R S K
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Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von R S K »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 09 Apr, 2019 09:33Ich warte noch immer auf die ganzen angekündigten PRAW Kameras aus deiner Prophezeiung.
Hä? Musst du jetzt einfach Sachen erfinden, dass du überhaupt noch was zu schreiben hast? Wann und wo habe ich bitte von irgendwelchen „ganzen PRraw Kameras” was gesagt? Ach ja. Gar nicht. Wobei jede Kamera die „nur” explizit raw für die PRraw Aufzeichnung ausgibt genauso dazugehört. Denn dass die Masse NICHT intern aufzeichnen werden ergibt sich ja auch aus der zuvor zitierten Logik. Man muss eben nur wissen wovon man redet.

Und offensichtlich scheinst du, zusammen mit diversen anderen, zu glauben, dass eine vernünftige, brauchbare SDK sich mal eben an einem Wochenende schreibt.
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 09 Apr, 2019 09:33Während dessen in Vegas: zirp, zirp, zirp - einsames Tumbleweed rollt vorbei - zirp, zirp.
Drollig. Einer der nicht mal hier ist will es wissen… 😂 Apropos Wunschdenken. Bilderbuch.

Und MIR wird Überheblichkeit vorgeworfen. Brillant.

- RK
Zuletzt geändert von R S K am Di 09 Apr, 2019 22:47, insgesamt 1-mal geändert.



srone
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Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von srone »

nachdem nun jeder meinte, er müsse irgendwelche x-log profile in seine kameras implementieren, sind wir an dem punkt, wo jeder meint, er müsse irgendwas mit irgendeinem pseudo-raw implementieren, es langweilt, weil so obsolet, so werbetechnisch ausgeschlachtet, jeder der halbwegs vernünftig drehen kann, ist mit 10bit 422 prores oder dnxhd, bestens bedient, das meist genutzte format für film, ua auch mit arris...;-)

lg

srone
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srone
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Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von srone »

R S K hat geschrieben: Di 09 Apr, 2019 22:40
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 09 Apr, 2019 09:33Ich warte noch immer auf die ganzen angekündigten PRAW Kameras aus deiner Prophezeiung.
Hä? Musst du jetzt einfach Sachen erfinden, dass du überhaupt noch was zu schreiben hast? Wann und wo habe ich bitte von irgendwelchen „ganzen PRraw Kameras” was gesagt? Ach ja. Gar nicht. Wobei jede Kamera die „nur” explizit raw für die PRraw Aufzeichnung ausgibt genauso dazugehört. Denn dass die Masse NICHT intern aufzeichnen werden ergibt sich ja auch aus der zuvor zitierten Logik. Man muss eben nur wissen wovon man redet.

Und offensichtlich scheinst du, zusammen mit diversen anderen, zu glauben, dass eine vernünftige, brauchbare SDK sich mal eben an einem Wochenende schreibt.
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 09 Apr, 2019 09:33Während dessen in Vegas: zirp, zirp, zirp - einsames Tumbleweed rollt vorbei - zirp, zirp.
Drollig. Einer der nicht mal hier ist will es wissen… 😂 Apropos Wunschdenken. Bilderbuch.

Und MIR wird Überheblichkeit vorgeworfen. Brillant.

- RK
ich frage mich die ganze zeit, wann kommt denn das krokodil, in diesem kasperle-theater...;-)

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srone
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cantsin
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Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von cantsin »

Man könnte ja durchaus eine Verschwörung am Werk sehen:

Wenn ProRes RAW auf HDMI-Recorder beschränkt bleibt, gerät dadurch für Hersteller wie Sony das Profi-Segment nicht in Gefahr. Diese Hersteller können außerdem ihre Kosten niedrig halten, weil die fälligen RED-Lizenzzahlungen an Atomos outgesourct werden.

Blackmagic und Atomos teilen sich auf diese Weise zum wechselseitigen Vorteil den Markt, weil Blackmagic sein Monopol auf preiswerte Kameras mit interner RAW-Aufzeichnung behält und Atomos den Rest des RAW-Prosumervideomarkts abgreift. Zwei australische Hersteller haben dann das Welt-Duopol auf Prosumer-RAW-Video.

Bei diesem Szenario der zwei gegeneinander abgeschotteten Ökosysteme kann man davon ausgehen, dass ProRes RAW zumindest kurz- und mittelfristig nicht in Resolve unterstützt werden wird.



srone
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Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von srone »

wobei dieses runterbrechen von "echtem" raw auf eben, wir wollen 8-16k bei vertretbaren datenraten, wie schon immer, sehr populistisch ist, anstatt ein super gutes 4k zu liefern, was langsam zeitgemäss ist...;-)

lg

srone
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Axel
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Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Axel »

srone hat geschrieben: Di 09 Apr, 2019 22:46nachdem nun jeder meinte, er müsse irgendwelche x-log profile in seine kameras implementieren, sind wir an dem punkt, wo jeder meint, er müsse irgendwas mit irgendeinem pseudo-raw implementieren, es langweilt, weil so obsolet, so werbetechnisch ausgeschlachtet, jeder der halbwegs vernünftig drehen kann, ist mit 10bit 422 prores oder dnxhd, bestens bedient, das meist genutzte format für film, ua auch mit arris...;-)
Ja, 10-bit bei weniger geizigen Datenraten, das wäre der Schlüssel. Das Angebot regelt die Nachfrage, altes Marktprinzip. Heute wäre es leicht, die perfekte Kamera zu bauen, aber was verkaufen wir dann nächstes Jahr? Schon mal erwähnt: eine Doku über den besten Eiscreme-Hersteller der Welt (irgendein Italiener). Der sagte in dieser Doku, das beste Eis stillt keine Sehnsucht, es erzeugt sie. Suchterzeugung, gear acquisition syndrome, next camera disorder.
cantsin hat geschrieben:Man könnte ja durchaus eine Verschwörung am Werk sehen
Könnte man, aber man könnte es schlicht als langfristige Wettbewerb-Strategien sehen. Im Rahmen meiner BMPCC4k-Sehnsucht entschloss ich mich, bisher weitgehend von mir vernachlässigte Felder der Videografie zu vertiefen, Beleuchtung und Ton (passender Thread hier). Bei Audio gibt es unter Musikern offenbar einen Konsens, dass 44,1 KHz bei 16 bit der Sweetspot sind und dass höhere Sampling-Raten und Bittiefe nur was für Audiophile sind. Der Begriff wird synonym mit Nekrophilie verwendet. Eine Fraktion existiert, die behauptet, dass 24-bit 192 KHz (in der Aufnahme) Vorteile bei der "Postpro" (Abmischung) bietet, Rauschabstand und hast du nicht gesehen. Die Praxisrelevanz dieser Behauptung wird gerne mit einem Test widerlegt, bei dem parallele Aufnahmen in einerseits Distributionsqualität und andererseits 24-bit 192 KHz voneinander subtrahiert werden. Was bleibt, ist in der Tat nur eine Flatline in der Waveform, die erst mit extremem Gain als gleichmäßiges Rauschen hörbar wird. Höhnischer Kommentar: wenn du nicht abmischen kannst, nützen dir auch deine beschissenen 24-bit nix!

10-bit Farbtiefe sind wohl der Sweetspot für Video. Wer mehr braucht, um Farben adäquat abzumischen, wäre vergleichbar mit den leichenblassen Audioheinis, die, wie ein Youtube-Tutor genüsslich kolportiert, so angestrengt ins Nichts gelauscht haben, dass sie eh nur noch ihr eigenes Blut rauschen hören ...
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



dienstag_01
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Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von dienstag_01 »

Axel hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 09:40
srone hat geschrieben: Di 09 Apr, 2019 22:46nachdem nun jeder meinte, er müsse irgendwelche x-log profile in seine kameras implementieren, sind wir an dem punkt, wo jeder meint, er müsse irgendwas mit irgendeinem pseudo-raw implementieren, es langweilt, weil so obsolet, so werbetechnisch ausgeschlachtet, jeder der halbwegs vernünftig drehen kann, ist mit 10bit 422 prores oder dnxhd, bestens bedient, das meist genutzte format für film, ua auch mit arris...;-)
Ja, 10-bit bei weniger geizigen Datenraten, das wäre der Schlüssel. Das Angebot regelt die Nachfrage, altes Marktprinzip. Heute wäre es leicht, die perfekte Kamera zu bauen, aber was verkaufen wir dann nächstes Jahr? Schon mal erwähnt: eine Doku über den besten Eiscreme-Hersteller der Welt (irgendein Italiener). Der sagte in dieser Doku, das beste Eis stillt keine Sehnsucht, es erzeugt sie. Suchterzeugung, gear acquisition syndrome, next camera disorder.
cantsin hat geschrieben:Man könnte ja durchaus eine Verschwörung am Werk sehen
Könnte man, aber man könnte es schlicht als langfristige Wettbewerb-Strategien sehen. Im Rahmen meiner BMPCC4k-Sehnsucht entschloss ich mich, bisher weitgehend von mir vernachlässigte Felder der Videografie zu vertiefen, Beleuchtung und Ton (passender Thread hier). Bei Audio gibt es unter Musikern offenbar einen Konsens, dass 44,1 KHz bei 16 bit der Sweetspot sind und dass höhere Sampling-Raten und Bittiefe nur was für Audiophile sind. Der Begriff wird synonym mit Nekrophilie verwendet. Eine Fraktion existiert, die behauptet, dass 24-bit 192 KHz (in der Aufnahme) Vorteile bei der "Postpro" (Abmischung) bietet, Rauschabstand und hast du nicht gesehen. Die Praxisrelevanz dieser Behauptung wird gerne mit einem Test widerlegt, bei dem parallele Aufnahmen in einerseits Distributionsqualität und andererseits 24-bit 192 KHz voneinander subtrahiert werden. Was bleibt, ist in der Tat nur eine Flatline in der Waveform, die erst mit extremem Gain als gleichmäßiges Rauschen hörbar wird. Höhnischer Kommentar: wenn du nicht abmischen kannst, nützen dir auch deine beschissenen 24-bit nix!

10-bit Farbtiefe sind wohl der Sweetspot für Video. Wer mehr braucht, um Farben adäquat abzumischen, wäre vergleichbar mit den leichenblassen Audioheinis, die, wie ein Youtube-Tutor genüsslich kolportiert, so angestrengt ins Nichts gelauscht haben, dass sie eh nur noch ihr eigenes Blut rauschen hören ...
Und du glaubst jetzt, wenn du von deinem 10bit Videosignal das gleiche Signal nur in 8bit aufgelöst subtrahierst, bleibt dir mehr als tiefschwarzes Rauschen?



Axel
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Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Axel »

dienstag_01 hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 09:49Und du glaubst jetzt, wenn du von deinem 10bit Videosignal das gleiche Signal nur in 8bit aufgelöst subtrahierst, bleibt dir mehr als tiefschwarzes Rauschen?
Nein. 8-bit sind bei Audio totale Scheiße und bei Video allenfalls noch gerade okay. Wir leben auf der Distributionsseite noch überwiegend in einer 8-bit-Welt. Der Endverbraucher ("Zuschauer") ist mit rec_709 in 8-bit sehr zufrieden, und ob sich das drastisch ändert, wird erst die Zukunft zeigen. Was brauchen wir auf der Aufnahme- und Bearbeitungsseite heute, um diesem Standard gerecht zu werden? Das ist die Frage, die ich mit meiner Analogie stellen wollte.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



nic
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Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von nic »

Axel hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 10:10
dienstag_01 hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 09:49Und du glaubst jetzt, wenn du von deinem 10bit Videosignal das gleiche Signal nur in 8bit aufgelöst subtrahierst, bleibt dir mehr als tiefschwarzes Rauschen?
Nein. 8-bit sind bei Audio totale Scheiße und bei Video allenfalls noch gerade okay. Wir leben auf der Distributionsseite noch überwiegend in einer 8-bit-Welt. Der Endverbraucher ("Zuschauer") ist mit rec_709 in 8-bit sehr zufrieden, und ob sich das drastisch ändert, wird erst die Zukunft zeigen. Was brauchen wir auf der Aufnahme- und Bearbeitungsseite heute, um diesem Standard gerecht zu werden? Das ist die Frage, die ich mit meiner Analogie stellen wollte.
12 bit log dürfte der 'Sweetspot' sein.



dienstag_01
Beiträge: 13415

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von dienstag_01 »

Axel hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 10:10
dienstag_01 hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 09:49Und du glaubst jetzt, wenn du von deinem 10bit Videosignal das gleiche Signal nur in 8bit aufgelöst subtrahierst, bleibt dir mehr als tiefschwarzes Rauschen?
Nein. 8-bit sind bei Audio totale Scheiße und bei Video allenfalls noch gerade okay. Wir leben auf der Distributionsseite noch überwiegend in einer 8-bit-Welt. Der Endverbraucher ("Zuschauer") ist mit rec_709 in 8-bit sehr zufrieden, und ob sich das drastisch ändert, wird erst die Zukunft zeigen. Was brauchen wir auf der Aufnahme- und Bearbeitungsseite heute, um diesem Standard gerecht zu werden? Das ist die Frage, die ich mit meiner Analogie stellen wollte.
Naja, eigentlich müsste ja bei der Subtraktion eines 8bit- von einem 10bit-Signal deutlich mehr übrig bleiben als Rauschen. Sonst macht es ja, analog zu dem von dir angeführten Beispiel, überhaupt keinen SINN, in 10bit aufzunehmen. Oder ist es einfach wieder nur Internet-Blödsinn ;)



Axel
Beiträge: 16252

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Axel »

dienstag_01 hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 10:25
Axel hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 10:10

Nein. 8-bit sind bei Audio totale Scheiße und bei Video allenfalls noch gerade okay. Wir leben auf der Distributionsseite noch überwiegend in einer 8-bit-Welt. Der Endverbraucher ("Zuschauer") ist mit rec_709 in 8-bit sehr zufrieden, und ob sich das drastisch ändert, wird erst die Zukunft zeigen. Was brauchen wir auf der Aufnahme- und Bearbeitungsseite heute, um diesem Standard gerecht zu werden? Das ist die Frage, die ich mit meiner Analogie stellen wollte.
Naja, eigentlich müsste ja bei der Subtraktion eines 8bit- von einem 10bit-Signal deutlich mehr übrig bleiben als Rauschen. Sonst macht es ja, analog zu dem von dir angeführten Beispiel, überhaupt keinen SINN, in 10bit aufzunehmen. Oder ist es einfach wieder nur Internet-Blödsinn ;)
Vergleiche hinken. Ein hypothetisches 10-bit Youtube-Video, das auf einem typischen 8-bit Consumer-Display dargestellt würde, würde sich von einer 8-bit Version dort gar nicht unterscheiden, weswegen es auch eine akademische Betrachtung bleibt, da es gar nicht angeboten wird. Zu DV-Zeiten hatten die typischen Camcorder einen Dynamikumfang von 6 Blenden, von 8-bit abgedeckt. Mit unseren heutigen 10-15 Blenden und der Erwartung, größere Dynamik bei der Aufnahme in die 8-bit Ausgabe zu pressen, haben wir das Problem der Quantisierung, manchmal schon in der Aufnahme, häufiger aber beim Grading. Das Problem der lückenhaften Quantisierung bei 16-bit vs. 24-bit (auch DAWs dithern!) stellt sich für Musik schon aus dem Grunde nicht, weil Dynamik heute eh bis zur Schmerzgrenze reduziert wird. Aber auch die Audiophilen können auf der besten Anlage der Welt bei einer maximal dynamischen Bruckner-Sinfonie den Unterschied zwischen 44,1 KHz 16-bit und 96 KHz 24-bit (oder wieviel auch immer die ausgestorbene Audio-DVD lieferte) nicht hören, das liegt außerhalb der Wahrnehmbarkeit.

Also ist 8-bit auf jeden Fall kein geeignetes Aufnahmeformat, wenn visuelle Qualität zählen soll. Ebenso krass fällt der Kompressionsfaktior in's Gewicht. Warum nehmen wir sonst nicht jedes Kamera-Audio gleich in mp3 auf? Deswegen schrieb ich:
Axel hat geschrieben:10-bit bei weniger geizigen Datenraten
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
Beiträge: 21802

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Jott »

„Heute wäre es leicht, die perfekte Kamera zu bauen“

Nein, ist es nicht und wird es nie sein. Nimm die C200: wunderbares raw 12Bit für‘s Edle, gutes mp4 für Alltagssachen wie meinetwegen lange Interviews, wofür kein Mensch hohe Datenraten und mehr als 8Bit braucht. Perfekt.

Trotzdem wurde hier mit Inbrunst gemault.



dienstag_01
Beiträge: 13415

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von dienstag_01 »

Axel hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 11:05
dienstag_01 hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 10:25
Naja, eigentlich müsste ja bei der Subtraktion eines 8bit- von einem 10bit-Signal deutlich mehr übrig bleiben als Rauschen. Sonst macht es ja, analog zu dem von dir angeführten Beispiel, überhaupt keinen SINN, in 10bit aufzunehmen. Oder ist es einfach wieder nur Internet-Blödsinn ;)
Vergleiche hinken. Ein hypothetisches 10-bit Youtube-Video, das auf einem typischen 8-bit Consumer-Display dargestellt würde, würde sich von einer 8-bit Version dort gar nicht unterscheiden, weswegen es auch eine akademische Betrachtung bleibt, da es gar nicht angeboten wird. Zu DV-Zeiten hatten die typischen Camcorder einen Dynamikumfang von 6 Blenden, von 8-bit abgedeckt. Mit unseren heutigen 10-15 Blenden und der Erwartung, größere Dynamik bei der Aufnahme in die 8-bit Ausgabe zu pressen, haben wir das Problem der Quantisierung, manchmal schon in der Aufnahme, häufiger aber beim Grading. Das Problem der lückenhaften Quantisierung bei 16-bit vs. 24-bit (auch DAWs dithern!) stellt sich für Musik schon aus dem Grunde nicht, weil Dynamik heute eh bis zur Schmerzgrenze reduziert wird. Aber auch die Audiophilen können auf der besten Anlage der Welt bei einer maximal dynamischen Bruckner-Sinfonie den Unterschied zwischen 44,1 KHz 16-bit und 96 KHz 24-bit (oder wieviel auch immer die ausgestorbene Audio-DVD lieferte) nicht hören, das liegt außerhalb der Wahrnehmbarkeit.

Also ist 8-bit auf jeden Fall kein geeignetes Aufnahmeformat, wenn visuelle Qualität zählen soll. Ebenso krass fällt der Kompressionsfaktior in's Gewicht. Warum nehmen wir sonst nicht jedes Kamera-Audio gleich in mp3 auf? Deswegen schrieb ich:
Axel hat geschrieben:10-bit bei weniger geizigen Datenraten
Wenn ich eine sehr hohe Dynamik aufzeichnen will, müssen viele Werte gespeichert werden. Das ist in der Musik genau wie im Bild. Brauchst dir bloß deinen eigenen Beitrag zum Zoom 6 aufzumachen ;)
Dass Menschen unterschiedlich gut sehen und hören, stellt dieses Prinzip nicht in frage.



Axel
Beiträge: 16252

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Axel »

dienstag_01 hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 11:55Wenn ich eine sehr hohe Dynamik aufzeichnen will, müssen viele Werte gespeichert werden. Das ist in der Musik genau wie im Bild. Brauchst dir bloß deinen eigenen Beitrag zum Zoom 6 aufzumachen ;)
Wie in dem Beitrag erwähnt wird, gibt es selbst bei 24-bit noch das Problem, dass ich entweder nur ein lautes oder ein leises Signal in bester Qualität aufnehmen kann, da ich den Pegel (Gain) entweder auf das Eine oder das Andere einstelle. Bevor die Signale im Zoom F6 digitalisiert werden, müssen diese einheitlich verstärkt werden ("unity gain"). Irre ich mich oder entspricht das mehr oder weniger der nativen Sensorempfindlichkeit bei Video?

Und ich sehe gerade, dass Carsten in dem Beitrag geantwortet hat, dass selbstverständlich auch der Zoom F6 nicht dem Rauschgrund entkommt. Wie auch keine Raw-Kamera. Vergessen wir nicht, dass jedes Signal einmal Raw war, bei Raw-Video wird die Quantisierung zu 8-bit lediglich in die Post verlagert.

Das alles spricht ganz selbstverständlich für Raw, und ich disse dieses ja nicht. Ich hinterfrage höchstens den Stellenwert. Raw ist für Video nur unter Bedingungen zu haben, entweder zu einem hohen Preis, mit einem größerem Setup (C200, die von Jott gepriesene perfekte Kamera, die trotzdem für den Einen oder Anderen unpraktisch sein kann) oder mit einem unzuverlässigen Rig (cantsins Misstrauen gegenüber HDMI). Oder, indem ich auf moderne Automatiken verzichten muss. Muss jeder selbst abwägen, was ihm am wichtigsten ist.

Streng genommen verbietet 8-bit (wenige Werte) ja auch keine hohe Dynamik. In der Praxis natürlich oft schon. Ich schreibe hier nicht, um Recht zu behalten.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
Beiträge: 21802

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Jott »

An Aufnahmen der Arri Amira im 8Bit-Modus (XCDAM 422 für die Sender, denen Neueres unheimlich ist), gibt es nichts auszusetzen. Auch nicht beim alten TV-Workhorse C300, das immer zum Einsatz kommt, wenn‘s nicht nach EB aussehen soll.

Die Dinge sind nicht immer so eindeutig da draußen, wie man oft meint.



Axel
Beiträge: 16252

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Axel »

Jott hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 13:08Die Dinge sind nicht immer so eindeutig da draußen, wie man oft meint.
Eindeutig!
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



rdcl
Beiträge: 1634

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von rdcl »

Jott hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 13:08 An Aufnahmen der Arri Amira im 8Bit-Modus (XCDAM 422 für die Sender, denen Neueres unheimlich ist), gibt es nichts auszusetzen. Auch nicht beim alten TV-Workhorse C300, das immer zum Einsatz kommt, wenn‘s nicht nach EB aussehen soll.

Die Dinge sind nicht immer so eindeutig da draußen, wie man oft meint.
XDCAM422 ist dabei aber das Broadcast Format, nicht das was gedreht wird. War zumindest bei jedem Dreh so bei dem Ich für deutsche Sender war.



Jott
Beiträge: 21802

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Jott »

Hm? Viele drehen so. Muss man - glaube ich - sogar extra dazu kaufen. Für Arri der Zugang zu TV-Mainstream. Auch die FS7 ist höchst beliebt bei Sendern, weil sie auf Wunsch in XDCAM aufnehmen kann. So beliebt, dass Sony jetzt sogar (mit immenser Verspätung) eine Art Umbausatz zur EB-Kamera anbietet.

Persönlich bin ich gespannt, wann sich die Sender mal vom ältlichen MPEG 2-Format abnabeln werden, und auch von Interlaced.



rdcl
Beiträge: 1634

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von rdcl »

Jott hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 13:53 Hm? Viele drehen so. Muss man - glaube ich - sogar extra dazu kaufen. Für Arri der Zugang zu TV-Mainstream. Auch die FS7 ist höchst beliebt bei Sendern, weil sie auf Wunsch in XDCAM aufnehmen kann. So beliebt, dass Sony jetzt sogar (mit immenser Verspätung) eine Art Umbausatz zur EB-Kamera anbietet.

Persönlich bin ich gespannt, wann sich die Sender mal vom ältlichen MPEG 2-Format abnabeln werden, und auch von Interlaced.
Ok, dann sprechen wir wahrscheinlich von verschiedenen Drehs. Ich spreche von Promotion, also nicht die Sendungen oder Beiträge an sich. Da habe ich in den letzten 10 Jahren ausschließlich Prores in 25p von der Alexa oder Amira bekommen.



Jott
Beiträge: 21802

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Jott »

Klar, andere Baustelle.

Die interne Wandelbarkeit je nach Einsatz ist der Vorteil der genannten Kameras.

Ich wollte nur anmerken, dass die Amira auch in 8Bit nach Arri aussieht und nicht etwa nach Consumer-Camcorder.



nic
Beiträge: 2028

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von nic »

Jott hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 14:06 Klar, andere Baustelle.

Die interne Wandelbarkeit je nach Einsatz ist der Vorteil der genannten Kameras.

Ich wollte nur anmerken, dass die Amira auch in 8Bit nach Arri aussieht und nicht etwa nach Consumer-Camcorder.
In 8-bit sieht die Amira richtig belichtet natürlich nach Alexa aus. Das Material bricht aber deutlich früher als in 10 bit PR .



Jott
Beiträge: 21802

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Jott »

Natürlich. Es soll aber alte Haudegen geben, gerade beim Fernsehen, die noch wissen, wie man korrekt belichtet und leuchtet. Dann passt das! :-)



nic
Beiträge: 2028

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von nic »

Einspruch! Hörensagen!



Jott
Beiträge: 21802

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Jott »

Und es gibt (gab?) sogar welche, die trotz s/w-Sucher „blind“ an der DigiBeta korrekte Farben aufnehmen konnten! Nix Metadaten und fix it in the post! :-)



nic
Beiträge: 2028

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von nic »

Dann glaubst du auch an das Märchen, dass man früher auf Film nur mit Belichtungsmesser stimmungsvoll ausgeleuchtet und dann für den angestrebten ‚Look‘ korrekt belichtet hat?



pillepalle
Beiträge: 8418

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von pillepalle »

@ 7nic

Das Märchen hab ich selber noch miterlebt :) Zwar nur im Still Bereich, aber da hat man die Zeit am Set verbracht, nicht in der Post.

VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



dienstag_01
Beiträge: 13415

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von dienstag_01 »

7nic hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 18:55 Dann glaubst du auch an das Märchen, dass man früher auf Film nur mit Belichtungsmesser stimmungsvoll ausgeleuchtet und dann für den angestrebten ‚Look‘ korrekt belichtet hat?
Spotmeter heißt das, glaube ich. Und Kopierwerk ;)



cantsin
Beiträge: 14148

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von cantsin »

Axel hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 11:05 Aber auch die Audiophilen können auf der besten Anlage der Welt bei einer maximal dynamischen Bruckner-Sinfonie den Unterschied zwischen 44,1 KHz 16-bit und 96 KHz 24-bit (oder wieviel auch immer die ausgestorbene Audio-DVD lieferte) nicht hören, das liegt außerhalb der Wahrnehmbarkeit.
Ja, aber die höhere Bittiefe oder Samplerate braucht man, sobald man das Audiomaterial kräftig bearbeitet. Verlangsamt man z.B. eine Tonaufnahme auf 50% der Originalgeschwindigkeit, braucht man 96KHz Samplerate um im Ergebnis wieder 48KHz zu erreichen. Und wendet man Gainverstärkung auf das Audiomaterial an, braucht man mehr als 16Bit im Ausgangsmaterial, um saubere 16Bit im Endergebnis zu erhalten.

Nicht anders verhält es sich auch mit Bittiefen bzw. RAW bei Bildsignalen. Klar, reichen 8bit für SDR und 10bit für HDR, aber nur, wenn man das Material anschließend nicht mehr verbiegt.



Axel
Beiträge: 16252

Re: ProRes RAW wird „freigegeben”

Beitrag von Axel »

cantsin hat geschrieben: Mi 10 Apr, 2019 22:28Ja, aber die höhere Bittiefe oder Samplerate braucht man, sobald man das Audiomaterial kräftig bearbeitet. Verlangsamt man z.B. eine Tonaufnahme auf 50% der Originalgeschwindigkeit, braucht man 96KHz Samplerate um im Ergebnis wieder 48KHz zu erreichen. Und wendet man Gainverstärkung auf das Audiomaterial an, braucht man mehr als 16Bit im Ausgangsmaterial, um saubere 16Bit im Endergebnis zu erhalten.
Eines meiner Lernfelder ist aktuell besserer Ton. Wichtige Hinweise. Werde ich also 24/96 benutzen. Wenngleich ich nicht vorhabe, Material so zu verbiegen, ein bisschen EQ und geringfügige Lautstärkeanpassungen sind das, was mir so vorschwebt. Schließlich möchte ich vor allem guten Ton aufnehmen. Dasselbe gilt für's Bild. Ich will zuerst das Maximum aus meinen 8-bit herauskitzeln. Wenn dann in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft die für mich geeignete Raw-Kamera herauskommt, umso besser!
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



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