Filmemachen Forum



Garage Filmmaking



Kreativität, Drehbuch schreiben, Filmideen, Regie, und ähnliches
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Frank Glencairn
Beiträge: 22703

Garage Filmmaking

Beitrag von Frank Glencairn »

Das hier ist ein gutes Beispiel für das was ich immer sage, daß gute Filme vor allem VOR der Kamera entstehen, und Kamera/Linsen/Gear etc. nur einen winzigen Teil von dem ausmachen, was am Ende hinten raus kommt.

Cosmos wurde mehr oder weniger in einer Garage und auf nem Feldweg gedreht, mit minimalem - oft selbst gebasteltem Equipment und mit der original Pocket (und ja - Wasser auf rioki's Mühlen) - ohne Budget, aber mit jeder Menge Leidenschaft.

Das ist etwas, das ich über die ganzen Kamera-Lens-Porn Diskussionen hier wirklich vermisse. So viele hoffen immer, daß die nächst beste Optik oder Kamera, die nächsten 1.5 Blenden mehr Dynamikumfang, der nächst beste Codec ihre arbeit besser macht. Darüber wird das eigentliche Filmemachen, und das eigentliche Storytelling oft völlig vergessen. Cosmos ist IMHO ein großartiges Beispiel und eine Inspiration, wie es besser geht.



Sapere aude - de omnibus dubitandum



suchor
Beiträge: 409

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von suchor »

Sehr schön, Danke fürś teilen.
Beeindruckend, Liebe und Leidenschaft fürś Filmen, tolles Team!



Frank Glencairn
Beiträge: 22703

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Frank Glencairn »

Nightshots

Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
Beiträge: 24219

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von iasi »

Warum aber diese Stories, die dann auf dicke Hose machen wollen, obwohl die Mittel eigentlich nicht für eine möchtegern-Hollywood-Kopie reichen?

Der Trailer gaukelt mit Bombast-Musik am Ende mehr vor, als der Film wahrscheinlich halten kann.

"Die 12 Geschworenen" bietet im Vergleich mehr Bildsprache bzw Filmsprache, spielt aber sogar nur in einem Raum.


Andererseits gibt es kleine Filme, die Locations nutzen, um auch ohne Budget einen Film zu bereichern.



DWUA y
Beiträge: 172

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von DWUA y »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 08:35 ...Das ist etwas, das ich über die ganzen Kamera-Lens-Porn Diskussionen hier wirklich vermisse. So viele hoffen immer, daß die nächst beste Optik oder Kamera, die nächsten 1.5 Blenden mehr Dynamikumfang, der nächst beste Codec ihre arbeit besser macht. Darüber wird das eigentliche Filmemachen, und das eigentliche Storytelling oft völlig vergessen...
Vollkommen richtig, ABER:
Diese Seite heißt ja "slashCAM " und nicht "slashFILM".
Sieht man auf den ersten Blick: Wie eine Katalogseite.
;))
Das Unterforum, das Du benutzt, steht an 35. Stelle der Foren-Übersicht.
Das sagt einem doch schon eigentlich alles.

Wenn dann filminteressierte Techniker hier ihr Hausrecht intensiv nutzen, ist das plausibel.
;))



Frank Glencairn
Beiträge: 22703

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 10:42 Warum aber diese Stories, die dann auf dicke Hose machen wollen, obwohl die Mittel eigentlich nicht für eine möchtegern-Hollywood-Kopie reichen?

Der Trailer gaukelt mit Bombast-Musik am Ende mehr vor, als der Film wahrscheinlich halten kann.
Die üblichen Mutmaßungen, Anmaßungen und Bauchbehauptungen ohne den Film überhaupt gesehen zu haben.

iasi hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 10:42
"Die 12 Geschworenen" bietet im Vergleich mehr Bildsprache bzw Filmsprache, spielt aber sogar nur in einem Raum.

Ich denke nicht, daß du verstanden hast um was es hier geht - 12 Angry men hatte ein Budget con 340000 Dollar, das würde heute gut 3 Millionen entsprechen.

Thema völlig verfehlt - setzen - 6
Sapere aude - de omnibus dubitandum



freezer
Beiträge: 3247

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von freezer »

Das Making Of hat bei mir bittersüße Erinnerungen an unseren ersten Kinofilm "Jenseits" geweckt. Von 2004 bis 2006 an Wochenenden über einen Zeitraum von anderthalb Jahren mit insgesamt 85 Drehtagen gedreht - auf einer Canon XM2 mit anamorphotischem Vorsatz (nicht wegen dem Look, sondern um möglichst viel der 576px Auflösung des 4:3 Sensors zu retten). Drei Jahre bis zur Fertigstellung und dann Kinostart in Österreich. Der notwendige Teamgeist um das durchzuziehen war eine schöne Erfahrung. Irgendwann funktioniert das ganze Team wie eine perfekt eingestellte Maschine - jeder weiß was zu tun ist, reagiert instiktiv auf die Setiquette und ab "Ruhe bitte, wir drehen" sind alle voll konzentriert. Man muss das selbst erlebt haben, um das zu verstehen.
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
Blackmagic Cinema Blog
www.laufbildkommission.wordpress.com



klusterdegenerierung
Beiträge: 27315

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von klusterdegenerierung »

Ich denke mal das nicht nur ich, sondern auch das Cosmos Team große Fans von Zemeckis "CONTACT" sind.

"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Drushba »

DWUA y hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 11:15
Wenn dann filminteressierte Techniker hier ihr Hausrecht intensiv nutzen, ist das plausibel.
;))
Best quote ever...) Und noch eines obendrauf: Slashcam ist eigentlich eine Pflichtseite für Techniker und Macher im Geräteverleih.)

Film entsteht immer zuerst im Kopf, nicht erst vor der Kamera. Auf Slashcam fehlt hierzu das (Film-)Kulturelle. Auf amerikanischen Seiten wie nofilmschool ist das selbstverständlich mit dabei. Und auch während einer profunden Filmhochschulausbildung ist Technik zwar immer auch irgendwie Thema, aber eigentlich nur aufgrund der Möglichkeiten des Erzählens, die sich daraus ableiten. Im Vordergund während des Filmstudiums steht die Idee, die Story, die philosophische Relevanz.

Allerdings ergibt sich nicht nur in den USA aus mangelnder Bildung oder philosophischer Durchdringung der Wirklichkeit auch eine naive Weltvorstellung, die dann immer wieder in eine visuelle Erzählung gegossen wird. Ohne den Film gesehen zu haben (und daher mit der vorsichtigen Einschränkung, dass es doch anders sein könnte) scheint auch hier das gängige amerikanische Mainstream-Narrativ bedient zu werden: Jeder kann zum Helden werden, auch der Unbedeutendste bekommt seine Chance.

Mit solchen Konstrukten werden wir angelogen, immer wieder, denn die Wahrheit sieht bekanntlich anders aus, aber mit dieser Phantasie vom Erfolg, der angeblich für jeden immer möglich ist, wird in den USA ein ganzes Wirtschafts- und Glaubenssystemsystem zusammengehalten. Man hört sich das Märchen eben gerne an und das macht den Erfolg dieser Filme aus. Hier also wieder die drei Aussenseiter, die nichts weiter haben, als den Glauben an sich selbst und die Erde vor dem Untergang bewahren? Über diesen stereotypen Grundplot, der wohl viele amerikanische Erstlingsprojekte durchzieht, hatte sich schon der bekannte Drehbuchlehrer Robert McKee Ende der Neunziger lustig gemacht. Naja, mit ironischem Blick kann man den Film sicher geniessen.) Ich unterhalte mich hier dann doch lieber über den größeren Kontrastumfang von Sensoren, da kommt im Zweifel mehr bei raus...!))
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



Frank Glencairn
Beiträge: 22703

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Frank Glencairn »

Drushba hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 13:13
Mit solchen Konstrukten werden wir angelogen, immer wieder, denn die Wahrheit sieht bekanntlich anders aus
Wer will den "Wahrheit" beim Film?

Wenn du "Wahrheit" willst, bist du beim Film völlig falsch.
Und was heißt hier "angelogen" - nimm mal deinen Aluhut ab - selbst einem wie dir sollte bewußt sein, daß Film zu keinem Zeitpunkt einen Wahrheitsanspruch hatte und auch nicht haben wird, oder auch nur haben will (das wäre ja super langweilig), nicht mal die klassischen Propagandafilme behaupten Wahrheit darzustellen. Film ist ausschließlich im Unterhaltungsgeschäft - und genau dafür bezahlen die Leute an der Kinokasse um bestmöglich unterhalten zu werden - "Wahrheit" haben sie außerhalb des Kinos schon genug. Wer seinem Publikum so genannte "Wahrheit" serviert - oder noch schlimmer, auch noch belehrt, statt es zu unterhalten (wofür die Zuschauer schließlich gekommen sind und bezahlt haben) betrügt sein Publikum.

Erinnert mich an die Vollpfosten, die nach den Dan Brown Romanen seitenweise die Foren damit zugemüllt hatten, daß nix in den Büchern stimmt, und Dan Brown lügt wie gedruckt.

...in nem Roman!
Drushba hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 13:13 Ich unterhalte mich hier dann doch lieber über den größeren Kontrastumfang von Sensoren, da kommt im Zweifel mehr bei raus...!))
Ist vielleicht auch das beste, weil hier kannst du offensichtlich nix beitragen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Fr 01 Nov, 2019 13:31, insgesamt 2-mal geändert.



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Drushba »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 13:27
Wenn du "Wahrheit" willst, bist du beim Film völlig falsch.
Und was heißt hier "angelogen" - nimm mal deinen Aluhut ab - selbst einem wie dir sollte bewußt sein, daß Film zu keinem Zeitpunkt einen Wahrheitsanspruch hatte und auch nicht haben wird, oder auch nur haben will (das wäre ja super langweilig), nicht mal die klassischen Propagandafilme behaupten Wahrheit darzustellen. Film ist ausschließlich im Unterhaltungsgeschäft - und genau dafür bezahlen die Leute an der Kinokasse um bestmöglich unterhalten zu werden - "Wahrheit" haben sie außerhalb des Kinos schon genug. Wer seinem Publikum so genannte "Wahrheit" serviert - oder noch schlimmer, auch noch belehrt, statt es zu unterhalten (wofür die Zuschauer schließlich gekommen sind und bezahlt haben) betrügt sein Publikum.
Von Dir hätte ich jetzt auch kein anderes Argument erwartet. Zum Glück wird das sogar in Hollywood anders gesehen.)) Ist in etwa auf dem gleichen Niveau, wie "bedrucktes Papier ist immer nur Unterhaltung, niemals Literatur." Kleiner Tipp: Film hat ähnlich wie Literatur seine literarischen bzw. filmischen Möglichkeiten, seine genreeigenen filmischen Ausdrucksformen, die ein Filmemacher ausschöpfen kann, wenn er denn um diese weiss. Übrigens wird uns im amerikanischen Genrefilm "Wahrheit" verkauft, nicht im anspruchsvollen Film (siehe oben). Im intelligenteren Film ist es ein Spiel damit, ähnlich wie in der Literatur werden Scheinwahrheiten auf der Leinwand verhandelt, dekonstruiert, und der eigene Kopf des Zuschauers ist gefragt. Das ist übrigens ein wichtiges Oscarkriterium.) Wer Film nur macht, um seine Neurosen zu bewältigen, verfolgt aber sicher andere Ziele.))
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



roki100
Beiträge: 15064

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von roki100 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 08:35 Das hier ist ein gutes Beispiel für das was ich immer sage, daß gute Filme vor allem VOR der Kamera entstehen, und Kamera/Linsen/Gear etc. nur einen winzigen Teil von dem ausmachen, was am Ende hinten raus kommt.

Cosmos wurde mehr oder weniger in einer Garage und auf nem Feldweg gedreht, mit minimalem - oft selbst gebasteltem Equipment und mit der original Pocket (und ja - Wasser auf rioki's Mühlen) - ohne Budget, aber mit jeder Menge Leidenschaft.
ja aber Du meintest doch dass eine 8Bit Kamera auch ausreicht...? Doch das andere ist eben die gute alte Pocket (10 und 12bit) mit dem guten Fairchild sensor...guck nur wie schön cinematisch, kein Red clipping usw. ;)) Uff jetzt ist der MrMessi sofort aufgewacht... ;))
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)
Zuletzt geändert von roki100 am Fr 01 Nov, 2019 15:53, insgesamt 3-mal geändert.



Framerate25
Beiträge: 1402

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Framerate25 »

Ich finde das Drumherum um den Film sehr interessant.

Da gehen ein paar engagierte Leute auf ein Projekt los und ziehen es konsequent über Jahre durch, um es dann als "Fertig" zu präsentieren. Das verdient schon mal Respekt. Einen langen Atem haben, kein Budget und aber brennende Leidenschaft.
Grip und Gerümpel selbst bauen, ne klare Leidenschaft.

Ich freu mich auf das Ergebnis und sehe es mir sicher an. *thumbshigh*

Was das Thema "Slashcam/Slashfilm" betrifft...

...ich hab in letzter Zeit soviel Müll gelesen, alleine schon in den Vorstellungen von fertigen Filmen. Echt, die Rubrik - besser alle Rubriken welche sich mit fertigen Produkten beschäftigen sollte tunlichst aus diesem Forum fliegen. Das hält doch echt keiner aus. Was soll das??? (Wissen doch alle das es in dem Business nur Alphoten gibt, welche keinem anderen die Butter auf dem Brot gönnen - jeder "der" Macker of the Universe - Prost)

Einfach nüchtern und stumpf technikbezogene Topics - fertig ist es!

Munterbleiben
FR25
Grüßle
FR25 👩‍🎨



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Frank B. »

Drushba hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 13:13

Allerdings ergibt sich nicht nur in den USA aus mangelnder Bildung oder philosophischer Durchdringung der Wirklichkeit auch eine naive Weltvorstellung...
Hahahaha....Herrlich, diese (Selbst-) Überschätzung... Typisch deutsch und vor allem links. ;)



Cinealta 81
Beiträge: 491

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Cinealta 81 »

Drushba hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 13:13 Allerdings ergibt sich nicht nur in den USA aus mangelnder Bildung oder philosophischer Durchdringung der Wirklichkeit auch eine naive Weltvorstellung, die dann immer wieder in eine visuelle Erzählung gegossen wird.
Hierzulande (D) könnte man den Wortlaut übernehmen, allerdings mit einer winzigen Änderung: "[...] pseudophilosophische Verdrängung der Wirklichkeit auch eine naive Weltvorstellung [..]".

Wenn man mit der Wirklichkeit nicht mehr zurechtkommt, hilft nur noch Diskreditierung. Der Blick auf die Alltagsrealität führt offensichtlich bei einigen Zeitgenossen zu einer quasiphilosophischen inneren Empörung und dem Einsetzen des bekannten Beißreflexes.



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von wolfgang »

Vorsicht, das ist dann wieder links. ;)

So einen Film mit kaum einem oder keinen Budget zu machen ist sicher erwähnenswert. Ob als grenzenloser Enthusiasmus oder einfach nur massive Selbstausbeutung mag jeder selbst entscheiden.

Das Produkt ist sicher mal interessant anzusehen.
Lieben Gruß,
Wolfgang



freezer
Beiträge: 3247

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von freezer »

Wie schon vorher weiter oben geschildert, weiß ich aus eigener Erfahrung was dazugehört so ein Projekt zu stemmen - über Jahre durchzuhalten und zu beenden, ohne dass sich die Truppe selbstzerfleischt. Daher mein vollster Respekt an das gesamte Team!
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
Blackmagic Cinema Blog
www.laufbildkommission.wordpress.com



Framerate25
Beiträge: 1402

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Framerate25 »

wolfgang hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 16:34 So einen Film mit kaum einem oder keinen Budget zu machen ist sicher erwähnenswert.
Ja, bleibt nur zu hoffen das sie den Film um ihrer eigenen Willen gemacht haben.

Einen Film für Filmemacher zu machen, da muss man nämlich ganz schön was reissen. Also, wenn ich den fertigen Film dann, sagen wir ins blaue, 200 Filmemachern zeige - pardon, so wie hier - dann muss ich auch schon in der Idee des Filmes 200 mögliche Kritikpunkte, respektive, 200 mögliche Herangehensweisen, technische Hintergründe und natürlich Formate, Ansichten wie ein Film zu sein hat, persönliche Vorlieben eines einzelnen, berücksichtigen. Das wäre mit RAW alleine nicht zu wuppen. Hm...doof jetzt aber auch.

[/Spaßmodus - nicht ernst gemeint] ;)
Grüßle
FR25 👩‍🎨



iasi
Beiträge: 24219

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 11:18
iasi hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 10:42 Warum aber diese Stories, die dann auf dicke Hose machen wollen, obwohl die Mittel eigentlich nicht für eine möchtegern-Hollywood-Kopie reichen?

Der Trailer gaukelt mit Bombast-Musik am Ende mehr vor, als der Film wahrscheinlich halten kann.
Die üblichen Mutmaßungen, Anmaßungen und Bauchbehauptungen ohne den Film überhaupt gesehen zu haben.
2 Trailer.
Und die zeigen sehr deutlich, wie filmsprachliche Mittel genutzt wurden.

Es hat rein gar nichts mit Budget zu tun, ob ich ständig Nahaufnahmen von quaselnden Darstellern oder eine sehr viel aussagekräftigere Einstellung ohne Dialog mit 2 Messern drehe.

Mir ist es ziemlich egal, mit welchem Budget ein Film gedreht wurde, denn es kommt auf Thema, Handlung und die Beherrschung der Filmsprache an.

Wo Bryan Singer bei seinen X-Men-Filmen zeigte, dass er das filmische Vokabular beherrscht, war der neuste X-Men-Film regelrechtes Gestottere.

Wer dies nicht beurteilen kann, sollte besser nicht Noten verteilen.



DWUA y
Beiträge: 172

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von DWUA y »

iasi hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 10:42 ...Der Trailer gaukelt mit Bombast-Musik am Ende mehr vor, als der Film wahrscheinlich halten kann...
Du bist Meister im Verbreiten deiner Wahrscheinlichkeitstheorien.
;))



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Frank B. »

Ich finds schon auch toll, was die gemacht haben. Ist ne enorme Leistung. Für mich sind da drei Ebenen, die ich betrachte. Einmal die technische Leistung, dann der Spaßfaktor und das Ausreizen der eigenen Möglichkeiten und zum Dritten der zu vermittelnde Stoff. Bei letzterer Ebene kommt eben wieder die gleiche Pampe, was gefühlt 90% der Kinofilme der letzten Jahre beherrscht. Außerirdische, wir sind nicht allein, pipapo... Meins ist es leider nicht. Bleiben die anderen beiden Ebenen. Und von denen her kann ich den Typen nur meine Anerkennung aussprechen. Hören sie zwar nicht, es ist vor allem für die Leute hier im Forum gesagt.



srone
Beiträge: 10474

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von srone »

Frank B. hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 19:26 Ich finds schon auch toll, was die gemacht haben. Ist ne enorme Leistung. Für mich sind da drei Ebenen, die ich betrachte. Einmal die technische Leistung, dann der Spaßfaktor und das Ausreizen der eigenen Möglichkeiten und zum Dritten der zu vermittelnde Stoff. Bei letzterer Ebene kommt eben wieder die gleiche Pampe, was gefühlt 90% der Kinofilme der letzten Jahre beherrscht. Außerirdische, wir sind nicht allein, pipapo... Meins ist es leider nicht. Bleiben die anderen beiden Ebenen. Und von denen her kann ich den Typen nur meine Anerkennung aussprechen. Hören sie zwar nicht, es ist vor allem für die Leute hier im Forum gesagt.
deren story ist doch in bezug auf deren durchhaltevermögen marginal, ich ziehe den hut vor solchen filmemachern, die haben durchgezogen was sie wollten, in bezug auf die allgemeinen dummschwätzer hier bei sc, eine nachvollziehbare leistung, ich drehe mit meiner lebenspartnerin genau solche filme im kunstkontext in eigenregie, wir finanzieren uns selbst, jeder urlaub ist ein drehtag und wir lieben es...;-)

in bezug auf selbstausbeutung, was einem da auch noch vorgeworfen wird, who cares, wenn es genau das ist was man liebt, wofür man brennt, jede freie minute, ausserhalb einer erwerbstätigkeit benutzt, um genau das zu realisieren, wir waren letzes jahr in lanzarote, im februar in london und ab nächste woche nochmals in lanzarote um unseren privaten no budget film fertigzustellen, dafür gab ich privat fast 1000€ aus um eine mavic air zu kaufen, um das abzurunden, seitdem fliege ich übend wie ein wilder, nur für sekunden, aber weil es passt und weil wir das genauso wollen...;-)

danke frank fürs verlinken...:-)

lg

srone
ten thousand posts later...



Auf Achse
Beiträge: 4031

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Auf Achse »

Danke Frank fürs Posten, ist eine Anregung und Vorgabe für die eigenen Projekte!

Auf Achse



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Frank B. »

srone hat geschrieben: Fr 01 Nov, 2019 22:07
deren story ist doch in bezug auf deren durchhaltevermögen marginal,
Das sehe ich anders. Ich würde niemals einen Film zum Selbstzweck machen wollen. Mit einer Geschichte steht und fällt die Motivation, einen Film machen zu wollen. Jedenfalls trifft das auf mich zu. Wenns andere anders sehen, ist mir das auch recht. Aber mir als Betrachter nützt es nichts, wenn andere Leute ihre Freude hatten, ich mich aber bei der Story langweile. Ist ne Frage nach dem Zielpublikum. Hatten wir neulich schon ähnlich bei diesem Norwegenfilm hier im Forum.



Frank Glencairn
Beiträge: 22703

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Frank Glencairn »

Ihr habt schon mitbekommen daß Cosmos als proof of concept Film für ne große Produktion war?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 19103

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Darth Schneider »

Und jetzt kommt eine leicht abgeänderte Version ins Kino, von Michal Bay mit Nicolas Cage, Bruce Willis und Silvester Stallone :) ?
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Framerate25
Beiträge: 1402

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Framerate25 »

Hm, ich fand das Thema seit Contact schon interessant. Zwar war mir der Streifen zuviel beladen mit emotionalen Zwischenmenscheleien, habe mich darauf mit SETI auseinandergesetzt.

Ich denke es nicht unwahrscheinlich das wir irgendwann mit entsprechenden Signalen konfrontiert werden. Nur was macht die Öffentlichkeit dann damit? Nicht mehr zu wissen, wir wären alleine.

Ist ähnlich wie mit Gott. Man kann nicht beweisen das es sowas gibt noch Beweise liefern das es eine Gottheit nicht gibt.
Grüßle
FR25 👩‍🎨



Darth Schneider
Beiträge: 19103

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Darth Schneider »

Also ich fand jetzt Contact nicht so speziell, für mich war das eher etwas langweilig. Ich war aber auch noch nie so ein Fan von der Hauptdarstellerin.
Da mag ich Spielbergs Adaptionen zu dem Thema, der erste Kontakt, viel mehr.
Close Encounters und E.T. Und natürlich die Mutter aller SF Filme, 2001 a Space Odyssee.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Funless
Beiträge: 5484

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Funless »

Framerate25 hat geschrieben: Sa 02 Nov, 2019 16:32 Hm, ich fand das Thema seit Contact schon interessant. Zwar war mir der Streifen zuviel beladen mit emotionalen Zwischenmenscheleien, habe mich darauf mit SETI auseinandergesetzt.

Ich denke es nicht unwahrscheinlich das wir irgendwann mit entsprechenden Signalen konfrontiert werden. Nur was macht die Öffentlichkeit dann damit? Nicht mehr zu wissen, wir wären alleine.

Ist ähnlich wie mit Gott. Man kann nicht beweisen das es sowas gibt noch Beweise liefern das es eine Gottheit nicht gibt.
Also wenn dich das Thema grundsätzlich interessiert, dann kann ich dir diesen Telepolis Artikel über das Fermi-Paradoxon empfehlen.

Sehr spannendes Thema, finde ich.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



roki100
Beiträge: 15064

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von roki100 »

Framerate25 hat geschrieben: Sa 02 Nov, 2019 16:32 Hm, ich fand das Thema seit Contact schon interessant. Zwar war mir der Streifen zuviel beladen mit emotionalen Zwischenmenscheleien, habe mich darauf mit SETI auseinandergesetzt.

Ich denke es nicht unwahrscheinlich das wir irgendwann mit entsprechenden Signalen konfrontiert werden. Nur was macht die Öffentlichkeit dann damit? Nicht mehr zu wissen, wir wären alleine.

Ist ähnlich wie mit Gott. Man kann nicht beweisen das es sowas gibt noch Beweise liefern das es eine Gottheit nicht gibt.
Also ähnlich nicht. Beweise das wir nicht allein sind, glaube ich, dass etwas anderes lebendiges außer uns, im Universum existiert, diese gibt es schon und wird uns geheim gehalten...ich glaube, dass das ganze Universum lebt und weit über das hinaus (Multiversen), ebenso.... wir leben sogar in unseren eigenen Träumen, samt unsere Empfindungen, Eigenschaften usw. obwohl wir wie Tote da liegen.
Gott ist etwas anderes und damit nicht vergleichbar, weil unsere Gabe "zu glauben" dann Sinnlose wäre. Es ist ein teil unserer Erschaffung und stets im diesseits (unser Universum) mit/in uns.
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)
Zuletzt geändert von roki100 am Sa 02 Nov, 2019 17:29, insgesamt 1-mal geändert.



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Frank B. »

Framerate25 hat geschrieben: Sa 02 Nov, 2019 16:32
Ist ähnlich wie mit Gott. Man kann nicht beweisen das es sowas gibt noch Beweise liefern das es eine Gottheit nicht gibt.
Dafür waren die letzten Jahre aber sehr außerirdischenlastig. Vielleicht findet ja jemand auch mal eine Botschaft von Gott.



Darth Schneider
Beiträge: 19103

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Darth Schneider »

Oder von den Delphinen: so long and thanks for all the fisch.
(Frei, übersetzt wieder mal nach Douglas Adams)
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Framerate25
Beiträge: 1402

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Framerate25 »

Frank B. hat geschrieben: Sa 02 Nov, 2019 17:27
Framerate25 hat geschrieben: Sa 02 Nov, 2019 16:32
Ist ähnlich wie mit Gott. Man kann nicht beweisen das es sowas gibt noch Beweise liefern das es eine Gottheit nicht gibt.
Dafür waren die letzten Jahre aber sehr außerirdischenlastig. Vielleicht findet ja jemand auch mal eine Botschaft von Gott.
Das stimmt Frank. Allerdings wären wir selbst, von anderen Planeten aus gesehen, außerirdische. Naja, Frage des Blickwinkel eben.

Spannend ist das Thema aber grundsätzlich.

@Funless

Danke für den Link. Das Paradoxon kannte ich tatsächlich nicht.
Ich bin da jetzt auch nicht sooo tief drin. Bin eher fit in der heissenbergschen unschärferelation.
Damals hab ich mir die Software von SETI installiert und meinen Rechner nächtelang durchrechnen lassen. Das war schon witzig. Vor dem Millennium mit ner 900Mhz Kiste. Das war damals aufregend.

Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Einstein hat recht: Ist relativ.
Grüßle
FR25 👩‍🎨



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Frank B. »

Oder einfach mal was ganz Ungewöhnliches.
Außerirdische sind heutzutage nicht mehr ungewöhnlich.



Darth Schneider
Beiträge: 19103

Re: Garage Filmmaking

Beitrag von Darth Schneider »

Mal noch was realistischeres zum Thema

Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



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