, das wäre okay gewesen bei Standbildern als elektrische Aufhellung. Ein Großteil des Reizes deiner Aufnahmen resultiert daraus, wie Licht von außen kompliziert hereinflutet, und da würde ich nicht dran rumpfuschen wollen.
Ich dachte halt wenns bewölkt ist und / oder ein Raum keine großen Fenster hat, könnte ich es hinter meinen Slider stellen und die Decke anstrahlen, mit so einem Hintergrundreflektor, wie ihn DAF gepostet hat:
https://www.google.com/search?client=fi ... tor+bowens

Aber vielleicht ist das auch keine gute Idee. Wenn ich die Glidecam benutze und zwischen den Räumen laufe, kann ich es wohl meistens nicht verwenden, aber ich benutze in Zukunft bestimmt meistens den Slider, weil ich, wie ihr ja gesehen habt im Video "Neue Szenen", die Glidecam noch nicht richtig verwenden kann.

Axel hat geschrieben: Mi 15 Jan, 2020 08:28 Mit der Kamera hast du auch Resolve Studio erworben, und das ist besser als Lumetri, und zwar um Welten. Power Windows mit gutem Tracker sowie Nodes verführen dazu, jedes Bild noch einmal nachzuleuchten, ob es "nötig" wäre oder nicht. Ich lehne mich vermutlich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich vermute, dass du mit ProRes in "FILM" gedreht hast. Dass du weder Kontrast noch Sättigung mehr ausreizt, kennzeichnet dich als LOG-Lover, das sind viele, und das war ich auch mal. Das verwaschene, flaue Bild mag auf einem normalem Display noch irgendwie edel aussehen und sich positiv von dem in einem Vollautomatik-Standardmodus mit Allerweltskameras aufgenommenem abheben. Auf Geräten, die echtes Schwarz und darüber noch eine feine Graduierung von Schatten darstellen können (beides wird von hintergrundbeleuchteten Monitoren nicht dargestellt) sowie gute Farbreproduktion leisten, sieht das aber kraftlos und unfertig aus. Eine gute Möglichkeit, Kontrast zu beurteilen ist es, mit einem komplett entsättigten Bild zu beginnen.
In Resolve werde ich mich noch einarbeiten, bisher hatte ich dazu nur noch keine Zeit, hab die Kamera erst seit 3 Wochen.

Ich habe in 6k in Blackmagic RAW 8:1 – 121 MB/s und "Film" aufgenommen. Ich werde mal noch eine weitere Version des fertigen Videos machen mit mehr Kontrast und Sättigung. In Premiere bei den Lumetri Scopes hat man ja dieses Sechseck und in der Mitte das weiße "Feld", was vermutlich die Sättigung darstellt. Parker Walbeck empfiehlt in der Regel die Sättigung so stark zu erhöhen, bis dieses weiße mittlere Feld eine Kante des Sechsecks berührt. Das werde ich mal ausprobieren.

Deine Methode das Bild komplett zu entsättigen und dann den Kontrast zu bearbeiten werde ich auch mal ausprobieren. Ich schätze mal um herauszufinden, was letztendlich ein guter Wert für den Kontrast ist, muss man ein Bauchgefühl entwickeln, oder gibt es da ein Schema, das man verfolgen kann?


Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 15 Jan, 2020 09:18 Das erste wäre mal das Equipment das du schon hast zu verstehen - ehrlich gesagt hab ich noch nie so ein schlechtes Bild aus ner Pocket gesehen - ich dachte zuerst der Clip wäre mit nem Handy gedreht worden.
Warum in aller Welt drehst du mit ISO 640 wenn du locker ins obere ISO Register schalten kannst - mit 3400 ist dein Lichtproblem sofort verschwunden.
Vielen Dank für dein ehrliches Feedback Frank! Das motiviert mich sehr mich weiter zu verbessern :)

Ich probier den hohen ISO mal aus, ich frag mich weshalb das Bild aus meiner Pocket so schlecht war, denkt ihr es lag an meinem Color Grading?

Ich hatte die Kamera nämlich mal bei einem Freund dabei, der mit seinem Thermomix gekocht hat, auf einmal hat der Thermomix richtig angefangen zu dampfen und der Raum war schnell leicht zugenebelt, gekocht wurde Kokossuppe, also mit Öl... Die Kamera lief zu dem Zeitpunkt, ich habe sie als ich den Dampf bemerkt habe ausgemacht und in die Tasche gepackt. Im Nachhinein dachte ich mir, hätte ich sie lieber erstmal in einen anderen Raum tun sollen und den Lüfer weiterlaufen lassen sollen, damit der Dampf aus dem Gehäuse geht. Der Sensor sieht mit dem bloßen Auge betrachtet jedenfalls noch einwandfrei aus. Deshalb hoffe ich, dass mit der Kamera alles in Ordnung ist.

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 15 Jan, 2020 09:18 Das nächste ist, lerne Brennweiten zu verstehen. Das 10er Samyang ist ein Sonderobjektiv für ganz wenige Spezialfälle - auf ner Glidecam damit rumzuwanken gehört nicht dazu. Maximal das 14er wenn's mal wirklich weit sein soll - das ist dann auch rectilinear. Aber generell sollten 24-35 für das meiste reichen, gerne auch mal 50 und 80 dazwischen.
Die Vorstellung man müsse den gesamten Raum mit Boden und Decke permanent im Bild haben ist falsch - dafür hast du ne bewegte Kamera.
Mit meinem Edelkrone Slider kann ich das 10er Samyang aber verwenden oder? Ich sollte nur darauf achten, dass die Kamera nur in eine Achse fährt, also auch nicht Schwenken während sie gerade fährt? Ich denke mal so eine Szene wie die mit dem Steinbockschädel hier ist eine Ausnahme:


24mm wären dann ja im Windowed Mode (x1,63 crop) fast 40mm und 35mm wären knapp 60mm. Jetzt bin ich verwirrt. Empfehlen das die anderen auch generell für Immobilienvideos? Weil Parker Walbeck halt 14-20mm empfiehlt.

Danke auch für deine anderen Anregungen, das hilft mir wirklich sehr!


@beiti Vielen lieben Dank für die ausführliche Erläuterung! Echt klasse :)

Puh, ich muss jetzt schlafen gehen ..



Jott
Beiträge: 21802

Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Jott »

Was für ein Stativlein hast du denn da für deinen Edelkrone? Einen wackeligen 100 Euro-Ständer? Der Vater hält fest, damit‘s nicht umfällt, biegt sich runter ... du meine Güte. Und jetzt bestellst du einen neuen wackeligen, nur teureren Ständer? Wie kommst du nur auf so was: superleichtes Reisestativ für Fotos? Du brauchst genau das Gegenteil, mit Bodenspinne. Hast du denn niemanden, der dir helfen kann, irgend ein Berufsfilmer?

Und was packst du da drauf auf den Slider? Die filigranen Edelkrone-Sachen sind nur für sehr leichte Kameras konzipiert und dafür auch gut, aber nicht für geriggtes Zeug.
Zuletzt geändert von Jott am Do 16 Jan, 2020 09:35, insgesamt 1-mal geändert.



Axel
Beiträge: 16252

Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Axel »

Dhira hat geschrieben: Do 16 Jan, 2020 06:56Vielen Dank für dein ehrliches Feedback Frank! Das motiviert mich sehr mich weiter zu verbessern :)
Mit dieser Einstellung kannst du es weit bringen. Sie ist nicht selbstverständlich. Viele wollen alles können, haben aber keine Lust, etwas zu lernen und sind beim ersten Meckern von anderen frustriert. Frank hat dir zweierlei gesagt. Erstens, dass es Handwerk ist, das man ganz objektiv beurteilen kann und wo die Kritik nichts über "Talent" aussagt. Zweitens das Berufsethos, "Geh die extra Meile". Sei nicht mit Mittelmaß zufrieden, setz deine Ansprüche an dich selbst nicht runter. Aber sieh das Verhältnis zwischen dem Anspruch und dem aktuellen Stand deines Könnens realistisch. Scheinst du charakterlich zu können. Daumen hoch!

PS: zu den Dingen, die unter anderem Jott oben dir aufzeigen wollen, gehört der verhängnisvolle Fehler der “Kompensation durch Equipment”, zumal, wenn es das falsche ist. Den begehe ich auch, wenn auch nicht mehr so oft wie früher.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Dhira
Beiträge: 126

Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Dhira »

Axel hat geschrieben: Do 16 Jan, 2020 08:07 PS: zu den Dingen, die unter anderem Jott oben dir aufzeigen wollen, gehört der verhängnisvolle Fehler der “Kompensation durch Equipment”, zumal, wenn es das falsche ist. Den begehe ich auch, wenn auch nicht mehr so oft wie früher.
Unabhängig davon, ob ich sehr gutes Equipment habe oder nicht, würde ich stetig versuchen mich zu verbessern. Ich sehe es also nicht als Kompensation, um mich dann nicht mehr weiter verbessern zu müssen.

Neben dem größten offensichtlichen Vorteil, dass man bessere Aufnahmen machen kann, sehe ich es eher so, dass wenn mein Investment in Equipment größer ist, es mir noch zusätzliche Motivation gibt, in dem Bereich richtig gut zu werden, weil Aufhören einen größeren finanziellen Verlust bedeuten würde. Außerdem macht es mit gutem Equipment mehr Spaß, sieht professioneller aus und ich lerne früher wie ein Profi zu arbeiten (z.B. durch das Arbeiten im RAW Format).

Ich habe mir das Licht aber nicht gekauft und ich bin mir ziemlich sicher, dass es Dank eurer Tips auch nicht nötig ist.

Bei meinem nächsten Projekt werde ich meine vorhandenen Lampen benutzen, mit 50p und 1/50 Belichtungszeit und bei sehr langsamen Fahrten auf dem Slider sogar mit 25p und 1/25 Belichtungszeit filmen und vor allem darauf achten, dass ich mich mithilfe einer App an der Verlauf der Sonne anpasse, alle Vorhänge komplett geöffnet sind und falls erforderlich schalte ich in den höheren ISO Bereich. Zusätzliche hole ich mir wie von ksingle empfohlen 1-2 kleine LED Panels oder Stableuchten von z.B. Neewer, diese müssen ja nicht extrem hochwertig sein, weil die Farbechtheit nicht so wichtig ist, weil ich ja keine Hauttöne aufnehme.

Besser ich kaufe mir erstmal einen Gimbal, wie auch schon Axel und Frank empfohlen haben, weil es vermutlich noch lange dauert, bis ich die Glidecam gut bedienen kann. Vielleicht kauf ich den Moza Air 2 für meine BMPCC.

Zum Video:
Ich habe jetzt einige Schnitte korrigiert (an die Musik angepasst), den Steilflug nach oben gekürzt und den Jump Cut rausgeschnitten, so wie es Auf Achse mir empfohlen hatte und noch eine Szene mit der Glidecam eingefügt, weil mein Auftraggeber es so wollte und es ist zu den vielen Clips mit dem Slider auch eine gute Abwechslung wie ich finde.

Außerdem habe ich Sättigung und Kontrast erhöht und zwar so stark, dass das weiße Feld im Vectorscope YUV fast die Verbindungslinie berührt. Wenn das Feld ungleichmäßig verteilt war, habe ich teilweise noch unter Curves > Hue vs Sat die Kurve so angepasst, dass die Sättigung der Farben gleichmäßig ist, der weiße Fleck im Vectorscope also möglichst rund ist. Außerdem habe ich in Szenen, in denen sich die Belichtung ändert und dadurch auch die Sättigung mit Keyframes die Sättigung angepasst und Masken gezeichnet, wenn der Unterschied nur in einem Bereich des Bilds war. Die ungleichmäßig verteilte Sättigung anzupassen werde ich wohl nächstes Mal nicht mehr machen, weil es viel Arbeit ist und nicht so viel bringt.



Axel hat geschrieben: Do 16 Jan, 2020 08:07 Mit dieser Einstellung kannst du es weit bringen. Sie ist nicht selbstverständlich. Viele wollen alles können, haben aber keine Lust, etwas zu lernen und sind beim ersten Meckern von anderen frustriert. Frank hat dir zweierlei gesagt. Erstens, dass es Handwerk ist, das man ganz objektiv beurteilen kann und wo die Kritik nichts über "Talent" aussagt. Zweitens das Berufsethos, "Geh die extra Meile". Sei nicht mit Mittelmaß zufrieden, setz deine Ansprüche an dich selbst nicht runter. Aber sieh das Verhältnis zwischen dem Anspruch und dem aktuellen Stand deines Könnens realistisch. Scheinst du charakterlich zu können. Daumen hoch!
Herzlichen Dank Axel! Sowas hör ich natürlich gerne :)

Es ist wie du sagst, viele können mit Kritik nicht umgehen und sind dann gleich gekränkt. Meiner Erfahrung nach sind ein guter Plan und vor allem eine große Motivation und der Fokus sich stetig zu verbessern am wichtigsten, um in etwas richtig gut zu werden.


Jott hat geschrieben: Do 16 Jan, 2020 07:42 Was für ein Stativlein hast du denn da für deinen Edelkrone? Einen wackeligen 100 Euro-Ständer? Der Vater hält fest, damit‘s nicht umfällt, biegt sich runter ... du meine Güte. Und jetzt bestellst du einen neuen wackeligen, nur teureren Ständer? Wie kommst du nur auf so was: superleichtes Reisestativ für Fotos? Du brauchst genau das Gegenteil, mit Bodenspinne. Hast du denn niemanden, der dir helfen kann, irgend ein Berufsfilmer?

Und was packst du da drauf auf den Slider? Die filigranen Edelkrone-Sachen sind nur für sehr leichte Kameras konzipiert und dafür auch gut, aber nicht für geriggtes Zeug.
Mein bisheriges Stativ habe ich mir gekauft, als ich hobbymäßig angefangen habe zu filmen, jetzt hätte ich mir natürlich ein anderes gekauft, es ist das Manfrotto 055XPROB. Den Travel Tripod von Peak Design habe ich schon vor Monaten über kickstarter gekauft, noch bevor ich mit dem Gedanken gespielt habe mir das edelkrone System zu holen. Falls es mit ihm nicht funktioniert, kann ich ihn bestimmt ohne Verlust wieder verkaufen und mir einen geeigneten stabileren holen.

Ich dachte auch zuerst an ein Stativ mit Bodenspinne, aber auf der edelkrone Website steht:
"Tripod legs (such as Sachtler brand) which are manufactured with a spreader in-between the legs will not be compatible with our slider products as you must set up your tripod legs to reflect the footprint of your slider or reflect the total sliding range of your shot."

Der HeadPLUS kann bis zu 4,5kg halten, meine BMPCC + Objektiv + Cage + Akku wiegen "nur" 2,65kg.



Jott
Beiträge: 21802

Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Jott »

Dhira hat geschrieben: So 19 Jan, 2020 17:28Ich dachte auch zuerst an ein Stativ mit Bodenspinne, aber auf der edelkrone Website steht:
"Tripod legs (such as Sachtler brand) which are manufactured with a spreader in-between the legs will not be compatible with our slider products as you must set up your tripod legs to reflect the footprint of your slider or reflect the total sliding range of your shot."
Hä? Ein stabiles Stativ mit ausziehbarer Bodenspinne à la Sachtler ist exakt das was du brauchst. Du kannst damit sicherstellen, dass nichts umfällt (der arme Vater muss nicht mehr mitkommen zum Stativ halten), und es ist auch wichtig für die Böden in deinen Wohnungen. Auf glatten Böden rutschen Stativfüße ohne Spinne nur rum und könnten auch beschädigen. Haftpflichtversicherung hast du?

Ich schätze mal, "spreader between the legs" meint eine Mittelspinne, die wäre in der Tat Unfug. Eine Bodenspinne ist aus Kunststoff/Gummi und liegt auf dem Boden auf.



"Der HeadPLUS kann bis zu 4,5kg halten, meine BMPCC + Objektiv + Cage + Akku wiegen "nur" 2,65kg."

Bewegt sich der Schwerpunkt zur Seite (Slider) - wovon der Hersteller ja nicht ausgeht - sind erheblich höhere Kräfte am Werk. Da muss der Vater wieder ran zum Beinchen halten.



Die Farben sind jetzt deutlich besser, bis auf das Schlussbild - soll wohl Instagram-Kunst sein? Was gefällt, ist okay.

Siehst du die vielen schiefen Szenen nicht (weil die Kamera nicht korrekt auf Glidecam/Slider saß)? Kannst du doch einfach beheben im Schnitt, nur entsprechend etwas drehen.



domain
Beiträge: 11062

Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von domain »

Ich habe immer noch den Eindruck, dass du eigentlich mehr künstlerisch gestalten als verkaufen willst.
Wenn es ums Verkaufen ginge, dann wäre doch ein Grundriss-Overlay gerade über das Bild, wenn die Drohne senkrecht über dem Objekt steht, als Orientierungshilfe sinnvoll. Wird mit einem variablen roten Bild immer wieder eingeblendet, wenn ein neues Zimmer gezeigt wird.
Zusätzliche Informationen über einen Sprecher, der z.B. immer zentriert gezeigt wird.
Lass doch diese ganze irrwitzige Kamerasauserei sein, nimm dir ein Beispiel an Ulrich Seidl.
Der komponiert jede Einstellung (Licht u. Kadrage) bis ins letzte durch.
Sein Stil ist häufig die zentrierte Aufnahme, keine Spur vom goldenen Schnitt. Das nur als mögliche Anregung, kann auch ganz anders verlaufen, aber irgend ein Konzept sollte schon verfolgt werden

Bild

Bild



Jott
Beiträge: 21802

Re: Suche Licht mit viel Power für Innenaufnahmen

Beitrag von Jott »

Ich ergänze: die Drohne von oben ist auch etwas verkantet. So was stört und ist sehr einfach zu beheben.



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