Mh? Also ganz so unemotional kann ich nicht arbeiten. Wenn ich schon meine Lebenszeit investiere, will ich auch, dass etwas Annehmbares herauskommt. Es liegt in unserer Verantwortung dafür zu sorgen, dass das Werk beim Zuschauer ankommt, nicht beim Auftraggeber. Und, dass dieser das auch versteht und unterstützt.Jott hat geschrieben: ↑Di 10 Sep, 2019 04:42 Erst mal so was hinkriegen, dann erst lachen.
Natürlich sind alle gleich. Fragt man, was gewünscht wird, zeigen sie dir Filme wie oben. Drohnen-, Gimbal- und Timeramp-Gewitter. Also, das wäre geklärt. Bleibt nur das Problem: den ganzen Sommer über drehen für ein paar Tausender? Menschen filmen geht nicht wegen Datenschutz? Danke für den Kaffee.
Zahlt aber eine Stadt den filmischen und vor allem auch organisatorischen Aufwand, dann kann man sich austoben und den gewünschten viel zu langen (weil ja alles rein muss) Hochglanzwerbespot mit minutengenauer Zeitplanung (Sonne!) abliefern. Spaß macht‘s allemal.
Wenn man das Wesen des Auftragsfilms akzeptiert - der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler - ist alles gut.
Wenn die Stadt (oder die Filmfirma) am Schluss am Sprecher spart und nicht mal die paar Hunderter für eine englische Stimme mehr da sind, dann geht der Film halt dran kaputt, egal wie schön gefilmt wurde. Auch das ist das Wesen des Auftragsfilms: Rechnung schreiben und vergessen! :-)
Nach einer Minute war meine Aufmerksamkeit auch schon erschöpft und der Typ auf der Brücke ist etwas schwierig, weil er bei traurigen Infos fasst genauso ein Grinsegesicht hat wie bei den positiven Infos.
Sehe ich genauso, aber daran siehst Du das die meißten hier wenn überhaupt nur Rezipienten sind und nicht wie wir in Lohn & Brot stehen.-paleface- hat geschrieben: ↑Di 10 Sep, 2019 09:22 Wie hier manche über Imagefilme abziehen, obwohl das von vielen hier das Täglich Brot ist.
Was dreht ihr denn?
Hochzeitsfilme? WDR Produktionen? Travelfilme? Deutsche Kinofilme?
Zu jedem Thema hätte ich auch was zu meckern :-D
Klar geht's drum, etwas Annehmbares zu machen. Geht aber schon auch mal ganz unemotional. Wir haben gerade einen Kunden, kleinere Firma mit Produkten, die wenig sexy sind. Der völlig beratungsresistente Chef will unbedingt den 90er-Klassiker: Kunde ruft bei Frau Müller im Büro an (am liebsten Splitscreen!), bestellt was, klar, können wir morgen schon liefern, dann wird gewurstelt und verpackt, am Schluss fährt der LKW vom Hof und die Belegschaft winkt. Das kann man zwar alles optisch bestmöglich umsetzen, aber kaum jemand wird das jemals angucken oder gar ertragen. Chef happy, Rechnung schreiben, dann ab in den Giftschrank.
am treffendsten finde ich den (ironischen!) YouTube-Kommentar:klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Di 10 Sep, 2019 09:40Nach einer Minute war meine Aufmerksamkeit auch schon erschöpft und der Typ auf der Brücke ist etwas schwierig, weil er bei traurigen Infos fasst genauso ein Grinsegesicht hat wie bei den positiven Infos.
Sagen wir mal so: es gibt langweiligere Berufe... ich schau immer, dass ich auch beim ödesten Auftragsfilm nicht meinen Spaß am Drehen an sich verliere. Und wenn ich dann sowas halt nutze, um z.B. neue Technik oder was neues beim Schnitt ausprobieren.Jott hat geschrieben: ↑Di 10 Sep, 2019 10:15Klar geht's drum, etwas Annehmbares zu machen. Geht aber schon auch mal ganz unemotional. Wir haben gerade einen Kunden, kleinere Firma mit Produkten, die wenig sexy sind. Der völlig beratungsresistente Chef will unbedingt den 90er-Klassiker: Kunde ruft bei Frau Müller im Büro an (am liebsten Splitscreen!), bestellt was, klar, können wir morgen schon liefern, dann wird gewurstelt und verpackt, am Schluss fährt der LKW vom Hof und die Belegschaft winkt. Das kann man zwar alles optisch bestmöglich umsetzen, aber kaum jemand wird das jemals angucken oder gar ertragen. Chef happy, Rechnung schreiben, dann ab in den Giftschrank.
Jetzt könnte man sagen, so was lehnt man doch von vornherein ab - mach ich aber nicht, die zahlen fünfstellig, das nimmt man mit.
Absolut emotionslos! :-)
Es kommt ja auch wieder was Sinnvolles, wo das Herzblut besser aufgehoben ist.
Ein Problem liegt ja schon mal in der Definition. Was ist ein Imagefilm? My two cents:Axel hat geschrieben: ↑Di 10 Sep, 2019 14:52 Vor Jahren verlinkte ich ja schonmal die auf einer Schnittmesse vorgestellte Geschäftsidee “Der Kunde filmt selbst”, bei der die Agentur ein genau zu befolgendes Template, Kamera (Canon DSLR) und Schnittplatz (Premiere mit Platzhaltern, im wahrsten Sinne des Wortes Schnittmuster) zur Verfügung stellte. Wurde damals mit Grauen aufgenommen hier.
Zu Recht bestimmt. Aber lieber ein einfallsloses Schema F als ein kreatives Gesamtkunstwerk, in das der Filmemacher sein Herzblut gesteckt hat UND DANN kommt der Kunde und stutzt’s wieder auf Schema F - oder schlimmer. Denn klar sind die im Artikel gezeigten Clips “nichts Besonderes”, aber auch nicht schrecklich.
Ich gerade auch noch mal, in einer sehr nachdenklichen nächtlichen Stimmung ("nachtaktiv").
Ein Effekte-Potpourri ohne die vorgegebene Erdung (war nie in Schweinfurt, aber es klingt wie eine Erdspalte, die mal entstanden ist, als man eine Herde *** durchs Dorf getrieben hat, nicht wie das selbstverständliche Ziel außerirdischer Neugier). Ein Augenzwinkern ohne authentischen Humor, der Unterschied zwischen Albernheit und Komik.nachtaktiv hat geschrieben: ↑Mi 11 Sep, 2019 01:25also mal im ernst... diese CGI grütze aus der 2010er andrew kramer bastelkiste für hauptschüler, das is das große ding? allein dieser billige robbi. oder diese furchtbaren 3D fonts. dann diese gefühlt 40 jährige trulla mit den krähenfüßen in nahaufnahme, die man in eine beige hip hop/streetstyle/whatever hose gesteckt hat, damit sie wie 20 aussieht, meine güte... beim thumbnail/preview bild dachte ich : GEIL, ATOMPILZ! endlich mal ein richtig freakiger imagefilm. und dann kriegt man da ne windhose, die jedem sharknado zur ehre gereicht... wie die trulla übers dach springt und dann obligatorisch die bodenplatten unter ihr brechen.... also wenn DAS nicht langweilige standartkost ist, was dann?
Die weiß-kaukasische von Schweinfurt schätze ich.nachtaktiv hat geschrieben: ↑Mi 11 Sep, 2019 01:25und habt ihr euch mal die gefilmten personen angeschaut? ich hab da nur weiß-kaukasisch gesehen. um mal einen peinlichen, süddeutschen, grünen politiker zu zitieren: welche gesellschaft soll das denn abbilden?
nachtaktiv hat geschrieben: ↑Mi 11 Sep, 2019 01:25und jaa, natürlich sind imagefilme keine künstlerischen offenbarungen. aber seit wann müssen sie es denn sein? ich meine, es is WERBUNG! autowerbungen sehen gefühlt auch alle gleich aus, na und?
Image- und Hochzeitsfilme, Werbung, aber sogar Hollywood-Blockbuster:
Ich stelle mir einen Feuilletonisten der Renaissance vor, der Gemälde nach deren offenkundiger Effekthascherei (und eigentlicher Hohlheit) abklopft. Ist wohl nichts Neues. Der hätte bestimmt auch geschrieben, boah, schon wieder diese immergleichen Stilmittel!nachtaktiv hat geschrieben: ↑Mi 11 Sep, 2019 01:25der redakteur der süddeutschen ist anscheinend aus schweinfurt.
Kann man alles noch als schlecht gemacht bezeichnen. Aber was ist denn gut gemacht? Hebt relativ mehr Geschmack und handwerkliches Können die anderen Mach-Werke überhaupt ab? Sind das nicht alles video-gewordene Beleidigungen?
Doch. Sünden.
Simpel und gut.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Mi 11 Sep, 2019 07:53 Unsere Nachbarstadt hat vor einiger Zeit ein Film "pro Stadt Rheine" realisiert, der eigentlich einen Imagefilm schon faßt überflüssig macht.
Ich finde sowohl die idee als auch die Umsetzung richtig gut, da war ich schon ganz schön neidisch was man mit einer Kameraperspektive und top Prota so alles machen kann!
Jott, Du hast meine Illusion eines besseren Stadtmarketings zunichte gemacht. ;-)