dosaris hat geschrieben: ↑Mi 30 Jan, 2019 11:40
r.p.television hat geschrieben: ↑Mi 30 Jan, 2019 00:08
Gesang birgt immer die Gefahr abzulenken. Natürlich erst recht wenn noch OFF-Text oder Dialoge drüber sind. Auch wenn man zu sehr auf den Inhalt der Songtexte achtgibt.
Und ja, die Effekte sind für mich auch ein persönlicher Kompromiss. Ich mag sowas eigentlich gar nicht.
kein Widerspruch,
keine Kritik,
aber:
ich frage mich, wen Du als Zuschauer-Clientel adressierst.
Für mich wirkt der letzte Clip zu fetzig, zu sehr "MTV-Stil", zu sehr teeny,
zu viel Dauer-Bedröhnung.
Wenn dies die Zielgruppe war, dann passt es natürlich optimal.
Und die ganzen (zu vielen?) Video-Gags waren ja wohl überwiegend eine Stil-Probe an Restematerial ?!?
Die Konsequenz, dass ich evtl zu alt für diesen Stil bin, gefällt mir hingegen eher weniger ;-)
Die Zielgruppe hier im speziellen war eigentlich "wir". Das war eher ein privat motivierter "Best-of" für das Team selbst und die Leute die uns helfen, aber natürlich auch für die speziell-interessierte Community die uns seit Sommer verfolgt und auch diesen Happen im Großen und Ganzen "abgefeiert" hat. Gab natürlich auch hie und da Kritik, aber die ist in der Summe eher untergegangen.
Grundsätzlich hast Du recht. Es war eine Stilprobe, aber grundsätzlich versuche ich mich auch von allen auferlegten Zwängen zu befreien. Denn was ist die Messlatte? Auf jeden Fall- für mich - nicht die 95% der Fernsehkost. Ich will weder zwanghaft einen neuen Stil etablieren, aber um so weniger an bestehenden narrativen und visuellen Modellen festhalten. Mir ist klar dass ich das Rad nicht neu erfinden kann, aber ich biege mit dem Rad gerne mal ab von der Straße in den Acker ;-) Dass das nicht jeder gut heisst muss ich natürlich abwägen.
Man sollte sich grundsätzlich frei machen und alles zu verkopft sehen. Wir ordnen gerne alles in Kategorien ein. Ich merke dass schon wie sehr die Serie aus dem Rahmen läuft wenn ich die Anmeldeblätter für die Filmförderung ausfülle. So richtig reinpassen tut das nirgends. Es gibt ein Drehbuch, aber es ist ja eigentlich ne Doku. Aber Teile davon sind fiktional, aber man kann sie trotzdem nicht vollständig planen. Man adaptiert die Story stufenweise an bestehendes Material und entwickelt neue Ideen von denen man nicht weiss ob man sie dann überhaupt umsetzen kann. Das alles erfordert auch Kunstgriffe, die man sonst nicht machen würde.
Frank B. hat geschrieben: ↑Mi 30 Jan, 2019 12:26
Vielleicht sollten wir einfach auch so filmen und schneiden, wie wir sind und uns gar nicht zu sehr am Mainstream orientieren. Klar, das wird dann schon kritisiert, aber das ist ja gerade das Reizvolle an der Individualisierung und Demokratisierung der Medienwelt, dass es ganz verschiedene Stile und Herangehensweisen gibt. Man muss das nicht immer als Mangelhaft empfinden, sondern als Bereicherung. Man hat die Möglichkeit, sich das anzusehen, was einem zusagt. Und jeder Amateur kann umsetzen, was ihm gefällt. Wir sind nicht mehr unbedingt auf das angewiesen, was uns die etablierten Medienmacher vorsetzen. Ich sage das alles aus der Perspektive eines Videoamateurs und Hobbyfilmers. In der Medienwelt, wo es um Einschaltquoten, Geld und Verträge geht, sieht das sicher anders aus.
Gerade der letzte Satz ist da interessant. Ich denke dass hier in den nächsten Jahren über die VoD-Anbietern sehr viel neue Konzepte auf den Markt geworfen werden die viel mutiger sind als die aktuelle TV-Kost. Die alten Zöpfe des bisherigen "Fernsehens" werden ohnehin in den nächsten 5 Jahren erheblich gestutzt werden, denke ich.
Bei Netflix hat man gerade im Doku-Bereich schon eine recht interessante Bandbreite. Von Zeugs welches man eher auf Youtube vermuten würde (und selbst dort wäre qualitativ und gestalterisch Luft nach oben) bis zur extrem gut erzählten und aufwendig gedrehten Doku. Man erkennt auch dass bisherige Konzepte gerne aufgeweicht werden.
Ich finde das gut. Das wird viele alte Hasen natürlich aufschrecken, aber wir arbeiten in einem Gewerbe dass vom Zeitgeist bestimmt wird. Und das Rad dreht sich zunehmend schneller seit die Digitalisierung in aller Munde ist. Wer da auf Regelbüchern hockt wird bald aussortiert. Da bin ich mir sicher. Auch weil natürlich die "Jungen" nachkommen. Ich bin mit 46 Jahren ja so gesehen auch kein "Junger Wilder" mehr und eher bei den alten Hasen, aber ich bin von Natur aus Querdenker und Kindskopf. Das schadet mir, aber nutzt mir auch in vielen Belangen.
Die Serie selbst wird aber nicht permanentes Rock'n'Roll enthalten (auch wenn das mal vorkommen wird). Da sind eher ernste Klänge angesagt, weil oft das exemplarische Objekt einen traurigen Hintergrund mitbringt.