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Videoformat ändern beim Streaming 25/50 zu 30/60

Verfasst: Sa 27 Feb, 2021 23:24
von chaosstudio
Hallo Zusammen,

wie und wann wandle ich beim Streaming korrekt unsere deutsche Bildrate 25/50 zur Internet freundlichen Rate von 30/60 Bilder pro Sekunde?
Ich habe 8 gleiche HD Kameras (HF G30 bzw XA20) die nur maximal 50P ausgeben können. Mein Mixer (Roland V8-HD) kann an den Eingängen nicht scalieren, also bleibt es bei 50P im Mixer. Dann kommt der Encoder, entweder ein ATEM Mini Pro für Titeleinblendungen (eher nicht als Encoder) oder/und ein Matrox Monarch HD als Encoder.
Der Monarch scaliert auch nicht, er könnte nur aus 50P 25P machen. Der ATEM kann scalieren.
Was raten mir die erfahrenen Streamer? Den ATEM auf 30 Bilder scalieren lassen oder mit 25 Bildern streamen.
YouTube macht doch eh 30 oder 60 Bilder draus.

Was sind Eure Erfahrungen? Ich mache in der Hauptsache Konzertstreams von recht statischen Musikensembles,
kein Sport (mit vielen Bewegungen).

Danke und Grüße
Torsten

Re: Videoformat ändern beim Streaming 25/50 zu 30/60

Verfasst: Sa 27 Feb, 2021 23:40
von mash_gh4
chaosstudio hat geschrieben: Sa 27 Feb, 2021 23:24 YouTube macht doch eh 30 oder 60 Bilder draus.
warum soll youtube unbedingt 30 od. 60fps daraus machen wollen?

schon die umschreibung "Internet freundlichen Rate" erscheint mir als unsinn!

natürlich ist streaming mit den hierzulande üblichen bildwiederholraten problemlos möglich!
du brauchst dir doch nur die streams der ganzen öffentlich rechtlichen TV-stationen ansehen.
auch bei der verteilung von filmen mit 24fps gibt's nicht die geringsten probleme.

[gut, es gibt immer irgendwelche endgeräte, die man besser nicht zum genussvollen betrachten von video-streams übers netz heranziehen sollte, aber bei denen hilft auch 30/60fps meist nicht weiter.]

zu hohe bildwiederholraten würde ich allerdings eher vermeiden, weil das nur bandbreite schluckt und damit effektiv die bildqualität schmälert.

aus meiner sicht sind also 25fps weiterhin ziemlich optimal.

Re: Videoformat ändern beim Streaming 25/50 zu 30/60

Verfasst: So 28 Feb, 2021 00:54
von carstenkurz
Yup. Die geringstmöglichen Bildraten anstreben. Übrigens auch schon kameraseitig, das verschafft dir auch eine Blende mehr Licht.

Re: Videoformat ändern beim Streaming 25/50 zu 30/60

Verfasst: So 28 Feb, 2021 18:20
von chaosstudio
Danke!, das wäre ja einfach.
25P kann ich an allen Kameras einstellen, aber auch bei der Streameinrichtung auf YouTube?
Das werde ich demnächst mal bei YouTube testen. So recht kann ich es noch nicht glauben ...

Re: Videoformat ändern beim Streaming 25/50 zu 30/60

Verfasst: So 28 Feb, 2021 18:23
von Jott
Wieso sollten die sich‘s unnötig schwer machen?

Re: Videoformat ändern beim Streaming 25/50 zu 30/60

Verfasst: Mo 01 Mär, 2021 09:29
von beiti
Es stimmt theoretisch schon, dass 30p auf manchen Computern oder Smartphones etwas flüssiger läuft als 25p. Noch flüssiger wird es mit 60p – aber das ist, wie schon gesagt wurde, bei begrenzter Bandbreite immer eine Abwägung gegen die Einzelframe-Qualität.
Damit man die möglichen Vorteile von 30p oder 60p nutzen kann, müssen die Kameras es direkt ausgeben können – und man muss mit den Nachteilen dieser Frameraten in Europa umzugehen wissen (flackernde Lichtquellen im 50Hz-Stromnetz). Ist das nicht der Fall, bringen 30p und 60p eher Nachteile.
Nachträglich im Mixer oder im Encoder die Framerate zu ändern, wäre großer Murks (es sei denn, man verfügt über einen hochwertigen Interpolations-Normwandler im Gegenwert eines Mittelklassewagens). Bevor man sich durch schlechte Framerate-Wandung neues Ruckeln oder Geisterbilder einfängt, ist es sehr viel besser, die "nicht ganz ideale" Framerate beizubehalten. Im vorliegenden Fall läuft das also auf 25p hinaus.

Das Umwandeln einer Framerate hat übrigens nichts mit "skalieren" zu tun. Von Skalierung spricht man nur, wenn man die Pixelmaße des Videos ändert (z. B. von 1920x1080 auf 1280x720) – was kein großes Problem ist. Das Wandeln der Framerate (z. B. von 50 auf 30 fps) ist sehr viel schwieriger, weil fehlende Zwischenbilder erzeugt werden müssen. Es gibt nur sehr wenige Geräte und Programme, die das einigermaßen gut hinkriegen. Perfekt ist es nie. Es hängt zum Teil auch von der Komplexität des Bildinhalts ab.

YouTube frisst zum Glück fast alles an Frameraten. Ich habe kürzlich z. B. Videos mit 18 fps hochgeladen (abgetasteter Super-8-Film in Originalgeschwindigkeit), und selbst das funktioniert problemlos.
YouTube behandelt die Frameraten neutral. Wenn es Probleme gibt, dann kommen die vom Wiedergabegerät. In der Praxis wird die Framerate beim Zuschauer im Bedarfsfall noch auf die Wechselfrequenz des Wiedergabegerätes gebracht (z. B. ein 60-Hz-Computermonitor), was dann auf sehr einfache Weise erfolgt und ein bisschen zusätzliches Ruckeln mit sich bringen kann. Aber das ist dann eben nur an dieser einen Stelle nötig und betrifft auch nicht alle Zuschauer.
Wenn man die Framerate schon vorher minderwertig wandelt, addieren sich die Fehler und man kommt vom Regen in die Traufe.

Re: Videoformat ändern beim Streaming 25/50 zu 30/60

Verfasst: Mo 01 Mär, 2021 09:59
von rdcl
Man sollte aber auch bedenken, dass 30p oder vor allem 60p auch einen total anderen Bildeindruck vermittelt als 24p oder 25p. Einfach die Framerate im Nachhinein zu ändern, ohne sich vorher Gedanken über die Wirkung zu machen, erscheint mir ziemlich undurchdacht.

Re: Videoformat ändern beim Streaming 25/50 zu 30/60

Verfasst: Mo 01 Mär, 2021 12:06
von mash_gh4
beiti hat geschrieben: Mo 01 Mär, 2021 09:29 Es stimmt theoretisch schon, dass 30p auf manchen Computern oder Smartphones etwas flüssiger läuft als 25p.
das mag zwar insofern stimmen, als es tatsächlich viele monitore gibt, die eine bildwiederholrate von 60Hz nutzen und oft auch keine änderung dieser vorgabe erlauben. trotzdem hilft es nicht viel, wenn man sich ganz auf dieses erwartete verhalten konzentriert, weil sich ja dann auf besseren endgeräten, die sehr oft 75Hz für darstellung nutzen, bei 30Hz videos wieder genau die selben probleme ergeben.

da aber in der video- und TV-auslieferung eigentlich nur in den USA, kanada, japan und südkorea 30p/60i üblich sind, der rest der welt aber unsere hier üblichen 25p/50i nutzt, und auch bei den computermonitoren keine zwingende vorgabe diese 60Hz ausgabebeschränkungen begründen würde, halte ich es für relativ problematisch, sich hier gar zu voreilig auf eine aussage bzgl. der vorteile der einen oder anderen bildwiederholrate festzulegen.

in der praxis bemühen sich heute ohnehein alle hersteller von hard- und software darum, dass man auch am computer typisches fernsehmaterial ganz ertäglich wiedergeben kann. oft hilft es in diesem zusammenhang, wenn man youtube u.co. nicht einfach nur im briefmarken-betrachtungsmodus konsumiert, sondern die bildschirmfüllende ausgabe nutzt, wo dann temporär auf eine besser geeignete ausgabefrquenz ausweichen werden kann, so fern das auch der angeschlossene monitor unterstützt.

bei den besseren geräten, die sich in diesem punkt von haus aus relativ flexibel und umgänglich zeigen, gibt's in der regel ohnedies kaum probleme. wirklich nervig sind dagegen monitor, die wirklich nichts anderes als alleine nur diese 60Hz-darstellung beherrschen. das betrifft leider durchaus auch geräte, die ansonsten ausgesprochen vorbildliche eigenschaften aufweisen -- also die farben sauber wiedergeben und auch in allen anderen verwendungszusammenhängen absolut zufriedenstellend arbeiten.

natürlich muss jeder selbst entscheiden, wie er mit diesem problem umgeht.
ich persönlich halte es aber weiterhin für ziemlich problematisch, sich in dieser frage zu sehr an den unflexibelsten lösungen im computerumfeld zu orientieren, weil man damit u.a. einfach die kompatibilität bzw. saubere nutzung des materials in anderen formen der hierzulande üblichen videoproduktion verliert. im übrigen fällt die wiedergabe auf jenen störrischen geräten, die das nicht ohnehin von haus aus besser umzusetzen, meist auch dann noch immer nicht wirklich befriedigend aus, wenn man ihnen schon sehr weit entgegen zu kommen versucht -- also auf diese kompromissbehafteteten 30p auszuweicht. deshalb erscheint es mir zielführender, sich in dieser frage nicht zu sehr verunsichern zu lassen, sondern besser an den bei uns gebräuchlichen video-standards festzuhalten bzw. diese möglichst durchgängig, konsequent und sauber zu nutzen.