Funless hat geschrieben: ↑Sa 06 Dez, 2025 16:57
cantsin hat geschrieben: ↑Sa 06 Dez, 2025 15:13
(Und wenn man dann noch alle Foto-Menüpunkte, die sich nur auf JPEG auswirken, in ein separates "JPEG"-Menü verbannt, gibt's plötzlich eine verblüffende und radikale Vereinfachung des Foto-Hauptmenüs...)
Deine JPEG-Vendetta nervt langsam.
Du willst mir als RAW Fotograf der bei der RAW Fotografie insofern bis auf Verschluss, Blende und (wenn überhaupt) ISO eh so gut wie sonst nix einstellen muss, doch nicht allen Ernstes erzählen, dass dich die ganzen JPEG-Einstellungen in deiner kreativen Fotografie Arbeit "bremsen" oder "behindern".
Dann mal Butter bei die Fische, on-topic zur Nikon ZR (und allen übrigen aktuellen Nikon-Spiegelloskameras). Die Menüpunkte des Foto-Hauptmenüs sind, in Originalreihenfolge:
- Storage folder
- File naming
- Primary slot selection
- Secondary slot function
- Shooting mode options
- Image area
- Tone mode
- Image quality
- Image size settings
- RAW recording
- ISO sensitivity settings
- White balance
- Set Picture Control
- Manage Picture Control
- Set Picture Control (HLG)
- Color space
- Active D-Lighting
- High ISO NR
- Vignette control
- Diffraction compensation
- Auto distortion control
- Skin softening
- Portrait impression balance
- High-frequency flicker reduction
- Metering
- Flash control
- Flash mode
- Flash compensation
- Release mode
- Focus mode
- AF-area mode
- AF/MF subject detection options
- MF subject detection area
- Vibration reduction
- Link VR to focus point
- Auto bracketing
- Multiple exposure
- HDR overlay
- Dehaze
- Interval timer shooting
- Time-lapse video
- Focus shift shooting
- Pixel shift shooting
Das sind 43 Menüeinträge [und zwar nur des Hauptmenüs, nicht der Kamera-Feineinstellungen, die nochmal 87 eigene Einträge haben]. Im ungünstigsten Fall braucht man 45 Betätigungen (bzw. Nach-Unten-Klick-Aktionen) des Joysticks um in den gesuchten Menüpunkt zu kommen, im statistischen Mittel 22.
Die folgenden dieser 43 Menüeinträge wirken sich nur auf JPEG aus bzw. sind reine Tweaks der JPEG-Engine:
- Storage folder
- File naming
- Primary slot selection
- Secondary slot function
- Shooting mode options
- Image area
[JPEG] - Tone mode
- Image quality
[JPEG] - Image size settings
- RAW recording
- ISO sensitivity settings
[JPEG] - White balance
[JPEG] - Set Picture Control
[JPEG] - Manage Picture Control
[JPEG] - Set Picture Control (HLG)
[JPEG] - Color space
[JPEG] - Active D-Lighting
[JPEG] - High ISO NR
[JPEG] - Vignette control
[JPEG] - Diffraction compensation
[JPEG] - Auto distortion control
[JPEG] - Skin softening
[JPEG] - Portrait impression balance
- High-frequency flicker reduction
- Metering
- Flash control
- Flash mode
- Flash compensation
- Release mode
- Focus mode
- AF-area mode
- AF/MF subject detection options
- MF subject detection area
- Vibration reduction
- Link VR to focus point
- Auto bracketing
[JPEG] - Multiple exposure
- HDR overlay
[JPEG] - Dehaze
- Interval timer shooting
- Time-lapse video
- Focus shift shooting
- Pixel shift shooting
Also sind genau ein Drittel der Menüeinträge nur JPEG-relevant und würde man das Kamerahauptmenü von 43 auf 27 Punkte verschlanken, wenn JPEG in ein eigenes Untermenü ausgegliedert würde. Im jetzigen Design ist es ja selbst für JPEG-Shooter schlecht, weil die JPEG-relevanten Menüpunkte über das ganze Hauptmenü unlogisch verstreut sind - und JPEG-Optimierungsfunktionen wie Dehaze, Diffraction compensation, Active D-Lighting, Skin-Softening etc. eigentlich Teil der Bildprofil-Definitionen sein sollten (ähnlich den "recipes" von Fuji-Kameras). Ich nehme übrigens an, dass nur einer sehr kleinen Minderheit von Kameranutzern wirklich klar ist, dass sich die oben markierten Menüpunkte nur auf JPEG auswirken.
Dass diese Funktionen in dieser Ordnung im Menü steht, hat ausschließlich historische Gründe, weil sie nach und nach in Nikon-Kameras zusätzlich eingebaut wurden. (Meine Nikon D200 aus dem Jahr 2005 hat noch die schlankere Urversion dieses Kameramenüs, mit z.T. identischen Einträgen.)
Und da wir schon beim Aufräumen des Menüs sind: Blitzfotografie ist mit der ZR und ihrem elektronischen Verschluss sowieso nur schlecht möglich, daher die 3 Blitz-Menüpunkte am besten ins tiefere Konfigurationsmenü verbannen, in dem es bereits eine eigene Sektion für Blitzfotografie gibt - dort hätte man dann wenigstens alle Blitzeinstellungen auf einen Blick statt über zwei verschiedene Menüsektionen der Kamera verteilt.
Dass "Time-lapse video" im Foto- statt im Videomenü steht, ist absurd und nur der Logik geschuldet, dass es bei Nikon schon immer da stand, und zwar auch bei Kameras ohne Videofunktion. Ditto die 2 AF-Menüpunkte, die 2 VR-Menüpunkte, etc., die man jeweils zusammenfassen könnte.
Von übrigbleibenden 23 Menüpunkten (jetzt sind wir schon auf die Hälfte 'runter) stehen da zahlreiche Punkte, die eigentlich als Submenüs in bestehende Menüs gepackt werden sollte, wie z.B. die Kompressionsqualität des Foto-Raws (nun eigener Menüpunkt "Raw recording") - steht da auch, wenn man nur JPEG fotografiert und Raw deaktiviert hat, und sollte stattdessen in "Image quality" integriert sein. Ebenso könnte man die ersten 5 Menüpunkte, die alle die Speicherorte auf der Speicherkarte regeln, mühelos in einen Punkt zusammenfassen, ebenso die 3 in ihrer Logik sowieso völlig unverständlichen "Picture Control"-Menüeinträge.
Nach so einer Aufräumaktion blieben dann von den heutigen 43 Menüeinträgen noch ungefähr ein dutzend übrig.
- Und im Gegensatz zu anderen Herstellern sind die heutigen 43 Einträge nicht auf Einzel-Tabs verteilt. Man muss daher dieses Menü tatsächlich komplett mit dem Joystick durchscrollen (bzw., genauer gesagt: durchklicken, und zwar jeweils mit einem separaten Klick für jeden Menüpunkt, den man runterscrollt [!] - nicht mal das einfache Runtergedrückthalten des Joysticks funktioniert als Scrollbefehl!) und kann keine Abkürzungen nehmen.
Und der tollste UX-Wahnsinn der ZR: Touchscreen-Einstellungs-Befehle werden nur angenommen, wenn man sie mit Tappen auf eine virtuelle "OK"-Taste bestätigt. Wenn man z.B. bei Touchscreen den ISO-Wert von 800 auf 6400 verstellt, springt die Kamera wieder auf 800 zurück, wenn man nach dem Tapp auf 6400 nicht noch mal separat darunter "OK" auf dem Touchscreen tappt. Nikons Interface-Designer haben offensichtlich noch nicht den Wechsel von Maus- zu Touchscreen-Bedienparadigmen mitgekriegt.