Seite 1 von 1

Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: So 16 Jun, 2019 15:29
von martin2
Hat jemand Erfahrung mit folgenden Ansteckadaptern für drahtlose Tonübertragung?

Muss manchmal als Alleinkämpfer O-Töne holen und hab dann von der Kamera weg zum Interviewpartner das Spiralkabel baumeln, das sich dann auch wieder verwurschtelt am Körperstativ oder mir noch vor der Linse rumhängt. Deshalb habe ich mir überlegt, das kabellos zu machen.

Meine Mikros sind Kondensatormikros, die ich mit eingebauter Batterie speisen kann.

Schwanke zwischen den beiden. Wer hat Erfahrung von Euch mit diesen Teilen?

https://www.thomann.de/de/xvive_u3_micr ... system.htm

https://www.thomann.de/de/the_t.bone_free2b.htm

Distanz zwischen Sender um Empfänger wäre max. 5 - 6 Meter. Ich habe nicht vor, Distanzrekorde aufzustellen.

Danke euch!

Martin2

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: So 16 Jun, 2019 20:39
von TomStg
Beide Funkstrecken sind sehr störanfällig, weil sie im 2,4 GHz-Bereich arbeiten.
In diesem Frequenzbereich tummeln sich viele Router, Fernsteuerungen für Spielzeug, schnurlose Telefone, Funkmäuse usw.

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: So 16 Jun, 2019 21:52
von Pianist
Ich empfehle das AVX-System von Sennheiser. Habe ich seit Jahren ständig im Einsatz, funktioniert sehr gut. Wenn man aus einem Presse-Splitter in den Sender geht, schalte ich ein 30dB-Dämpfungsglied dazwischen, weil der Sender an sich mit Mikrofonpegel rechnet und sonst ständig gegenregelt.

Arbeitet im 1,9-GHz-Bereich.

Matthias

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: So 16 Jun, 2019 22:08
von dosaris
TomStg hat geschrieben: So 16 Jun, 2019 20:39 Beide Funkstrecken sind sehr störanfällig, weil sie im 2,4 GHz-Bereich arbeiten.
In diesem Frequenzbereich tummeln sich viele Router, Fernsteuerungen für Spielzeug, schnurlose Telefone, Funkmäuse usw.
leider sagt das Datenblatt nix über die Übertragungstechnik.
Ich nutze auch ein ähnliches Set auf 2.4GHz in erweiterter BlueTooth-Technik AADP.
Das nutzt ein SpreadSpectrum-Übertragungsverfahren mit guter Störanfälligkeit.

Bisher hatte ich nie Störeinflüsse.
Selbst in 5m Entfernung vom Microwellenherd (Nachbarfreq auf 2.4GHz) keine Probleme.

Einfaches statisches FM würde dort aber wahrscheinlich humpeln.

Müsste man also zuvor genauer checken.

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: So 16 Jun, 2019 23:43
von carstenkurz
Tja. Man zahlt halt für zuverlässige professionelle Technik in 'geschützten' Frequenzbändern das 3-4fache.

Du hast bei Thomann 30 Tage Rückgaberecht. Ich täte es mal probieren. Natürlich garantiert dir niemand, dass in den 30 Tagen das 'typische' Belegungsproblem auftritt, aber ein bißchen Zuversicht sollte man schon gewinnen können.

- Carsten

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 05:00
von martin2
danke für eure antworten!

falls es rumpelt oder abreißt, kann ich immer noch wieder mein Spiralkabel andocken.

dosaris: mit welchem gerät arbeitest du ?

tom: ich hab noch ne funkstrecke von Audio Technica (ATW 1700 ) im 2,4 Ghz, mit dem ich schon an vielen örtlichkeiten (innenstadt, büros, direkt neben wlan sender) gedreht habe. hatte eigentlich nie eine störung. aber die distanz war immer nur 5 -10 Meter, nicht um die nächste Straßenecke oder im Stahlkeller.

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 11:30
von rainermann
Pianist hat geschrieben: So 16 Jun, 2019 21:52 Ich empfehle das AVX-System von Sennheiser. Habe ich seit Jahren ständig im Einsatz, funktioniert sehr gut. Wenn man aus einem Presse-Splitter in den Sender geht, schalte ich ein 30dB-Dämpfungsglied dazwischen, weil der Sender an sich mit Mikrofonpegel rechnet und sonst ständig gegenregelt.

Arbeitet im 1,9-GHz-Bereich.

Matthias
kann mich dem nur anschließen. Das AVX System ist zwar nicht billig, aber als Einzelkämpfer bei vielen Jobs muss ich mich auf die Technik verlassen können und da tat das Sennheiser bisher immer seine sehr guten Dienste.

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 11:35
von JoDon
Ich mache auch viel alleine und die beste Investition, die ich tontechnisch jemals gemacht habe, ist eine Sennheiser ew100 Funkstrecke. In der Praxis sind das 2min vor Ort und ich hab den perfekten Ton. Mikro richtig platzieren, Sender anschalten, fertig. Es macht alles um soviel einfacher!

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 11:39
von rush
@JoDon... Wobei man da heutzutage auch etwas mit den Frequenzbereichen gucken muss in denen die Anlage arbeitet... Viele ältere sind noch in komplizierten (Mobilfunk, DVB-T) oder nicht mehr "legalen" Frequenzen unterwegs. Besonders in Ballungsgebieten/Großstädten wird das dann gern Mal deutlich und sollte idealerweise immer per Kopfhörer kontrolliert werden... Auch weil heute gefühlt jeder Drahtlos macht.

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 11:52
von Auf Achse
martin2 hat geschrieben: Mo 17 Jun, 2019 05:00 falls es rumpelt oder abreißt, kann ich immer noch wieder mein Spiralkabel andocken.

Üblicherweise treten nach Murphy die Störungen genau DANN auf wenn man sie nicht brauchen kann, nämlich wenn die Aufnahme schon läuft. Erst dann aufs BackUp zurückgreifen ist zu spät.

Ich hab auch schon mit solchen Budget Adaptern spekuliert. Aber die Sicherheit einer störungsfreien (und unwiderbringlichen) Aufnahme ist mir der Mehrbetrag einer professionellen Anlage wert.

Auf Achse

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 12:05
von Jott
Bei Funkstreckenängsten und berechtigter Sorge vor Murphys Law ist dieses Ding höchst sinnvoll:

https://www.tascam.eu/de/dr-10c.html

Nicht ganz billig, aber wie immer bei solchen Sachen: macht sich sofort bezahlt, wenn es nur ein einziges Mal den A... rettet.

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 13:24
von Auf Achse
Kenn ich, danke :-)

Ich frag mich wann Sennheiser oder ein anderer seriöser Hersteller von Funkstrecken endlich auf die Idee kommt in den SENDER einen Recorder zu integrieren. Damit hätte man jederzeit eine störungsfreie Sicherheitskopie ohne zusätzliche Gerätschaften die ihrerseits zusätzlichen Aufwand bedeuten.

Auf Achse

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 13:27
von TomStg
martin2 hat geschrieben: Mo 17 Jun, 2019 05:00 tom: ich hab noch ne funkstrecke von Audio Technica (ATW 1700 ) im 2,4 Ghz, mit dem ich schon an vielen örtlichkeiten (innenstadt, büros, direkt neben wlan sender) gedreht habe. hatte eigentlich nie eine störung. aber die distanz war immer nur 5 -10 Meter, nicht um die nächste Straßenecke oder im Stahlkeller.
Dass Du damit noch keine Störungen hattest, liegt nicht an der vermeintlichen Qualität dieser Hardware, sondern ist purer Zufall.

Für Run&Gun-Situationen ist das AVX-System von Sennheiser allererste Wahl! Sucht sich selbstständig eine störungsfreie Frequenz im wenig benutzten anmeldefreien 1,9 GHz-Bereich, steuert Sender und Empfänger automatisch aus und schaltet den Empfänger zusammen mit der Kamera ein und aus. Sicherer gehts nicht beim externen Ton.
https://de-de.sennheiser.com/avx

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 15:25
von Mediamind
Ich nutze die in die Tage gekommenen Rodelink Funkstrecken (Filmmakerkit und Newssshooterkit) und hatte ebenfalls bislang keine Probleme. Seit Kurzem nutze ich in der Tat eine Budgetlösung, die für mein Thema (bei Hochzeiten das Jahwort aufnehmen, Reden der Trauzeugen,...) gar nicht schlecht funktioniert. Das Schwestergerät wurde ja schon vorgeschlagen, einfacher geht es trotzdem noch:
https://www.thomann.de/de/tascam_dr_10_ ... rch_prv_14
Safteytrack und Limiter sind vorhanden, Soundqualität ist nicht schlecht aber auch nicht gut (was für eine Aussage) und das Mikrofonkabel kann festgeschraubt werden. Ein versehntliches Ausschalten durch den Träger ist ebenfalls nicht möglich. Das Gerät ist klein, handlich und zuverlässig. Die Verarbeitung finde ich allerdings für 200 Euro zu billig. Ich habe es übrigens in Weiß gekauft. Auch das Lavalier ist weiß und ist am weißen Hemd oder gar am Brautkleid gut getarnt.

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 15:27
von Jott
Auf Achse hat geschrieben: Mo 17 Jun, 2019 13:24 Kenn ich, danke :-)

Ich frag mich wann Sennheiser oder ein anderer seriöser Hersteller von Funkstrecken endlich auf die Idee kommt in den SENDER einen Recorder zu integrieren. Damit hätte man jederzeit eine störungsfreie Sicherheitskopie ohne zusätzliche Gerätschaften die ihrerseits zusätzlichen Aufwand bedeuten.

Auf Achse
Die Idee hatten alle sicher schon, aber die wissen auch: wird's ein bisschen teurer, geht das Geheule los! :-)

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: Mo 17 Jun, 2019 15:42
von Auf Achse
Eh wie immer. Und etwas später das Geheule wegen abgebrochenen Verbindungen und ob es eine App gibt mit der man das reparieren kann ....

Auf Achse

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: So 08 Mär, 2020 13:52
von brendan
Hallo,

was haltet ihr davon?
https://www.thomann.de/de/sennheiser_xs ... ng_set.htm

wie ist der Unterschied zum avx system?

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: So 08 Mär, 2020 14:46
von Lord Nick
brendan hat geschrieben: So 08 Mär, 2020 13:52 Hallo,

was haltet ihr davon?
https://www.thomann.de/de/sennheiser_xs ... ng_set.htm

wie ist der Unterschied zum avx system?
Was man bei solchen Lösungen nicht unterschätzen sollte: Keine wechselbare Batterie. Wenn der Dreh doch mal unglaublich lange wird oder spät Abends vergessen wurde die Funke zu laden hat man ein Problem. Klar ist das dann auch ein bisschen "selbst schuld", mir ist es immer lieber, wenn ich im Notfall die Batterie wechseln kann.

Re: Erfahrung mit Funkadaptern bei Reportageeinsatz ?

Verfasst: So 08 Mär, 2020 15:23
von Mediamind
Das war einer der Gründe, warum ich mich für das Newsshooterkit von Rode entschieden hatte. Man kann im Fall der Fälle die Energieversorgung durch Wechsel der Akkus wieder herstellen.