WoWu
Beiträge: 14819

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von WoWu »

Nein, es ist eben nicht dasselbe.

Die Aussage von Kluster ist ... ein kleiner Sensor generiert keine größere Tiefenschärfe.
Diese Aussage ist schlicht und ergreifend falsch.

Was auch in Deinem Beispiel gezeigt wird, ist, dass durch Veränderung der Rahmenbedingung auf unterschiedlichen Systemen optisch ähnliche Tiefenschärfe-Verhältnisse geschaffen werden können.

Das ist etwas völlig Anderes und beantwortet die ursprüngliche Frage in keiner Weise, noch dazu, dass Kluster die eigentlich richtige Antwort als Mumpitz bezeichnet.
Die (auch von Dir jetzt aufgeführte) Antwort auf die ursprünglich gestellte Frage ist schlicht und ergreifend ebenso falsch.
Wie auch Klusters Einlassung, die Brennweite wäre ein wesentlicher Faktor für die Tiefenschärfe, zeugt nicht von gutem Verständnis der Materie.

Wie Tiefenschärfe funktioniert und welche Patameter dabei von Interesse sind, kann man in guter Fachliteratur nachlesen und mit etwas gesundem Menschenverstand auch verstehen.
Im Interesse vieler Mitleser sollten solche Halbwahrheiten daher richtig gestellt werden.
Das Internet ist voll genug von Blödsinn, den man hier nicht unbedingt vervielfältigen muss.
Wie gesagt, mir ist der Wissensstand von Kluster ziemlich wurscht nur den Schwachsinn muss man dann nicht als Fakt verkaufen und richtige Antworten auch noch diffamieren.

Wenn Dein Schwerpunkt der TON ist, bist Du solchem Halbwissen offenbar schon auf den Leim gegangen.
So wird Ton dann vermutlich noch lange Dein Schwerpunkt bleiben.
Gute Grüße, Wolfgang

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Roland Schulz
Beiträge: 3565

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Roland Schulz »

Also hier muss ich Guido mal den Rücken stärken!
In seiner Argumentation hat er völlig Recht dass sich die Tiefenschärfe im Bild nicht ändert bloß weil man statt einem 35mm Sensor einen APS-C Sensor - mit gleicher Brennweite, gleicher Blende und in gleichem Motivabstand (!!) verwendet.
Es ist das gleiche als wenn man aus nem Bild eines 35mm Sensors einen Ausschnitt (aus der Mitte) croppt, dadurch verändert sich auch nicht der Bildinhalt des mittleren, nicht beschnittenen Bereichs! Wie und warum sollte da was passieren bloß durch Freistellen!??

Was Jott beschreibt ist das, was viele wahrscheinlich im Zusammenhang sehen. Eine 50mm FF Aufnahme gegen ~35mm APS-C Aufnahme bei gleicher Motiventfernung/gleichem Bildausschnitt - da haben wir dann bei gleicher Blende sehr wohl eine andere Tiefenschärfe/Schärfentiefe ("geht" beides, vgl. Wikipedia).



klusterdegenerierung
Beiträge: 27321

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von klusterdegenerierung »

Das siehst Du schon richtig, aber es kommt ja nicht darauf an, das man im Alltag dieser Relation folgt,
sondern das man sich bewußt werden muß, das man nicht wegen des Sensors einen bestimmten look hinbekommt,
sondern weil man eine andere Kombi und Grundverraussetzungen schafft, die zu einer gelichen Bildkreisgröße führen.

Dabei verändert sich natürlich alles und man bekommt einen anderen look bzw Schärfe in der Tiefe.
Hier noch mal ganz praktisch zu sehen.

"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von WoWu »

Roland Schulz hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 07:14 .....
Es ist das gleiche als wenn man aus nem Bild eines 35mm Sensors einen Ausschnitt (aus der Mitte) croppt, dadurch verändert sich auch nicht der Bildinhalt des mittleren, nicht beschnittenen Bereichs! Wie und warum sollte da was passieren bloß durch Freistellen!??
Also nochmal ....
Bei kleinerem Aufnahmeformat mit gleichem Objektiv (crop) wird die Grösse des Objektfeldes um den Formatfaktor (crop) kleiner, während die objektseitigen Lichtkegel gleich bleiben, solange dasselbe Objektiv benutzt wird und die Blendeneinstellung bleibt.
Wollen wir aber den gleichen Grenzwert des Verhältnisses Diagonale zu Zerstreuungskreis einhalten wollen (also dieselbe Tiefenschärfe anstreben) dürfen sich die Spitzen der Lichtkegel nicht so weit von der Fokusebene entfernen.
Bei Verkleinerung des Aufnahmeformats nimmt also die Tiefenschärfe um den Formatfaktor zu. Das mag in oberflächlichen Tests vielleicht nicht jedem auffallen, ist aber Fakt.
Was bei solchen Crop Überlegungen auch gern vergessen wird, ist der Umstand, dass hinterher nur eine gleichgrosses Bildfenster verglichen werden darf.

Bei unterschiedlichen Aufnahmeformate mit gleichem Objektfeld sorgt die Wahl der passenden Brennweite dafür, dass vom gleichen Aufnahmestandort mit verschiedenen Aufnahmeformaten immer dasselbe Objektfeld abgebildet wird, dann ist das Verhalten so, dass bei Verkleinerung des Aufnahmeformates die Tiefenschärfe zunimmt, bei Vergrösserung nimmt sie dagegen ab, vorausgesetzt wir stellen immer die gleiche Blende ein.
Hier gilt nicht, wenn lediglich Teilflächen des Sensors ausgelesen werden.
Lediglich bei Veränderung der Sensorgrösse und damit verändertem optischen Bild.
Das liegt daran, dass ein kleineres Aufnahmeformat dasselbe Objektfeld mit einer entsprechend kürzeren Brennweite darstellt.
Bei gleicher Blendenzahl ist dann aber die Eintrittspupille um den Crop-Faktor kleiner und die Lichtkegel schlanker.
Der erlaubte Zerstreuungskreisdurchmesser ist also keine Objektiveigenschaft sondern eine Formateigenschaft.
Eine Eigenschaft der Objektive ist nur der kleinstmögliche Zerstreuungskreis, und der ist durch die Korrektion der Bildfehler gegeben.

Wenn also bei gleich grossen Objektfeldern mit verschiedenen Aufnahmeformeten die erlaubte Unschärfe immer gleich sein soll, heisst das, dass das Grössenverhältnis von Objektfelddiagonale und „objektseitigem Zerstreuungskreis“ auch immer gleich sein soll.
Es sollen also bei allen verglichenen Kameras die objektseitigen Lichtkegel gleich sein, die z.B. von einem Objekt hinter der Fokusebene kommen.
Wenn nun aber die Bildformate verschieden gross sind, ist der Abbildungsmassstab verschieden.
Deshalb müssen unter diesen Bedingungen die bildseitigen Zerstreuungskreise mit der linearen Formatgrösse wachsen.
Die objektseitigen Lichtkegel können aber nur gleich sein, wenn alle Eintrittspupillen gleich gross sind.
Da aber gleich grosse Objektfelder bei grösserem Aufnahmeformat längere Brennweiten bedeuten, müssen die Blendenzahlen verschieden sein.

In Bezig auf die Tiefenschärfe spielt also der Zerstreuungskreis eine ganz entscheidende Rolle und damit das Pixel-Pitch des Sensors, das bei unterschiedlichen Sensoren sich auch deutlich unterscheidet.
Um eine identische Tiefenschärfe zu erstellen, sind also alle aufgeführten Parametern zunächst in Abstimmung zu bringen ... und selbst dann unterscheiden sich die Ergebnisse noch in der Anmutung der Unschärfe denn auch der schnell abfallende Verlauf der relativen Schärfe vor der Gegenstandsebene ist als Abweichung wahrnehmbar.
Also ... die platte Behauptung, kleine Sensoren hätten kein andres Tiefenschärfeverhalten als groß Sensoren ist sowieso falsch und auch CROPs weisen veränderte Tiefenschärfen aus, auch wenn der optische Eindruck vielleicht die Differenz nicht vordergründig vermitteln kann.
Das liegt dann aber am Beobachter und nicht an der Physik.
Das, was manchmal als Praxis bezeichnet wird, führt nicht immer zum richtigen Ergebnis sondern ist häufig mit den „praktischen“ Fehlern behaftet.
Gute Grüße, Wolfgang

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Blackbox
Beiträge: 444

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Blackbox »

WoWu hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 03:18 Wenn Dein Schwerpunkt der TON ist, bist Du solchem Halbwissen offenbar schon auf den Leim gegangen.
So wird Ton dann vermutlich noch lange Dein Schwerpunkt bleiben.
Gibt es irgendeinen speziellen Grund warum Du hier hart an die Grenze der Beleidigung fährst?
Oder ist das eher eine chronische Charaktereigenschaft, die man dann ignorieren soll?



Jost
Beiträge: 2052

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Jost »

Blackbox hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 19:24
WoWu hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 03:18 ...
Gibt es irgendeinen speziellen Grund warum Du hier hart an die Grenze der Beleidigung fährst?
Oder ist das eher eine chronische Charaktereigenschaft, die man dann ignorieren soll?
Ja, hätte sich WoWu problemlos verkneifen können.



klusterdegenerierung
Beiträge: 27321

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von klusterdegenerierung »

Solange er als "Fachmann" nicht einmal den Fachbegriff "Schärfentiefe" statt den Umgangssprachlich eigentlich inkorrekten Begriff "Tiefenschärfe" benutzt, nehme ich ihn eh nicht ernst.

Zudem weiß er selber genau und hat es ja von hinten auch schon bestätigt, das ich Recht habe,
möchte es jetzt aber lieber noch mal so lange verdrehen und aus seiner speziellen Sicht sehen,
das er wieder was zum erklären hat, was aber letztlich echt nicht von Bedeutung ist,
weil es um einen nicht änderbaren physikalischen Umstand und nicht um ein spezielles Nutzerverhalten geht!!

Da hilft auch Fettschrift nichts.
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



dienstag_01
Beiträge: 13415

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von dienstag_01 »

Seltsam, dass Schärfentieferechner bei verschiedenen Formaten zu verschiedenen Ergebnissen für die Schärfentiefe kommen.
Bestimmt einfach verrechnet ;)



cantsin
Beiträge: 14145

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von cantsin »

@kluster, lies mal diesen Artikel von Zeiss. Der beantwortet alle hier diskutierten Fragen und Streitpunkte:

http://lenspire.zeiss.com/photo/app/upl ... 010-DE.pdf

Zitate daraus:

"Bei Verkleinerung des Aufnahmeformats nimmt also die Schärfentiefe um den Crop-Faktor ab."

"In den deutschsprachigen Foren findet man sogar mitunter heftigen Streit über die richtigen Begriffe – soll es ‚Schärfentiefe’ oder ‚Tiefenschärfe’ heißen? Nun, darüber sollte man keine Haarspaltereien betreiben, zumal wir sehen werden, dass diese Eigenschaft selbst nichts sehr genaues ist. Es sind seit jeher beide Begriffe gebräuchlich."
Zuletzt geändert von cantsin am Fr 24 Aug, 2018 20:46, insgesamt 1-mal geändert.



Olaf Kringel
Beiträge: 1315

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Olaf Kringel »

cantsin hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 20:32 @kluster, ließ Mal diesen Artikel von Zeiss. Der beantwortet alle hier diskutierten Fragen und Streitpunkte:

http://lenspire.zeiss.com/photo/app/upl ... 010-DE.pdf

Zitate daraus:

"Bei Verkleinerung des Aufnahmeformats nimmt also die Schärfentiefe um den Crop-Faktor ab."

"In den deutschsprachigen Foren findet man sogar mitunter heftigen Streit über die richtigen Begriffe – soll es ‚Schärfentiefe’ oder ‚Tiefenschärfe’ heißen? Nun, darüber sollte man keine Haarspaltereien betreiben, zumal wir sehen werden, dass diese Eigenschaft selbst nichts sehr genaues ist. Es sind seit jeher beide Begriffe gebräuchlich."
...so isses...



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von WoWu »

Blackbox hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 19:24
WoWu hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 03:18 Wenn Dein Schwerpunkt der TON ist, bist Du solchem Halbwissen offenbar schon auf den Leim gegangen.
So wird Ton dann vermutlich noch lange Dein Schwerpunkt bleiben.
Gibt es irgendeinen speziellen Grund warum Du hier hart an die Grenze der Beleidigung fährst?
Oder ist das eher eine chronische Charaktereigenschaft, die man dann ignorieren soll?
Du hast ja selbst betont, dass Du aufgrund des aufgeführten Umstandes für deine Darlegung nicht als richtig garantieren kannst und ich habe nur versucht, Dir die Gründe dafür nähe zu bringen.
Du hättest das ebenso auch als Empfehlung verstehen können, nicht auf jeden Quatsch herein fallen zu müssen und Dich mit den Fakten einmal auseinander zu setzen.
Aber wie es scheint, besteht keine Intention.
Damit dürfte sich meine Prognose bestätigen.
Gute Grüße, Wolfgang

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WoWu
Beiträge: 14819

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von WoWu »

klusterdegenerierung hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 20:05 Solange er als "Fachmann" nicht einmal den Fachbegriff "Schärfentiefe" statt den Umgangssprachlich eigentlich inkorrekten Begriff "Tiefenschärfe" benutzt, nehme ich ihn eh nicht ernst.

Zudem weiß er selber genau und hat es ja von hinten auch schon bestätigt, das ich Recht habe,
möchte es jetzt aber lieber noch mal so lange verdrehen und aus seiner speziellen Sicht sehen,
das er wieder was zum erklären hat, was aber letztlich echt nicht von Bedeutung ist,
weil es um einen nicht änderbaren physikalischen Umstand und nicht um ein spezielles Nutzerverhalten geht!!

Da hilft auch Fettschrift nichts.
Geh einfach mal in die Fachliteratur und erkunde mal, wie Tiefenschärfe funktioniert, bevor Du dich aus der faktischen Diskussion verabschiedest und in Polemik abgleitest.
Da hilft auch Fettschrift nichts.
Du hast natürlich Recht: wenn man den Unterschied zwischen den aufgezeigten Versionen nicht kennt, hilft auch Fettschrift nicht.
Soll mich das nun wundern, dass das für Dich zutrifft ?
Gute Grüße, Wolfgang

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Zuletzt geändert von WoWu am Fr 24 Aug, 2018 21:20, insgesamt 1-mal geändert.



ffm
Beiträge: 261

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von ffm »

Zitat:" Solange er als "Fachmann" nicht einmal den Fachbegriff "Schärfentiefe" statt den Umgangssprachlich eigentlich inkorrekten Begriff "Tiefenschärfe" benutzt, nehme ich ihn eh nicht ernst."

Das ist inhaltlich und formal happig.



Skeptiker
Beiträge: 5874

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Skeptiker »

Hinweis: Habe während des Schreibens den letzten Teil der Diskussion nun verpasst ...


Ich kann nur empfehlen, mit dem DOFSimulator zu pröbeln, den ich früher schon mal verlinkt habe:
https://dofsimulator.net/en/

Wichtig: Oben im Configuration-Abschnitt "advanced" einstellen.

Man kann das Programm auch herunterladen und offline benutzen.

Es steht und fällt wirklich alles mit dem Zerstreuungskreis (CoC - Circle of Confusion) und wie man ihn festlegt.

Definiert man ihn einfach traditionell als z. B. 1/1500 der Sensor-Diagonale, um den gerade noch akzeptablen, maximalen Durchmesser eines Unschärfescheibchens auf dem Sensor zu festzulegen, das einen Punkt vor der Kamera gerade noch (für unsere Augen) scharf als Punkt abbilden kann, obwohl ausserhalb der Fokus-Ebene liegend ?

Oder knüpft man das Schärfekriterium an die Pixeldichte des Sensors und ist damit im Prinzip unabhängig von der Sensorgrösse.
Dann greift die Argumentation, dass man sagt: Wenn ich einen kleineren Ausschnitt desselben Sensors für die Aufnahme benutze und ansonsten alles unverändert lasse, dann ändert sich die Schärfentiefe nicht.
Wenn ich diesen kleineren Ausschnitt schliesslich auf gleiche Printgrösse (Betrachtungsgrösse) bringe wie den grösseren Ausschnit, aber schon, denn dann werden die Ansprüche an die Bildschärfe auf dem Sensor höher, womit die Schärfentiefe des Prints sinkt.

Aber in der Praxis ist die Pixeldichte normalerweise ja an die Sensorgrösse geknüpft: Ein kleiner Sensor hat bei gleich vielen Pixeln eine höhere Pixeldichte (und deshalb kleinere Pixel) und damit höhere Ansprüche an die Bildschärfe (Auflösung), womit bei sonst gleichen Einstellungen die Schärfentiefe zunächst mal sinkt.
Das wird aber überkompensiert, sobald man (bei sonst gleichen Einstellungen) zwecks gleichem Bildausschnitt nun ein weitwinkligeres Objektiv montiert, womit die Schärfentiefe wieder steigt.

Kann man im DOFSimulator alles mal ausprobieren.

Besonders interessant: Was passiert mit der Schärfentiefe bei Sensorwechsel aber gleichem Zerstreuungskreis-Durchmesser? - lässt sich links unten unter "Circle of Confusion" / 'Custom' / Klick auf den Editier-Bleistift links vom Dropdown-Menü / 'Value' fix einstellen.

Es passiert nichts (unter der Voraussetzung unveränderter Pixelgrösse bzw. Sensor'auflösung')

Auch interessant: Was passiert mit der Schärfentiefe?, wenn ich im selben Dropdown-Menü bei sonst unveränderten Einstellungen oben im "Camera"-Abschnitt bei Sensor size entweder
MFT (Micro Four Thirds) kombiniert mit unten im Dropdown-Feld (herunterscrollen!) Resolution 6 Mpix wähle

oder

oben Sensor Size 35mm Full Frame einstelle und unten unter Resolution 24 Mpix auswähle:

Es passiert wieder nichts, weil unveränderter Circle of Confusion, wiederum wegen gleicher Pixelgrösse.
Anders ist es, wenn ich unten die CoC-Standard-Einstellung "default" auswähle, dann wird nämlich mit 1/1500 der Sensordiagonale die CoC-Toleranz (das Scharfekriterium) für den FF-Sensor doppelt so gross und damit auch die Schärfentiefe (in etwa).
Diese Einstellung - mit dem Verhältnis von einem noch akzeptablen CoC-Durchmesser (für die Aussage "ist noch scharf") zur Sensor-Diagonale von üblicherweise 1 : 1500 - wird im Prinzip in allen Online-DOF-Kalkulatoren zur Berechnung der Schärfentiefe benutzt.

@Kluster: Interessantes Video, insbesondere auch ab 1:55 (Zitat):

Scientifically speaking, in many cases smaller sensors produce a shallower depth of field because they have a higher pixel densitiy.

But for the sake of this video we

assume:
a similar resolution (also gleiche Pixeldichte)
a similar print size (also gleiche End-Betrachtungsgrösse)
a similar field of view (Sichtfeld vor der Kamera - der Ausschnitt (Winkel) der 3D-Realität, den die Kamera als 2D-Abbildung einfängt)

in each of the sample shots to compare.

(Zitat Ende)

@WoWu:
Interessante Erklärung, der ich teils Mühe hatte zu folgen.
Z.B. bei diesem Satz (allerdings aus dem Zusammenhang genommen; Zitat):

... Bei Verkleinerung des Aufnahmeformats nimmt also die Tiefenschärfe um den Formatfaktor zu. Das mag in oberflächlichen Tests vielleicht nicht jedem auffallen, ist aber Fakt. ...
Zitat Ende

Zum Vergleich, siehe mein Erklärungsversuch oben oder auch ein DOF-Rechner mit dem 1/1500-Kriterium (explizit oder implizit)!

Nachtrag:
Oder man werfe einen Blick in die von cantsin oben verlinkte ZEISS-Broschuere "Schärfentiefe und Bokeh" und sein Zitat daraus:
"Bei Verkleinerung des Aufnahmeformats nimmt also die Schärfentiefe um den Crop-Faktor ab."

Das wird im ZEISS-Originaltext unter dem Titel "Kleineres Aufnahmeformat mit gleichem Objektiv" so hergeleitet (Zitat):

"... Die Größe des Objektfeldes wird also um den Crop-Faktor kleiner, während die objektseitigen Lichtkegel gleich bleiben, solange wir dasselbe Objektiv benutzen und die Blendeneinstellung nicht ändern. Deshalb dürfen sich die Spitzen der Lichtkegel nicht so weit von der Fokusebene entfernen, wenn wir den gleichen Grenzwert des Verhältnisses Diagonale zu Zerstreuungskreis einhalten wollen. Bei Verkleinerung des Aufnahmeformats nimmt also die Schärfentiefe um den Crop-Faktor ab. ..."
Zitat Ende
Der entscheidende Satz ist: "wenn wir den gleichen Grenzwert des Verhältnisses Diagonale zu Zerstreuungskreis einhalten wollen", denn das heisst, dass das Schärfekriterieum, also der max. akzeptable CoC-Durchmesser, an die Sensordiagonale geknüpft wird.

In Deinem obigen Beitrag liest sich dasselbe so (Du hast offensichtlich auch einen Blick in die ZEISS-Bröschüre geworfen):
WoWu hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 18:39 ... Also nochmal ....
Bei kleinerem Aufnahmeformat mit gleichem Objektiv (crop) wird die Grösse des Objektfeldes um den Formatfaktor (crop) kleiner, während die objektseitigen Lichtkegel gleich bleiben, solange dasselbe Objektiv benutzt wird und die Blendeneinstellung bleibt.
Wollen wir aber den gleichen Grenzwert des Verhältnisses Diagonale zu Zerstreuungskreis einhalten wollen (also dieselbe Tiefenschärfe anstreben) dürfen sich die Spitzen der Lichtkegel nicht so weit von der Fokusebene entfernen.
Bei Verkleinerung des Aufnahmeformats nimmt also die Tiefenschärfe um den Formatfaktor zu. Das mag in oberflächlichen Tests vielleicht nicht jedem auffallen, ist aber Fakt. ...
Da ist Dir offenbar ein Tippfehler oder Verständnisfehler unterlaufen.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Sa 25 Aug, 2018 10:42, insgesamt 1-mal geändert.



klusterdegenerierung
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Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von klusterdegenerierung »

cantsin hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 20:32 @kluster, lies mal diesen Artikel von Zeiss. Der beantwortet alle hier diskutierten Fragen und Streitpunkte:

http://lenspire.zeiss.com/photo/app/upl ... 010-DE.pdf

Zitate daraus:

"Bei Verkleinerung des Aufnahmeformats nimmt also die Schärfentiefe um den Crop-Faktor ab."

"In den deutschsprachigen Foren findet man sogar mitunter heftigen Streit über die richtigen Begriffe – soll es ‚Schärfentiefe’ oder ‚Tiefenschärfe’ heißen? Nun, darüber sollte man keine Haarspaltereien betreiben, zumal wir sehen werden, dass diese Eigenschaft selbst nichts sehr genaues ist. Es sind seit jeher beide Begriffe gebräuchlich."
Ooh my god, was schreibt der sich um Kopf und Kragen, hört sich ja an wie WoWu! ;-)
Der erzählt einen gequirlten Unfug!

Du kannst es drehen und wenden wie Du willst, es bleibt wie es ist!
Ich habe es gerad hier vorm Compi direkt noch mal ausprobiert!

Einmal die a6300 mit 50mm 2.8 und das gleiche mit der A7M3 in identischer Entfernung und Scharfstellung auf SLRKIT Logo.
Die beiden Originale habe ich als Webabspeicherung hochgeladen und eines des direkten Vergleich der beiden.
Das A7M3 Foto habe ich auf den gleichen Ausschnitt wie die a6300 gebracht, für einen besseren Vergleich.

Es ist wie es ist. Der Ausschnitt ist bei 6300 zwar kleiner, die Tiefe der Schärfe ist aber Identisch!
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"
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klusterdegenerierung
Beiträge: 27321

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von klusterdegenerierung »

Ganz simpel gemacht.
Sorry habe das Foto nachträglich da nicht mehr rein bekommen.
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WoWu
Beiträge: 14819

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von WoWu »

Schau Dir Deinen Test lieber mal genau an, bevor Du voreilige Schlüsse ziehst und rechne ihn mal durch, welches „Delta“ da zu erwarten ist.
Plausibilität scheint auch nicht Deine Stärke zu sein.
Gute Grüße, Wolfgang

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klusterdegenerierung
Beiträge: 27321

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von klusterdegenerierung »

Delta, wenn ich das schon höre,
rede doch mal normal mit uns Herr Professor und mache mal selber einen Test den Du uns zeigen kannst,
aber Du hast ja keine Cams nur Mathe und Physik Bücher!

Was gibt es an diesem Test zu bemängeln, er zeigt ganz klar wie es ist!
Großer und Kleiner Sensor machen mit selber Brennweite und Entfernung die gleichen Schärfeverteilungen,
da kannst Du noch soviel Deltas einwerfen!

Klar schraube ich auf der 6300 eine 35mm also equivalent zu 50mm an FF,
kommt da was ganz anderes raus, aber davon reden wir nicht, auch wenn dieser Vergleich in Punkto Bildfläche mehr Sinn macht.
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von WoWu »

Dann halt doch jetzt einfach mal Dein Handy davor, damit Du begreifst, was ein „Delta“ ist.
Gute Grüße, Wolfgang

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cantsin
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Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von cantsin »

klusterdegenerierung hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 21:34 Es ist wie es ist. Der Ausschnitt ist bei 6300 zwar kleiner, die Tiefe der Schärfe ist aber Identisch!
Im Motiv, aber nicht in der Abbildung. Beim APS-C Bild ist ungefähr ein Zehntel des Bilds scharf, beim Fullframe-Bild ungefähr ein Fünfzehntel. Die Definition von Tiefenschärfe ist, um nochmal Wikipedia zu zitieren, "ein Maß für die Ausdehnung des scharfen Bereichs im Objektraum eines abbildenden optischen Systems", nicht im Objektraum des Motivs.

Lass uns doch mal ein Gedankenexperiment machen: Stell vor, wir schneiden den scharfen Bereich Deines Testbilds aus und sichern diesen Ausschnitt als neues Bild. Dann hättest Du ein Foto mit 100% Schärfentiefe. Also hängt die Schärfentiefe doch vom Bildausschnitt bzw. der Sensorgröße ab.



Skeptiker
Beiträge: 5874

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Skeptiker »

Jetzt habe ich auch noch einen kleinen Test gemacht.

Kamera: GH2 auf Tischstativ
Objektiv: 50mm 1.4, mit offener Blende
Objekt: Schräggestelltes Lineal
Aufnahme: Full HD 1080_50i mit 24 Mbps

Zweimal alles gleich, ausser beim 2. Mal den ETC-Modus der Kamera verwendet.

Bei diesem "Extended Tele Converter"-Modus verwendet die GH2 einen zentralen 1:1-Full HD Ausschnitt des Sensors von 1920x1080 Pixeln - der Zusatz-Cropfaktor ist 2.6.

Also, Pixel-Grösse bleibt gleich, nur Sensor-Grösse wird verkleinert.
Aber: Beide Bilder wurden natürlich bereits in der Kamera auf 1920x1080 Pixel gebracht - das eine aus voller Sensorauslesung verkleinert, das andere (ETC) 1:1 übernommen.

Beilage: 1:1-Ausschnitt-Screenshots der beiden in voller Grösse abgespielten Videofiles.

Fazit: Bitte selbst mal anschauen!


Hinweis: Attachment beifügen funktioniert nicht mehr - statt 2 Bildern kommt immer nur 1 mit (leider jeweils das falsche) - sorry!

-> Ich verteile die Bilder auf 2 weitere Beiträge
Zuletzt geändert von Skeptiker am Sa 25 Aug, 2018 00:27, insgesamt 2-mal geändert.



Skeptiker
Beiträge: 5874

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Skeptiker »

Bild 1
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Skeptiker
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Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Skeptiker »

Bild 2
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cantsin
Beiträge: 14145

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von cantsin »

@Skeptiker: ja genau. Wenn wir - großzügig - den Bereich zwischen 24 und 26 als "scharf" definieren, dann ist der scharfe Bereich im Bild, das mit ETC-Sensorcrop aufgenommen wurde, mehr als doppelt so groß wie in dem Bild, das mit voller MFT-Sensorfläche aufgenommen wurde. Also hat das MFT-Bild eine geringere Schärfentiefe als das ETC-Cropbild:
tiefenschaerfe.jpg
Daraus folgt: Je größer der Sensor bei einem Objektiv mit gleicher Brennweite, Blendenwert und Fokussierung, je geringer die Schärfentiefe des Bilds. Und umgekehrt: je kleiner der Sensor bzw. je größer der Beschnitt, desto mehr Schärfentiefe des Bilds.
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WoWu
Beiträge: 14819

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von WoWu »

Bei dem Versuch ist außerdem mit identischem Pixel-Pitch aber angepasster Auflösung gearbeitet.
Aufgabe ist aber ...
Kleinerer Sensor bei identischer Auflösung, also geringerem Pixel-Pitch.
Die Zerstreuungskreise machen die Unschärfe.
Gute Grüße, Wolfgang

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Skeptiker
Beiträge: 5874

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Skeptiker »

cantsin hat geschrieben: Sa 25 Aug, 2018 00:42 @Skeptiker: ... Wenn wir - großzügig - den Bereich zwischen 24 und 26 als "scharf" definieren, dann ist der scharfe Bereich im Bild, das mit ETC-Sensorcrop aufgenommen wurde, mehr als doppelt so groß wie in dem Bild, das mit voller MFT-Sensorfläche aufgenommen wurde.
Das Bild des scharfen Bereichs ist doppelt so gross, der scharfe Bereich selber nicht.
cantsin hat geschrieben: Sa 25 Aug, 2018 00:42Also hat das MFT-Bild eine geringere Schärfentiefe als das ETC-Cropbild: ...
Meine Augen sehen etwas anderes.

Auch wenn ich am Bildschirm die Bilder einander angleiche, also das eine vergrössere oder das andere verkleinere.

Kein wesentlicher Unterscheid erkennbar.
WoWu hat geschrieben: Bei dem Versuch ist außerdem mit identischem Pixel-Pitch aber angepasster Auflösung gearbeitet. ...
Das war doch die Ausgangslage für klusters und Roland Schultzs Argumentation weiter oben: Bei gleichem Sensor ändert sich die Schärfentiefe nicht, wenn ich nur einen Teil des Sensors benutze, die Pixeldichte in Pixel/mm2 also gleich bleibt (Du meinst mit "angepasster Auflösung" die Anzahl Pixel pro Sensor - das wäre die totale Pixelzahl, nicht die Auflösung).
Also gleicher Pixel Pitch, aber nur ein zentraler Teil des Sensors verwendet.

Ich habe oben ja beschrieben, was im verlinkten DOFSimulator passiert, wenn man das Schärfekriterium gleich lässt (weil in diesem Fall die Pixeldichte, also Pixel pro mm2, gleich bleibt), aber die Sensorgrösse reduziert: Nichts.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Sa 25 Aug, 2018 01:39, insgesamt 1-mal geändert.



Roland Schulz
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Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Roland Schulz »

Also was hier teilweise wieder für ein Mist seitenweise diskutiert wird ;-)...

Ich habe ein Bild, aufgenommen mit einer 35mm Kamera, egal wie und welche Optik, ich betrachte einen Bildausschnitt der Bildmitte, sagen wir bei einem ursprünglichen 24MP Bild (6000x4000) 3000x2000 Pixel groß und stelle in diesem Bereich eine gewisse Schärfentiefe fest.
Dann schneide ich einen mittleren Bildausschnitt aus, so dass insgesamt ein APS-C crop übrig bleibt.
Der Inhalt des mittleren 3000x2000px Ausschnitts hat sich vor und nach dem Crop NICHT (!!!!!!!) verändert, Photoshop oder was auch immer verwirft nur umgebende Bildbereiche, verändert nichts innerhalb des Crops!!!

Das ist das was Guido und ich gesagt haben, da braucht man nichts „zerstreuen“ und 80 Zeilen lang umschreiben usw. ;-)!
Das gilt auch genau so wenn wir eine Auflösung gegen unendlich betrachten! Der innere Bildinhalt wird durch das äußere Beschneiden nicht verändert!

Anders ist es, wie Jott es beschrieben hatte, wenn man statt einem 50mm FF Bild aus gleicher Entfernung ein 33mm APS-C Bild macht. Das zeigt dann bei gleicher Blende eine größere Schärfentiefe!
Hat glaube ich niemand bestritten.



carstenkurz
Beiträge: 5079

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von carstenkurz »

Die Hundertausendste Schärfentiefenschärfe Diskussion. Ich bin sicher, diesmal kommt Ihr ganz bestimmt zu einem Konsens...


Mal was anderes zum Abregen, und ab 8:40 erfährt man auch ein bißchen was ungewöhnliches zu Aspekt-Ratios:

https://www.arte.tv/de/videos/063662-00 ... sen-wurde/

Offenbar hat selbst Ernst Lubitsch schon Vertical Video gedreht - aber gerade nicht, um es als Standard zu etablieren. ;-) Und ja, auch Eisenstein kommt zu Wort.

- Carsten
and now for something completely different...



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von mash_gh4 »

carstenkurz hat geschrieben: Sa 25 Aug, 2018 01:40 Offenbar hat selbst Ernst Lubitsch schon Vertical Video gedreht - aber gerade nicht, um es als Standard zu etablieren. ;-) Und ja, auch Eisenstein kommt zu Wort.
ja -- und auch diese tolle szene bzw. erklärung aus dem munde es legendären monokelträgers (=fritz lang) sollte man in diesem zusammenhang unbedingt kennen und beherzigen:



cantsin
Beiträge: 14145

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von cantsin »

Skeptiker hat geschrieben: Sa 25 Aug, 2018 01:22
cantsin hat geschrieben: Sa 25 Aug, 2018 00:42 @Skeptiker: ... Wenn wir - großzügig - den Bereich zwischen 24 und 26 als "scharf" definieren, dann ist der scharfe Bereich im Bild, das mit ETC-Sensorcrop aufgenommen wurde, mehr als doppelt so groß wie in dem Bild, das mit voller MFT-Sensorfläche aufgenommen wurde.
Das Bild des scharfen Bereichs ist doppelt so gross, der scharfe Bereich selber nicht.
Ja, aber die Definition von Schärfentiefe ist nun einmal, das sie sich aufs Bild bezieht, nicht aufs Motiv.

Das Englische ist da präziser als das Deutsche, weil man da "depth of field" von "depth of view" unterscheidet.

Was Ihr alle - Skeptiker, kluster, Roland - meint, ist "depth of view", nicht "depth of field". Dafür müsste man im Deutschen noch ein neues Wort erfinden.



cantsin
Beiträge: 14145

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von cantsin »

Hier noch ein Beispiel, warum es sinnvoll ist, "Schärfentiefe"/"depth of field" aufs Bild und nicht aufs Motiv zu beziehen:

Dieses Bild (38mm Brennweite, Blende 8) hat praktisch totale Schärfentiefe (d.h. Vorder-, Mittel- und Hintergrund sind im Schärfebereich):
tiefenschaerfe-apsc.jpg
Tatsächlich handelt sich dabei um einen APS-C-äquivalenten Beschnitt (66,7% bzw. 1/1,5) eines Fotos, das mit einer Full Frame-Kamera geschossen wurde:
tiefenschaerfe-full_frame.jpg
An der Schärfe im Motiv hat sich natürlich nichts geändert, aber durch den größeren Bildausschnitt bzw. den größeren Sensor werden nun Bereiche des Bilds ausserhalb des Schärfebereichs sichtbar - der Hintergrund ist jetzt unscharf.

Dadurch hat Bild 2 eine geringere Schärfentiefe ("depth of field") als Bild 1, obwohl die Schärfe bezogen aufs Motiv ("depth of view") identisch ist.



(Quelle des Bilds: DPreviews Testfotos der Nikon D850: https://www.dpreview.com/sample-galleri ... 8048520927)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Skeptiker
Beiträge: 5874

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Skeptiker »

cantsin hat geschrieben: Sa 25 Aug, 2018 11:36 ... An der Schärfe im Motiv hat sich natürlich nichts geändert, aber durch den größeren Bildausschnitt bzw. den größeren Sensor werden nun Bereiche des Bilds ausserhalb des Schärfebereichs sichtbar - der Hintergrund ist jetzt unscharf.

Dadurch hat Bild 2 eine geringere Schärfentiefe ("depth of field") als Bild 1, obwohl die Schärfe bezogen aufs Motiv ("depth of view") identisch ist.
Ich müsste die ZEISS-Broschüre auch noch genauer anehen, um all die Finessen nachzuvollziehen.

Im Prinzip machst Du hier eine Leervergrösserung - Du vergrösserst das Plxelraster des Crop-Bildes, das dadurch nicht mehr Information erhält, sondern die enthaltene Information nur grösser darstellt.

Die Schärfentiefe-Definition macht ja auch Angaben darüber, wie stark wir das gespeicherte Sensor-Bild etwa nachvergrössern sollen und dass das finale Bild aus ca. 25 cm Abstand zu betrachten ist, bzw. unter einem bestimmten Bildwinkel (siehe ZEISS-Broschüre). Sie berücksichtigt damit uns bzw. unsere Augen mit dem Bildprozessor = Gehirn.
Ohne diese (oder irgendeine andere) Annahme machen Schärfentiefe-Rechner oder -Tabellen eigentlich keinen Sinn.
Trotz scheinbarerer, mathematisch präziser Objektivität, sind also WIR diejenigen, die entscheiden: scharf oder unscharf.
Es ist nicht der Sensor oder das Objektiv, die diese Entscheidung treffen.

Wenn man Dein Crop-Bild aus einem Abstand betrachtet, der um den Cropfaktor grösser ist, als die 25 cm Standarddistanz. dann müsste der Schärfeeindruck ja in etwa wieder ausgeglichen sein, falls der Zusammenhang für unsere Augen linear ist.

Die Argumentation ist im Prinzip: Die Schärfentiefe auf dem Sensor, verursacht durch das 2D-Abbild einer 3D-Realität per Objektivlinse, wobei Objekte vor oder hinter der Schärfeebene im Motivraum umso unschärfer abgebildet werden, je weiter sie von der Fokusebene im Motivraum entfernt sind, ist quasi ins Bild eingebrannt.

Das ist das, was die DOF-Rechner berechnen (mit der Voraussetzung einer gewissen Nachvergrösserung und eines gewissen Betrachtungsabstands und eben auch unter Annahme eines gewissen Zerstreuungskreis-Durchmessers aka Circle of Confusion / CoC) und was in Tabellen abgedruckt wird - stets als depth of field ("scharf von 5m bis 15m"), nicht als depth of focus (die wird mit dem CoC und der Objektiv-Blende berücksichtigt).

Daran kann man nichts mehr ändern. Oder doch? Du sagst: Ja.

Denn jetzt kommt es noch darauf an, wie und wie stark das kleine Sensor-Bild vergrössert wird UND wie wir es schliesslich betrachten.
Je nachdem, fallen unserem Auge dann Unschärfen auf oder eben nicht.
Jeder kennt das von Dia-Abenden, wo die 10x15-Ferien-Prints plötzlich nicht mehr ganz so scharf aussahen.

Jetzt ist die Frage: Soll man "scharf oder nicht scharf" ganz von den Fesseln irgendwelcher Normen befreien oder nicht ?
Falls ja, dann ist die Aussage "ist scharf" komplett subjektiv.
Wenn ich nur genügend nachvergrössere und mich zur Betrachtung nicht vom Bild entferne, ist auch das schärfste Bild irgendwann unscharf, bzw. betrachte ich dann nur noch ein immer grösseres Punkt- bzw. Pixelraster.

Wieviel ist die Ausssage "das ist noch im Schärfebereich" (auf der Sensorseite / Depth of Focus) dann noch wert?

Zumindest müssten dann in allen Schärfentiefe-Rechnern zusätzlich zum Schärfentiefekriterium CoC=1/1500 der Sensordiagonale die Eingabefelder: Pixelraster des Sensor-Originalbilds (Pixel/mm(2) oder 'Pixel Pitch'), Nachvergrösserung, Betrachtungsabstand und vielleicht auch Sehschärfe / Alter des Betrachters eingeführt werden (falls Opa Walter, 95, sagt: "Das is nich scharf", aber alle sehen, er hat seine Brille nicht auf).



Blackbox
Beiträge: 444

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von Blackbox »

mash_gh4 hat geschrieben: Sa 25 Aug, 2018 02:34 ja -- und auch diese tolle szene bzw. erklärung aus dem munde es legendären monokelträgers (=fritz lang) sollte man in diesem zusammenhang unbedingt kennen und beherzigen:
Gehört zwar nicht direkt zum Thema, aber als Randbemerkung ein 'must-read' Lesetipp für Godard Interessierte:
https://www.heise.de/tp/features/Jean-L ... 53486.html



klusterdegenerierung
Beiträge: 27321

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von klusterdegenerierung »

cantsin hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 23:28
klusterdegenerierung hat geschrieben: Fr 24 Aug, 2018 21:34 Es ist wie es ist. Der Ausschnitt ist bei 6300 zwar kleiner, die Tiefe der Schärfe ist aber Identisch!
Im Motiv, aber nicht in der Abbildung. Beim APS-C Bild ist ungefähr ein Zehntel des Bilds scharf, beim Fullframe-Bild ungefähr ein Fünfzehntel. Die Definition von Tiefenschärfe ist, um nochmal Wikipedia zu zitieren, "ein Maß für die Ausdehnung des scharfen Bereichs im Objektraum eines abbildenden optischen Systems", nicht im Objektraum des Motivs.

Lass uns doch mal ein Gedankenexperiment machen: Stell vor, wir schneiden den scharfen Bereich Deines Testbilds aus und sichern diesen Ausschnitt als neues Bild. Dann hättest Du ein Foto mit 100% Schärfentiefe. Also hängt die Schärfentiefe doch vom Bildausschnitt bzw. der Sensorgröße ab.
Das liegt daran, das ich nicht beide exakt auf den gleichen Punkt scharf gestellt bekommen habe.
Über das was Du redst, müßte bei der 6300 ein viel größerer Raum nach hinten scharf sein als bei A7, das nicht der Fall.
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



klusterdegenerierung
Beiträge: 27321

Re: Mit dem Smartphone filmen -- ernsthaft! Teil 2: die Vorteile

Beitrag von klusterdegenerierung »

Skeptiker hat geschrieben: Sa 25 Aug, 2018 00:18 Jetzt habe ich auch noch einen kleinen Test gemacht.

Kamera: GH2 auf Tischstativ
Objektiv: 50mm 1.4, mit offener Blende
Objekt: Schräggestelltes Lineal
Aufnahme: Full HD 1080_50i mit 24 Mbps

Zweimal alles gleich, ausser beim 2. Mal den ETC-Modus der Kamera verwendet.

Bei diesem "Extended Tele Converter"-Modus verwendet die GH2 einen zentralen 1:1-Full HD Ausschnitt des Sensors von 1920x1080 Pixeln - der Zusatz-Cropfaktor ist 2.6.

Also, Pixel-Grösse bleibt gleich, nur Sensor-Grösse wird verkleinert.
Aber: Beide Bilder wurden natürlich bereits in der Kamera auf 1920x1080 Pixel gebracht - das eine aus voller Sensorauslesung verkleinert, das andere (ETC) 1:1 übernommen.

Beilage: 1:1-Ausschnitt-Screenshots der beiden in voller Grösse abgespielten Videofiles.

Fazit: Bitte selbst mal anschauen!


Hinweis: Attachment beifügen funktioniert nicht mehr - statt 2 Bildern kommt immer nur 1 mit (leider jeweils das falsche) - sorry!

-> Ich verteile die Bilder auf 2 weitere Beiträge
Schön das wir auf der einen Seite über 2 unterschiedlich große Sensoren sprechen und auf der anderen Seite von Crops eines großen zu einem kleinen, was einen erheblichen Unterschied darstellt und nichts mit dem zu tun hat, wo von ich rede.

Klar kannst Du sagen eine Birne ist eine Frucht, sie sieht aber nicht so aus wie ein Apfel!
Wenn vergleichen, dann auch großen vs kleinen Sensor und nicht interpolation und crops.
"Was von Natur aus flach ist, bläht sich auf!"



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