Wenn es erlaubt ist, würde ich dazu gerne mal kurz eine Grundsatzfrage erörtern: Mir fällt auf, dass in den Kommentarbereichen unter Artikeln auf welt.de offenbar eine Haltung vorherrscht, die nicht unbedingt einen Querschnitt durch die Gesamtgesellschaft darstellt. Man könnte da glatt zu dem Ergebnis kommen, dass die dort Kommentierenden zu rund 99 Prozent zum Kreis der "besorgten Bürger", AfD-Anhänger und Klimawandel-Leugner gehören. 99 Prozent, die etwas gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben, deren Hauptfeindbilder Angela Merkel, Klaus Kleber, Greta Thunberg und Ralf Stegner heißen. 99 Prozent, die etwas gegen Elektroautos, gegen Flüchtlinge und gegen junge Menschen haben, die sich für den Schutz unserer Lebensgrundlagen stark machen.
"Die Welt" fährt unter ihrem Chefredakteur Ulf Poschardt seit den letzten Bundestagswahlen ganz bewusst einen Kurs, rechtspopulistische Stimmungen aufzugreifen und ihnen als einziges Mainstream-Nachrichtenmedium ein Forum zu geben (auch mit Kolumnisten wie Henryk Broder und Don Alphonso), sich gleichzeitig aber von der AfD abzugrenzen.Pianist hat geschrieben: ↑Sa 28 Dez, 2019 13:10 Ganz simple Frage: Warum ist das dort so? Weil die Redaktion das so will? Weil sie woanders wegmoderiert werden? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich dabei keinesfalls um einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung handelt. Wo also kommentieren die anderen?
Nee, Kalkül. Da geht es um Marktanteile und (bei der "Welt") auch ums wirtschaftliche Überleben, z.T. auch um die Konkurrenz mit Schweizer Medien wie der Neuen Zürcher und der Weltwoche, die ebenfalls Leser aus Deutschland mit rechter Schlagseite bedienen.
Jep. Aber dein Vorschlag mit Notkeulen (zumindest der Besorgten) hat auch was für sich. Quasi als doppelte Absicherung.)
Was bleibt dann noch für die ÖR? 24 Stunden nur Panorama, Monitor, Fakt, Plasberg, Maischberger und Will tu ich mir nicht an....Sportveranstaltungen ausgegeben werden, die eigentlich ins Privat-TV gehören, wenn "Traumschiff", Volksmusik- und Helene Fischer-Shows Produktionsgelder verschlingen, wenn auf geradezu pathologisch-inflationäre Weise Krimis und Talkshows...
du erinnerst dich sicher:Was bleibt dann noch für die ÖR?
Ja, die Kinder sind noch klein und wissen noch nicht so richtig, was sie tun.K.-D. Schmidt hat geschrieben: ↑Sa 28 Dez, 2019 09:19 Die Blagen sind doch noch so klein, die wissen gar nicht, was sie da von sich geben.
Das wäre der einzige Kritikpunkt. Ansonsten darf Kabarett natürlich so ziemlich alles. Aber das mit dem vermeintlich „eingeschränkten Meinungskorridor“ gilt natürlich nur, wenn es der eigenen Weltsicht dient.
Plasberg, Maischberger und Will zähle ich auch zu den Talkshows.K.-D. Schmidt hat geschrieben: ↑Sa 28 Dez, 2019 14:51Was bleibt dann noch für die ÖR? 24 Stunden nur Panorama, Monitor, Fakt, Plasberg, Maischberger und Will tu ich mir nicht an....Sportveranstaltungen ausgegeben werden, die eigentlich ins Privat-TV gehören, wenn "Traumschiff", Volksmusik- und Helene Fischer-Shows Produktionsgelder verschlingen, wenn auf geradezu pathologisch-inflationäre Weise Krimis und Talkshows...
Genau diese Haltung ist IMHO im Zeitalter von Privatfernsehen, YouTube und Streaming veraltet. Man braucht nun weiss Gott nicht mehr die ÖR-Programme und Rundfunkbeiträge, um den Bedarf an Fischer und Silbereisen zu decken. Genauso wenig, wie mit öffentlichen Kulturetats Fischer- und Silbereisen-Konzerte subventioniert werden müssen.
Wie würde das denn konkret aussehen? Wer würde eine Halle mieten, lauter Stars einkaufen, einen Ü-Wagen hinters Haus stellen und sowas (wohin auch immer) übertragen?
Sieht die CSU auch so
Ministerpräsi Armin Laschet auf Twitter:
Der WDR hat mit dem Lied „Meine Oma ist ne alte Umweltsau“, das die Redaktion den Dortmunder Kinderchor singen ließ, Grenzen des Stil und des Respekts gegen über Älteren überschritten. Jung gegen Alt zu instrumentalisieren ist nicht akzeptabel.
Ich glaube der erste rollt gerade, WDR Redakteur Danny Hollek hat sich bei Twitter gerade etwas arg weit aus dem Fenster gelehnt:
Derweil versteigt sich der WDR zu immer neuen Höhen, und behauptet jetzt das Wort "Umweltsau" sei doch nicht beleidigend :DLass mal über die Großeltern reden, von denen, die jetzt sich über #Umweltsau aufregen.
Eure Oma war keine #Umweltsau. Stimmt. Sondern eine #Nazisau.