Wirst Du die Z6III (die ja eher auf Sport-/Action-/Fotojournalismus und Hybrideinsatz optimiert ist) auch für Deine berufliche Studiofotografie verwenden, oder bleibst Du da bei der alten Z6?pillepalle hat geschrieben: ↑So 29 Sep, 2024 14:59 Über die Bildqualität ist ja bereits heiß diskutiert worden. Mit etwas Erfahrung merkt man auch schnell die Unterschiede zu den Vorgängermodellen, Sie sind für die praktische Arbeit jedoch weiß Gott nicht so dramatisch, wie sie teilweise dargestellt werden. Ich habe davon in der Praxis jedenfalls selten etwas gemerkt, bzw. ein ernsthaftes Problem dadurch gehabt.
Wie beurteilst Du den Highlight-Rolloff (angesichts der Tatsache, dass man die Kamera eher reichlich bzw. ETTR belichten sollte)?Das was das NRAW Material der Kamera nicht verträgt ist eine stärkere Unterbelichtung. Dann rauschen die Schatten ziemlich stark.
Hast Du da ggfs. auch Ansätze ausprobiert, wie z.B.: nur das Chroma-Rauschen zu filtern und das Luma-Rauschen im Material drinzulassen?Auch sichtbar stärker als z.B. das ProRes RAW der Vorgängermodelle. Und das Rauschen ist auch alles andere als schön.
Stimmt also die Einschätzung anderer Tester, dass der semi-stacked-Sensor der Kamera in den Schatten ungefähr so rauscht wie ein konventioneller BSI-Sensor mit APS-C-Grösse?Also - immer schön hell belichten und die Schatten in der Post nicht wie Hulle hochziehen. Das ist schon das ganze Geheimnis, um mit der Kamera glücklich zu werden.
Meine Belichtungstrategie ist auch recht simpel. Immer schön in der Base ISO bleiben (ISO 800), ISO 1600 sind auch noch ok. Und wenn es richtig dunkel ist, auf ISO 6400 gehen.
Misst die Kamera, wie sonst alle mir bekannten Hybridkameras, das sRGB-Bild, oder beziehen sich Waveforms und Histogramm auf die Raw-Sensorwerte (wie ich das sonst nur von Cinecams inkl. Blackmagic kenne)?Und genau belichten läßt sich mit den Boardmitteln sehr gut. Die Kamera hat zwar auch Waveforms, aber ich bevorzuge das Histogram, in Kombination mit den Zebras für die Lichter (auf 95% eingestellt). Da sehe ich auf einen Blick recht genau, ob und wo etwas clippt und wo ich mit meiner Belichtung liege.
Wie gehst Du mit den restlichen 10% um? Die alte Z6 + Atomos ProRes Raw-Recorder als Zweitkamera?Wie läßt sich das also zusammenfassen? Würde ich mir mehr Dynamik wünschen? Ja. Ist das wichtig für meine Arbeit? Nein. Es gibt wirklich wenig Situationen, in denen ich die Kamera an ihre Grenzen bringen muss und für über 90% meiner Arbeit, spielt der geringere DR wirklich keine Rolle.
Das klingt von Deiner Beschreibung her wie das gleiche wie z.B. DMF bei Sony-Kameras, oder übersehe ich da Unterschiede?Und das Beste ist ja sowieso, daß man jederzeit manuell eingreifen kann. Sobald man am Fokusring dreht wird der AF deaktiviert. Und erst wenn man den Fokus per Knopfdruck wieder antippt, übernimmt der AF wieder. Besser kann man das kaum implementieren.
Nein. Studioaufnahmen mache ich in der Regel mit einer D850. Da erwarten die Leute in der Regel auch mehr als 24MP und möchten die Sachen auch für den Druck haben. Die Z6III habe ich mir ja vor allem für Video geholt und mit ihr mache ich im Fotobereich vor allem Jobs im Dokubereich. Also wo ich weiß, daß die Bilder in der Regel nur für's Netz, oder kleinere Formate, sind. Oder im November habe ich z.B. einen Messejob, den ich mit der Z6III machen werde. Hat aber oft auch rein praktische Gründe. Welche Objektive brauche ich wofür, was möchte ich mitnehmen, usw. Im Prinzip könnte man relativ viel mit 24MP machen, wenn man denn wollte. Aber für Video werde ich sie natürlich im Studio nutzen. Da kann ich ja alle Parameter selber kontrollieren.
Wenn ich nicht nur eine LUT verwende, kann ich den Highlight-Rolloff mit der Gradationskurve ja quasi selbst bestimmen. Aber es ist klar, daß wenn man viele Stops für die Highlights verbrät, einem wenig für die Schatten übrigbleiben. Insofern ist das immer stark motivabhängig und klar sieht das dann bei den meisten Motiven nicht Butterweich aus.Wie beurteilst Du den Highlight-Rolloff (angesichts der Tatsache, dass man die Kamera eher reichlich bzw. ETTR belichten sollte)?
Und: Bis zu welchem Grad nimmst bei available light-Aufnahmen Clipping der Spitzlichter in Kauf, um rauschende Schatten zu vermeiden?
Was ich sage bezieht sich auf nicht entrauschtes RAW Material. Also Material bei dem ich nicht das Gefühl habe, es überhaupt denoisen zu müssen (bei ISO 800 bzw. 6400). Aber diesbezüglich tickt ja bekanntermaßen jeder 'Jeck' anders und was der eine super findet, findet ein anderer vielleicht unerträglich :) Ich bin da eher unempfindlich und gebe mein Material ja auch nie in 6K ab. Meist in 4K, manchmal sogar nur in FHD (z.B. für Social Media) und da spielen dann Dinge wie Rauschen eh keine Rolle mehr.Hast Du da ggfs. auch Ansätze ausprobiert, wie z.B.: nur das Chroma-Rauschen zu filtern und das Luma-Rauschen im Material drinzulassen?
Bzw. beziehen sich Deine Aussagen prinzipiell auf nicht-entrauschtes Video-Raw-Material und relatvieren sie sich, wenn man in Resolve (Studio) mit den Bordmitteln oder z.B. mit Neat Video Pro entrauscht?
Kann man vermutlich so unterschreiben, auch wenn ich es selber nie verglichen habe. Die Z6III dürfte aber bei Low-Light Vorteile gegenüber APS-C Kameras haben.Stimmt also die Einschätzung anderer Tester, dass der semi-stacked-Sensor der Kamera in den Schatten ungefähr so rauscht wie ein konventioneller BSI-Sensor mit APS-C-Grösse?
Offiziell, laut Nikon, vermutlich nicht. In der Praxis aber schon. Das ist eigentlich ähnlich wie im Fotomodus (ISO 100 und ISO 800), nur eben alles drei Blenden höher (ISO 800 und 6400).Ist das die zweite native ISO/Gainstufe?
Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Aber das ist für mich auch eine echte Phantomdiskussion. Mann kennt den Clippingpunkt mit der Kamera auf 2 oder 3 Zehntel Blende genau und das ist für alle erdenklichen Anwendungen auch genau genug. Wer mit den Tools die einem heutzutage zur Verfügung stehen nicht richtig belichten kann, der hat ein anderes Problem. Aber das ist natürlich nur meine ganz eigene Sicht der Dinge :)Misst die Kamera, wie sonst alle mir bekannten Hybridkameras, das sRGB-Bild, oder beziehen sich Waveforms und Histogramm auf die Raw-Sensorwerte (wie ich das sonst nur von Cinecams inkl. Blackmagic kenne)?
Nein. Ich entscheide mich. Entweder sind die Lichter wichtiger, oder die Schatten. Eine Leuchte in dunkeler Nacht darf bei mir auch ausbrennen. Eine Sonne auch. Wenn das Bild gut ist, interessiert das ehrlich gesagt auch kaum jemanden.Wie gehst Du mit den restlichen 10% um? Die alte Z6 + Atomos ProRes Raw-Recorder als Zweitkamera?
Vermutlich. Ich habe nie mit einer Sony gearbeitet. Bei Nikon muss man eben gar nichts drücken und kann einfach am Fokusrad drehen. Das ging bei denen aber bereits zu Zeiten als sie noch einen mechanischen Fokusabtrieb hatten.Das klingt von Deiner Beschreibung her wie das gleiche wie z.B. DMF bei Sony-Kameras, oder übersehe ich da Unterschiede?
pillepalle hat geschrieben: ↑So 29 Sep, 2024 18:50 Nein. Studioaufnahmen mache ich in der Regel mit einer D850. Da erwarten die Leute in der Regel auch mehr als 24MP und möchten die Sachen auch für den Druck haben.
...aber schon in dem Moment, wo jemand von einer Agentur seitenfüllend A4 drucken will und dabei noch kräftig ins Bild croppt, kann's knapp werden. [300 dpi A4=3600x2500 Pixel]Im Prinzip könnte man relativ viel mit 24MP machen, wenn man denn wollte.
Nicht immer, wenn die Highlights wegen reichlicher/ETTR-Belichtung in wenige obere Bits gequetscht werden.Wenn ich nicht nur eine LUT verwende, kann ich den Highlight-Rolloff mit der Gradationskurve ja quasi selbst bestimmen.
Ist qualitativ schlechter als Neat, aber GPU-beschleunigt und funktioniert daher in Echtzeit auf der Timeline.Wenn ich denoisen muss, dann nutze ich Neat. Habe diesbezüglich aber auch noch nicht viel ausprobiert (mangels Zeit). Das Resolve Denoising wäre vielleicht mal einen Versuch wert.
Ja, so funktioniert DMF ("Direct Manual Focus") bei Sony auch, und ist bei deren Kameras seit zehn Jahren an Bord.Vermutlich. Ich habe nie mit einer Sony gearbeitet. Bei Nikon muss man eben gar nichts drücken und kann einfach am Fokusrad drehen.Das klingt von Deiner Beschreibung her wie das gleiche wie z.B. DMF bei Sony-Kameras, oder übersehe ich da Unterschiede?
Herzlichsten Dank für Deine Mühe! Von solchen Praxiserfahrungen lebt dieses Forum.pillepalle hat geschrieben: ↑Mo 30 Sep, 2024 21:15 @ cantsin
Ich hab's gerade mal für Dich ausprobiert.
Entscheidend? Mag sein dass du dafür irgendeine Art von Verwendung findest aber du kannst doch den Leuten nicht vorwerfen dass sie so ein Zeug nicht testen.