Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

[Frank Glencairn]

[iasi]

Da muss der youtuber aber hoffen, dass die Urheber des von ihm vorgelesenen Artikels keinen Wind davon bekommen. :)

[7River]

Der offizielle Trailer in Deutsch:



Sieht vielversprechend aus.

EDIT:

Na ja,…

[iasi]

Der offizielle Trailer in Deutsch:



Sieht vielversprechend aus.

EDIT:

Na ja,…

Was mir mittlerweile aufgefallen ist: Manches überfordert unseren Robert scheinbar.
Er neigt zu einfacher (verständlicher) Kost. :)
Daher schreibe ich Megalopolis noch nicht ab.

[7River]

Daher schreibe ich Megalopolis noch nicht ab.

Das sollst Du auch nicht! Costners „Horizon“ fanden einige auch nicht so dolle. Mir hat er gefallen.

[Axel]

Daher schreibe ich Megalopolis noch nicht ab.

Ich würde mit der Erwartung reingehen, dass es in der Tat „a mess“ ist (andere spoilerfreihe Review). Soviel wird schon stimmen. Kann sein, dass der Film als Ganzes nicht recht funktioniert, aber als unfertiger Prototyp von etwas Größerem. Praktisch die sterblichen Überreste von Ikarus, während andere lieber den Lift nahmen. Normalerweise mag ich sowas. Am 23. gibt es sehr ominöse Sneaks. Könnte Megalopolis sein, aber ich warte lieber die drei Tage ab.

[iasi]

Daher schreibe ich Megalopolis noch nicht ab.

Ich würde mit der Erwartung reingehen, dass es in der Tat „a mess“ ist (andere spoilerfreihe Review). Soviel wird schon stimmen. Kann sein, dass der Film als Ganzes nicht recht funktioniert, aber als unfertiger Prototyp von etwas Größerem. Praktisch die sterblichen Überreste von Ikarus, während andere lieber den Lift nahmen. Normalerweise mag ich sowas. Am 23. gibt es sehr ominöse Sneaks. Könnte Megalopolis sein, aber ich warte lieber die drei Tage ab.

Ich gehe mit der Erwartung rein, etwas anderes zusehen, als man sonst so geboten bekommt.

Robert Hofmann und andere hatten Rebel Ridge gelobt. Er war dann auch unterhaltsam, aber wurde nach einem ordentlichen Beginn doch auch zunehmend beliebig. Die Hauptfigur wirkt nach dem ersten Drittel mehr und mehr abgegriffen und zum Ende hin geht dem Film die Luft aus.
Über Deadpool&W. muss man gar nicht reden - könnte ich auch schon nicht mehr, da kaum etwas hängengeblieben ist. :)

Also bei Megalopolis hoffe ich auf mehr, als nur eine üblich gestrickte Handlung, sondern etwas abgedrehtes.

[Frank Glencairn]

Ich beanspruche dibs für das Wort "Megaflopolis" ;-)

Glatt gestohlen ...

[Skeptiker]

Statt in die Gerüchte- und Vor-Urteilsküche einzusteigen, habe ich einen todesmutigen Schritt gewagt (als "Braveheart" sozusagen) und mir den Film bereits angeschaut.

Was man daraus mitnimmt und was man davon hält, ist durch und durch individuell.
Hier hat ein Künstler einen Kunstfilm kreiert, der angeblich 40 Jahre lang heranreifte.
"Wo ist die Logik, wo ist die stringente Story, was soll das Ganze überhaupt?", fragen sich die Vor-Kritiker und Nach-Kritiker.
Gegenfrage: Muss jeder Film logisch, übersichtlich erzählt und fürs zahlende Publikum klar begreifbar präsentiert werden?
Oder darf's auch mal ein bebilderter Fieber-(oder Sonstwas-)Traum sein, voller Symbole, voller Sackgassen (aber auch Auswegen), voller Dekadenz an der Grenze zum Kitsch, voller Phantasmen. Im TV gab's früher ja die Rubriken "Der phantastische Film" und "Der besondere Film".

Ja, man kommt am Ende irritiert heraus, vielleicht auch verärgert oder schwer enttäuscht.
Aber die Bilderwelten, die da präsentiert werden, sind wohl einzigartig. Unterbrochen werden sie durch Sinnsprüche aus der Zeit der Alten Römer und aus der amerikanischen Geschichte. Leider hat man kaum Zeit, diese Sprüche in Ruhe zu lesen und gedanklich etwas "setzen zu lassen", weil man bereits mit der nächsten Bilderwelle mitschwimmt bis zum nächsten in Stein gemeisselten Statement.

Fazit:
Ein teils formloses aber bildgewaltiges Brainstorming des Altmeisters (ich glaube, die Bildermenschen und Filmtheoretiker von der künstlerischen und vielleicht auch technischen Seite kommen durchaus auf ihre Kosten), das das Publikum vielleicht ratlos zurücklässt (trotz klarem Schluss-Statement, das Coppola wichtig war, das sich aber keinesfalls logisch aus der nebulösen Vorgeschichte ergibt), und das trotzdem nachwirkt.
Kurz: Mal was ganz Anderes - Coppolas regelbrechender, selbstfinanzierter 125-Mio-USD-Traum (schon fast eine Beschwörung) an die Nachwelt!

[iasi]

Ich beanspruche dibs für das Wort "Megaflopolis" ;-)

Glatt gestohlen ...

Ist ja eh belanglos, da der Film zwar nun nicht der große Erfolg an den wenigen Kinokassen werden kann, aber durchaus bei weiterer Verwertung sein Geld einspielen kann.

Es gibt andere Filme, die nicht man auf den wenigen Kinoleinwänden laufen, die nun Coppolas Werk für ein paar Vorstellungen erhellt.
So schnell wie diese, wird Megalopolis in Vergessenheit geraten, denn Aufmerksamkeit hat er.

[iasi]

Und immer dasselbe Problem:

Man bekommt auch Megalopolis nicht auf einer großen Leinwand geboten. Wie schon Godzilla Minus One oder Horizont läuft der Film, der doch besonders durch seine optische Qualität bestechen soll, nur in kleinen Schachtelkinos.

Die Verleiher halten sich eben lieber an die Hollywood-Produktionen und besetzen damit die großen Leinwände.
Vermarktung findet eh nur auf Sparflamme statt - obwohl sich der US-Verleiher bezahlen lässt.

Immerhin bringt der IMAX-Boss Megalopolis auf seine Leinwände - aber der Weg dorthin ...

[7River]

…nur in kleinen Schachtelkinos…

Aber der Film ist doch wie er ist. Es ist doch nicht abhängig von der Größe der Leinwand, ob ein Film erfolgreich ist.

[iasi]

…nur in kleinen Schachtelkinos…

Aber der Film ist doch wie er ist. Es ist doch nicht abhängig von der Größe der Leinwand, ob ein Film erfolgreich ist.

Oh doch.

Vermarktung und Vertrieb machen 90% des Erfolgs aus.
Und:
IMAX ist doch gerade deshalb ein Erfolg, weil die Leinwand groß und die Preise hoch sind. :)

Nach Angaben des Kinoverbands vom Freitag haben deutschlandweit schon 3,7 Millionen Zuschauer den "Barbie"-Film mit Margot Robbie und Ryan Gosling geschaut. "Oppenheimer" immerhin schon 2,5 Millionen Menschen.

"Oppenheimer" hat jedoch gerade im IMAX-Kino pro Karte mehr eingebracht.

[Frank Glencairn]

Vermarktung und Vertrieb machen 90% des Erfolgs aus.

Das redest du dir seit Jahren immer wieder selbst ein.

Die Vorstellung durch genug Marketing und groß genuge Leinwände könne man jemanden, dem schon der Trailer nicht gefallen hat, dazu bringen trotzdem ins Kino zu gehen ist schlicht absurd.

[iasi]

Vermarktung und Vertrieb machen 90% des Erfolgs aus.

Das redest du dir seit Jahren immer wieder selbst ein.

Die Vorstellung durch genug Marketing und groß genuge Leinwände könne man jemanden, dem schon der Trailer nicht gefallen hat, dazu bringen trotzdem ins Kino zu gehen ist schlicht absurd.

Für jemanden, der immer erzählt, er habe so viel Erfahrung in der Branche, zeugt dies von erstaunlicher Unwissenheit.

Ein gutes Marketing zusammen mit einem angepassten Vertrieb macht jeden noch so miesen Film zum Erfolg.
Umgekehrt gehen auch herausragende Filme unter, wenn das Marketing nicht stimmt und er schlicht und einfach nicht auf den großen Leinwänden gespielt wird.
Das war schon immer so.

Schon die Ufa schloss vor 100 Jahren einen Vertrag mit Hollywood, bei dem es um Vertrieb und vor allem die Abspielstätten ging.

[Frank Glencairn]

Sag mir einen Film, dessen Trailer für mich ein Abturner war, in den ich aber trotzdem - nur wegen dem Marketing - gegangen bin.

[iasi]

Sag mir einen Film, dessen Trailer für mich ein Abturner war, in den ich aber trotzdem - nur wegen dem Marketing - gegangen bin.

Trailer sind Teil des Marketings - was soll also diese Forderung?

Es gibt aber dieses bekannte Beispiel mit dem italienischen Sandalenfilm, der mit großem Marketing in den USA zum Kassenerfolg wurde. ;)

[Frank Glencairn]

Trailer sind Teil des Marketings - was soll also diese Forderung?

Du kannst die Frage also nicht beantworten?

[iasi]

Trailer sind Teil des Marketings - was soll also diese Forderung?

Du kannst die Frage also nicht beantworten?

Weil die Frage jeglicher Logik entbehrt.

Ein schlechter Trailer wäre schlechtes Marketing. Wir reden aber von gutem Marketing.
Erkennst du den Widerspruch?

[Frank Glencairn]

Du kannst aus einem schlechten Film keine guten Trailer schneiden - sieht man ja an Megaflopolis.

[iasi]

Du kannst aus einem schlechten Film keine guten Trailer schneiden - sieht man ja an Megaflopolis.

Natürlich kann man das.

[Frank Glencairn]

Du kannst aus einem schlechten Film keine guten Trailer schneiden - sieht man ja an Megaflopolis.

Natürlich kann man das.

Das will ich sehen :D

Schneide einen Megalopolis Trailer, einen der mich dazu bringt ins Kino zu gehen.

[iasi]

Natürlich kann man das.

Das will ich sehen :D

Schneide einen Megalopolis Trailer, einen der mich dazu bringt ins Kino zu gehen.

Ich dachte, du würdest selbst ständig am Schnittplatz arbeiten.
Kannst du aus Filmaufnahmen denn nichts gutes zusammenschneiden?

[Frank Glencairn]

Ich dachte, du würdest selbst ständig am Schnittplatz arbeiten.
Kannst du aus Filmaufnahmen denn nichts gutes zusammenschneiden?

Dazu bräuchte ich erst mal einen guten Film - und da beißt sich die Katze in den eigenen ***.
Du warst doch derjenige der behauptet hat, er könne aus einen schlechten Film einen Trailer schneiden, der die Leute massenweise ins Kino treibt - dann mach doch mal.

[iasi]

Ich dachte, du würdest selbst ständig am Schnittplatz arbeiten.
Kannst du aus Filmaufnahmen denn nichts gutes zusammenschneiden?

Dazu bräuchte ich erst mal einen guten Film - und da beißt sich die Katze in den eigenen ***.
Du warst doch derjenige der behauptet hat, er könne aus einen schlechten Film einen Trailer schneiden, der die Leute massenweise ins Kino treibt - dann mach doch mal.

Für einen Trailer schneidest du Filmschnippsel zusammen. Nicht mal die Musik des Films wird oft genutzt.

Heraus kommt oft etwas - sagen wir mal - eigenes.

[7River]

Er hat ihn auch schon gesehen…

[Skeptiker]

Ich schrieb es ja oben schon: 'Was man von dem Film mitnimmt und was man davon hält, ist durch und durch individuell.'
Und deshalb haben die zahlreichen Verrisse mit logischer und nachvollziehbarer Begründung (siehe obige, gute Filmkritik) und auch das kopfschüttelnde Unverständnis von enttäuschten Zuschauern und Kritikern ihre Berechtigung.

Hier fand ich eine Kritik (toll geschrieben), die Coppolas Filmspektakel wohlwollend und kenntnisreich aufnimmt, ohne die Schwächen zu verschweigen:

HINWEIS: Wer den Film noch sehen will, vielleicht erst danach lesen!
Andererseits: Als Vorbereitung auf den Film (zum besseren Verständnis - soweit möglich) vielleicht auch geeignet.

**********************
The Front Row

“Megalopolis” Is Francis Ford Coppola’s Artistic Rejuvenation
Adam Driver plays an embattled visionary in this giddily spectacular mashup of futuristic New York and ancient Rome, science fiction and political intrigue.

By Richard Brody
September 26, 2024

https://www.newyorker.com/culture/the-f ... juvenation
**********************

PS:
Kurz zu den Schauspielern:
Adam Driver sticht heraus (ich war zuvor eher skeptisch), seine spätere Filmliebe, Cicero's (Angelina Jolie's Vater Jon Voight) Tochter, verblasst im Vergleich durch Ausdruckslosigkeit an der Grenze zur Fehlbesetzung (aber war vielleicht als Rolle so beabsichtigt).

[Alex]

HINWEIS: Wer den Film noch sehen will, vielleicht erst danach lesen!

Das Forum bietet seit Kurzem:

Spoiler

Show

Spoilertexte

Geht so:

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[Spoiler]Text[/Spoiler]

[Skeptiker]

HINWEIS: Wer den Film noch sehen will, vielleicht erst danach lesen!

Das Forum bietet seit Kurzem:

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[Spoiler]Text[/Spoiler]

Danke für das 'pro memoria', Alex!
Ich hatte das mitbekommen, aber in diesem Fall war's wohl nicht nötig, weil es 3 Schranken gibt:
1. Der Warnhinweis
2. Der Link, der kein Video, sondern einen Text öffnet.
3. Der Text ist auf Englisch.
Wer's dann noch aus Versehen liest, ist selber schuld! ;-)

PS:
Ich habe mir noch überlegt, was eigentlich der visuelle Unterschied ist, ob ich nun ...
a) Den Film in einem kleinen Kinosaal sehe (wie diesmal), aber der Abstand zur Leinwand kürzer ist
... oder ...
b) Den Film in einem grossen Saal anschaue und weiter entfernt sitze
... wenn der Sichtwinkel zur kompletten Leinwandbreite in beiden Fällen etwa gleich gross ist.

[Axel]

PS:
Ich habe mir noch überlegt, was eigentlich der visuelle Unterschied ist, ob ich nun ...
a) Den Film in einem kleinen Kinosaal sehe (wie diesmal), aber der Abstand zur Leinwand kürzer ist
... oder ...
b) Den Film in einem grossen Saal anschaue und weiter entfernt sitze
... wenn der Sichtwinkel zur kompletten Leinwandbreite in beiden Fällen etwa gleich gross ist.

„Eine große Leinwand ist von der hintersten Reihe aus gesehen eine kleine Leinwand.“ Das ist ein Zitat von Scope-*Skeptiker* Stanley Kubrick. Stimmt zwar, aber was an den Größenverhältnissen nicht skaliert werden kann ist der menschliche Körper und der Platz, den er einnimmt. Eine große Leinwand ist darum von der hintersten Reihe aus gesehen summa summarum größer als eine kleine Leinwand. Genauso wichtig ist, dass man in einem, sagen wir, 60-Plätze-Saal weniger wahrscheinlich eine Dolby Atmos Anlage einbaut. Hinzu kommt, dass, wenn man auf das Gemeinschaftserlebnis erpicht ist, in einem großen Saal mehr unterschwelliges Raunen vermittelt wird als in einem kleinen. Im Programmkino „Genickschuss-Diele“ geht es nüchterner zu, eher wie bei einer Gedenkfeier als wie bei einem Rockkonzert.

[iasi]

PS:
Ich habe mir noch überlegt, was eigentlich der visuelle Unterschied ist, ob ich nun ...
a) Den Film in einem kleinen Kinosaal sehe (wie diesmal), aber der Abstand zur Leinwand kürzer ist
... oder ...
b) Den Film in einem grossen Saal anschaue und weiter entfernt sitze
... wenn der Sichtwinkel zur kompletten Leinwandbreite in beiden Fällen etwa gleich gross ist.

Einige Punkte wurden schon genannt.

Hinzu kommt die Beschaffenheit der Leinwand, die man aus geringer Entfernung bei kleiner Leinwand wahrnimmt.

Dann wird auch kein 4k in kleinen Sälen geboten.

[Skeptiker]

Vielleicht sollte man insbesondere auch an den Ton denken, der ja in so einem Kinosaal mit ca. 340/s daherkommt und nicht mit der Lichtgeschwindigkeit in Luft.
Natürlich wird das wohl alles in der eingebauten Dolby-Mehrkanal-Anlage berücksichtigt, aber der Ton von ganz vorne bis ganz hinten braucht trotzden einen Weile und verteilt sich dann auch anders in einem grossen Raum. Dieser eher unterschwellig wahrgenommene, akustische Unterschied von Weite könnte auch zur Atmosphäre und dem Erlebnis in einem grossen Saal beitragen.

[Axel]

Ich war eben drin. Mir hat er sehr gut gefallen. Ich habe einen anderen Film gesehen als diese ganzen Kritiker. Einen sehr unterhaltsamen, einen sehr persönlichen und einen sehr ironischen Film. Wolfgang Schmitt kommentierte: wir schauen nur, aber wir sehen nichts. Ist das der Majestätsplural? Du arroganter Flanellheini (der selbst gut in den Film gepasst hätte) hast vielleicht nichts gesehen. Mein Boomer-Schulfreund und ich, groß geworden mit Fellini, haben viel gesehen. Irgendein Rezensent urteilte: Kitsch! Wie er das definiert ist mir ein Rätsel. Wenn es noch eine gesunde Kinolandschaft gäbe, dann würde Megalopolis mittelfristig zum Camp-Klassiker wie Rocky Horror. The Outrun, ein, äh, emotionales Alkoholikerdrama, dessen Trailer vorher lief, das ist Kitsch. Und schlechte CGI sehen wir im letzten Venom-Aufguss, hier in Megalopolis sind es bewusst theatralische Tricks, die mMn auch gut die A.I.-Ästhetik auf die Schippe nehmen. Surrealismus und Ironie sind Gen X ff anscheinend völlig fremd.

Jedenfalls trifft der Spott Megaflopolis. Inklusive uns vier Leute in einem mittelgroßen Saal, Samstag zweite Woche im Zentrum einer 600k Einwohner Stadt.

[Skeptiker]

Ich war eben drin. Mir hat er sehr gut gefallen. Ich habe einen anderen Film gesehen als diese ganzen Kritiker. Einen sehr unterhaltsamen, einen sehr persönlichen und einen sehr ironischen Film. ...

Wenn ich an die Szene gegen Filmende denke, als der im Bett liegende Crassus plötzlich Pfeile abzuschiessen beginnt, kommt mir auch der Verdacht, dass Herr Coppola sich mit diesem Film einen surrealistischen Scherz erlaubt hat, der ihm schon lange auf dem Magen lag.
Die Welt (welche?) als absurdes Intrigenspiel von selbstsüchtigen und skrupellosen Gaunern mit vordergründig guten Manieren, aber auch der Mensch als genialer Schöpfer und Akteur in seinen eigenen Welten (das wäre wohl Coppolas Selbstbild). Und das Ganze inszeniert als grosses, buntes Fest mit zahlreichen Stolperfallen (und Anspielungen) und gleich zu Beginn mit einem Abgrund, der keinen Schritt zu weit verträgt.
Könnte es sein, dass Kritiker mit Retro Pate-&Apocalypse-Maßstab und erboste Zuschauer diesen Film viel zu ernst nehmen?

[Axel]

Könnte es sein, dass Kritiker mit Retro Pate-&Apocalypse-Maßstab und erboste Zuschauer diesen Film viel zu ernst nehmen?

Da der Film nicht zuletzt eine Zitatesammlung ist, füge ich ein weiteres dazu: "Man soll nichts ernst nehmen, über das man nicht zugleich auch lachen kann!" Ich glaube, das ist aus Umberto Ecos Name der Rose. In den ersten Minuten (so 10) dachte ich, auweia, das ist ja ein pompöser Schinken. Und du (Francis) hast mal gesagt, es gibt nichts Schlimmeres als einen prätentiösen Film! Spätestens mit der (übrigens neu komponierten, hab's nachgeguckt) ultrabombastischen Sandalenfilm-Mucke fiel aber der Groschen. Coppola neigte immer schon sehr stark zur großen Oper. Will sagen, alle seine als Meisterwerke gehandelten Jugendfilme sind bei genauerer Betrachtung fast unerträglich prätentiös. Jetzt, kurz vorm Abnippeln, schamlos altersweise, sagte er sich, na und?

... aber auch der Mensch als genialer Schöpfer und Akteur in seinen eigenen Welten (das wäre wohl Coppolas Selbstbild)

Wäre es vor 40 Jahren uneingestandenerweise gewesen. Aber Coppola ist nicht nur Caesar (der Visionär. "Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen!"), er ist jetzt auch Frank Cicero (der mich während des Films immer stärker tatsächlich an Helmut Schmidt erinnerte). Am Schluss sagt er zu Caesar: "Nenn mich Francis!" Und dieser Schluss mit dem auf dem Teppich bleibenden Baby (war nicht auch deine Erwartung, dass der Teppich in die Zukunft fliegt?) ist gewiss eine Hommage an Metropolis, das eine ähnlich bullshittige Moral aufgesetzt verkündete: "Mittler zwischen Hirn und Hand muss das Herz sein!" - wo es eigentlich nur um geile Sets, spektakuläre Tricks und damit Kintopp ging. In dieser Fabel (moralische Geschichte) ist das vordergründige Fazit: "Wer liebt, muss keine Angst vor der Zukunft haben!" Und, mantraartig im Rausch von Caesar vorgetragen: "Das Unvorhersehbare zuzulassen macht uns frei!" Letzten Endes ist der Untergang New Romes gewiss. Es geht nicht durch äußere Feinde unter, sondern, weil keiner mehr daran glaubt. Was kommt danach? Die Völkerwanderung, das Christentum, das Vierte Reich? Wie auch immer, an der Stelle, an der wir uns präzise befinden, tanzen wir auf einem Vulkan. Angst, sagt Coppola, ist nur der Ratgeber der Rattenfänger (verkörpert durch Claudio). Glaubt einem alten Mann.