slashCAM
Administrator
Administrator
Beiträge: 11279

Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von slashCAM »



Wer anamorph filmen will, sollte seine Kamera und die geplanten Objektive richtig aufeinander abstimmen. Tatsächlich steckt hierbei der Teufel im Detail...



Hier geht es zu Artikel auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Wissen: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv



CameraRick
Beiträge: 4862

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von CameraRick »

Fast egal, denn das klassische, analoge CinemaScope entwickelte sich zum Ende der analogen Zeiten ebenfalls noch weiter in Richtung 2,35:1, während der digitale, cinematische Breitbild-Content sich mit einer Aspect Ratio von 2,39:1 "entwickelte".
Spannend, waren wir Anfang der 70er schon digital unterwegs? Denn da wurde 2,39(7):1 eingeführt
Tatsächlich steckt hierbei der Teufel im Detail [...] denn bei genauerem Hinsehen passen Sensorformat und Stauchfaktor erstaunlich selten exakt zueinander. Und liegt man in der Kombination weit daneben, bekommt man vielleicht nicht unbedingt die ersehnte Ästhetik.
Ich habe diesen Ringelrein noch nie so ganz verstanden - wo ist denn das Problem? Die ersehnte Ästhethik hat doch nichts damit zu tun, den Sensor und seine Auflösung voll und ganz auszunutzen. Gerade letzteres ist heutzutage eh unedlich groß vorhanden.
Man kann es sich so einfach machen, wie es nur geht -
- man wählt Optiken, die die ersehnte Ästhetik liefert
- man wählt eine Kamera, die eine ausreichend (aber nicht zu) hohe vertikale Sensorfläche bietet
- in der Post setzt man das Projekt auf das Format, was man liefern will (idR DCI 4K)
- man setzt den Pixelaspekt in den Kamerdaten
... und alles andere übernimmt die Software.

Wieso sollte man es sich so unnötig kompliziert machen? Und wieso zwangsläufig eine möglicherweise ungeeignete Optik wählen, nur weil die angeblich besser zum Sensor passt?
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal in-kamera gecropptes Material erhalten hätte, schon bei einer gewöhnlichen 16:9 Produktion croppen wir was das Zeug hält. Wo ist das Problem, das bei einer anamorphen Aufnahme genau so zu machen?
ich schreibe hier nur in pausen auf der arbeit.



cantsin
Beiträge: 16234

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von cantsin »

Am besten funktioniert noch die Kombination von 3:2-Open Gate-Aufnahme mit 1.6x-Anamorphoten, die exakt Cinemascope 2.39:1 ergibt. (Geht z.B. mit der Panasonic S5ii/x, S9, S1H sowie der BM Cinema Camera 6K + Siruis 1.6x-FF-Objektiven, d.h. dem 35mm, 50mm, 75mm und 100m/T2.9.)

Bei Open Gate hat ein Anamorphot auch eine sinnvolle Funktion (= Maximierung der Sensorfläche/-auflösung bei Breitwandformat, bzw. Breitwandaufnahme ohne Sensor-Beschnitt) und ist nicht nur optischer Effekt.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



CameraRick
Beiträge: 4862

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von CameraRick »

cantsin hat geschrieben: Fr 25 Apr, 2025 13:18 Bei Open Gate hat ein Anamorphot auch eine sinnvolle Funktion (= Maximierung der Sensorfläche/-auflösung bei Breitwandformat, bzw. Breitwandaufnahme ohne Sensor-Beschnitt) und ist nicht nur optischer Effekt.
Was genau ist denn nicht sinnvoll an einem "optischen Effekt", den man mitunter erzählen will? Man dreht doch Filme, und kein Sensor min-maxing. Gerade auf einer der angesprochenen Panasonic Kameras hast sogar noch eine sehr starke Einschränkung - denn der Rollingshutter wird um den Faktor des Squeeze erhöht. Jetzt mal davon ab, ob einem die Optik der 1.6er Anamorphoten gefällt - Flares und Bokeh sind bisweilen noch nicht so Bombe.
ich schreibe hier nur in pausen auf der arbeit.



Phil999
Beiträge: 108

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von Phil999 »

mit der Pocket 4k und dem Mars-Set von Sirui funktioniert die Sache sehr gut. Ich sehe das auch etwa so wie CameraRick. Warum sich den Kopf zerbrechen und die Sache kompliziert machen? Aber wahrscheinlich verstehe ich einfach zuwenig von der Sache.

Der Squeezefaktor von "nur" 1.33 spielt für mich keine wesentliche Rolle, da ich höchst selten Bokeh im Bild habe. Ich bin eigentlich eher an dem Breitbildformat und an den Flares interessiert.



cantsin
Beiträge: 16234

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von cantsin »

CameraRick hat geschrieben: Sa 26 Apr, 2025 13:16
cantsin hat geschrieben: Fr 25 Apr, 2025 13:18 Bei Open Gate hat ein Anamorphot auch eine sinnvolle Funktion (= Maximierung der Sensorfläche/-auflösung bei Breitwandformat, bzw. Breitwandaufnahme ohne Sensor-Beschnitt) und ist nicht nur optischer Effekt.
Was genau ist denn nicht sinnvoll an einem "optischen Effekt", den man mitunter erzählen will?
Dass er mittlerweile zu oft benutzt und daher abgedroschen ist, und sowieso nicht gut aussieht, wenn er ausserhalb von komplex ausgeleuchteten Big Budget-Produktionen verwendet wird. Wenn man diese Prämisse akzeptiert, bleibt die Frage, wofür Budget-Anamorphoten noch gut sind (außer vielleicht stilisierte Musikvideos).
Man dreht doch Filme, und kein Sensor min-maxing. Gerade auf einer der angesprochenen Panasonic Kameras hast sogar noch eine sehr starke Einschränkung - denn der Rollingshutter wird um den Faktor des Squeeze erhöht.
Stimmt. Allerdings hast Du beim Drehen mit Anamorphoten an 16:9-4K-Kameras das Problem, dass Du deutlich Real-Auflösung verlierst, erstens durch die geringere optische Auflösung der (Budget-) Anamorphoten selbst, zweitens durchs nötige vertikale Stauchen des Bilds. Wenn man noch halbwegs reale 4K erzielen will, ist da die Kombination von 6K-Open Gate + Anamorphot + Mastering/Downscaling zu 4K schon im Vorteil.
Jetzt mal davon ab, ob einem die Optik der 1.6er Anamorphoten gefällt - Flares und Bokeh sind bisweilen noch nicht so Bombe.
Mit den für 16:9-Kameras optimierten 1.3x-Anamorphoten aber noch weniger...
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip



CameraRick
Beiträge: 4862

Re: Die korrekte anamorphe Abstimmung von Kamera und Objektiv

Beitrag von CameraRick »

cantsin hat geschrieben: Mi 30 Apr, 2025 13:34 Dass er mittlerweile zu oft benutzt und daher abgedroschen ist, und sowieso nicht gut aussieht, wenn er ausserhalb von komplex ausgeleuchteten Big Budget-Produktionen verwendet wird. Wenn man diese Prämisse akzeptiert, bleibt die Frage, wofür Budget-Anamorphoten noch gut sind (außer vielleicht stilisierte Musikvideos).
Das ist jetzt aber auch ein gutes Stück rein subjektiv :) gerade in der Nacht brauchts kein Hollywood Set, damit das Bokeh ein Bild versüßt - zumindest ist das auch eine valide Meinung :)
cantsin hat geschrieben: Mi 30 Apr, 2025 13:34 Stimmt. Allerdings hast Du beim Drehen mit Anamorphoten an 16:9-4K-Kameras das Problem, dass Du deutlich Real-Auflösung verlierst, erstens durch die geringere optische Auflösung der (Budget-) Anamorphoten selbst, zweitens durchs nötige vertikale Stauchen des Bilds. Wenn man noch halbwegs reale 4K erzielen will, ist da die Kombination von 6K-Open Gate + Anamorphot + Mastering/Downscaling zu 4K schon im Vorteil.
Klar verlierst Du Auflösung, der Punkt war doch, dass sie vorhanden ist. "Nötig" ist die Stacuhung auch nicht - gleiche Mär wie die andere Seite, die zwangsläufig die Breite hochskalieren will. Das ist das was ich im EInganspost schrieb: es ist erschreckend simpel. Denn in den meisten Szenarien wird sowohl Y gestaucht, als auch X leicht skaliert. Die Realauflösung ist geringer, dass das im Kino noch immer gut aussehen kann haben schon viele Alexas bewiesen. Solang der Fokus sitzt, versteht sich.
cantsin hat geschrieben: Mi 30 Apr, 2025 13:34 Mit den für 16:9-Kameras optimierten 1.3x-Anamorphoten aber noch weniger...
Da bin ich bedingungslos bei Dir (mal ausgenommen die Mantis, die mit der geschickten, ovalen Blende da gut tricksen). Bei Flares gehe ich nicht mit - da hat der Look nicht so viel mit dem Stretch zu tun, den bekommt Sirui mEn nur einfach nicht schön hin.
Ansonsten würde ich aber mit Dir gehen - 1.33er machen erstmal wenig Spaß, würde ich nicht nutzen.
ich schreibe hier nur in pausen auf der arbeit.



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Star Trek: Third Rate - Fan Film
von Darth Schneider - Di 11:21
» Nvidia GeForce RTX 5050 im Anflug - 10 Bit 4:2:2 Decoding für 200 Euro?
von slashCAM - Di 10:24
» Magic Lantern mit deutlichem Lebenszeichen - Frische Motivation und frischer Code
von Da_Michl - Di 9:44
» Seit Update auf DaVinci Resolve Studio 20: Problem mit Film Look Creator
von Bruno Peter - Di 9:42
» Bildsensor mit Perowskit verdreifacht mögliche Auflösung
von CotORR - Di 8:48
» Gibt es für Actioncams eine Art Anti-Fisheye Linse?
von DrRobbi - Di 8:44
» Was schaust Du gerade?
von roki100 - Mo 23:27
» 36% mehr DSLMs ausgeliefert im April als im Vorjahr
von iasi - Mo 23:00
» Neuer XAVC-L Standard für ARD/ZDF – Interlacing noch Thema?
von vaio - Mo 21:26
» Firmware-Updates für die Panasonic Lumix S1RII, S1II und S1IIE
von slashCAM - Mo 19:00
» Higgsfield.ai - Aufwändige Videoeffekte auf Knopfdruck aus der KI-Cloud
von Drushba - Mo 18:34
» Lohnt es sich als kleiner Filmemacher Equipment zu vermieten?
von iasi - Mo 18:28
» Adobe bringt kostenlose Profi-Kamera App mit KI-Funktionen
von freezer - Mo 16:52
» Manueller Video Modus nicht mehr erreichbar.
von milesdavis - Mo 15:45
» Rode Wireless Go 3 - Ton zu leise
von rush - Mo 10:49
» BM Micro Studio Camera G2 erhält Pyxis Monitor Kompatibelität
von Darth Schneider - Mo 9:19
» Was hast Du zuletzt gekauft?
von Axel - Mo 6:52
» Dynamic Range iPhone?
von Axel - Mo 6:30
» Suche Omnidirektionales Mikrofon-Setup für Sony FX3
von pillepalle - Mo 6:25
» Bildschirmaufnahme mit VLC Player oder andere Software?
von gunman - So 21:07
» Unzuverlässiger Autofokus HC-X2E
von Jott - So 20:39
» Apple entwickelte spezielle iPhone-Kamera für Aufnahmen aus dem Formel 1 Cockpit
von Valentino - So 18:19
» UHD Progressive zu HD Interlaced Workflow - Hardware-Lösung für Preview?
von SonyTony - So 13:06
» Kompakte OM-5 Mark II bekommt zwei neue Bildprofile
von cantsin - So 10:25
» Nikon Z5 II mit interner RAW-Aufzeichnung - Debayering, Rolling Shutter und Dynamik
von cantsin - So 9:09
» Film wurde nur mit Handys gedreht...
von Jott - Sa 20:48
» Insta360 Studio - Bildjustagen verschwunden nach update
von soulbrother - Sa 20:09
» Was hörst Du gerade?
von 7River - Sa 15:33
» Welche USB-C SSD für 4k120 prores am iPhone 16 Pro?
von Totao - Sa 11:43
» Die beste Hardware für KI-Video - oder was man wirklich (nicht) braucht...
von Totao - Sa 11:38
» Werbung - es geht auch gut ;) Sammelthread
von Darth Schneider - Fr 18:13
» Kleines Schwanenhalsmikro für AVX-Bodypacksenser gesucht
von pillepalle - Fr 16:04
» Günstiger SSD-Speicher für Macs via USB oder Thunderbolt 3, 4, 5
von Jott - Fr 12:52
» Magix Video deluxe 2026 und Video Pro X17 mit neuen KI-Funktionen
von slashCAM - Fr 11:45
» Nanlite FM Mount Projektionsaufsatz 18°-36° für präzise Lichtgestaltung
von Darth Schneider - Fr 11:20