roki100 hat geschrieben: ↑Fr 26 Mai, 2023 13:16
Hängt davon ab, ob Du mehr Spielraum am Computer haben willst (nicht spielen, sondern von mehr Bit, also 12Bit, und nicht eingebackenem ISO-Wert und WB, mehr nutzen hast)r aussieht als 10Bit, zumindest mit ProRes RAW) sowohl für nachträgliche Korrektur, als auch für Grading. ...
Hallo roki100,
Danke für die Hinweise!
Spielen war vielleicht nicht der richtige Ausdruck - ich dachte dabei an die kaum mehr überschaubare Auswahl an Tools, LUTs, Geheimtipps, Expertenmeinungen (ob nun echt oder vermeintlich) und Tutorials aller Art, die man ausprobieren, mit denen man spielerisch Grading-Erfahrungen sammeln kann.
Vermutlich ist nicht jeder zum Grader geboren, der im allgemeinen Hype nun der Ehrgeiz hat, es den Profis (Colo(u)r Grading war und ist ja eine eigene Profession) gleichzutun.
Bevor man also als gäbe es kein Gestern und kein Morgen loslegt, vielleicht noch kurz innehalten und überlegen: Muss ich das auch tun?, warum sollte ich das tun (brauche ich einen 'Look' oder geht's auch ohne)?, was erwarte ich davon (für meinen Spielfilm, den ich gar nicht mache)?, wie (über)lebte ich bisher ohne Grading?, ist der Aufwand den Ertrag wert?, was könnte ich alternativ tun in der Zeit?, ist meine Zeit unbegrenzt?
Aber zurück zum Thema:
Als Naturfilmer (überwiegend) und -fotograf graded die Natur für mich. Das natürliche Licht, die Himmelsstimmung, die Umgebung, das Wetter. Und dabei steht mein Kameraprofil dann auf "natürlich" (was das ist, ist nicht fix, das stimmt, sagen wir also:
So, wie ich es sehe).
Klar, habe ich auch gerne Pastelltöne statt nur 8bit-Farben, aber in die Richtung gehe ich ja auch mit 10bit-ProRes (HQ) bereits, wo dann das 4:2:2-Subsampling zusätzlich hilft.
Und ja, auch etwas mehr 'Dynamic Range' (früher sagte man Kontrastumfang) kann ich oft auch gut gebrauchen - bei den Fuji Cams lässt sich das in 3 Stufen voreinstellen - ich muss mal vergleichen, wie die Unterschiede sind und was der Preis für etwas mehr DR ist.
roki100 hat geschrieben: ↑Fr 26 Mai, 2023 13:16
... Und wenn Fuji bei ext. RAW Chroma NR nicht macht, dann wirst Du mit ProRes RAW Chroma Noise haben, was bedeutet, dass Du dann NeatVideo brauchst und das kann es besser (aber nicht schneller) als Fuji kameraintern. Alternativ mit
https://www.rawconvertor.com/ ProResRAW in CinemaDNG umwandeln und dann in DaVinci bearbeiten bzw Chroma NR nutzen. Folgende (ext.ProRes RAW) Fuji Kameras werden unterstützt:
Fujifilm GFX100
Fujifilm GFX100s
Fujifilm X-H2S
Was das Bildrauschen betrifft, so bin in diesem Punkt am unempfindlichsten. Im Gegenteil, wenn es natürlich (da ist das Zauberwort schon wieder) aussieht, erinnert es vielleicht ans frühere Filmkorn. Ob mich das Chroma-Rauschen stören würde (falls mit ProRes RAW vorhanden) - Dein zweiter Punkt - kann ich erst sagen, wenn ich's mal gesehen habe.
Was mich eher stört, sind zu stark geglättete Bilder. Auch der Perfektions-Zwang(?), jegliche Störung (ein Stäubchen, eine kleine Unregelmässigkeit, ein Hinweis auf die Umgebung des gezeigten, perfektionierten Bildinhalts) aus Bildern zu entfernen, wobei nicht selten der Eindruck entsteht, das Ganze könnte auch computergeneriert sein, so steril wie es aussieht.
"Hochglanz" ist also nicht so mein Ding. Die glattgebügelten Bilder mit maskenhaften "Plastik"-Gesichtern bei älteren Kleinsensorkameras (nicht nur), die bei höheren ISO-Werten das Rauschen per Bildprozessor zwangs-entfernten, sind mir als Abschreckung in Erinnerung und waren ein No-Go.
Trotzdem, das alles heisst nicht, dass ich RAW a priori ausschliesse oder zwingend voraussetze - wenn der Moment kommt, wo der RAW-Einsatz sinnvoll (Aufwand/Ertrag) oder gar erforderlich erscheint, dann setze ich es auch ein, falls möglich. Unter Druck fühle ich mich dabei nicht.
Danke auch für den Hinweis zu
rawconvertor, um ProRes RAW auch in DaVinci bearbeiten zu können (ist die Konvertierung verlustlos?). Von den 3 aufgelisteten Fuji-Kameras mit externem ProRes RAW habe ich ja nun immerhin eine! :-)