MK hat geschrieben: ↑Mo 17 Dez, 2018 22:08
DV und D8 in analoges S-Video wandeln und dann wieder digitalisieren... auf die Idee muss man auch erst mal kommen.
EDIT: Gut, ich kannte auch schon "professionelle Dienstleister" die aus nem Digibeta-Player analog per S-Video raus sind anstatt per digitalem SDI.
...ich erwarte nicht, das Du meiner Art der "Digitalisierung" folgst, aber die Idee dahinter ist für mich (!) mehr logisch als unlogisch.
Es sollte grundsätzlich unterschieden werden, was möchte ich mit der Digitalisierung der Bänder erreichen, was möchte der Kunde am Ende für ein Produkt und was wäre und/oder im Gegensatz dazu, der effektivste und technisch beste Weg. Das "Zusatz"-Thema Qualität ist bei dieser Betrachtungsweise ebenfalls nicht in Schwarz und Weiß einzuordnen.
Auch wenn es auf den ersten Blick als kompletter Unsinn erscheint, die Formate DV und D8 von digital nach analog und von analog wieder in digital zu wandeln, es ist zu kurz geprungen bzw. zu zu sagen, das ist genrell (!) Blödsinn.
Sowohl DV als auch D8 sind wie alle modernen Codecs kompressionsbehaftet. Über den Grad und sie Qualität lässt sich nicht streiten, das ist in den Spezifikationen festgeschrieben und insbesondere DV und D8 sind da kein "Musterschüler".
Weshalb sollte ich also in der ersten Distanz (!) von DV nach DV bzw. von D8 nach DV capturen, wenn mein(!) endgültiger Ausgabecodec erneut ein Kompressionsverfahren (sprich h.264 oder HEVEC) beinhaltet und ich mir zudem komplett die Chance vergebe, einen Zwischencodec (uncompress, cineform, ProRes etc.) zu gererieren, der mir über Ver- und Bearbeitungsgernerationen hinweg ein nahezu gleichbleibende Qualität garantiert und mich, viel wichtiger, für die Zukunft (denn dafür werden doch die Archive "digitalisiert) unabhängig sein lässt. Was beispielsweise aus h.264? Es ist doch jetzt schon eher HEVEC...! Ergo, die nächste "Wandlung" in...Jahren??
Mit DV (als Archivierungscodec) kann "Ottonormalverbraucher" schon jetzt im Grund nix mehr anfangen, möchte er die Windowswelt jemals verlassen. Sprich, auf keinem handelsüblichen TV läuft in Ermanglung von fehlenden Lizenzen und sogar in 99% der Mediaplayer ein DV-File. Ergo muss schon mal "unbearbeitet" von DV nach h.264 gewandelt werden. Je nach Fachwissen, und diverser Umgehung von Stolperfallen (z.B. VirtualDub + der richtigen Konfigurierung von Filter-Pugins in Punkto Farbversatz, deinlacing etc.) kann der ambitionierte Laie hier viel falsch machen, sieht das Ergebnis auf jedenfall in einer Generation "gealtert" aus.
Was liegt also näher es gut "analog" zu capturen (optimales Equipment und Kabel vorausgesetzt), das Material jetzt in der Qualität vorliegen zu haben, die momentan dem Original in nichts nachsteht, jedoch für die Zukunft alle Optionen offen lässt?
Wohlgemerkt wir reden hier im weitesten Sinne von dem Nicht-Professionellen-Anbietern mit entsprecher Hardware(!!!)-Ausstattung! Also dem home-gebraucht. Denn das sollte allen klar sein, jeder professionelle Anbieter muss immer die Kosten-Aufwandskomponente im Auge haben und eine optimale, zukunftsweisende und "liebevolle" Behandlung des Materials schließt sich damit schon von allein aus. Ich spreche aus eigenen Erfahrungswerten.
Soviel von mir zu diesem Thema, was man sicher noch weitläufiger diskutieren und beleuchten könnte...
LG
Jens