Bildlauf hat geschrieben: ↑Sa 02 Nov, 2024 19:50
iasi hat geschrieben: ↑Sa 02 Nov, 2024 19:32
Findest du, dass der heutige deutsche Film und die deutsche Filmproduktion so glänzend dasteht, dass sie nicht auf den Prüfstand gehört?
Und denkst du, man muss ein Roland Emmerich sein, um kritisch prüfen zu dürfen? :)
Mich würde mal interessieren, wie du den deutschen Film einschätzt - und wer sich deiner Meinung nach dafür rühmen oder kritisieren lassen muss.
Vielleicht ist es aber fürs Betriebsklima auch einfach besser, wenn die Leute nach einem normalem Arbeitstag nach Hause gehen können.
François Truffaut war z.B. jemand, der keine Überstunden forderte.
Ich wüsste zudem auch nicht, bei welchen Unternehmen das Fehlen von Catering für das Betriebsklima abträglich wäre. Das ist so eine verfestigte Erwartungshaltung im Filmproduktionsbereich, die du z.B. beim Handwerk nicht hast.
Ja doch, ich finde deutsche Film auch nicht so anziehend.
Habe ich schon paar mal geschrieben.
Eben ähnlich wie bei der ÖR Frage, wird öffentliches Geld genommen für tlw. Projekte, die unwirtschaftlich sind.
Kann/sollte man hinterfragen.
Aber das ist ein Produktionsthema und insb. Drehbuch, Schauspielwahl, Regie.
Da kann der Kameramann nichts für, und wir reden hier ja mehr auf DoP Betrachtung, weil sind ja alle mehr Kameraleute hier und keine Produzenten.
Der DoP entscheidet auch nicht, ob es Catering gibt oder nicht.
Auch macht er i.D.R kein Colurgrading, Drehbuch oder Schnitt.
Wenn ein Angestellter keine Catering bekommt, was ja gleichzusetzen ist mit Kantine, dann geht er zum Bäcker oder bringt sich was mit.
Das kennt man aber so.
Klar kann man ansagen, daß sich jeder was mitbringt zum Drehen. Aber es wirkt halt spießig und geizig.
Für mich persönlich ist Verpflegung nicht so wichtig, eher nach dem Filmen als zwischendurch, finde ich besser, ist man weniger müde.
Ein Kameramann gehört zu den Personen in Führungspositionen einer Produktion.
Der DoP handelt das Budget für sein Department aus und entscheidet auch mit über dessen Einsatz.
Und sie sind auch verantwortlich dafür, wie der Film aussieht.
Es heißt ja nicht ohne Grund
Director of Photography.
Darüber hinaus, sollte jeder Beteiligte an einer Filmproduktion sich Gedanken über die Effizienz machen.
Wenn das Kamera-Department Geld ausgibt, steht es für andere Bereiche nicht zur Verfügung.
Wenn das Kamera-Department so arbeitet, dass mehr Einstellungen pro Drehtag gedreht werden können, hilft es dem gesamtem Film. Umgekehrt führt es z.B. zu teuren Überstunden und in Folge dessen zu Einschnitten.
Wenn das Kamera-Department Kosten spart, stehen mehr Drehtage zur Verfügung.
...
Geizig sollte jeder sein, der eine Führungsposition beleitet, denn notwendige Einsparungen und Einschnitte gehen auf Kosten der Qualität des Filmes.
Für alle Beteiligten an der Produktion sollte eigentlich gelten:
Holt das Maximale aus dem Budget.
Schneidet alte Zöpfe ab.
Stellt die gewohnten Abläufe in Frage.
Schöpft alle technischen Möglichkeiten aus, die Effizenz zu steigern.
So, wie es aktuell läuft, läuft es nicht gut.
Also muss man es anderes machen.
Man sollte die Pyxis nicht nur als billige Alexa betrachten, sondern sich überlegen, wie man mit ihr mehr aus dem Produktionsbudget herausholen kann.