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von mash_gh4 » Do 25 Feb, 2021 11:17
ich hab vor einigen jahren einmal stabilisierungs-software für jemanden geschrieben, der sich auf derartige zeitraffer-dokumentation von baustellen spezialisiert hat. mittlerweile sind allerdings so viele neue wesentlich einfacher zu bedienende stabilisierungslösungen in vielen videoverarbeitungsprogrammen dazugekommen, dass meine damalige beühungen vermutlich keine große praktische relevanz mehr haben dürften. es gibt's allerdings im zusammenhang mit derartigem ausgangsmaterial tatsächlich einige eigenheiten, die sich von normalen verwackelten aufnahmen deutlich unterscheiden bzw. unter umständen technisch doch noch immer ein bisserl anders gehandhabt werden müssen. jedenfalls ist es prinzipiell keine große kunst, derartiges nachträglich zu reparieren.
am besten zerlegst du das video wieder in einen bilderstapel -- das geht z.b. mit ffmpeg ausgesprochen einfach --, weil man auf diese weise einzelne ausreißer ggf. recht einfach händisch entfernen kann.
das stabilisieren selbst kannst du dann mit blender, nuke-non-kommerzial, natron od.ä. bewerkstelligen, die dir auch gleich wunderbare kurven mit den korrekturen generieren, wo man einerseits sofort sieht, wo evtl. noch etwas nachzubessern ist, aber eben auch in vernünftiger weise weitere manuelle eingriffe vornehmen kann.
ich hab damals relativ einfache optical-flow-funktionen aus dem OpenCV und ein paar statistische routinen herangezogen, um die bewegungen herauszurechnen.
im prinzip ist das keine große hexerei, nur muss man halt ein bisserl herumspielen, bis man eine lösung hat, wo sich die unvermeidlichen rechenfehler im zuge solcher bildanalysen nicht ungut akkumulieren und das bild langsam wandern lassen...
wir haben allerdings weniger mit dem wind zu kämpfen gehabt als mit bewegungen über den tageslauf, die durch wäremeausdehnung des gerüsts, auf dem kameras montiert waren, verusacht wurden. beim stabilisieren haben sich tlw. auch recht seltsame probleme ergeben, an die man gar nicht denken würde -- dass z.b. mit dem wandern der schatten oder zunehmender schneemenge die generierten anhaltspunkte bzw. deren statistische verdichtung in einer weise täuschen können, dass man sich auf die entsprechenden automatismen nicht immer verlassen kann, so dass man letztlich doch immer einiges von hand bzw. mit rücksicht auf die realen gegebenheiten anzupassen muss. trotzdem: mit ein bisserl herumtüfteln ist das alles zu lösen. ;)
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mash_gh4 am Do 25 Feb, 2021 11:29, insgesamt 1-mal geändert.