Ganz genau.dirkus hat geschrieben:Actionkino ist eben nunmal Popkornkino und will die Leute einfach nur ablenken und unterhalten. Das war früher nicht viel anders, nur die Möglichkeiten haben sich geändert.
Wer in einen Actionfilm geht, muss nicht sehen, dass das Überholmanöver bei der Verfolgungsjagd anschlußrichtig durchgeführt wurde - Schwachsinn! (obwohl so geschnitten wird, dass alles zumindest plausibel ist, immer). Wer in einen romantischen Liebesfilm geht, möchte kein scharfes Tapetenmuster im Hintergrund, da kam schon in alten Zeiten der shallow DoF ins Spiel. Eine ähnliche Funktion hat Chaos-Stil im Actionfilm: Ausblendung von Ablenkungen. Verdammt nochmal, welche Hütte bombardiert denn der Hubschrauber jetzt eigentlich?dirkus hat geschrieben:Der schnelle Schnitt ist im Grunde genommen unserer jetzigen (ebenso schnellebigen) Konsumgesellschaft geschuldet. Die Leute wollen keine langatmigen Szenen, die sich wie Kaugummi hinziehen, sondern sie wollen den schnellen "Kick" haben.
Wäre? Da gibt es viele Filme, vor allem natürlich auch ältere. Das sind dann keine Blockbuster, aber es gab und gibt sie immer, siehe diesen Thread.aight8 hat geschrieben:Mir wäre ein Film mit deutlich wenigem CGI und weniger konzentration auf berühmte Schauspieler dafür einer ausgefeilten Geschichte viel mehr Wert.
aight8 hat geschrieben:Die Zeiter sind aber vorbei leider, ich weis selber nicht mehr wirklich was ich schauen soll.
Das ist die Wahrnehmung eines Menschen, der sich Geschmack gezüchtet hat. In Wirklichkeit keine Altersfrage. Es gab zu allen Zeiten Gesocks, das ums goldene Kalb tanzte. Und bloß, weil die DSDS-Zombies leben, erscheint uns die Dummheit heute profunder.sottofellini hat geschrieben:Die Jungen haben einfach ein unterentwickeltes Sensorium für grosse Qualität, die sich hält. Statt dieser nachzuspüren, wird dem Glitter gehuldigt.
Hast Du da was verpasst? Der Markt lügt wie gedruckt - das ist ja wohl die zentrale Erkenntnis der letzten Jahre... Ohne Marktlüge keine Lehmannpleite und keine Spekulationsblasen, das betrifft IMHO auch die Filmwirtschaft.dirkus hat geschrieben:Also ich bediene mich da mal an einer ganz simplen Weisheit:
Der Markt sagt immer die Wahrheit!
Sehr sympathisch. Die Filme von Anfang der Siebziger bis Anfang der Achziger waren sehr gehaltvoll. Das galt aber auch für Amerika. Blockbustermäßiger Schrott wurde schon immer produziert, und zwingt mich nicht, die guten amerikanischen Filme aufzuzählen, die in diesem Jahr anliefen.NEEL hat geschrieben:Vor ein paar Tagen habe ich selbst erlebt, wie erhellend es sein kann, wenn Teenies gute, alte Actionfilme sehen: Meinem 15-Jährigen Cousin und zweien seiner Kumpels habe ich an einem langweiligen Regentag den Belmondo-Film "Der Profi" vorgeführt. Während der Vorführung war es extrem still (sehr selten bei hochpubertierenden Teenies!) und hinterher gabs Sprüche von "Boah" bis "Krass". Ein Actionfilm von 1981! Und es war eben nicht nur die Story, die besser gefiel, sondern Kamera, Schnitt, Rhythmus, Tempo, Musik und eine echte Type als Schauspieler.
Hier wird ein Stil-Phänomen, vielleicht wirklich eine Modeerscheinung, mit mangelndem Inhalt oder fehlender Authentizität in einen Topf geworfen, und das ist nicht okay. Auch muss man den beschriebenen Stil viel differenzierter kritisieren als dieser nassforsche Autor. München benutzte in weiten Strecken Pseudo-Reportage, Black Hawk Down hätte man nicht besser auf die hier lachhafterweise "klassisch" genannte Weise aufgelöst, das Stilmittel lässt sich zu 100% rechtfertigen.NEEL hat geschrieben: Autor des Artikels hat IMHO schon recht. Die moderne Action-Ästhetik hat sich vergallopiert. Bleibt zu hoffen, daß das Pendel bald wieder in die andere Richtung schlägt...;-)
In einigen Kinos läuft nur Blockbuster-Brei. In anderen läuft Vielfalt. Den Brei findet ihr fade, aber das moderne Autorenkino ist euch zu dubios, ihr seid das Problem.Garfield007x hat geschrieben:Leider wird das System dadurch nicht ausgehebelt, weil die breite, dumpfe Masse der Zuschauer entweder solche "Filme" mag, oder nicht merken, was da nicht stimmt ...
Anderseits ist es wohl wirklich ein Problem, wenn in den Kinos nur dieser allgemeine "Blockbuster"-Brei läuft. Welche Wahl hat man schon groß, wenn man sich für den Abend einen Kino-Besuch vorgenommen hat und dann zwischen Pest und Cholera wählen muß (ok, gar nicht erst reingehen).
Weil alle in Neuseeland / Kanada heute produzieren - warum weil da vom Holz bis zur Post alles billiger ist!dirkus hat geschrieben:....
oder warum schaffen es so wenig deutsche Produktionen in die Kinos?
...
Bitte nicht! Das läuft doch nur auf Formexperimente raus! Das Problem am deutschen Film ist doch nicht der Look, sondern der Mangel an guten Gedanken! Keine Angriffslust da konzeptlos, keine Inhalte (als Ersatz dafür muss bisweilen die pure Illustration spiessigster Moral herhalten), kein neuer Blick auf Alltägliches, immer nur diese falsche, dämliche Romantik und das damit verwandte Posertum leidender Darsteller!B.DeKid hat geschrieben: Ich bleib also dabei :
In D Land könnte man mit kleinen Mitteln viel mehr "experiementel Stuff" erschaffen- wenn die Leute mal klar kämmen und nich so horrende Preise einfordern würden!
So sehe ich das auch. Gute Nacht;-)B.DeKid hat geschrieben:Selbst BollyWood (Indien) und vorallem die Afrikanische Szene machen es vor .... da hinken wir effektiv hinterher und das is verdammt schade !
Nen gutes Projekt - Leute die nicht meinen das ihnen die Sonne aus dem PoPo strahlt ... Voila und wir hätten mal gute D Land Filme.
Naja, das müssen die so lange üben, bis er perfekt ist, dann perfektionieren sie den nächsten stunt :)Natalie hat geschrieben:stimme NEEL vollkommen zu.. Möchte noch sagen, früher waren es Stuntmen die Ihr leben geopfert haben, heute muß eine Szene durch verwacklelung und schnelle Schnitte dramatisch wirken..
Außer bei Alarm für Mofa 11, die schaffen es in jeder Folge den gleichen Stunt mit einem anderen Auto zu drehen ..immerhin "!!
Aber sehr gerne doch!B.DeKid hat geschrieben:... schaut mal nach Frankreich rüber ...