dienstag_01 hat geschrieben: ↑Sa 18 Jan, 2025 20:46
cantsin hat geschrieben: ↑Sa 18 Jan, 2025 20:45
Focus confirmation heisst, dass die Fokushilfe (bei Nikon die Focus-Box bzw. die Box, die man auf den zu fokussierenden Bereich schiebt, bei richtig gezogener Schärfe ein entweder visuelles Signal gibt (wie z.B. Farbwechsel der Hilfslinien) und/oder ein akustisches (Piepton).
Bisher funktionierte das eigentlich nur bei elektronischen Systemobjektiven. Bei adaptiertem Altglas und anderen vollmanuellen, nichtelektronischen Objektiven nur dann, wenn die Objektivadapter eingebaute Chips hatten, die der Kamera ein elektronisch gekoppeltes Objektiv vorgaukelten (was aber andere Problemen wie falsche Exif-Daten nach sich zog, und mir sowieso nur bekannt ist von älteren China-Noname-Adaptern für digitale Spiegelreflexkameras).
Diese Focus Confirmation muss es doch geben, wie soll man sonst wissen, dass die Schärfe passt?!
Das macht doch der Sensor.
Nee, eben nicht - bei keinen Kameras ausser der Nikon Zf (und ggfs. auch der Z6iii - habe ich noch nicht überprüfen können).
Manuell fokussieren mit nicht-gekoppelten vollmanuellen Gläsern geht bei allen Spiegelloskameraherstellern (Sony, Panasonic, Leica, Olympus, Fuji, Nikon, Canon) bisher wie folgt:
- Das einzige, was halbwegs in die Nähe von "focus confirmation" kommt, ist focus peaking. Das aber ist bei allen Kamera-Herstellern zu ungenau, um damit kritisch bzw. für die heute üblichen Sensorauflösungen sauber genug zu fokussieren.
- Ansonsten ist das einzige Verfahren, per Knopfdruck in eine Fokuslupe bzw. digitale Suchervergrösserung zu schalten (im Idealfall: 1:1-Sensorauflösung, bei 24MP und einem 1024x768-Pixel-Kameradisplay also ungefähr sechsfache Vergrösserung). Dazu muss man in der Regel erst per Touchscreen, Joystick oder (bei älteren Modellen) Pfeiltasten den Fokuspunkt setzen, bzw. den Displaybereich wählen, der vergrössert wird, dann den Lupenknopf drücken, und dann per Auge scharfstellen. Null "focus confirmation" durch die Kamera, sondern nur durchs menschliche Auge. Und, weil es umständlich ist, dauert das natürlich ein paar Sekunden und ist daher nichts für Street-/Action-/Dokumentarfotografie.
Der Vorteil der neuen Nikon-Lösung ist, man nicht erst in eine Lupenanzeige schalten muss, um sicher manuell zu fokussieren, und dass sich optional auch das Nachführen des Fokuspunkts von der Kamera erledigen lässt.