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Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?



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CineMika
Beiträge: 184

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von CineMika »

@slashcam vielen Dank für das spontane posten dieses unfassbar wichtigen Videos.
Ich hab es schon vor Monaten gesehen, abgespeichert, und zeige es jedem der nicht versteht warum unter anderem in den letzten Jahren alles so schlecht aussieht.

Zu dem Dilemma gehören meines Erachtens zwei Faktoren,

1. In der grauen Suppe wird Geld gespart, bekanntlicherweise vor allem bei CGI lastigen Filmen mit verschiedenster Zuliefererpolitik (bei Avengers über 30 Firmen), einfach alles lieblos zusammengeschmissen etc. Zusätzlich Zeitdruck wegen des hohen Durchlaufs. Es ist ein Elend, es werden gefühlt zehnmal mehr Filme als früher produziert, Quantität, wobei die Qualität vollkommen auf der Strecke bleibt, natürlich alles in digital Video.

2. wie ich schon mehrmals erwähnt habe, haben sich beim Übergang vom Fotochemischen Film auf Digital Video im Kino verherende Folgefehler eingeschlichen. Bei echtem Film entstehen allein durch die Print Kopie mehr Kontraste als im Original. Dies war nie ein Problem, da früher Filme machen noch eine Wertarbeit und Kunstarbeit war, die Sets waren meist echt, echtes Licht, kaum CGI und alles authentisch, hat einfach wie echter Film ausgesehen.

Man kann, wie man im besagten Video sieht, mit höherem Aufwand einen solch kontrastreichen Look nachbilden, genauso wie man mit exzessivem Post-production Aufwand an einen echten Film Look zu 80 % rankommt. Doch das dumme ist nur, es wird eben dann einfach nicht gemacht. Keine Zeit, kein Geld, keine Kompetenz. Das Ergebnis was wir heute sehen ist eine vollkommene Entgleisung, wilden Farb Interpretationen (meistens eine wilde LUT und dann etwas Piss-gelb drüber, et voila), die überhaupt keine Grundlage mehr haben. Da erinnere ich mich gleich wieder an den Nikon Z8 Wettbewerb, wo die meisten Editoren mit abstrusen und seltamen Eigeninterpretationen sich aufgeregt haben.. dabei hat der verdiente Gewinner als einziges wichtige Parameter Luminanz und Schatten eingehalten, vollkommen verdient gewonnen.

Die Sache ist dermaßen aus dem Ruder gelaufen, dass nicht nur der Look unsäglich schlecht ist heutzutage, sondern auch noch gepaart mit diesem kalten toten Video-Bild. Ich hab mit jedem Nachsicht, der mittelständisch damit sein Geld verdient. Doch in Hollywood hat hochauflösendes digital Video, bis auf Animationsfilme und extreme Ausnahmen wie Avatar, überhaupt nichts verloren, Hollywood sollte noch in viel größerem Maße zum Film zurückkehren, insbesondere der aktuell Vision 3 Filmstock ist in Farben, Robustheit, Blendenstufen, Auflösung und schlußendlich durch bombensichere Schönheit/Gefälligkeit druch ach wie noch so viele Videopixel zu toppen.



iasi
Beiträge: 28255

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von iasi »

roki100 hat geschrieben: Do 03 Apr, 2025 23:43
iasi hat geschrieben: Do 03 Apr, 2025 23:40 Da gibt´s was fürs Auge geboten
und fürs japanische Ohr.
Das war sogar völlig stimmig.
Bezeichnend für die Qualität des Filmes ist doch auch, dass man als Zuschauer der Handlung folgen kann ohne dass man die Untertitel liest.
Er funktioniert also auch nonverbal und schafft es auch emotional zu packen.



iasi
Beiträge: 28255

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von iasi »

CineMika hat geschrieben: Fr 04 Apr, 2025 05:23

2. wie ich schon mehrmals erwähnt habe, haben sich beim Übergang vom Fotochemischen Film auf Digital Video im Kino verherende Folgefehler eingeschlichen. Bei echtem Film entstehen allein durch die Print Kopie mehr Kontraste als im Original. Dies war nie ein Problem, da früher Filme machen noch eine Wertarbeit und Kunstarbeit war, die Sets waren meist echt, echtes Licht, kaum CGI und alles authentisch, hat einfach wie echter Film ausgesehen.
"wie echter Film" hat doch viel nostalgisches.

Ich hatte mir ne zha 2 angesehen und war überwältigt von der visuellen Wucht. Mir kam sofort Akira in den Sinn, der die gleiche Pracht entfaltete.

Godzilla Minus One ist stark CGI-basiert und entfesselt das Monster wie eine Naturgewalt. Da kommen auch die alten Godzilla-Filme nicht heran.

Ich denke, es ist nur die Frage, wie man die Technik einsetzt.
CineMika hat geschrieben: Fr 04 Apr, 2025 05:23 Man kann, wie man im besagten Video sieht, mit höherem Aufwand einen solch kontrastreichen Look nachbilden, genauso wie man mit exzessivem Post-production Aufwand an einen echten Film Look zu 80 % rankommt. Doch das dumme ist nur, es wird eben dann einfach nicht gemacht. Keine Zeit, kein Geld, keine Kompetenz. Das Ergebnis was wir heute sehen ist eine vollkommene Entgleisung, wilden Farb Interpretationen (meistens eine wilde LUT und dann etwas Piss-gelb drüber, et voila), die überhaupt keine Grundlage mehr haben. Da erinnere ich mich gleich wieder an den Nikon Z8 Wettbewerb, wo die meisten Editoren mit abstrusen und seltamen Eigeninterpretationen sich aufgeregt haben.. dabei hat der verdiente Gewinner als einziges wichtige Parameter Luminanz und Schatten eingehalten, vollkommen verdient gewonnen.

Der Aufwand wäre ja nicht einmal höher. Aber es scheint wohl so, dass man in Hollywood unbedingt all die Details, die mit teurer CGI erzeugt wurden, auch sichtbar machen möchte.
CineMika hat geschrieben: Fr 04 Apr, 2025 05:23 Die Sache ist dermaßen aus dem Ruder gelaufen, dass nicht nur der Look unsäglich schlecht ist heutzutage, sondern auch noch gepaart mit diesem kalten toten Video-Bild. Ich hab mit jedem Nachsicht, der mittelständisch damit sein Geld verdient. Doch in Hollywood hat hochauflösendes digital Video, bis auf Animationsfilme und extreme Ausnahmen wie Avatar, überhaupt nichts verloren, Hollywood sollte noch in viel größerem Maße zum Film zurückkehren, insbesondere der aktuell Vision 3 Filmstock ist in Farben, Robustheit, Blendenstufen, Auflösung und schlußendlich durch bombensichere Schönheit/Gefälligkeit druch ach wie noch so viele Videopixel zu toppen.
Es gibt noch weitere Beispiele außer Avatar, die zeigen, welcher Gewinn Digital-Cinema sein kann.



cantsin
Beiträge: 16058

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von cantsin »

CineMika hat geschrieben: Fr 04 Apr, 2025 05:23 insbesondere der aktuell Vision 3 Filmstock ist in Farben, Robustheit, Blendenstufen, Auflösung und schlußendlich durch bombensichere Schönheit/Gefälligkeit druch ach wie noch so viele Videopixel zu toppen.
Der Dynamikumfang von Vision 3 250D ist laut Kodak 10-11 Blenden, die Auflösung bei MTF 50% 50 lp/mm.



macaw
Beiträge: 2332

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von macaw »

CineMika hat geschrieben: Fr 04 Apr, 2025 05:23 @slashcam vielen Dank für das spontane posten dieses unfassbar wichtigen Videos.
Ich hab es schon vor Monaten gesehen, abgespeichert, und zeige es jedem der nicht versteht warum unter anderem in den letzten Jahren alles so schlecht aussieht.

Zu dem Dilemma gehören meines Erachtens zwei Faktoren,
[...]
Oh mann, jetzt kommt schon wieder der Uropa mit seinen Ideen aus dem letzten Jahrtausend...der Staub fliegt schon...

Die Lösung von CineMika für jedes Problem in der Filmwelt: Dreht auf Film!!!
Ich frage mich: Warum beim Filmmaterial aufhören? Wir müssen zurück zum Filmschnitt auf der Moviola, auf Steenbecks und KEMs, zur klassischen Farbbestimmung mit Farbfiltern! Zurück zu ENR/ACE/ASR (bleach bypass) und her mit den ollen Oxberrys für "Effekte"! Kein Scanner darf dieses Kleinod jemals berühren, das jungfräuliche Material muss chemisch bleiben! Da auch der Ton, ach, was sage ich, das "digital Audio" ebenfalls so schlimm klingt, müssen Grammophone wieder her oder Lichttonrekorder - maximal aber Tonband! Wenn ich es mir recht überlege, müssen die Filme wieder stumm sein, ja stumm!!...und...huch! In schwarzweiss, auf explosivem Nitrofilm, so wie in CineMika`s Kindheit! Diese albernen "Farben", wer braucht denn sowas? Und in den Kinos müssen natürlich wieder Projektoren rattern!

Überhaupt. Dieses Internet heute...und die Jugend...früher war alles besser!
Besten Gruss,
R. S.



Magnetic
Beiträge: 116

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von Magnetic »

CineMika hat geschrieben: Fr 04 Apr, 2025 05:23 @slashcam vielen Dank für das spontane posten dieses unfassbar wichtigen Videos.
Ich hab es schon vor Monaten gesehen, abgespeichert, und zeige es jedem der nicht versteht warum unter anderem in den letzten Jahren alles so schlecht aussieht.

Zu dem Dilemma gehören meines Erachtens zwei Faktoren,

1. In der grauen Suppe wird Geld gespart, bekanntlicherweise vor allem bei CGI lastigen Filmen mit verschiedenster Zuliefererpolitik (bei Avengers über 30 Firmen), einfach alles lieblos zusammengeschmissen etc. Zusätzlich Zeitdruck wegen des hohen Durchlaufs. Es ist ein Elend, es werden gefühlt zehnmal mehr Filme als früher produziert, Quantität, wobei die Qualität vollkommen auf der Strecke bleibt, natürlich alles in digital Video.

2. wie ich schon mehrmals erwähnt habe, haben sich beim Übergang vom Fotochemischen Film auf Digital Video im Kino verherende Folgefehler eingeschlichen. Bei echtem Film entstehen allein durch die Print Kopie mehr Kontraste als im Original. Dies war nie ein Problem, da früher Filme machen noch eine Wertarbeit und Kunstarbeit war, die Sets waren meist echt, echtes Licht, kaum CGI und alles authentisch, hat einfach wie echter Film ausgesehen.

Man kann, wie man im besagten Video sieht, mit höherem Aufwand einen solch kontrastreichen Look nachbilden, genauso wie man mit exzessivem Post-production Aufwand an einen echten Film Look zu 80 % rankommt. Doch das dumme ist nur, es wird eben dann einfach nicht gemacht. Keine Zeit, kein Geld, keine Kompetenz. Das Ergebnis was wir heute sehen ist eine vollkommene Entgleisung, wilden Farb Interpretationen (meistens eine wilde LUT und dann etwas Piss-gelb drüber, et voila), die überhaupt keine Grundlage mehr haben. Da erinnere ich mich gleich wieder an den Nikon Z8 Wettbewerb, wo die meisten Editoren mit abstrusen und seltamen Eigeninterpretationen sich aufgeregt haben.. dabei hat der verdiente Gewinner als einziges wichtige Parameter Luminanz und Schatten eingehalten, vollkommen verdient gewonnen.

Die Sache ist dermaßen aus dem Ruder gelaufen, dass nicht nur der Look unsäglich schlecht ist heutzutage, sondern auch noch gepaart mit diesem kalten toten Video-Bild. Ich hab mit jedem Nachsicht, der mittelständisch damit sein Geld verdient. Doch in Hollywood hat hochauflösendes digital Video, bis auf Animationsfilme und extreme Ausnahmen wie Avatar, überhaupt nichts verloren, Hollywood sollte noch in viel größerem Maße zum Film zurückkehren, insbesondere der aktuell Vision 3 Filmstock ist in Farben, Robustheit, Blendenstufen, Auflösung und schlußendlich durch bombensichere Schönheit/Gefälligkeit druch ach wie noch so viele Videopixel zu toppen.
Diese Meinung teile ich leider gar nicht:

Electric State ist auf Film gedreht und sieht auch nicht besser aus.


Das sind schon aktive kreative Entscheidungen, die da getroffen werden.

Ja, eine digitale Kamera ist wie ein eigenes spezielles Filmmaterial zu sehen und auch die Umstellung im Lichtbereich vom klassischen Scheinwerfer zur LED spielt eine Rolle, dennoch ist dieser Look gerade einfach "en vogue".

Gerade wenn man sich international gedrehte Werbungen anschaut sieht man doch, was alles möglich ist...



macaw
Beiträge: 2332

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von macaw »

Magnetic hat geschrieben: Fr 04 Apr, 2025 09:39 Gerade wenn man sich international gedrehte Werbungen anschaut sieht man doch, was alles möglich ist...
Ja! Digital hat den Filmemacher vom Joch befreit sich dem Medium unterwerfen zu müssen, seien es die Beschränkungen (begrenzte Empfindlichkeit und Umfang etc.) Kosten, Aufwand usw. - aber nun hat er damit zu kämpfen Disziplin zu haben und zu einer getroffenen Entscheidung zu stehen. Als wischi-waschi-Filmemacher editierst Du mit Digital alles zu tode, während Du bei Film schon längst Pleite wärst.
Besten Gruss,
R. S.



stip
Beiträge: 1078

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von stip »

cantsin hat geschrieben: Fr 04 Apr, 2025 09:32
Der Dynamikumfang von Vision 3 250D ist laut Kodak 10-11 Blenden, die Auflösung bei MTF 50% 50 lp/mm.
Das ist nach der Entwicklung mit dem ECN-2 Prozess. Übersetzt auf digital quasi nachdem LOG footage wie Arri LogC-3 in ein Display Format wie Rec.709 gewandelt wurde.

Die volle DR von Vision hat Kodak mit 15, später mit 14 stops angegeben.



Darth Schneider
Beiträge: 23618

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von Darth Schneider »

Egal ob mit Film gedreht oder nicht.
Electric State fand ich sieht echt toll aus.

Aber der wurde halt im 80iger Jahre Filmlook gestaltet.
Gruss Boris



Bluboy
Beiträge: 5286

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von Bluboy »

gelöscht



Hayos
Beiträge: 319

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von Hayos »

Ich versuche mal, ein paar der Gegenbeispiele, die hier im Thread genannt wurden, durchzugehen:
iasi hat geschrieben: Do 03 Apr, 2025 23:40 Der erfolgreichste Film des Jahres und fünfterfolgreichste aller Zeiten ist fabenprächtig und sieht alles andere als öde aus:
Der Video-Ersteller richtet seinen Vorwurf explizit an/gegen den westlichen Filmmarkt. "De Ne Zha 2" hat die 2 Milliarden allein im Heimatland China geknackt, die restlichen ~30 Millionen aus De, US, UK & AUS haben keine Rolle gespielt. Auch Bollywood hat natürlich bunte Filme - aber auch die sind nur Nische im Westen.

Selbst der oft genannte "Avatar 2" ist gar nicht so bunt, sondern hat mit wenigen kurzen Ausnahmen den üblichen Grauschleier. Hier in der Variante Grau-blau. Habe mal ein paar Screen-Thumbs zusammengesucht:

Bild

Quelle: https://movie-screencaps.com/avatar-the ... r-2022-4k/

Avengers Endgame
iasi hat geschrieben: Mi 02 Apr, 2025 12:48 Ich erinnere mich an ein Video in denen die Regie-Brüder die Reaktion der Zuschauer bei einer Vorführung mitverfolgen und begeistert sind, als sie erleben, wie das Publikum an einer Stelle besonders emotional mitgeht. Auch wenn ich den Film nicht zu den besten zähle, ist den Regie-Brüdern hier ein magischer Kinomoment gelungen.

Natürlich sieht das Folgende dann nach der üblichen Computeranimation aus, bei der versucht wird, die knalligen Animationsfarben zu vermeiden:
Bild
Ich werfe die (mitnichten steile) These in den Raum, hätte man die obigen Marketing-Figuren in Slow-Mo über einen Parkplatz laufen lassen, hätten trotzdem alle Fans von einem magischen Moment gesprochen ;) Man hat sie hier halt das erste (und einzige) Mal alle zusammen, da hat das Markteting fleißig draufhingearbeit. Mit "Film-Magie" hat das mMn nach wenig zu tun.



Hayos
Beiträge: 319

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von Hayos »

Weiter gehts!
iasi hat geschrieben: Do 03 Apr, 2025 20:23 Napoleon ist ein Historienfilm und vergilbte Farben vermitteln das Gefühl von Vergangenem.
Bild

Ist das wirklich nötig? Ist das nicht einfach etwas faul, Farben runterdrehen und fertig?

Hier zum Vergleich der grandiose russische "Krieg und Frieden" von 1966. Zunächst zwei Screens die zeigen, ein Film kann "alt" aussehen, ohne die Rottöne rauszudrehen und die Hauttöne aschfahl zu machen (wie oben im neuen "Napoleon").

Bild

(Sehr schön hier auch, wie man über Kostüme und Ausstattung graden kann)
Bild

Und noch zwei Screens vom selben Film, die zeigen, man muss Farbe nicht rausdrehen für "historische" Immersion.

Bild

Bild

Noch mehr tolle Bluray-"Krieg & Frieden"-Screenshots findet ihr hier:
http://www.dvdbeaver.com/film/DVDCompar ... lu-ray.htm
Bis runter scrollen, es lohnt sich(!), meine Auswahl hier wird dem Film nicht gerecht.



iasi
Beiträge: 28255

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von iasi »

Hayos hat geschrieben: Sa 05 Apr, 2025 00:33
Natürlich sieht das Folgende dann nach der üblichen Computeranimation aus, bei der versucht wird, die knalligen Animationsfarben zu vermeiden:
Bild
Ich werfe die (mitnichten steile) These in den Raum, hätte man die obigen Marketing-Figuren in Slow-Mo über einen Parkplatz laufen lassen, hätten trotzdem alle Fans von einem magischen Moment gesprochen ;) Man hat sie hier halt das erste (und einzige) Mal alle zusammen, da hat das Markteting fleißig draufhingearbeit. Mit "Film-Magie" hat das mMn nach wenig zu tun.
[/quote]

An den Publikumsreaktionen kann man durchaus erkennen, dass es sich um einen dieser "Film-Magie"-Momente handelt.

Ich bin nun sicherlich kein Fan, der Endgame für ein Meisterwerk hält, aber dieses Szene zeigt offensichtlich nun einmal Wirkung:



Dabei nutzt Endgame denselben dramaturischen Kniff wie hier:



Nur schafft es Peter Jackson auch noch kleine Nebenhandlungen und Emotionen von Figuren zu vermitteln.

So kontrastreicher und farbenprächtiger ist diese Szenen zudem auch nicht.



iasi
Beiträge: 28255

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von iasi »

Hayos hat geschrieben: Sa 05 Apr, 2025 00:33 Weiter gehts!
iasi hat geschrieben: Do 03 Apr, 2025 20:23 Napoleon ist ein Historienfilm und vergilbte Farben vermitteln das Gefühl von Vergangenem.
Bild

Ist das wirklich nötig? Ist das nicht einfach etwas faul, Farben runterdrehen und fertig?

Hier zum Vergleich der grandiose russische "Krieg und Frieden" von 1966. Zunächst zwei Screens die zeigen, ein Film kann "alt" aussehen, ohne die Rottöne rauszudrehen und die Hauttöne aschfahl zu machen (wie oben im neuen "Napoleon").
"Napoleon" ist natürlich nicht auf dem Niveau von "Krieg und Frieden". Und zwar in keinster Weise. Also nicht nur, was die Bildgestaltung betrifft.

Ich geb dir auch recht, dass es ziemlich faul ist, nur auf vergilbt zu machen.
Da hatte sich auch Kubrick weit mehr Mühe gegeben:
Bild



Darth Schneider
Beiträge: 23618

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von Darth Schneider »

Wie auch immer, mich hatte Avengers Endgame im Kino schon schwer beeindruckt. Und von den Farben her gar nix gestört.
Gruss Boris



CineMika
Beiträge: 184

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von CineMika »

@iasi
Über ne zha 2 oder Gozilla Minus One lässt sich keinenfalls streiten, ganz davon abgesehen entstammt dieser Gozilla Film von den engagierten Japanern. Das YT Video legt den Schwerpunkt ganz klar woanders. Trotzdem hätte bei diesem Gozialla, Film nicht geschadet. Film erschafft die für die Unterhaltung so wichtige Illusion, Parallelwelt durch die Beschaffenheit von Film. Digital Video kann erheblich klarer und hochglanzmäßiger aussehen, killt jedoch die Illusion, da hilft auch ein bisschen Piss-gelb drüber nicht. Verstehen hier vllt. auch nicht mehr alle, wobei es jeder aus der Vergangenheit kennt. Der neue Jurassic Park ist ein gutes Beispiel dafür, der 4K Trailer (nicht von YT) zeigt es schon mal.

Das mit den "alle" Details in aktuellen Hollwood Movies, ja das ist eine Fehlentwicklung im Digital Video Zeitalter, weils eben möglich ist. Nur hilft das der Erzählweise im Spielfilm 0. Es hatte früher eben alles mal Sinn mit gezielter Beleuchtung bei FILM, ganz bewusst Akzente setzen, unwichtiges im Schatten weg-faden lassen- das sieht bei Video grunsätzlich anders aus bzw. die Arbeit macht sich eh keiner.

Gewinn durch Digital Cinema? Nichts gegen geniale Digicams, aber im Hollywood Movie gehts gefühlt seit über 15 Jahren bergab. Hat natürlich auch andere Gründe, aber besser "aussehen" tuts nicht, was das Artikelvideo hier ja genauestens zeigt.

@macaw
Man könnte auch mal die narzistische Schwarz/Weiß Denkmethode, es könne nur das eine ODER das andere geben, ablegen und das beste aus allen je verfügbaren Mitteln kombinieren und damit alle Erungeschaften und wertvollen Erfahrung aller Filmschaffenden jemals zu Nutze machen. Beispiel für dich, alle Gerätschaften inkl. Ton, Steuerung, digital nutzen, nur als Aufnahmemedium in der Kamera eben echten Film. Wichtig anzumerken, besonders ist hierbei die Rede vom jetzigen neuesten Filmstock. In der Vergangeheit gab es in den 90ern durchaus eine Phase wo mir der Filmstock überhaupt nicht gefällt. Kodak Film war noch nie so gut und schön wie HEUTE.

@Magnetic
Da stimme ich dir zu, es ist erheblich was später in der Post mit dem Material passiert, zb. übermäßiges De-Noisen bei Film etc. Netter Trailer, danke fürs Hinweisen. YT ist für Film ganz schlecht, der Codec killt die Textur, könnte hier sein. Man kann jedoch in den dunklen Szenen erkennt man typisches Film-Farbverhalten. Der wurde aber teils auch digital aufgenommen.

@Hayos
Danke für die tollen Beispiele. Viele sind leider in den Sehgewohnheiten leicht degeneriert oder denken "blass" ist cool. Ist wie wenn ich sage, meine Lieblingsmusik finde ich neumodisch am besten wenn ich sie leise höre.



macaw
Beiträge: 2332

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von macaw »

CineMika hat geschrieben: Mo 07 Apr, 2025 03:37 @macaw
Man könnte auch mal die narzistische Schwarz/Weiß Denkmethode, es könne nur das eine ODER das andere geben, ablegen und das beste aus allen je verfügbaren Mitteln kombinieren und damit alle Erungeschaften und wertvollen Erfahrung aller Filmschaffenden jemals zu Nutze machen. Beispiel für dich, alle Gerätschaften inkl. Ton, Steuerung, digital nutzen, nur als Aufnahmemedium in der Kamera eben echten Film. Wichtig anzumerken, besonders ist hierbei die Rede vom jetzigen neuesten Filmstock. In der Vergangeheit gab es in den 90ern durchaus eine Phase wo mir der Filmstock überhaupt nicht gefällt. Kodak Film war noch nie so gut und schön wie HEUTE.
Narzissmus? Da hast Du Dir einfach mal den neuesten Trend gegriffen, das Leuten wahllos anzudichten aber ok...und das wirfst ausgerechnet DU einem anderen vor? :-D

Und falsch: Es geht hier nicht um schwarz/weiß. Es geht hier darum, daß Du immer wieder im Grunde behauptest ein Meister seines Fachs könnte plötzlich nicht mehr z.B. Geige spielen, weil das Instrument eine andere Farbe hat. Spinner wie Tarantino hatten wir in einem anderen Thread schon, weil der sich ja nicht zu blöd ist zu behaupten er könne keine Filme z.B. mit einer Alexa35 machen. David Fincher scheint das nicht gestört zu haben, der viele Jahre Filmmaterial verballert hat, bis er als einer der ersten auf den Digitalzug aufsprang und soweit ich weiß nie wieder davon abgestiegen ist. Mal schauen was passiert, wenn er das Script von Tarantino verfilmt, das Netflix mit ihm in der Regie realisieren will...
Besten Gruss,
R. S.
Zuletzt geändert von macaw am Mo 07 Apr, 2025 18:00, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
Beiträge: 28255

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von iasi »

CineMika hat geschrieben: Mo 07 Apr, 2025 03:37 @iasi
Über ne zha 2 oder Gozilla Minus One lässt sich keinenfalls streiten, ganz davon abgesehen entstammt dieser Gozilla Film von den engagierten Japanern. Das YT Video legt den Schwerpunkt ganz klar woanders. Trotzdem hätte bei diesem Gozialla, Film nicht geschadet. Film erschafft die für die Unterhaltung so wichtige Illusion, Parallelwelt durch die Beschaffenheit von Film. Digital Video kann erheblich klarer und hochglanzmäßiger aussehen, killt jedoch die Illusion, da hilft auch ein bisschen Piss-gelb drüber nicht. Verstehen hier vllt. auch nicht mehr alle, wobei es jeder aus der Vergangenheit kennt. Der neue Jurassic Park ist ein gutes Beispiel dafür, der 4K Trailer (nicht von YT) zeigt es schon mal.
Du unterschlägst - wie so viele - die Unterschiede, die es auch bei Negativen und den Formaten gibt.

Klare und hochglanzmäßige Bilder kannst du auch von Negativen bekommen.

Wiederaufführungen von digital restaurierten Filmen, verdeutlichen doch recht gut die Verluste und Verfälschungen, die durch die vielen Kopiengeneration bis zur Kinokopie entstanden sind.

Ich muss da immer an Wim Wenders denken, der beschrieb, wie die Restaurierung wieder die Farben hervorbrachten, die ursprünglich im Negativ steckten und der Intention des DP entsprachen.

Jurassic Park lebt von den digitalen Sauriern und der Inszinierung durch Spielberg.

Spielberg hätte mit solchen analogen Tricks wohl kaum dieselbe Wirkung erzielt:

Bild



Darth Schneider
Beiträge: 23618

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Es gab aber auch sehr gute Filme mit solchen ebensolchen analogen Effekten.
Das ist dann aber sehr aufwendig und teuer.


Klar sieht das im Vergleich zu CGi immer etwas Hölzern aus.
Aber dennoch hat es auch seinen ganz eigenen Charme.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 07 Apr, 2025 17:36, insgesamt 1-mal geändert.



stip
Beiträge: 1078

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von stip »

iasi hat geschrieben: Mo 07 Apr, 2025 17:21
Jurassic Park lebt von den digitalen Sauriern und der Inszinierung durch Spielberg.

Spielberg hätte mit solchen analogen Tricks wohl kaum dieselbe Wirkung erzielt:
Spielberg hat aber analoge Tricks in Jurassic Park benutzt. Die Mischung von analogen und digitalen Elementen lässt den Film bis heute so überzeugend wirken.



Mantas
Beiträge: 1555

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von Mantas »

iasi hat geschrieben: Mo 07 Apr, 2025 17:21 ...
Jurassic Park lebt von den digitalen Sauriern und der Inszinierung durch Spielberg.
...
hm?



Darth Schneider
Beiträge: 23618

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von Darth Schneider »

Spielberg hatte damals keine Wahl.
Alles mit den Dinos ging damals nicht nicht mit CGI alleine.
Aber er hat so viel ich weiss gar keine klassische Stop Motion mit kleinen Modellen gemacht.

Nur einige Aufnahmen mit Puppen in Originalgrösse/bewegte Köpfe/Teile von Dinos für Close Ups mit den Schauspielern und so.

Sonst waren alle Dinos nur CGI.
Gruss Boris



iasi
Beiträge: 28255

Re: Warum sehen so viele neue Hollywood-Filme öde aus?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 07 Apr, 2025 17:40 Spielberg hatte damals keine Wahl.
Alles mit den Dinos ging damals nicht nicht mit CGI alleine.
Aber er hat so viel ich weiss gar keine klassische Stop Motion mit kleinen Modellen gemacht.

Nur einige Aufnahmen mit Puppen in Originalgrösse/bewegte Köpfe/Teile von Dinos für Close Ups mit den Schauspielern und so.

Sonst waren alle Dinos nur CGI.
Gruss Boris
Spielberg hatte doch gerade die Wahl und konnte CGI einsetzen. Er musste also nicht Stop Motion nutzen.

Auch ihn hier verdanken wir der digitalen Technik:

Bild

Ich war auch ein großer Godzilla & Co.-Film. Aber der hier wirkt nun mal nicht

Bild

wie der hier

Bild



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