RAW Einstellungen
Sieht man sich die Verarbeitungsmöglichkeiten unter Resolve an, so bietet Blackmagic RAW (BRAW) deutlich mehr Optionen für die nachträgliche Entwicklung des RAW Materials als ProRes RAW (PRRAW). Unter anderem die bereits erwähnte Highlight Recovery:

Welche Parameter hier zur Änderung angeboten werden, ist jedoch nicht nur mit dem Format vorgegeben, sondern steht natürlich auch in einem gewissen Rahmen der Applikation selbst frei. Andere Hersteller wie adobe könnten hier sicherlich andere Wege gehen und eventuell sogar eine eigenständige Highlight Recovery für ProRes RAW anbieten.
Datenraten
Der Elefant im ProRes RAW-Raum ist jedoch die Datenrate. In der qualitativ hochwertigsten Einstellung benötigt der Codec rund ein Drittel mehr Datenrate, als die höchsten Qualitätseinstellungen von Blackmagic RAW. Und in der qualitativ niedrigeren Einstellung ohne HQ benötigt ProRES RAW nur ca. 13 Prozent weniger Datenrate als Blackmagic in den höchsten Qualitätseinstellungen. In einer mittleren, gebräuchlichen RAW-Einstellungen (Q3, bzw. 8:1) benötigt Blackmagic RAW dagegen nicht einmal die Hälfte der Datenrate der niedrigsten ProRes RAW Einstellung.
Fazit
Höhere Datenraten mit deutlich verringerten Optionen im RAW Workflow (Sichtwort Highlight Recovery) bei gleicher Dynamik und Bildqualität. Das alleine lässt das Update für ProRes RAW in der BMPCC 4K nicht sonderlich begehrenswert erscheinen. Dass es dennoch Sinn machen kann, zeigt sich an den Grenzen zu Apples Walled Garden. Erhofft man sich Zugang zu ebendiesem, so kann ProRes RAW beispielsweise die Türen zu Final Cut Pro öffnen, denn Blackmagic RAW findet hingegen hier weiterhin keinen Einlass. Die Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K bringt sich mit der neuen RAW Option also in erster Linie für neue Käuferschichten ins Spiel, ohne dabei ihre alten Stärken aufzugeben.


















