Es gibt in der chemischen Analytik einen sehr treffenden Spruch: Wer viel misst, misst viel Mist. Daher ist das Interpretieren und Einschätzen der gewonnenen Zahlen neben den eigentlichen Messungen eine ganz wichtige und alltägliche Aufgabe.Wolfgang hat geschrieben:Nur weil die Meßtechnik zahlreiche Probleme aufwirft, kann die Schlußfolgerung nicht sein, dass man deshalb einfach nicht misst. Solche Probleme gibt bei jeder physikalischen Messung. Wer eine technisch-naturwissenschaftliche Ausbildung genossen hat, und vielleicht sogar experimentell und forschend tätig war, ist durch diese Problematik nicht weiter beeindruckt, weil er sie einfach kennt.
Den Spruch habe ich bei meinem Technischen Chemiestudium natürlich ebenfalls kennen gelernt - und der trifft eben genau den Punkt.Markus hat geschrieben:Es gibt in der chemischen Analytik einen sehr treffenden Spruch: Wer viel misst, misst viel Mist. Daher ist das Interpretieren und Einschätzen der gewonnenen Zahlen neben den eigentlichen Messungen eine ganz wichtige und alltägliche Aufgabe.
Für den unbedarften Laien ist das sicher keine einfache Sache, insbesondere wenn die Werbung völlig utopische Ziele vorgaukelt.
Einigermaßen messen kann man davon nur die Akkulaufzeit. Alles andere ist nicht so eindeutig: Wie werden bei der Bestimmung der Lichtstärke das zunehmende Rauschen und die abnehmende Farbsättigung gewichtet? Ist ein Camcorder mit deutlichem Rauschen besser oder schlechter als einer mit artefaktreicher Rauschunterdrückung?Es gibt Dinge wie Akkulaufzeit, Lichtstärke, Bildrauschen in dunklen Situationen, die offensichtlich beurteilbar sind und dann auch durch Messwerte zu belegen sind.
Das könnte man doch rausfinden, indem man Testpersonen anwirbt (insbesondere Laien bzw. Consumer; ca. 20 Leutchen), die unabhängig voneinander die Bildqualität nach ihren Eindrücken bewerten. Zuallererst fragt man sie:beiti hat geschrieben:Ist ein Camcorder mit deutlichem Rauschen besser oder schlechter als einer mit artefaktreicher Rauschunterdrückung?
Fragt sich nur, worauf die achten. Wenn ich z. B. meinen Eltern zwei Filmausschnitte zeige und sie frage, wessen Bildqualität besser ist, dann kommt als Antwort sowas wie: "Ist das in München? Ja, das ist am Marienplatz! War das letzten Sommer?" :-(Das könnte man doch rausfinden, indem man Testpersonen anwirbt (insbesondere Laien bzw. Consumer; ca. 20 Leutchen), die unabhängig voneinander die Bildqualität nach ihren Eindrücken bewerten.
Ziemlich gute Idee, wir hatten das mal kurz angedacht, jedoch ist es schwer, anonym mehrere Geräte einer Serie aufzutreiben.die Unterschiede von Gerät zu Gerät der gleichen Baureihe.
ABSOLUT!beiti hat geschrieben:Ich finde den Artikel ganz ausgezeichnet. Wahrscheinlich hätte man noch viele weitere Beispiele für die Schwierigkeiten der zahlenmäßigen Bewertung anfügen können, aber das grundsätzliche Problem wird auch so deutlich.
Mein Ideal von Testberichten sieht so aus:
Drei (oder mehr) Praktiker testen ein Gerät im Einsatz und schreiben unabhängig voneinander ausführliche (!) Praxisberichte, die dann gemeinsam abgedruckt bzw. veröffentlich werden. So sollte sich ein ausführliches Bild der getesteten Geräte und ein brauchbarer Qualitätsvergleich zu Konkurrenzprodukten ergeben - ganz ohne fragwürdige Meßwerte und Schulnoten.
ich weiß nicht ob das der richtige weg ist-ssSonyY- hat geschrieben:ABSOLUT!beiti hat geschrieben:Ich finde den Artikel ganz ausgezeichnet. Wahrscheinlich hätte man noch viele weitere Beispiele für die Schwierigkeiten der zahlenmäßigen Bewertung anfügen können, aber das grundsätzliche Problem wird auch so deutlich.
Mein Ideal von Testberichten sieht so aus:
Drei (oder mehr) Praktiker testen ein Gerät im Einsatz und schreiben unabhängig voneinander ausführliche (!) Praxisberichte, die dann gemeinsam abgedruckt bzw. veröffentlich werden. So sollte sich ein ausführliches Bild der getesteten Geräte und ein brauchbarer Qualitätsvergleich zu Konkurrenzprodukten ergeben - ganz ohne fragwürdige Meßwerte und Schulnoten.
So auch mein Eindruck !!Das es auch mit 1CCD hervorragend geht bewies zudem JVC damals schon mit der JVC GR-PD1 welche auch heute noch viele 3CCD-Consumercams bildqualitativ platt macht.
werner sternath hat geschrieben:ich finde eure artikel nicht schlecht aber ohne Kamera tests gehts halt nicht, und vor allem gelten nicht für alle die selben kriterien.
für einen muß es ein kleiner HDV camcorder sein, für den anderen genügt dvd qualität, jener möchte einen top sound, ein anderer eine gute fotofunktion, der eine möchte aus der hüfte schießen mit einen top großen schwenkbaren monitor, einen anderen ist es verwacklungssicherer auf der schulter usw. usw.
und all das ohne private tests und erfahrungen ????
herzlichst werner sternath
Schiffbruch gibt es mal sowieso bei keinem der marktgängigen Hersteller. Es ist ja beileibe nicht so, dass das eine Modell Mist und das andere Superbilder liefert. Mit jedem Camcorder derselben Preisklasse kannst du Superbilder machen, vorausgesetzt, du verstehst vom "Filmen" an sich was.Guido 1 hat geschrieben: Wenn ich mir etwas kaufen möchte, was ich nicht kenne, informiere ich mich vorab sehr gut, besonders dann, wenn es sich um eine Anschaffung handelt, die über den einfachen Rahmen hinausgeht - man will ja keinen Schiffbruch erleiden.
Aua!Jan hat geschrieben:ich war diese Woche wieder entsetzt, weil ein Kunde eine Panasonic SDR S 26 zurückbrachte. Grund - ein Testmagazin setzte diese Kamera auf den letzten Platz ! Der Kunde hatte die Kamera nicht mal ausgepackt, sondern originalverpackt zurückgebracht. Aussage "Ich will sie nicht, weil Magazin XYZ ihr den letzten Platz vergeben hatte".