Test Der Dynamikumfang der Sony A7SIII im Vergleich mit Canon R5, R6 und Panasonic S5

Der Dynamikumfang der Sony A7SIII im Vergleich mit Canon R5, R6 und Panasonic S5

Sonys dritte Alpha 7S überraschte ja bereits beim Debayering und den Rolling Shutter Werten. Und bei der Dynamik gab es ebenfalls einige unerwartete Ergebnisse...

// 12:38 Mo, 12. Okt 2020von

Nachdem die dritte Alpha 7S von Sony bereits beim Debayering und den Rolling Shutter Werten überraschen konnte, waren wir natürlich auch auf die Dynamik der neuen Sony Kamera gespannt. Hier hier gab es einige unerwartete Ergebnisse.





Nachzügler

Wir hatten ja gerade erst kürzlich eine Dynamik-Einschätzung aktueller DSLMs veröffentlicht und kamen hierbei zu dem Schluss, dass sich aktuelle Vollformat-Kameras in der Dynamik eigentlich nicht mehr viel schenken. Auch ein Vorserien-Modell der Sony A7SIII war in dieser Übersicht schon dabei. Gegenüber der Serie hat sich nicht viel verändert, jedoch aktualisieren wir am Ende unseres Artikels noch einmal unser "Bild" mit aktuellen Aufnahmen der Kamera.




Dynamikverhalten unter Erwartung?


Gegenüber der Vorserie gelang die Rückkorrektur der Unterbelichtung zwar noch einen minimalen Tick besser. Jedoch bleibt auffällig, dass sich die Sony trotz ihrer vergleichsweise riesigen Sensel (ca. 8.40µm) in der Dynamik nicht von den Konkurrenten absetzen kann, die mit deutlich kleineren Senseln arbeiten. Eigentlich hätten wir hier einen deutlichen Abstand zu der Konkurrenz erwartet. Stattdessen wird die das 10 Bit S-Log3 4:2:2 Material der A7SIII ebenfalls spätestens bei einer Rückkorrektur von 9 Blendenstufen grenzwertig.



Und dennoch hat die Sony ihren Konkurrenten bei der Dynamik eine Geheimwaffe vorraus. Und das ist das späte Einsetzen des zweiten Dual ISO Levels. Vorab sei noch unbedingt erwähnt, dass die BaseISO in S-Log3 nun bei 640 liegt. Die Vorgänger-Versionen der S-Serie hatten hier nur weit höhere Werte anzubieten, weshalb man oft trotz normaler Blendenzahlen gezwungen war, durchgehend mit ND-Filtern zu arbeiten. Dies ist mit der A7SIII nun glücklicherweise Vergangenheit.





Das Wunder bei ISO12800

Der wahre Zauber der Kamera beginnt, wenn man in der zweiten Basis-ISO-Stufe (12800) filmt. Diese Stufe liegt genau 4 Blendenstufen über der Base-ISO, rauscht aber nur wie ungefähr eine Blendenstufe darüber. Wir haben daher auch in diesem Modus noch einen Durchlauf unserer Belichtungsreihen gemacht und kamen dabei aus dem Staunen nicht heraus. Denn auch bei ISO12800 lässt die gesamte Dynamik des Sensors kaum nach. Nach unserer Schätzung liegt der Verlust bei ungefähr einer Blendenstufe. Und das obwohl die Kamera in dieser Einstellung rund vier Blendenstufen empfindlicher ist!



Damit stellt die A7SIII auch ihre nachtsichtigen Vorgänger buchstäblich in den Schatten. Eine derart lichtstarke Vollformatkamera gab es bis dato nicht. Um dies real einschätzen zu können, haben wir in unserem Dynamik Bild daher auch noch eine zweite A7SIII- Blendenreihe mit ISO12800 eingefügt:



Der Dynamikumfang der Sony A7SIII im Vergleich mit Canon R5, R6 und Panasonic S5 : Vergleich





Und RAW?

Weil wir gerade dabei waren, wollten wir dann auch noch die RAW Ausgabe testen und haben die Aufnahmen noch mit einem Ninja V in ProRes RAW wiederholt. Doch die Ergebnisse waren auf den ersten Blick ernüchternd. Da man ProRes RAW Material aus schon oft erwähnten Gründen nicht in Resolve verarbeiten kann, haben wir es in Premiere Pro importiert. Doch im direkten Vergleich zum 10 Bit 4:2:2 Slog 3 Material sahen die Ninja Files wirklich "roh" aus:



Der Dynamikumfang der Sony A7SIII im Vergleich mit Canon R5, R6 und Panasonic S5 : RAW


Hier rauscht die Kamera so stark, dass tiefere Blendenstufen komplett im Rauschen untergehen (welche man bei der internen 10 Bit-Slog Aufzeichnung noch gut nutzen kann). Da Premiere auch keine integrierte Noise Reduction bietet, müssen wir hier erst noch einen passablen Workflow finden und heben uns das Thema darum noch für einen zukünftigen Artikel auf.





Fazit

Die dritte Sony Alpha 7S zieht ausgerechnet in der Disziplin nicht an der Konkurrenz vorbei, in der man ihr im Vorfeld die größten Sprünge zugetraut hätte. Die Dynamik der Kamera ist kaum besser als bei der Konkurrenz mit weitaus kleineren Senseln. Wer beispielsweise etwas mehr Belichtungsspielraum für echte HDR-Produktionen sucht, wird also auch hier nicht fündig. Dafür ist die Kamera lichtstark wie kein anderes Vollformat-Modell und kann sogar bei extrem wenig "available Light" einen extrem hohen Dynamikbereich des Motivs aufzeichnen. Gepaart mit den extrem geringen Rolling Shutter Zeiten und dem ziemlich guten Debayering bis 60p bei vollem Sensorreadout liefert Sony mit der A7SIII somit aktuell die rundeste Signalverarbeitung aller Vollformat-DSLMs ab. Diese hat allerdings mit über 4.000 Euro auch ihren Preis...



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