In relativer Lichtmenge (= einfallende Photonen geteilt durch Sensorfläche): ja. In absoluter Lichtmenge (= einfallende Photonen): nein.
ISO ist nicht "Empfindlichkeit", sondern Gain/Signalverstärkung. Wer diesen Unterschied nicht verstanden hat, hat schon mal gar nichts verstanden.Du willst ständig an der Empfindlichkeit herumstellen.
Um es nochmal mit aller Geduld zu erklären:
Wir haben eine MFT-Kamera mit einem 25mm/f2-Objektiv und eine FF-Kamera mit einem 50mm/f2-Objektiv vor demselben Motiv. Bildwinkel sind identisch, da sind wir uns einig, DoF auch, wenn wir das FF-Objektiv auf f4 abblenden.
Wir belichten beide Kameras mit 1/50.
Wenn das Bild der MFT-Kamera (visuell auf dem Display, laut Histogramm etc.) damit korrekt belichtet ist, dann ist das Bild der FF-Kamera optisch zwei Blenden unterbelichtet. Auch da widerspreche Dir nicht. Die Milchmädchenrechnung bzw. der Trugschluss ist aber zu glauben, dass das MFT-Bild stärker belichtet wurde als das FF-Bild.
Nehmen wir, an, das f2-MFT-Objektiv und der MFT-Sensor fangen 10^10 Photonen ein.
Ein f2-FF-Objektiv + FF-Sensor würden die vierfache Anzahl Photonen (10^12) einfangen, weil die vierfache Sensorfläche belichtet werden muss. Bzw. um per Sensor-Quadratmillimeter den FF-Sensor gleich zu belichten wie den MFT-Sensoren, brauchen wir viermal soviel Gesamtlicht. Das f2-FF-Objektiv liefert das, weil es einen größeren Bildkreis hat, als das MFT-Objektiv.
Wenn wir jetzt das FF-Objektiv auf f4 abblenden, werden ebenfalls nur noch 10^10 Photonen eingefangen, wie bei der MFT-Kamera. Weil aber sie nicht auf die kleinere MFT-Sensorfläche gebündelt/konzentriert werden, sondern auf die viermal größere FF-Sensorfläche verteilt, beträgt die Belichtung pro Sensor-Quadratmillimeter beim FF-Sensor nur ein Viertel, wodurch das Bild dunkler wird.
Aber: durch eine vierfache Signalverstärkung (ISO 100 -> ISO 400, bzw. 6db Gain) machen wir das Bild genauso hell wie das vom MFT-Sensor. Und weil wir dafür als Bildinformation dieselben 10^10 eingefangenen Photonen haben wie beim MFT-Bild, haben wir auch ein ähnliches Bildrauschen im resultierenden Bild, bzw. den gleichen Signal-/Rauschabstand.
Ich habe das immer relativiert mit: "bei vergleichbarer Sensortechnik". Natürlich stimmt die obige Gleichung nicht mehr, wenn ich z.B. einen modernen APS-C-BSI-Sensor mit dem FF-Sensor der Canon 5D von 2005 vergleiche. Oder einen Bayer- mit einem Foveon-Sensor. Die Cine 6K ist dafür berüchtigt, einen abnormal stark rauschenden FF-Sensor zu haben und ist damit ein absoluter Ausnahmefall. (EDIT: Es könnte aber auch das folgende sein: Da BRaw kein echtes Raw ist, sondern eingebackenes temporales Denoising hat, könnte BM die Rauschfilterung bei der Cine6K niedriger dosiert haben als bei der Pocket 4K.)Und selbst wenn du das machst, rauscht eine Pocket 4k bei ISO1250 weniger als eine Cine 6k bei ISO5000, was deine Theorie schlicht widerlegt.
Umgekehrt kannst Du auch Oberklasse-Kameras von Arri und RED haben, die mit Hochleistungs-Spezialsensoren bestückt sind, die in einer anderen Liga performen als Foto-/Hybridkamerasensoren, weil sie ein Vielfaches des Stromverbrauchs, Kühlungsbedarfs und der Gehäusegröße nötig haben.
Was ich oben über die Sensor-Äquivalenzen geschrieben habe, trifft auf praktisch alle Mainstream-(DSLR/Spiegellos)-Kameras der letzten Jahre zu, mit kleinen Abstrichen wie z.B. BSI- ggü. Stacked-Sensoren. Und mit dem Studioszene-Tool von DPreview und den Sensor-Messungen von DxOMark kann man sich da auch einfach selbst ein Bild machen.
Bei äquivalenten Brennweiten fallen identische Lichtmengen ein. Du musst nicht nur Brennweite, sondern auch Bildkreis berücksichtigen.Ein Objektiv bündelt zudem das vom Motiv reflektierte Licht. Also greift auch deine Lichtmengentheorie nicht, denn bei gleichem Bildwinkel braucht es unterschiedliche Brennweiten.
Und das ist eben Deine Milchmädchenrechnung, weil ISO 400 bei zwei verschiedenen Sensorgrößen andere Bedeutungen hat und Du eben nicht nur Blenden- sondern auch ISOs äquivalent umrechnen musst. Wenn wir mal die 6K als "freak accident" außen vor lassen und z.B. die Panasonic S5ii der G9ii gegenüberstellen (oder auch eine Sony A7iv einer OM-1; egal...), dann musst Du die G9ii erst auf ISO100 'runterschalten, um ihr Rauschverhalten auf das Niveau der S5ii bei ISO400 zu bringen. Daher wirst Du in 90% aller Praxisfälle die MFT-Kamera z.B. auf 25mm, f2, ISO100 stellen, um hinsichtlich Bildwinkel, DoF und Bildrauschen ein äquivalentes und gut mischbares Bild der FF-Kamera mit 50mm, f4 und ISO400 zu bekommen.In der Praxis ist es so, dass bei ISO400 für dieselbe Schärfentiefe bei einer Pocket 4k nur 1/4 des Lichts aufs Motiv geworfen werden muss, das bei einer Cine 6k notwendig wäre.
Das ist Praxis-Realität. Und für die gibt es auch noch eine einfache optisch-physikalische Erklärung, nämlich, dass im obigen Fall beide Kamerasysteme die selbe Anzahl von Lichtteilchen aufnehmen und daher Bilder mit ähnlichem Signal-/Rauschabstand produzieren. Was Du zu nicht verstehen scheinst, ist, dass Licht nicht einfach Helligkeit ist, sondern Bildinformation.
Nein. Wenn Du diesen Irrglauben in der Abschlussprüfung eines Grundkurses Informationstechnik für Mediengestalter verbreiten würdest, würdest Du einfach durch die Prüfung fallen. Freundlicher kann ich Dir es nicht sagen, und da hört auch die Diskussion auf. Probier einfach mal Shannon/Weaver zu verstehen, wie Information technisch-wissenschaftlich definiert wird und was Signal-/Rauschabstand ist. Du bist auf dem Niveau eines Vor-Erstsemesters, der glaubt, dass "Licht" ist, wenn etwas heller wird und "Rauschen", wenn es auf dem Bildschirm krisselt.Beim Rauschen ist es zudem wie mit dem Filmkorn:
Der Vergrößerungsfaktor spielt hier die große Rolle und eben nicht die Lichtmenge.