Zunächst sollte klargestellt werden welche Frequenz bzw. Frequenzbereich aufgenommen werden sollen, welche Lautstärke dort herrscht und aus welche Richtung die Geräusche stammen, d. h. "Ambianz" also gleichmässige Aufnahme aus allen Richtungen, oder eher gezielte Bereiche wie Maschinen oder Rotor, natürlich unter Berücksichtigung der Resonanz in diesem Raum (weil es ist gut vorstellbar, dass die Wände eine grosse Menge Schall in allen Richtungen reflektiern).
Daraus ergeben sich die Kriterien der Richtscharakteristik, der Frequenzbereich und die Empfindlichkeit des Mikrophons.
Dann kann die Suche losgehen.
Wenn die Geräusche oder Teile davon relativ leise sind, sollte ein Condensator-Mikrophon eingesetzt werden, sehr wahrscheinlich ein Grossmembran-Mikrophon um tiefe Frequenzen um 20-50 Hz optimal aufzuzeichenen.
Die Membran dieses Typs von Mikrophone hat die geringste Masse weil sie im Gegensatz zu dynamische Mikrophone keine angeklebte Spule hat und mitbewegen muss. Dadurch ist das Ansprechverhalten und die Empfindlichkeit am grössten.
Konstruktionsbedingt aber, benötigt ein Kondensator-Mikrophon (meistens mit eine C-Bezeichung im Gegensatz zu dynamische mit D-Bezeichnung) eine Phantomspannung (i.d.R. 48 V), also ein entsprechendes Aufnahmegerät.
Meine Töchter (Tonassistentin beim Film- u. TV) arbeitet am liebsten mit einem Sennheiser MKH 416 und ein Digitales Aufnahmegerät.
Der MKH 416 kostet über 1.000 Euro ohne Zubehör, kann aber für wenig Geld ausgeliehen werden. Es ist aber ein Richtmikrophon, der nur aus einer bestimmten Richtung den Sound aufnimmt. Es ist günstig zu kaufen bei ebay.uk, i.d.R. um 550-650 GBP.
Sehr gute Empfindlichkeit und sehr klare Ergebnisse liefern C-Gesangmikrophone, die auch im Studio für Gesang oder Rundfunkansagen benutzt werden.
Das minimale Eigenrauschen erlaubt eine hohe Pegelsteuerung.
Wenn eine "rundum"-Aufnahme erfolgen soll wird es richtig teuer. Wenn der Sound aber dem Kameraschwenk begleiten soll, kann ein gutes C-Mikrophon eingesetzt werden.
In Frage kommen z.B. den AKG C-5 S der bei ebay fast neuwertig ab 100 Euro zu haben ist, das AKG C-900 (rd. 120 Euro, bei ebay ab 50 Euro) Sennheiser e 965 etc. Allerdings ist die höchste Empfindlichkeit auf einem relativ kleinen Bereich bis 15 cm Entfernung begrenzt. Sie nehmen aber bei entsprechender Pegelsteuerung Schallquellen aus mehreren Meter Entfernung klar und mit hohe Definition auf, sind aber Primar als Gesang- bzw. Spechmikrophone konzipiert.
Alle diese Mikrophone haben XLR-Anschlüsse. ein XLR-Kabel kostet wenige Euro, aber das Aufnahmegerät sollte ebenfalls ein XLR-Anschluß mit Phantomeinspeisung haben (zB. externes digital-Aufnahmegerät).
Speziel für Kameraaufnahmen gibt es den Sennheiser MKE 400 mit Empfindlichkeit einstellbar auf die Entfernung zur Schallquelle und Betrieben von einer AAA-Batterie und 3,5 mm Stereo-Klinke neu um 180 Euro. Siehe hierfür Demo-Video:
http://www.revver.com/video/771917/k2-0 ... r-mke-400/
er ist für die Aufnahme von Abiante-Geräusche natürlich nicht geeignet.
Wenn ambiante Geräusche mitgeschnitten werden sollen, sollten sie auf getrennte Tonspuren aufgenommen und anschliessend eingearbeitet werden. Für solche Tonaufnahmen könnte man ein preiswertes Studio-Mikrophon wie das AKG 4500 B-BC, das bereits unter 500 Euro bei ebay oder um die 600 $ zu haben ist oder eventuell mieten (es gibt spezielle Geschäfte hierfür, oft in der Nähe von Film- und TV studios).
Umfassende Testberichte / Meinungen von Toningenieure und profi-Musiker über mehrere hundert Mikrophone findet man bei Harmony Central - Nashville, Tenesse unter
http://reviews.harmony-central.com/reviews/Microphone
Es sollte nicht verschiegen werden, dass gelungene Tonaufnahmen unter schwierigen Bedingungen wie in diesem Fall eine gewisse Erfahrung voraussetzen und eigentlich viel schwieriger sind als Bildaufnahmen.
Es hängt viel davon ab, wofür die Aufnahmen bestimmt sind.
Gruß