Richtiger Schluss auf vielleicht der falschen Logikkette? Nur weil ich es in TVCs nicht haben kann, dürfen/brauchen es die anderen nicht?macaw hat geschrieben: ↑Fr 27 Apr, 2018 08:24
In meiner Nische (TV Werbung, was mal die Königsklasse war, was Ansprüche an Bild und Bearbeitung anging) sehe ich nie mehr als ProRes 422HQ oder 4444 aus der Alexa. Raw? Noch nie gehabt. Überflüssig und Zeit+Geld sind nicht vorhanden. Raw ist selbst im Spielfilm die Ausnahme. Aber ist klar, daß die Riege der Youtube Testfilmer und Negativbudget "Filmemacher" raw material für ihre Meisterwerke brauchen, damit ihr halbes Dutzend Zuschauer auch ja jeden inhaltlichen und visuellen Fehler in voller Pracht genießen können.
Also sorry, aber das ist doch ein Kindergeburtstag Argument.
Ja, wenn man mit nem Messer zu ner Schießerei kommt vielleicht.Paralkar hat geschrieben: ↑Fr 27 Apr, 2018 10:01 Und es ist und bleibt dabei, Raw ist n deutlich aufwendigeres Format für Editing oder Grading, alles machbar, aber es hat ein Mehraufwand, der stark spürbar ist im Vergleich zu nem ProRes. Im Editing braucht man für Online schon mehr Power, beim Offline muss erstmal länger transcodiert werden, bei RedRaw zieht sich das jetzt schon gerne mal (und wer jetzt sagt, na und kann ich ja laufen lassen, das widerspricht nicht dem Mehraufwand um den es hier geht und der mehr genutzten Rechenleistung dank dem Debayering etc., und ander Orts muss dafür n DIT bezahlt werden, oder länger n System in ner Postpro oder Produktionsfirma besetzt werden, das viell. schon für was anderes gebraucht wird). Im Grading braucht das ganze auch mehr Leistung und mehr Rendering Time.
1:20! Bei so nem Ratio läuft irgendwas schief, ich komm nur extrem selten über 1:5, meistens eher 1:3.
sag das mal kubrik (post mortem) ;).Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 27 Apr, 2018 12:441:20! Bei so nem Ratio läuft irgendwas schief, ich komm nur extrem selten über 1:5, meistens eher 1:3.
Aber wenn ich Regie mache, dann weiß ich auch ganz genau wie und was ich will. Jede Szene ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet in meinem Kopf, inklusive Schnitt und Anschlüsse - und bin auch in der Lage das so zu kommunizieren, daß alle Beteiligten wissen was sie zu tun haben.
Ein Regisseur der ständig sagt "biete mir mal was an" weil er selber keinen Plan oder keine Idee hat, zig verschiedene Einstellungen dreht, in der Hoffnung "den Film im Schnitt zu finden" und dafür aus reiner Unsicherheit, Unmengen an Material produziert, oder jedes mal "die war super, aber wir machen noch eine for safety" sagt, hat meiner Meinung nach seine Hausaufgaben nicht gemacht.
Aber je, ich weiß, von der Sorte gibt es leider jede Menge.
Persönlich halte ich sowas für Überforderung, Unsicherheit, Faulheit, Schlamperei oder einfach Inkompetenz.
Das es auch anders geht, sehe ich jedes mal, bei meinen eigenen Produktionen.
Du hast 2010 bereits komplette Dokus (!) in raw gedreht? Und es hat dich nie mehr Zeit oder Geld gekostet?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 27 Apr, 2018 09:31 Ich glaub ich hab jetzt seit mindestens 7 oder 8 Jahren, so gut wie nix meh anderes als raw gedreht - Red/Arri/BM
Egal ob Docu, Werbung oder Spielfilme. Hat nie mehr Zeit oder Geld gekostet.
Mit der RED One, und später Epic halt - die konnten ja nur raw. Ist ja eher ne beschiedene Datenrate, war also kein Problem.Chillkröte hat geschrieben: ↑Fr 27 Apr, 2018 15:12
Du hast 2010 bereits komplette Dokus (!) in raw gedreht? Und es hat dich nie mehr Zeit oder Geld gekostet?
Wie war oder ist denn dein Workflow dazu?
Dann dreh mal mit mir - da langweilst du dich wahrscheinlich zu tode :-)
Das überlege ich auch seit einer ganzen Weile. Arbeite normalerweise in Premiere. Aber das ist performance-mäßig inzwischen echt bescheiden finde ich. Meine Erfahrung ist, dass du selbst auf einem top-of-the-line Mac (oder auch Windows) Premiere super schnell ins Stottern bringst. Hänge immer noch an Premiere – einfach weil ich's gewohnt und enorm schnell dort bin. Aber Resolve hat in den letzen Jahren ja selbst als NLE solche Riesenschritte gemacht, dass das echt eine Alternative geworden ist. Jetzt auch noch mit Fairlight und dem ganzen Piepapo...Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 27 Apr, 2018 15:36 So bin ich schon ab version 12 zu 100% auf Resolve -auch als NLE - umgestiegen.
Allein schon weil das Grading mit raw viel schneller geht.
Klar, für die Situation hast du natürlich recht. Ich hab bei der Aussage eher andere Anwendungszwecke im Kopf: simple Webvideos zum Beispiel. Da sehen glaube ich die wenigsten Kunden den Unterschied zwischen 8bit oder raw gefilmten Material.
Genau da ist es einfacher, weil sich der stärker eingebackene Kontrast, Farbe und WB in h.264 viel schlechter anfassen läßt!
guido, lesen sollte man schon. hier hat niemand etwas für h264 geschrieben, sondern hqprores/dnxhd. und das stimmt schon, dass bei normalen änderungen, wenn nicht geschlampt worden ist, zwischen prores und raw erstmal bei normalen gradings nicht so viel unterschied besteht.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 27 Apr, 2018 20:59Genau da ist es einfacher, weil sich der stärker eingebackene Kontrast, Farbe und WB in h.264 viel schlechter anfassen läßt!
a)cantsin hat geschrieben: ↑Sa 28 Apr, 2018 10:51 IMHO hat RAW handfeste Vorteile, wenn man notgedrungen unter vorhandenen Lichtbedingungen in Misch- und Schwachlicht (bzw. beidem zugleich) dreht, wie z.B. bei Konzerten und in Clubs. Man hat dann den meisten Spielraum, um Weissabgleich und Farbstiche nachträglich zu korrigieren. (Theoretisch zwar auch mit 12bit bzw. 4:4:4-Codecs, aber erstens werden die nur von den wenigsten Kameras/Recordern angeboten, und zweitens brauchen sie i.d.R. mehr Speicherplatz bei der Aufnahme.)
Ausserdem kann man Raw signifikant besser nachträglich entrauschen als klassisches Videomaterial. Bei Blackmagic-Kameras kann man meiner Erfahrung mit Neat Video Schwachlichtmaterial deutlich höher pushen, wenn man Raw statt ProRes Log aufnimmt; der Gewinn sind ca. zwei Blenden.
Das ist eine ziemliche Nicht-Antwort auf das konkrete Szenario, das ich beschrieben habe (und das völlig anders ist).blickfeld hat geschrieben: ↑Sa 28 Apr, 2018 11:13 natürlich hat raw vorteile, aber halt auch nachteile, wenn man zeit und geld einberechnet. obwohl ich viel lieber mit raw grade, hat paralkar schon recht, dass es in den wenigsten fällen ausgereizt wird und ein hochwertiges prores oft reicht. einfach mal bedenken, dass man in deutschland im durchschnitt 3 tage hat, um einen spielfilm zu graden. also keine wirkliche zeit für experimente.
Habe ich auch nicht behauptet. Sondern: Wenn ich dieselbe Schwachlicht-Szene mit einer Blackmagic-Kameras einmal in ProRes Log und einmal in CinemaDNG RAW aufnehme und beides (z.B. in Resolve) mit Neat entrausche, kann ich den Gain mit dem Raw-Material ungefähr zwei Blenden höher pushen als beim ProRes-Material, bevor das Material auseinanderfällt.neat video bringt keine zwei blenden...
Eben.was an informationen nicht mit aufgenommen wurde, wird man in der post nicht dazu gewinnen.
Genau. Und ein GH3 Body im guten Zustand für 300€ tut es auch, wer braucht schon 4K 10Bit RAW um Geschichten zu erzählen?cantsin hat geschrieben: ↑Mi 25 Apr, 2018 18:01In westlichen Ländern nicht, wenn da nur Rentner und Unterbeschäftigte ihre Vorgärten mit f0.95-Bokeh filmen. Es gab aber sehr wohl eine "DSLR-Revolution" in Schwellenländern und der Dritten Welt, wo die meisten Independent-Spielfilme mit der Technik gedreht wurden/werden, wie man jedes Jahr auf dem Berlinale-Forum oder beim Filmfestival Rotterdam sieht. Bei diesen Filmproduktionen gibt's kaum Mangel an guten Geschichten, Schauspielern und -plätzen, aber die Kosten klassischer Filmtechnik waren früher tatsächlich ein Problem.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 25 Apr, 2018 16:47 "Die Revolution" gab's nicht, und wirds auch nicht geben.
Die GH4 und GH5 können kein RAW-Video aufnehmen, auch nicht mit externen Recordern, und auch nicht ProRes Raw. Keine einzige DSLR oder Spiegellose kann das - trotz aller diesbezüglich (bewusst?) verwirrenden Aussagen von Atomos.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 02 Mai, 2018 17:28 Ja aber wieviel kostet dann der benötigte externe Rekorder, der ja für RAW 2 oder 4K Video auch für die Gh4 oder die Gh5 benötigt wird ?
Und was ist die Blackmagic Pocket 4k?cantsin hat geschrieben: ↑Mi 02 Mai, 2018 18:36Die GH4 und GH5 können kein RAW-Video aufnehmen, auch nicht mit externen Recordern, und auch nicht ProRes Raw. Keine einzige DSLR oder Spiegellose kann das - trotz aller diesbezüglich (bewusst?) verwirrenden Aussagen von Atomos.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 02 Mai, 2018 17:28 Ja aber wieviel kostet dann der benötigte externe Rekorder, der ja für RAW 2 oder 4K Video auch für die Gh4 oder die Gh5 benötigt wird ?
Wo genau wird derjenige zurückbleiben? Ein ganz geringer Teil der DSLR/DSLM Kunden filmt und von denen sind nochmal zu 80% Amateure und Videoblogger die es nicht die Bohne interessiert, in welcher Bittiefe sie aufnehmen sondern nur welche Kamera ohne viel Bearbeitung das beste Bild liefert.Wer jetzt noch auf 8 Bit im DSLR/DSLM-Segment setzt, wird zurückbleiben ...