Ist teil unsers Daseins... was wäre das tolerante ohne intolerant.... liebe ohne hass... frieden ohne krieg... positiv ohne negativ... ALL das, ist da und nicht Sinnlos. Man muss damit umgehen können und das beginnt zuerst bei einem "selbst". Die innere Unruhe, der innere Unfrieden, wirkt sich auch auf die Umgebung aus.
Wie meinst Du das?klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑So 03 Nov, 2019 22:26 ...und danke das Du nicht erst auf die passende Cam gewartet hast, ups, war ein insider, sorry. ;-))
Hallo, vielen Dank für Deine Reaktion. Leider verstehe ich nicht ganz, was Du hier meinst...
Stell Dir vor, unsere Missionare pflegen sehr gute Beziehungen sowohl mit den Orthodoxen als auch mit den Muslimen. Bei der Mitternachtsmesse am Weihnachten ist überraschender Weise ein muslimischer Mufti und ein orthodoxer Priester erschienen. Sie verstehen sich gut mit unserem Priester Nicklas und wollten einfach dabei sein und Weihnachten auf "katholisch" erleben.
Vielen Dank, ich werde darüber nachdenken.pillepalle hat geschrieben: ↑Mo 04 Nov, 2019 01:28 Jedenfalls plätschert alles so vor sich hin ohne das man weiß wohin es einen führen soll. Das macht es für Zuschauer ohne Bezug zum Thema etwas langatmig.
Danke, Boris, die fehlende Spannung ist vermutlich genau das, was die Meisten bei diesem Film vermissen werden. Da habe ich noch viel zu lernen. Und weiss gar nicht, wo ich anfangen soll :-)Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mo 04 Nov, 2019 03:49 ... aber leider doch auch viel zu wenig spannend.
Vielen Dank, Frank! Falls Du ein paar Tipps hättest, wie Du die Höhepunkte und Spannungsbögen erzielen würdest, wäre ich Dir sehr dankbar... Ich habe eine Menge über SlashCam gelernt. Danke, dass Du Dir die Mühe gabst, meinen Film anzuschauen.
Also, keinerlei Konflikte?Chiara hat geschrieben: ↑Mo 04 Nov, 2019 10:13Stell Dir vor, unsere Missionare pflegen sehr gute Beziehungen sowohl mit den Orthodoxen als auch mit den Muslimen. Bei der Mitternachtsmesse am Weihnachten ist überraschender Weise ein muslimischer Mufti und ein orthodoxer Priester erschienen. Sie verstehen sich gut mit unserem Priester Nicklas und wollten einfach dabei sein und Weihnachten auf "katholisch" erleben.
Nicht, dass ich wüsste. Als ich dort war, sprachen die Missionare darüber, dass sie sehr schöne Beziehungen mit den Andersgläubigen pflegen. Früher, in den 90. Jahren war es aber noch ein wenig angespannt. Das hat sich geändert. Durch jahrelanges Durchhalten, Helfen und Lieben gewinnt man langsam auch die Andersgläubigen. Alle, die irgendwie an Gott glauben, sitzen in Russland im gleichen Boot. Nicht nur die Katholiken. Und das macht diese Menschen oft zu Freunden.
Ich denke, es ist das, was Pillepalle mit "Dahinplätschern" meint. So ne richtige Lösung habe ich da im Moment auch nicht. Denke schon die ganze Zeit darüber nach, was man noch anders machen könnte. Wahrscheinlich gar nicht viel. Der Film hat eben mehr einen informativen Charakter als eine Handlung. Aber vielleicht wäre ein Handlungsstrang nicht schlecht gewesen. Z. B. Ein Hilfstransport macht sich auf den Weg nach Sibirien und die Begegnungen mit der Gemeinschaft und Widrigkeiten wird dokumentiert. Da kämen dann halt auch wieder Konflikte und Widerstände zugute (also dem Film, nicht der Reisegruppe oder der Gemeinschaft), weil diese natürlich schon auch eine gewisse Spannung erzeugen. Nur so ne Idee. Dennoch finde ich deinen Film richtig gut und ich freue mich sehr, dass auch sowas hier ein Forum finden kann. Wir hatten ja auch parallel hier einen Thread über Netflix, wo ich die Frage aufwarf, obs nicht noch andere Themen neben Phantasie, Action, SciFi und Außerirdischen gibt. Es gibt so viele spannende Geschichten hier in unserem bescheidenen Dasein, die es sich vielleicht lohnt auch mal zu beleuchten. Die scheinen für viele auf den ersten Blick nicht so spannend zu sein wie Weltraum- und andere Schlachten und Geballer. Es gibt aber auch ein Publikum, das gerne auch etwas inhaltlich anderes haben möchte. Ich bin dir jedenfalls sehr dankbar, dass du dich mal solch eines Themas angenommen hast.
Das klingt doch sehr gut. Ich persönlich denke auch, dass das Nebeneinander der unterschiedlichen Prägungen ein großes Geschenk sein kann. Selbst, wenn es kein Miteinander ist. Das Miteinander wird immer nur eine punktuelle Sache sein. Das zu verordnen oder zu erwarten wäre nicht positiv. Gerade das Nebeneinander ermöglicht den Menschen, einen ganz persönlichen Weg zu gehen und sich frei zu entscheiden. So ist für mich Multikulti auch nicht die Vermischung von allem zu einem, denn dann ist es ja nicht mehr multi, sondern wird zum Einheitsbrei. Das Nebeneinander verschiedener Ansichten in gegenseitiger Toleranz fände ich erstrebenswerter. Das aber dann weltweit und nicht nur regional begrenzt.Chiara hat geschrieben: ↑Mo 04 Nov, 2019 10:35Nicht, dass ich wüsste. Als ich dort war, sprachen die Missionare darüber, dass sie sehr schöne Beziehungen mit den Andersgläubigen pflegen. Früher, in den 90. Jahren war es aber noch ein wenig angespannt. Das hat sich geändert. Durch jahrelanges Durchhalten, Helfen und Lieben gewinnt man langsam auch die Andersgläubigen. Alle, die irgendwie an Gott glauben, sitzen in Russland im gleichen Boot. Nicht nur die Katholiken. Und das macht diese Menschen oft zu Freunden.
mag wohl sein.
Ich glaube nicht an die Fingerübung eines neutralen Außenstehenden. Der Glaube ist hermetisch, ein in sich selbst stimmiges Konzept, und der Filmemacher hat gar keine kritische Distanz zu seinem Thema. Deshalb hat auch der Schnitt Hand und Fuß, und man kann sagen, dass der Film selbst Werkzeug der Mission ist, Propaganda dafür. Etwas profaner ist es bei Horrorfilmen. Der beste Horrorfilm wäre der, dessen (technisch und dramaturgisch versierter) Macher abergläubisch ist und zum Beispiel an Vampire tatsächlich glaubt. Deswegen wohl ist Der Exorzist nach wie vor der beste Horrorfilm, weil der überaus intelligente Autor Blatty nichtsdestotrotz tatsächlich an das Wirken des Bösen in der Welt und an Besessenheit glaubte. Und weil der zynische und postmodern-neurotische Regisseur Friedkin, der vom Cinéma Vérité inspiriert war, den Film wie einen nüchternen Dokumentarfilm inszenierte, der das Teufelszeug todernst nahm.
Ich finde diese Gendankengänge interessant. Kritische Distanz kann man zwar schon auch als Filmemacher zum Glauben haben, was man ja auch weitestgehend in den vor allem im öffentlich rechtlichen Bereich geschaffenen Filmen und Beiträgen zu christlichen und kirchlichen Inhalten bestätigt findet. Nur bleibt es dann eben immer bei dieser Distanz und diese wird nahezu nie aufgehoben, weil die Personen, die den Film machen, dem Glauben niemals anders als ablehnend, skeptisch oder sogar belustigt gegenüber stehen. Mir ist im öffentlich rechtlichen Bereich in den letzten Jahren kaum mal ein geistlicher bzw. religiöser Mensch in Filmen untergekommen, der nicht entweder heuchlerisch, inkonsequent, verblödet, kriminell oder als in sich zerrissene Person, also durch seinen Glauben irgendwie geschädigt, rüber gekommen ist. Vor allem der christliche Glaube ist im heutigen Filmschaffen in den heute relevanten Bereichen (vor allem im ÖR-Fernsehen) nahezu immer ein schwarzer Filz, der von der Wirklichkeit, dem klaren Licht, durchdrungen werden muss. Glaube ist ein Thema, das polarisiert. Man lehnt ihn ab oder man lebt ihn. Einige sagen von sich, dass Religion ihnen egal ist, sie nichts gegen aber auch nichts dafür empfinden. Vielleicht wären Filme über Religionsfragen aus dieser Personengruppe auch mal recht interessant. Doch da bliebe noch der vermeintliche Erwartungsdruck aus der Gesellschaft. (Meine These:) Die Gefahr kritisiert und verrissen zu werden ist viel höher, wenn man den christlichen Glauben positiv darstellt als wenn man ihn lächerlich machen würde. Außerdem greifen immer noch die Schemata, dass Mittelalter, Kirche und Gläubige, rückständig und dumm sind und dass dort der Ort ist, an dem man Undurchsichtigkeit, Dunkelheit und Bosheit gut hinein interpretieren kann. So braucht man in Krimis und Horrorfilmen eben immer wieder die Kirche oder christliche Strukturen als Ort des Übels.Axel hat geschrieben: ↑Mo 04 Nov, 2019 18:42
Der Glaube ist hermetisch, ein in sich selbst stimmiges Konzept, und der Filmemacher hat gar keine kritische Distanz zu seinem Thema. Deshalb hat auch der Schnitt Hand und Fuß, und man kann sagen, dass der Film selbst Werkzeug der Mission ist, Propaganda dafür.
Das Rezept scheint mir zu sein, seine Inhalte ernst zu nehmen. Technisch ist Wo Heimat beginnt recht solide, aber nichts Besonderes. Was ihn von Imagefilmen, Hochzeitsfilmen und Amateur-Genre-Abklatschen unterscheidet ist, dass er im Gegensatz zu diesen echten Content hat. Es ist wie mit den Naturfilmen von slashCAMer Rolf Hankel. Es geht nur um eine drollige Feldmaus, unerheblicher und bescheidener geht's kaum. Und auch hier kein technischer Größenwahn. Aber Inhalt und Stil kommen zur vollkommenen Deckung.
Das mag ja für dich persönlich (und somit auch berechtigt) hohl und leer sein, für einen anderen ist es persönlich jedoch gehaltvoll und erfüllend.
Zunächst ist es sicher so, wie du schreibst, dass immer das persönliche Empfinden zugrunde liegt, ob etwas als hohl und leer empfunden wird. Dennoch gibt es halt auch die Phänomene, die deutlich machen, dass breitere Schichten der Gesellschaft das Gefühl bekommen, nicht mehr genug zufriedenstellende Inhalte angeboten zu bekommen. Das geht im Medienbereich einher mit einer Verflachung des Angebots auf starke Zielgruppen hin orientiert. Nicht unbedingt die Anzahl der Produktionen wird weniger, aber die Inhalte sind immer absehbarer und ähneln sich stark. Da werden zig Aufgüsse des gleichen Breis bis zum Erbrechen angerichtet. Andere als diese Zielgruppen, die diese (flachen) Inhalte konsumieren, werden dann nicht mehr erreicht, was zunächst vielleicht wirtschaftlich nicht ins Gewicht fällt, solange diese Zielgruppen noch so stark sind, dass Gewinne eingespielt werden. Aber einige Teile der Gesellschaft werden dadurch abgehängt. Der Überlebenskampf der Kinos hat evtl. auch damit zu tun, neben natürlich noch anderen Effekten, wie z. B. dass die persönlich gewünschten Inhalte inzwischen leicht auf den heimischen FlatTV geholt werden können. Im Grunde ist das eine positive Entwicklung, die mit den Streamingdiensten und vorher schon mit Kassetten, DVDs und Blu-rays eingesetzt hat. Das rettet eben im gewissen Maße die kleinen Nischenproduktionen, die auf andere als die gängigen Zielgruppen insistieren.
Danke für deine Rückmeldung.Frank B. hat geschrieben: ↑Di 05 Nov, 2019 07:36Zunächst ist es sicher so, wie du schreibst, dass immer das persönliche Empfinden zugrunde liegt, ob etwas als hohl und leer empfunden wird. Dennoch gibt es halt auch die Phänomene, die deutlich machen, dass breitere Schichten der Gesellschaft das Gefühl bekommen, nicht mehr genug zufriedenstellende Inhalte angeboten zu bekommen. Das geht im Medienbereich einher mit einer Verflachung des Angebots auf starke Zielgruppen hin orientiert. Nicht unbedingt die Anzahl der Produktionen wird weniger, aber die Inhalte sind immer absehbarer und ähneln sich stark. Da werden zig Aufgüsse des gleichen Breis bis zum Erbrechen angerichtet. Andere als diese Zielgruppen, die diese (flachen) Inhalte konsumieren, werden dann nicht mehr erreicht, was zunächst vielleicht wirtschaftlich nicht ins Gewicht fällt, solange diese Zielgruppen noch so stark sind, dass Gewinne eingespielt werden. Aber einige Teile der Gesellschaft werden dadurch abgehängt. Der Überlebenskampf der Kinos hat evtl. auch damit zu tun, neben natürlich noch anderen Effekten, wie z. B. dass die persönlich gewünschten Inhalte inzwischen leicht auf den heimischen FlatTV geholt werden können. Im Grunde ist das eine positive Entwicklung, die mit den Streamingdiensten und vorher schon mit Kassetten, DVDs und Blu-rays eingesetzt hat. Das rettet eben im gewissen Maße die kleinen Nischenproduktionen, die auf andere als die gängigen Zielgruppen insistieren.
Wo genau meinst du?Jott hat geschrieben: ↑Di 05 Nov, 2019 10:55 Kleine Anmerkung zum Technischen: ich habe mal nur den Anfang gesehen (Moskau/St. Petersburg), und was mich sofort rauswirft, sind die wackeligen Kamerabewegungen. Das ist schade. Wenn man kein ordentliches Stativ mitnehmen/schleppen möchte, was ja verständlich ist, dann doch einfach bei festen Einstellungen bleiben, und schon ist das Problem vom Tisch.
Roter Platz, gleich Szene 2 und 4 zum Beispiel. Ich schreib jetzt nicht die Sekunden auf. Ich mag streng sein, aber feste Einstellungen statt unsauberer Schwenks wären hier wirklich angebrachter. Stört grundlos die meditative Stimmung. Außerdem kommen schiefe Aufnahmen, zum Beispiel die ersten aus Petersburg. Keine Wasserwaage am Stativkopf oder nicht beachtet? Das ist doch wirklich schade, wenn man sich sonst solche Mühe macht mit einem Film.Chiara hat geschrieben: ↑Di 05 Nov, 2019 11:09Wo genau meinst du?Jott hat geschrieben: ↑Di 05 Nov, 2019 10:55 Kleine Anmerkung zum Technischen: ich habe mal nur den Anfang gesehen (Moskau/St. Petersburg), und was mich sofort rauswirft, sind die wackeligen Kamerabewegungen. Das ist schade. Wenn man kein ordentliches Stativ mitnehmen/schleppen möchte, was ja verständlich ist, dann doch einfach bei festen Einstellungen bleiben, und schon ist das Problem vom Tisch.
Das ist es, was ich im Revenant-Thread mit Religion als Kontrastfolie zu Beliebigkeit meinte. Die Themen des Mainstreams sind gefühlt beliebig, sie sind zu praktisch 100 % absehbar und untereinander austauschbar. Und deswegen nur "gefühlt", weil sie in Wirklichkeit natürlich nur das behandeln, von dem die Produzenten glauben, dass es ankommt, d.h. sich verkaufen lässt. Merkantil affirmativ. Die Selbstähnlichkeit der Filme kommt von den berüchtigten Erfolgsrezepten.
Wenn du ehrlich bist, wirst du zugeben, dass christliche Themen hier und heute nur noch eine Nische besetzen. Aber richtig ist, dass erst durch Nischen Pluralität möglich ist und (Jung'sche Terminologie:) Individuation im Gegensatz zum Mitschwimmen im kollektiven Unterbewussten.Frank B. hat geschrieben: ↑Di 05 Nov, 2019 07:36Der Überlebenskampf der Kinos hat evtl. auch damit zu tun, neben natürlich noch anderen Effekten, wie z. B. dass die persönlich gewünschten Inhalte inzwischen leicht auf den heimischen FlatTV geholt werden können. Im Grunde ist das eine positive Entwicklung, die mit den Streamingdiensten und vorher schon mit Kassetten, DVDs und Blu-rays eingesetzt hat. Das rettet eben im gewissen Maße die kleinen Nischenproduktionen, die auf andere als die gängigen Zielgruppen insistieren.