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Warum sind US-Serien so viel besser?



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iasi
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von iasi »

Jalue hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 10:12 Herrliches Zitat. Mein persönliches Highlight:
cantsin hat geschrieben: Sa 23 Feb, 2019 17:47 ... , ist – soweit es das erzählte Sujet zulässt – deutlich um eine abwechslungsreiche Bildsprache bemüht.
@Cantsin: In einem vorhergehenden Post erwähntest du moderne dramaturgische Ansätze & Co, die den Erfolg amerikanischer Serien maßgeblich ausmachen würden. Als ich mich noch vertieft mit sowas beschäftigt habe, war die einzige Alternative eigentlich die epische Dramaturgie, fußend u.a. auf Brecht und bei deutschen Redakteuren/Produzenten eher unbeliebt. Die beteten Field, Vogler und Co. an, sofern sie überhaupt Ahnung von Dramaturgie hatten. Gibt es mittlerweile etwas grundlegend Neues?
solange man nur aus Lehrbüchern zitiert, bekommt man wirklich nichts Neues zustande.



iasi
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 10:44
Jalue hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 10:12 Gibt es mittlerweile etwas grundlegend Neues?
Das andauernde Geschwätz von "neuen kreativen Wegen" kommt nur von Leuten, die es nicht drauf haben.
Wie ich oben schon sagte, gibt es keine "neuen Wage", in der Unterhaltung, sondern einen Gold-Standard und sonst nix.

Das kommt mir vor wie jemand der ein Rad baut, es aber nicht rund bekommt, und die buckligen Ecken dann damit erklärt, daß er "neue Wege" gehen wollte. In Wirklichkeit ist das Rad seit Jahrzehnten zu Ende entwickelt, und es wird auch durch Ecken und Buckel nicht runder.
Wer denkt, man müsse nur alles wie früher machen, der verschließt seine Augen vor neuen Möglichkeiten.

Ja - das Rad gibt es seit Jahrhunderten - deshalb fahren wir doch nicht mehr wie einst auf Holzrädern herum.

Das Problem ist doch in D auch, das man zwar mit Digitalkameras dreht, diese aber noch immer nutzt, als hätte man ein Magazin mit Negativfilm drinstecken. Grading besteht aus "Film-lut-drüber" - und der Annahme, dass dafür auch 10bit oder gar 8bit genügen.

5 Drehtage für eine Krimifolge und 1 Tag für die Post. Daher sieht das deutsche Ergebnis immer entsprechend aus.
Oder:
Man hat zwar kleine handliche Kameras, schraubt sie dann aber auf ein monströses Schulterrig. Oder man filmt wie Opa Manfred im Urlaub mit Weitwinkel aus der Hand - eben so, als hätte man eine Super8.

Es geht auch anderes - man kann die neuen technischen Möglichkeiten auch für "neue Wege" nutzen.
Das würde aber bedeuten, die alten Lehrwerke mal zur Seite zu legen.

Von Themen hab ich noch gar nicht gesprochen.



Jalue
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Jalue »

Nun kann man die "neuen Wege" nur entdecken, wenn man die alten mal kennengelernt hat. Sonst wird man zu einem der tragischen Fällen, die -und da bin ich ganz bei Frank Glencairn- das Rad neu erfinden. So tut es auch nicht weh, mal die Poetik von Aristoteles gelesen zu haben, im Gegenteil: Da wird einem erst klar, wie das "typische Hollywood" das Geschichtenerzählen deformiert hat - und versteht die "Serienwunder" unserer Tage etwas besser.



iasi
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von iasi »

Jalue hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 13:22 ... wie das "typische Hollywood" das Geschichtenerzählen deformiert hat ...
Wie soll ich denn das verstehen? :)

Vielleicht sollte man seinen "filmischen Sprachschatz" auf den neuesten Stand bringen, dann klingt das Gesagte nicht mehr wie das Nibelungenlied. ;)



cantsin
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von cantsin »

@Jalue - das Drei-Akt-Modell ist eine Vereinfachung von Aristoteles' Poetik und deren Regeln/Beschreibung der Tragödie (in der griechischen Antike bis zu Shakespeare und Schiller noch mit einer fünf-Akt-Struktur).

Das ist aber nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was Poetik und Erzähltheorie seit der Renaissance als Erzählstrukturen entwickelt haben und beschreiben. In der modernen Literaturwissenschaft - und in ihrer Praxisvariante "Creative Writing" - firmiert das unter dem Begriff Narratologie.

Ein deutschsprachiger Klassiker ist Eberhard Lämmerts schon 1955 erschienenes Buch "Bauformen des Erzählens":
https://d-nb.info/750345756/04

Ein moderner Klassiker ist Mieke Bals 1985 (und seitdem in zahlreichen Neuauflagen) erschienenes Buch "Narratology: Introduction to the Theory of Narrative":
https://books.google.nl/books?vid=ISBN9 ... edir_esc=y
- Mieke Bal ist hier in den Niederlanden übrigens emeritierte Professorin und immer wieder auch mit Gastvorträgen im Kunst- und Filmbetrieb unterwegs, und hat selbst auch Kurzfilme gemacht: http://www.miekebal.org/artworks/films/ .

Und eine gut lesbare, aktuelle deutschsprachige Einführung ist Monika Fluderniks "Einführung in die Erzähltheorie" von 2006, die mittlerweile auch ins Englische übersetzt ist als "Introduction into Narratology".

An Syd Field orientierte Drehbuchkurse beschränken sich auf einen sehr kleinen Ausschnitt möglicher/bekannter Erzählstrukturen, weil das für Genrefilm und die Beschränkungen von 90-120-Minütern bewährte Formeln sind. Das ist im Prinzip nicht anders als in der Musik, wo die 3-Minuten-Liedstruktur Strophe/Bridge/Refrain 90% der populären Musik abdeckt, es daneben aber noch alle möglichen und unmöglichen anderen musikalischen Formen gibt. (Auch in der Popmusik, wenn man z.B. an Techno oder Krautrock denkt.)

Drehbuchautoren/Showrunner wie Nic Pizzolatto von "True Detective" kommen aus Literatur-, nicht Filmstudiengängen, und haben in ihren creative writing-Seminaren garantiert auch eines der o.g. Bücher als Seminarlektüre gehabt. Die Autoren dieser Bücher machen aber letztlich auch nichts anderes, als Erzählstrukturen, die von der Erfindung des modernen Romans durch Cervantes mit "Don Quichotte" bis hin zu James Joyce, Virginia Woolf und Thomas Pynchon erfunden wurden, zu versammeln, systematisieren und katalogisieren.

EDIT: - Um aber wieder auf Fields Modell zurückzukommen; moderne, sog. "vertikal erzählte" Fernsehserien seit den "Sopranos" haben eigentlich nur noch die Pilot-Episode als Akt I und die letzte Episode (vorm Absetzen der Serie) als Akt III. "Akt II" wird faktisch auf dutzende Episoden ausgedehnt, und da sind dann alle möglichen Erzählkniffe und -strukturen erlaubt, die nicht auf einen Akt III hinarbeiten. Damit ist Field weitgehend ausgehebelt. Bei den "Sopranos" hatte der Showrunner David Chase alle Erwartungen, dass die Final-Episode eine Auflösung (bzw. einen Akt III) liefern würde, ja sogar bewusst enttäuscht und unterlaufen.
Zuletzt geändert von cantsin am So 24 Feb, 2019 14:54, insgesamt 1-mal geändert.



Jalue
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Jalue »

iasi hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 14:04
Jalue hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 13:22 ... wie das "typische Hollywood" das Geschichtenerzählen deformiert hat ...
Wie soll ich denn das verstehen? :)

Vielleicht sollte man seinen "filmischen Sprachschatz" auf den neuesten Stand bringen, dann klingt das Gesagte nicht mehr wie das Nibelungenlied. ;)
Okay, anders gesagt: Der typische Hollywoodfilm mit good vs. bad, wobei das Gute am Ende obsiegt, hat seine Ursprung im us-amerikanischen Jahrmarktstheater des 19 Jh. Bis heute denken aber viele, dass eine Filmstory quasi naturgesetztlich so funktionieren müsse, damit sie bei den Leuten ankommt.



Jalue
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Jalue »

Danke für die ausführliche Antwort, Bals und Fludernik kannte ich tatsächlich noch nicht. Revanchiere mich mal mit einem Buchtipp zum Thema epische Dramaturgie: Peter Rabenalt, Filmdramaturgie (1999). Dachte vielleicht, die Amis hätten inzwischen ein ähnliches Rezeptbuch. Aber wenn du schreibst, dass die Showrunner teilweise aus dem Prosabereich kommen, erklärt das schon einiges. David Benioff (GoT) ist ja auch ein ausgezeichneter Romanautor ...



cantsin
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von cantsin »

Jalue hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 14:56 Aber wenn du schreibst, dass die Showrunner teilweise aus dem Prosabereich kommen, erklärt das schon einiges.
Ich hatte darüber vor ein paar Jahren einen ausführlichen Artikel über die Qualitätsrevolution bei den amerikanischen Fernsehserien gelesen (deutschsprachig, vermutlich in der "ZEIT"). Darin wurde geschrieben, dass seit den 2000er Jahren ein Großteil der Leute in den "writers rooms" aus universitären Creative Writing-Studiengängen kommt und dass das ein ganz wesentlicher Faktor für den Qualitätssprung gewesen sei. Leider kann ich diese Quelle nicht mehr finden.

Oh ja, Lena Dunham (Showrunner von "Girls") hat auch einen Creative Writing-Studienabschluss.

EDIT: Und bei den Literaturangaben hatte ich einen weiteren Klassiker vergessen: Franz K. Stanzel, Theorie des Erzählens (1979, mittlerweile in 8. Auflage und auch ins Englische übersetzt). Gibt sogar einen Wikipedia-Artikel darüber: https://de.wikipedia.org/wiki/Typologis ... ituationen . Allerdings ist das ziemlich Roman-/Kurzgeschichten-spezifisch und weniger gut auf Drehbücher bzw. dramatische Texte anwendbar. (Und die o.g. Monika Fludernik hat bei Stanzel ihre Doktorarbeit geschrieben.)



Frank Glencairn
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Frank Glencairn »

Jalue hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 14:47

Okay, anders gesagt: Der typische Hollywoodfilm mit good vs. bad, wobei das Gute am Ende obsiegt, hat seine Ursprung im us-amerikanischen Jahrmarktstheater des 19 Jh. Bis heute denken aber viele, dass eine Filmstory quasi naturgesetztlich so funktionieren müsse, damit sie bei den Leuten ankommt.
was heißt hier "denken"? - Wie viele erfolgreiche Filme kennst du, die nicht diesem Schema entsprechen?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



dosaris
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von dosaris »

Jalue hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 14:47 Der typische Hollywoodfilm mit good vs. bad, wobei das Gute am Ende obsiegt, hat seine Ursprung im us-amerikanischen Jahrmarktstheater des 19 Jh. Bis heute denken aber viele, dass eine Filmstory quasi naturgesetztlich so funktionieren müsse, ...
mh,
seit wann gibt es Kasperle-Theater?

Komplexe mehrdimensionale Werte-/Konflikt-Systeme überfordern einige Zuschauer bisweilen.

Mir fiel am Anfang dieses Threads spontan DALLAS ein.
Davon hatte ich nur eine halbe Folge durchgehalten -> so viel besser??



dienstag_01
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von dienstag_01 »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 16:49
Jalue hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 14:47

Okay, anders gesagt: Der typische Hollywoodfilm mit good vs. bad, wobei das Gute am Ende obsiegt, hat seine Ursprung im us-amerikanischen Jahrmarktstheater des 19 Jh. Bis heute denken aber viele, dass eine Filmstory quasi naturgesetztlich so funktionieren müsse, damit sie bei den Leuten ankommt.
was heißt hier "denken"? - Wie viele erfolgreiche Filme kennst du, die nicht diesem Schema entsprechen?
Also ich persönlich kenne da sehr viele, eigentlich alle, die man gewöhnlich als *Liebesfilme* oder *Love Stories* bezeichnet.
Mal so als Beispiel ;)



dienstag_01
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von dienstag_01 »

cantsin hat geschrieben:Ich hatte darüber vor ein paar Jahren einen ausführlichen Artikel über die Qualitätsrevolution bei den amerikanischen Fernsehserien gelesen (deutschsprachig, vermutlich in der "ZEIT"). Darin wurde geschrieben, dass seit den 2000er Jahren ein Großteil der Leute in den "writers rooms" aus universitären Creative Writing-Studiengängen kommt und dass das ein ganz wesentlicher Faktor für den Qualitätssprung gewesen sei. Leider kann ich diese Quelle nicht mehr finden.
Ich vermute, dass wir beide den selben Artikel kennen. Vielleicht auch nicht, denn noch wichtiger als die Ausbildung der Autoren wurde in der Analyse das für damalige Verhältnisse unglaublich hohe Budget genommen, was mit der Einführung der ganzen Pay TV Sender generiert werden konnte. Das war der entscheidende Punkt.



cantsin
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von cantsin »

dienstag_01 hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 17:07 Vielleicht auch nicht, denn noch wichtiger als die Ausbildung der Autoren wurde in der Analyse das für damalige Verhältnisse unglaublich hohe Budget genommen, was mit der Einführung der ganzen Pay TV Sender generiert werden konnte. Das war der entscheidende Punkt.
Wobei z.B. "The Wire" (immerhin eine HBO-Produktion) laut IMDB $1.5 Millionen pro Episode gekostet hat und damit nicht teurer war als der "Tatort"...

Da kam die Qualität u.a. aus der Tatsache, dass der Showrunner ehemaliger Polizeireporter der "Baltimore Sun" war und seinen Stoff 100% kannte - und dass man beim Casting auf eine lokale Ghetto-Schauspielschule gesetzt hatte, die geniale Darsteller lieferte. (Der Leiter der Schauspielschule tritt in der Serie als Gangsterboss "Proposition Joe" auf.)



Huitzilopochtli
Beiträge: 411

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Huitzilopochtli »

motiongroup hat geschrieben: So 17 Feb, 2019 21:54 Schrott... gefällt mir überhaupt nicht..
ja, mir bisher auch nicht. die ersten 5 minuten warn gut. dann gings bergab. die dialoge wirken seltsam, die einstellungen gefühlt zu nah. also so künstlich, teilweise billig.

nach der ersten folge hat mich die story auch gar nicht gepackt. mir ists fast schon wurst, was mit elsie passiert ist. komisch. und udo kier wirkt wie ein laiendarsteller. irgendwie wie ein möchtegern-lynch-element.

es geht um die neue m-serie.



cantsin
Beiträge: 14271

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von cantsin »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 16:49
Jalue hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 14:47

Okay, anders gesagt: Der typische Hollywoodfilm mit good vs. bad, wobei das Gute am Ende obsiegt, hat seine Ursprung im us-amerikanischen Jahrmarktstheater des 19 Jh. Bis heute denken aber viele, dass eine Filmstory quasi naturgesetztlich so funktionieren müsse, damit sie bei den Leuten ankommt.
was heißt hier "denken"? - Wie viele erfolgreiche Filme kennst du, die nicht diesem Schema entsprechen?
Da wir hier über heutige amerikanische Serien diskutieren - wenn man mal "Breaking Bad", "Sopranos", "The Wire", "Mad Men", "Boardwalk Empire", "Orange is the New Black" (AFAIK auch "Game of Thrones", aber das kenne ich nicht so gut) nimmt, dann ist eigentlich deren selling point, dass sie das Gut-versus-Böse-Schema gründlich aus den Angeln heben.

Und davor haben das auch schon die Kinofilme von Coppola, Scorsese und anderen New Hollywood-Regisseuren getan, wenn man z.B. mal an "Taxi Driver" denkt.



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Frank B. »

Jalue hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 14:47
Okay, anders gesagt: Der typische Hollywoodfilm mit good vs. bad, wobei das Gute am Ende obsiegt, hat seine Ursprung im us-amerikanischen Jahrmarktstheater des 19 Jh.
Das ist doch viel älter. Das ist schon bei den Volksmärchen so. Sicher hat das schon viel frühere Wurzeln in der Religion und den Mythen und Sagen. Eine ähnliche Diskussion gab es hier auch schon mal.



Frank Glencairn
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Frank Glencairn »

cantsin hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 18:44
Da wir hier über heutige amerikanische Serien diskutieren - wenn man mal "Breaking Bad", "Sopranos", "The Wire", "Mad Men", "Boardwalk Empire", "Orange is the New Black" (AFAIK auch "Game of Thrones", aber das kenne ich nicht so gut) nimmt, dann ist eigentlich deren selling point, dass sie das Gut-versus-Böse-Schema gründlich aus den Angeln heben.
Nur scheinbar - oder warst du zu irgendeinem Zeitpunkt emotional nicht auf der Seite von Walter White?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



cantsin
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von cantsin »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 19:27
cantsin hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 18:44
Da wir hier über heutige amerikanische Serien diskutieren - wenn man mal "Breaking Bad", "Sopranos", "The Wire", "Mad Men", "Boardwalk Empire", "Orange is the New Black" (AFAIK auch "Game of Thrones", aber das kenne ich nicht so gut) nimmt, dann ist eigentlich deren selling point, dass sie das Gut-versus-Böse-Schema gründlich aus den Angeln heben.
Nur scheinbar - oder warst du zu irgendeinem Zeitpunkt emotional nicht auf der Seite von Walter White?
Ja eben.



dienstag_01
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von dienstag_01 »

cantsin hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 17:28
dienstag_01 hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 17:07 Vielleicht auch nicht, denn noch wichtiger als die Ausbildung der Autoren wurde in der Analyse das für damalige Verhältnisse unglaublich hohe Budget genommen, was mit der Einführung der ganzen Pay TV Sender generiert werden konnte. Das war der entscheidende Punkt.
Wobei z.B. "The Wire" (immerhin eine HBO-Produktion) laut IMDB $1.5 Millionen pro Episode gekostet hat und damit nicht teurer war als der "Tatort"...

Da kam die Qualität u.a. aus der Tatsache, dass der Showrunner ehemaliger Polizeireporter der "Baltimore Sun" war und seinen Stoff 100% kannte - und dass man beim Casting auf eine lokale Ghetto-Schauspielschule gesetzt hatte, die geniale Darsteller lieferte. (Der Leiter der Schauspielschule tritt in der Serie als Gangsterboss "Proposition Joe" auf.)
Natürlich, Qualität ist niemals nur von Geld abhängig. Das gilt für einen einzelnen Film, auch für eine einzelne Serie. Spricht man aber in der Mehrzahl, dann spielt das Budget eine große, wenn nicht die entscheidende Rolle. Und, man sollte den Kulturwandel, den die amerikanischen Pay TV Sender eingeläutet haben, nicht unterschätzen. Die Serie ist das perfekte Format für Zuschauerbindung. Das wusste man sicher schon vorher, aber bei Pay TV wird das für alle zum Gewinn. Und mit den Budgets konnte man wirklich gute Leute bekommen, die das Format insgesamt aufgewertet und damit wieder für andere interessant gemacht haben. Usw.
Gute Drehbücher und Ideen braucht es für Serien und Spielfilme gleichermaßen.



Funless
Beiträge: 5500

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Funless »

Also kann man gemäß dieser Argumentation davon ausgehen, dass es bei den öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland niemals gute Serien zu sehen geben wird?
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



dienstag_01
Beiträge: 13472

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von dienstag_01 »

Funless hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 20:09 Also kann man gemäß dieser Argumentation davon ausgehen, dass es bei den öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland niemals gute Serien zu sehen geben wird?
Ich weiß nicht, welche Argumentation du meinst, aber das ist grundsätzlich falsch. Weil es überhaupt keine (äußeren) Umstände gibt, die etwas *Gutes* prinzipiell ausschließen. Zumindest nicht im künstlerischen Bereich.



Frank Glencairn
Beiträge: 23109

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Frank Glencairn »

Ich hab gerade wieder mit US/englischen Schauspielern für ne amerikanische Produktion gedreht:

https://www.imdb.com/title/tt2375639/fu ... cl_sm#cast

da sind halt einfach Welten dazwischen. Ehrlich gesagt kann ich's nicht wirklich festnageln woran genau das liegt,
aber es sieht schon im Sucher besser aus. Ich versuch das seit Jahren rauszufinden.
Irgendwie ist das so, daß die halt einfach die Charaktäre sind, wenn die Klappe fällt - während es bei den (meisten) deutschen Schauspielern so ist,
daß die nur so lange "echte Menschen" sind, bis sie anfangen zu schauspielern, und da wird's dann irgendwie aufgesetzt und künstlich.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am Mo 25 Feb, 2019 09:56, insgesamt 1-mal geändert.



Funless
Beiträge: 5500

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Funless »

Frank Glencairn hat geschrieben: So 24 Feb, 2019 21:40 Ich hab gerade wieder mit US/englischen Schauspielern gedreht

https://www.imdb.com/title/tt2375639/fu ... cl_sm#cast

da sind halt einfach Welten dazwischen. Ehrlich gesagt kann ich's nicht wirklich festnageln woran genau das liegt,
aber es sieht schon im Sucher besser aus. Ich versuch das seit Jahren rauszufinden.
Irgendwie ist das so, daß die halt einfach die Charaktäre sind, wenn die Klappe fällt - während es bei den (meisten) deutschen Schauspielern so ist,
daß die nur so lange "echte Menschen" sind, bis sie anfangen zu schauspielern, und da wird's dann irgendwie aufgesetzt und künstlich.
Ja das kommt schon hin. Mein Eindruck bei den (meisten) deutschen Schauspielern ist so als würde ich bei einem Theaterstück zuschauen, als bei einem Film. Und das bewirkt bei mir den Effekt der aufgesetzten Künstlichkeit.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



klusterdegenerierung
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Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Vielleicht verhält es sich auch einfach nur so wie bei vielen mit der Musik.
Wird deutsch gesungen und man versteht auf anhieb den Text, ist es schon für manchen direkt vorbei, während es einem im englischen noch gefällt.

Vielleicht ist es einfach so, das die genaus so spielen wie wir, nur das wir es eben kennen und die Amis erleben wir ja nicht jeden Tag, vielleicht ginge uns dann genau dieses was man als echt empfindet auf die Nüsse weil man es auch als gespielt entlarvt, nur das es vielleicht nicht so grusselig ist wie bei uns.

Aber vielleicht ist es ja auch die Sprache und dem damit verknüpften habitus, denn ich habe die tage eine Kollegin aus Newyork besucht und die hatte ihren Mann der gebürtig aus NYC kommt dabei und als ich ihm zugehört habe und ihn mir dabei angesehen habe, war ich mir sicher, das ist eine Mischung aus allem und wenn man ihn öfter sehen würde wäre er auch nur ein Westfale. ;-))
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Darth Schneider
Beiträge: 19452

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Darth Schneider »

An Frank und alle anderen natürlich auch....
Da kann ich als Ex Tänzer mitreden. Ich habe meine Ausbildung in N.Y. City gemacht und vier Jahre dort gelebt und auch als Tänzer gearbeitet und das natürlich auch in Deutschland, Österreich und natürlich auch in der Schweiz.
Auch in der Tanzwelt liegen irgendwie Welten zwischen Amerika und Europa.
Nicht das es in Europa keine guten Tänzer gibt, das ist es nicht.
Aber die Amis haben einfach mehr Peffer im Arsch, haben einfach mehr drive.
Das mag zum Teil auch an der riesigen Konkurenz liegen.
Ein Schaupieler, Musiker, oder ein Tänzer der davon lebt, ist bei uns schon fast etwas besonderes, oder etwas exotisches, in Amerika gibts so unglaublich viele davon.....das ist voll normal, überhaupt nichts besonderes. Der Beruf des Tänzer, oder Schauspieler ist dort wie jeder x beliebige andere Beruf auch.
Mit so einer „Grund“ Einstellung geht man schon ganz anderes in die Berufsausbildung...
Nur so als Beispiel, als ich mich früher in u.a. Basel, Zürich, oder auch in München, Hamburg in (auch in grossen ) Stadttheater als Tänzer beworben hatte, hatte es vielleicht so zwischen 5 und maximal 20 Männer an den Auditions, wobei sicher mehr als die Hälfte davon wirklich schlechte Tänzer waren.
An einer Audition in N.Y. von einer mittelmässigen kleinen Dance Company, gammelten dort schnell mal 50 oder mehr männliche Tänzer herum, wobei die meisten absolut super waren und nicht wenige dabei noch aussahen wie Brad Pitt...
An grossen Auditions für Cats am Broadway und solchen Müll, da können es dann auch 200 Männer sein die sich bewerben.....

Das zweite was in den Staaten bei den Filmschauspielern wie auch bei den Tänzern auch ganz anders ist, ist die Ausbildung und somit halt auch die Lehrkräfte.
Einer meiner Lehrer hat damals auch für Michael Jackson choreografiert, eine andere Lehrerinn hat mit Barishnikov eine andere mit Nuriev zusammengetanzt.
Ich hab als 17 jähriger sogar im selben Zimmer gewohnt wie damals in den 50igern Alvin Ailey, als 19 Jähriger hab ich in seiner Schule schon aushilfshslber unterrichtet. ( das wäre bei uns schon mal undenkbar)
Was ich damit sagen will ist, wenn jemand Filmschauspieler (oder Filmschaffender ) werden will und in N.Y. seine Ausblidung macht ist er halt schon viel näher bei Hollywood, ( beim Know How von Hollywood ) als wenn er jetzt z.b. in München oder in Zürich studiert.
Die bilden an diesen Schulen in Amerika schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich Moviestars und Filmschaffende am laufenden Band aus.
Ich denke die Amis haben halt in diesen Dingen unglaublich viel mehr Erfahrung als wir.....und das spüre ich nicht nur auf Bühnen im Tanz und Showbuisness sondern eben auch bei Kino und TV.

Wir hier in Europa sind schon noch hinter dem Mond, was Showbusiness anbelangt, dazu gehören halt eben auch die Schauspieler.....sicher auch die Filmemacher und vorallem auch die nicht ganz unwichtigen Produzenten....
Aber schau mal wie riesig die amerikanische Film und Tv Industrie wirklich ist, wieviel Geld dort schon seit 50 Jahren oder mehr drin steckt ?
Und Vergleich das mit was hier so passiert und an Geld reingesteckt wird... ?
Da sind wir Deutschen und Schweizer wie ein paar Mücken verglichen mit einer Horde amerikanischen T Rex Dinos...und die bemerken uns nicht mal.....

Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



cantsin
Beiträge: 14271

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von cantsin »

Na, und das, was Boris über Tänzer und Schauspieler schreibt, gilt auch für Drehbuchautoren. Darauf wollte ich mit meinem Einwurf über die Creative Writing-Studiengänge hinaus. In D gibt's nur zwei davon (Leipzig und Hildesheim), und die sind ganz auf den Literaturbetrieb ausgerichtet.

Die Verbindung zwischen handwerklichem Schreiben, wie es an Filmhochschulen gelehrt wird, und literarischem Schreiben fehlt bei uns ganz. (Genauso, wie die wirklich guten Schauspielausbildungen nach wie vor fürs Theater und wenn überhaupt nur stiefmütterlich für Film/Fernsehen ausbilden.)



dosaris
Beiträge: 1701

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von dosaris »

mh,
merkwürdig, aber:

kein Widerspruch, aber auch
keine Zustimmung

für meine Wahrnehmuing ist dies kein Problem unterschiedlicher Einstufung auf EINER Werte-Skala,
sondern eher ein Aspekt "paralleler Universen", also verschiedenartiger Werte-Skalen.

Ich hatte über 2 Jahre in NordAmika gelebt aber das was hier zu Filmen u writing beschrieben
wird kommt mir etwas vor wie
US-Amerikanische Esskultur.
Dies Zeug produzieren die in nahezu perfekter Qualität und Effizienz,
für mich bleibt vieles davon junk-food. (Die servierten uns allen
Ernstes frischen (köstlichen) Hummer mit Pommes, Ketchup u Cola. )
Umgekehrt können die zB kaum jemals was mit "unserem" Brot anfangen.
Und nein:
ich erwarte kein deutsches Essen dort!
Und keine deutschen Filme.

So nehme ich auch Hollywood-Filme oft (natürlich nicht ausschließlich) war:
noch so'ne US-Schwarte, in ihrer Art meist perfekt produziert.
Kann man ansehen, aber kann man auch getrost bei RTL entsorgen.

Qualität?
vielleicht ja/nein.
Filme machen ist keine exakte Wissenschaft, ergo gibt es keinen Kriterien-Konsens.

Natürlich gibt es in EU auch etliche, die sich für avantgardistische Filmemacher halten,
wenn sie den Automatikknopf der cam 'mal gefunden haben.
Aber vergleicht man das Reservoir potentieller Filmemacher der EU, so ist es hier
einfach schwieriger, alle Sprachen unter zu bringen. Wer sieht hier schon Filme aus
Lettland, Slowenien, Ukraine usw. Der Aufwand, dies hier (synchronisiert) zu
präsentieren ist einfach zu hoch, auch wenn dort viele Perlen zu finden sein könnten
(davon gehe ich mal aus). Und in der Mehrheit der Fälle trifft die synchronisierte
Fassung kaum noch die originale Stimmung des Filmes, nur selten ist die Synchro besser
als das Original. Einige werden sogar umgeschnitten (klassisches Beispiel: Malteserfalke)

tja,
und deswegen sehe ich weiterhin öfters (zB) ARTE



Darth Schneider
Beiträge: 19452

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Darth Schneider »

Also das Essen ist in Amerika so verschieden wie die einzelnen Leute. Ich habe in New York Chinesen kennengelernt die haben behauptet das chinesische Essen in Chinatown seie besser als das selbe Essen in China ist....Keine Ahnung ob das stimmt, aber in New York kannst du alles haben, vom hässlichsten Fastfood bis zu den feinsten Spezialtäten aus aus vielen Ländern.
Was die Erfahrung im Film, Showbusiness und auch im Popmusic Sektor betrifft denke ich sind uns die Amis einfach ein paar Jahrzehnte an Erfahrung voraus und andererseits gibts dort halt einfach auch unglaublich viel mehr an Manpower, als bei uns in Europa, weil hier gilt Film, Tanz und Musik doch ausschliesslich als Kunstform, in Amerika ist das zwar auch Kunst aber halt auch eine riesige milliardenschwere Industrie. Das gibt es hier gar nicht in diesem Ausmass.
Und das verändert natürlich auch die Art zu arbeiten....
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 25 Feb, 2019 11:28, insgesamt 1-mal geändert.



MK
Beiträge: 4177

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von MK »

dosaris hat geschrieben: Mo 25 Feb, 2019 11:13 und deswegen sehe ich weiterhin öfters (zB) ARTE
Wann läuft da wieder Nacktballett? :)



klusterdegenerierung
Beiträge: 27416

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von klusterdegenerierung »

Nur Nußknacker, aber leider bekleidet. :-)
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



Darth Schneider
Beiträge: 19452

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Darth Schneider »

Und wer tanzt die Nuss ?

Meine absolute Lieblingstanzszene in einem Kinofilm....Das ist auch Nussknacker.
Wenn das einer heute so drehen würde, dann bekäme er an der Premiere sicher eine Anzeige wegen sexueller Belästigung und dazu noch eins in die Fresse von Nathalie Portman.
Wahrscheinlich eher nicht auf ARTE zu sehen.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Alf_300 »

Vuelleicht liegts daran dass jeder gerne einmal Cowboy im wilden Westen wäre
aber keiner Kuhhirte in Niederbayern



Darth Schneider
Beiträge: 19452

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Darth Schneider »

Dabei ist Bayern doch so schön.
Die schnellen coolen Autos sind aber dann doch lieber deutsche in unglaublich vielen Hollywoodfilmen...
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



cantsin
Beiträge: 14271

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von cantsin »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 25 Feb, 2019 16:15 Dabei ist Bayern doch so schön.
Die schnellen coolen Autos sind aber dann doch lieber deutsche in unglaublich vielen Hollywoodfilmen...
Amerika zeigt aber auch mit Tesla, wie man Entwicklungs- bzw. Technologierückstände relativ schnell einholen kann, wenn es Kapital gibt und die richtigen Entscheidungen gefällt werden.

Wenn Deutschland wieder (wie vor 1933) eine international konkurrenzfähige Film- bzw. Fernsehindustrie haben will, müsste es einen politischen Masterplan geben, ungefähr mit den folgenden Bausteinen:

- Reform der Ausbildungen:
(a) Schauspiel/szenisches Inszenieren als reguläres, benotetes Schulfach in den Oberschulen, öffentliche Schauspiel- und Regieschulen für Jugendliche nach dem Vorbild der heutigen Musikschulen. Und genau wie bei der Musikausbildung, Oberschulen (bzw. Gymnasien) mit Schauspiel und Regie als Schwerpunktfächer, die in der Oberstufe als Leistungskurse belegt werden können.

(b) Zusammenlegung von bisher getrennten Hochschulen - Filmhochschulen, Theaterstudiengängen, Film- und Theaterwissenschaften - nach dem Vorbild von NYU und UCLA. Z.B. könnten in Berlin/Brandenburg die dffb, Filmhochschule Konrad Wolf, die Schauspiel-, Regie- und Medienstudiengänge der UdK und die Schauspiel-Hochschule Ernst Busch sowie die Film- und Theaterwissenschaften der FU Berlin an einer Universität zu einer Fakultät vereinigt und da, wo es sinnvoll ist, Dozenten studiengangübergreifend eingesetzt werden. International sollte mit Hochschulen wie der NFTS in London, Tisch in New York, UCLA in Los Angeles, La Fémis in Paris zusammengearbeitet werden und alle Audits/Akkreditationen international durch Vertreter der Partnerschulen und der Filmindustrie durchgeführt werden.

- Radikalreform der öffentlich-rechtlichen Sender:
Es müsste eine radikale Abschreibung aller Pensionslasten der ÖR geben (die der Hauptgrund für die populistische Misere der Sender sind - der unausgesprochene Pakt "Ihr zahlt uns Gebühren, wir geben Euch Traumschiff und Provinzkrimis"), Begrenzung von ARD und ZDF auf Informationssendungen und entweder eine Verschiebung der bisherigen Serien- und Fernsehfilmbudgets zu ARTE oder auf Bürgerinitiativen und Zuschauer-Mitgliedschaft basierte ÖR-Sender wie in den Niederlanden.

- Reform der Filmförderung
...zu einem Steuer- und Kreditvergünstigungsmodell für Filmproduktionen wie in Kanada und England.
Zuletzt geändert von cantsin am Mo 25 Feb, 2019 17:06, insgesamt 1-mal geändert.



Frank Glencairn
Beiträge: 23109

Re: Warum sind US-Serien so viel besser?

Beitrag von Frank Glencairn »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 25 Feb, 2019 16:15 Dabei ist Bayern doch so schön.
So schön, daß wie hier ein schweres Location Handicap haben, wenn man nicht gerade einen Heidi film dreht.
Irgendwas zu finden, daß auch nur ein bisschen Gritt hat, ist in Bayern fast unmöglich, da muß man schon in die Ostzone, und selbst da wirds immer schwerer.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



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