Um mal eine Frage bzw. Beobachtung zu verallgemeinern, die sich beim Dreh eines Smartphone-Videos ergab: Was spricht eigentlich dagegen, die 180 Grad-Shutter-Regel komplett zu ignorieren und 24/25/30p-Videos mit kurzen Verschlusszeiten statt ND-Filtern zu drehen, und dann künstliches Motion Blur (z.B. in Resolve Studio, wo es das als festeingebaute Funktion gibt) zuzufügen?
Bei meinem o.g. (mangels Smartphone-tauglichem ND-Filter eigentlich notgeborenen) Versuch war ich von dem Resultat positiv überrascht. Das künstliche Motion Blur sieht gut aus.
Angenehme Nebeneffekte dieses Workflows:
- Kein Filter, der Farbstiche und (wie jedes vorgeschraubte Glas) Auflösungsverluste produziert, kein nerviges Filter-Handling bei Run-and-Gun;
- Gestochen scharfe Einzelframes liefern besseres Ausgangsmaterial für (a) Stabilisierung in der Post; (b) künstliche Zeitlupe mit Optical Flow und (c) aus Einzelframes extrahierte Standbilder.
Oder hat ich bei meinem kurzen Video nur Glück und gibt es Situationen, in denen künstlicher Motion Blur versagt und (ähnlich wie künstliches Bokeh) Artefakte erzeugt?